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Marcellus von Ancyra

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Marcellus von Ancyra auchMarcellus von Ankyra (†374) warBischof vonAnkyra in Galatien im 4. Jahrhundert n. Chr.

Marcellus von Ancyra trat zuerst auf demKonzil von Nicaea 325 in Erscheinung, auf dem er gemeinsam mit dem orthodoxen BischofAthanasius gegen dieArianer stritt. Aufgrund seiner scheinbar etwas‚modalistisch‘ wirkenden Theologie der sogenannte ökonomischenTrinität, nach der Gott unteilbar sei, doch ‚Vater‘ (Schöpfer und Gesetzgeber), ‚Sohn‘ (Erlöser) und ‚Heiliger Geist‘ (die göttliche Gegenwart unter Menschen) drei zeitlich aufeinanderfolgende, abgestufteheilsgeschichtlicheErscheinungsformen bzw. ‚persona‘ der göttlichenMonas seien, der (in sich) schondifferenzierten Einheit (eine einzige Hypostasis), bei welcher der Logos und der Geist bei und in Gottsind, wurde er auf einer Synode in Konstantinopel (wohl 336) alsHäretiker von seinem Bischofsamt abgesetzt und verbannt. Wahrscheinlich auch deswegen, weil in Marcellus’ Heilsgeschichte der Logos nach seiner Menschwerdung und Erlösung der Welt wieder zu Gott zurückkehren und eingehen werde, die Herrschaft des auferstandenen Christus, in dessen ‚Fleisch‘ der Logos inkarniert hatte, mal ein Ende finden und der Logos sich von Christus trennen werde.[1] Sein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl wurde 336Basilius von Ancyra. Nach dem TodeKonstantins des Großen 337 reiste er nach Ancyra zurück.

Bei Marcellus starb also nicht Gott selber in Christus, wie beim Modalismus desNoet oder wohlSabellius, der die volle Gottheit des Sohnes behauptete und dabei zwecks Wahrung desMonotheismus zu Positionen gelangte, die auf eineIdentität von Vater und Sohn hinausliefen, da sie lediglich je nach Situation unterschiedliche Seinsweisen (‚modi‘) des einen Gottes darstellten, zwischen denen keine reale Differenz bestände.[2]

Nachdem Marcellus auf seinen Bischofsstuhl in Ancyra zurückgekehrt war, kam es dort zu Unruhen und KaiserConstantius II., damalsoströmischer Kaiser, verbannte ihn noch 337 erneut.[3] So reiste Marcellus zunächst ins Exil nach Rom, das im Herrschaftsbereich von KaiserConstans lag, Bruder wie Rivale von Constantius II. Dort wandte sich Marcellus anJulius, den Bischof von Rom, der ihn nach einem schriftlichen Bekenntnis von Marcellus zu seiner Theologie als orthodox anerkannte und fortan unterstützte.[4] Eine Bischofsversammlung in Rom rehabilitierte Marcellus Ende des Jahres 340. 342/43 wurde seine Anerkennung innerhalb der westlichen Kirche auf demKonzil von Serdica bestätigt. 345 wurde in Sirmium sein SchülerPhotinus angeklagt, der ähnliche theologische Positionen vertrat wie Marcellus. Marcellus unterstützte ihn und verlor somit auch das Vertrauen des Athanasius, mit dem er einst gemeinsam gegen die Arianer gestritten hatte. Er erlangte sein Bistum nicht wieder und starb 374. Nach seinem Tode wurden seine Lehren auf demErsten Konzil von Konstantinopel 381 endgültig verurteilt.

Werke

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  • Markell von Ankyra:Die Fragmente. Der Brief an Julius von Rom (=Vigiliae Christianae. Supplements 39). Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt von Markus Vinzent. Brill, Leiden u. a. 1997,ISBN 90-04-10907-2.

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Franz Dünzl:Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche. Verlag Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2006, S. 77ff.ISBN 3-451-28946-6;Jan Rohls:Gott, Trinität und Geist (Ideengeschichte des Christentums, Band III/1).Mohr Siebeck, Tübingen 2014, S. 130f.
  2. Franz Dünzl:Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche. Verlag Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2006, S. 36f.
  3. Klaus Seibt: Marcell von Ancyra (ca. 280–374). In:Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 22, de Gruyter, Berlin / New York 1992,ISBN 3-11-013463-2, S. 83–89., S. 84f.
  4. Franz Dünzl:Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche. Verlag Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2006, S. 82f.
Personendaten
NAMEMarcellus von Ancyra
KURZBESCHREIBUNGBischof von Ancyra
GEBURTSDATUMvor 330
STERBEDATUM374
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