Marcello Mastroianni wurde im Städtchen Fontana Liri in der Nähe vonNeapel geboren und wuchs inRom undTurin auf. Sein Vater Urbano Mastroianni arbeitete als Zimmermann. Mastroiannis Mutter Ida Irroles stammte aus der gutbürgerlichenjüdischen Familie von Moissej und Malka Idelson. Idas Eltern emigrierten aus Russland; sie selbst wuchs in Hamburg bei fremden Leuten auf, kam später nach Italien und heiratete dort. Erst in den 1980er Jahren erfuhr Marcello Mastroianni von seinen jüdischen Wurzeln.[1]
Mastroianni war ein Neffe des BildhauersUmberto Mastroianni (1910–1998). Gegen Ende desZweiten Weltkriegs wurde er von derWehrmacht interniert, konnte aber fliehen. Ab 1945 arbeitete er für ein Filmunternehmen und nahm Schauspielunterricht. 1948 debütierte er in dem FilmI miserabili („Die Elenden“) nach demgleichnamigen Roman vonVictor Hugo.
Internationale Bekanntheit erlangte er mit dem FilmDas süße Leben aus dem Jahr 1960, in dem er unter Fellinis Regie an der Seite vonAnita Ekberg die männliche Hauptrolle spielte. Für diese bekam er einen Preis der italienischen Vereinigung der Filmjournalisten, desSindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani. Mit Komödien wieHochzeit auf italienisch etablierten sich Mastroianni und seine KolleginSophia Loren in den 1960er Jahren als „Traumpaar“ des italienischen Films.
Mastroianni hat es immer abgelehnt, auf das Image des eleganten „Latin Lovers“ reduziert zu werden, und übernahm in Filmen wieDas große Fressen (1973) oderDer Bienenzüchter (1986) anspruchsvolle Charakterrollen, die ihm die Anerkennung der Kritik einbrachten. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Italiens Star-Regisseur Federico Fellini (Fellinis Stadt der Frauen, 1980,Ginger und Fred, 1986) fand große internationale Beachtung und machte Mastroianni zu einem der bekanntesten italienischen Darsteller.
Marcello Mastroianni – Italiener par excellence. (OT:Marcello Mastroianni, l'Italien idéal.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 52:50 Min., Buch und Regie: Emmanuelle Nobécourt, Produktion:arte France, Program 33, Avrotos, Erstsendung: 25. Mai 2015 bei arte,Inhaltsangabe von arte.