Manisa
Manisa | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
![]() Blick über die Stadt | ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Turkei![]() | |||
Provinz(il): | Manisa | |||
Koordinaten: | 38° 37′ N,27° 26′ O38.61527.42777777777872Koordinaten:38° 36′ 54″ N,27° 25′ 40″ O | |||
Höhe: | 72 m | |||
Fläche: | 1.549 km² | |||
Einwohner: | 420.015[1](2020) | |||
Bevölkerungsdichte: | 271 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 236 | |||
Postleitzahl: | 45 000 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 45 | |||
Struktur und Verwaltung(Stand: 2024) | ||||
Bürgermeister: | Ferdi Zeyrek(CHP) | |||
Website: | ||||
Landkreis Manisa | ||||
Einwohner: | 1.450.616[1](2020) | |||
Fläche: | 13.340 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km² |

Manisa (ursprünglichgriechischΜαγνησίαMagnisía,osmanischماغنيساMağnisa) ist eine Stadt in derTürkei mit 420.015 Einwohnern (2019) und Hauptstadt der gleichnamigen ProvinzManisa im Westen vonAnatolien. Die Stadt ist ein Zentrum desRosinenhandels. Die Stadt liegt am nördlichen Fuß desSpil Dağı (antikesSipylos-Gebirge) und am Ufer des FlussesGediz. Die GroßstadtIzmir liegt knapp 40 Straßenkilometer südwestlich von Manisa.
Im Jahr 2012 wurde Manisa zu einerBüyükşehir belediyesi (Großstadtgemeinde/Metropolprovinz) deklariert. Seit der Verwaltungsreform 2013 ist die Gemeinde flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis, zudem wurde der früherezentraleLandkreis in zwei neue İlçe aufgeteilt:Şehzadeler undYunusemre.
Verwaltung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit dem Gesetz Nr. 6360, erlassen im Dezember 2012, wurde der zentrale Landkreis mit der Provinzhauptstadt Manisa in zwei Kreise bzw. Belediye (oder auch Stadtbezirke) aufgeteilt, so dass die Stadt de facto nicht mehr existierte:Yunusemre im (Nord-)Westen undŞehzadeler im (Süd-)Osten.[2][3]
- Şehzadeler mit 33 Mahalle, 9 Belediye und 23 Dörfer (Köy)
- Yunusemre mit 24 Mahalle, 3 Belediye und 62 Dörfer (Köy)
Demografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Bevölkerungsanteil der zwei neu geschaffenen Belediye/İlçe an der Büyükşehir belediyesi:
2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Şehzadeler | 168.110 | 171.138 | 171.116 | 170.953 | 169.800 | 168.695 | 166.443 | 164.649 |
Yunusemre | 251.905 | 246.440 | 239.324 | 229.733 | 220.382 | 211.673 | 204.436 | 199.683 |
Summe | 420.015 | 417.578 | 410.440 | 400.686 | 390.182 | 380.368 | 370.879 | 364.332 |
Anteil (%) | 28,95 | 28,99 | 28,71 | 28,36 | 27,93 | 27,56 | 27,11 | 26,80 |
Büyükşehir Manisa | 1.450.616 | 1.440.611 | 1.429.643 | 1.413.041 | 1.396.945 | 1.380.366 | 1.367.905 | 1.359.463 |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt geht zurück auf das antikelydischeMagnesia am Sipylos. (Zur antiken Geschichte siehe dort.) Die später zuByzanz gehörende Stadt kam1313 unter die Herrschaft derSaruchaniden und wurde1398 Teil desosmanischen Reichs. Bis zurEroberung Konstantinopels (1453) war sie abwechselnd mitBursa Residenz derSultane.
Manisa hieß früher Saruhan und gehörte im Osmanischen Reich zumVilâyetAydin. Später bildete es ein eigenesSandschak und wurde 1923 eine Provinz der neugegründeten Türkischen Republik. 1927 erfolgte die Umbenennung in Manisa.[4]
Manisa war ab 1919 vonGriechenland besetzt, bis am 8. September 1922 griechische Truppen die Stadt auf ihrem Rückzug nachSmyrna in Brand steckten und türkische Truppen die Stadt während desTürkischen Befreiungskriegs besetzten.
Investment der Volkswagen AG
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anfang Juli 2020 stoppte derVW-Konzern die Pläne für den Bau eines neuen Werks in Manisa. Hintergrund sei der durch dieCorona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage. Das Projekt für die Fabrik war eigentlich so gut wie beschlossen, hatte aber zuletzt auf Eis gelegen. Geplant war ursprünglich, dass 4000 Arbeitsplätze in der Westtürkei entstehen sollten. Volkswagen hatte sich aber auch zurückhaltender gezeigt, nachdem Kritik an der türkischen Politik in Nordsyrien sowie an derMenschenrechtslage in dem Land laut geworden war.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Moscheen,Türben undMedresen aus der Zeit derSeldschuken undOsmanen, darunter die
- Ulu Camii (Große Moschee), das älteste islamische Bauwerk der Stadt, ist 1366 vonIshak Bey aus der Saruchaniden-Dynastie an der Stelle einer byzantinischen Kirche errichtet worden. Wie an denKapitellen imArkadenhof zu sehen ist, wurde dabei auch Material aus byzantinischer Zeit verwendet.
- Hatuniye Camii, 1490 von Şehinşah, SohnBayezid II.s, für seine Mutter erbaut. Die große zentraleKuppel sitzt einem achteckigenTambour auf.
- Sultan Camii (1522) im typisch osmanischen Baustil steht im Zentrum von Manisa. Ihr angeschlossen ist eine Medrese, einHamam und einHospital.
- Muradiye Camii wurde um 1585 im Auftrag vonMurad III. nach den Plänen des damals schon hochbetagtenSinan erbaut. Den Innenraum schmücken farbige Fliesen, Ornamente und alte Teppiche. In der angrenzenden Medrese ist dasArchäologisch-ethnologische Museum untergebracht.
- Reste derbyzantinischen Stadtmauer und der byzantinischenZitadelle.
- Das fälschlichKybele-Relief genannteFelsrelief von Manisa
- Niobe-Felsen
- Spil Dağı
Klimatabelle
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Manisa (71 m) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Manisa (71 m)
|
Partnerstädte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Deutschland
Ingolstadt,Deutschland (seit 1998)
- Nordmazedonien
Skopje,Nordmazedonien (seit 1985)
- Bosnien und Herzegowina
Prijedor,Bosnien und Herzegowina (seit 2007)
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ahmed I. (1590–1617), Sultan des Osmanischen Reiches
- Ufuk Arslan (* 1987), türkischer Fußballspieler
- Kaan Aşnaz (* 1995), türkischer Fußballspieler
- Yusuf Atılgan (1921–1989), türkischer Schriftsteller
- Burak Balcı (* 1994), türkischer Fußballspieler
- Hikmet Balioğlu (* 1990), türkischer Fußballspieler
- İlhan Berk (1918–2008), türkischer Dichter und Essayist
- Mehmet Çelik (* 2001), Mittelstreckenläufer
- Murat Danacı (* 1976), Schauspieler
- İsmail Demiriz (* 1962), türkischer Fußballspieler und -trainer
- Ümit Dündar (* 1955), General
- Mehmet Erdem (* 1978), türkischer Sänger
- Reha Erginer (* 1970), türkischer Fußballspieler und -trainer
- Raphaël Esrail (1925–2022), französischer Überlebender des Holocaust, Ingenieur
- Hüseyin Hamamcı (* 1951), türkischer Fußballspieler und -trainer
- Gregor von Kydonies (1864–1922), orthodoxer Märtyrer und Metropolit vonAyvalık
- Yitzhak Isaac Levy (1919–1977), israelischer Musikwissenschaftler und Komponist
- Chaim Nahum (1873–1960), Großrabbiner im Osmanischen Reich
- Zeki Önatlı (* 1968), türkischer Fußballspieler und -trainer
- Perihan Önder (* 1960), türkische Komponistin und Musikwissenschaftlerin
- Kemal Özdeş (* 1970), türkischer Fußballspieler und -trainer
- Yavuz Özsevim (* 1990), türkischer Fußballspieler
- Ufuk Arslan (* 1987), türkischer Fußballspieler
- Oğuzhan Palaz (* 1997), türkischer Fußballspieler
- Ruhsar Pekcan (* 1958), Elektroingenieurin, Unternehmerin und Politikerin
- Ruhi Sarıalp (1924–2001), türkischer Leichtathlet
- DerTarzan von Manisa (1899–1963), Exzentriker und Umweltschützer
- Hakan Turan (* 1992), türkischer Fußballspieler
- Bilal Türkgüler (* 1984), türkischer Fußballspieler
- Oğuzhan Yıldırım (* 1995), türkischer Fußballspieler
- Yener Yörük (* 1963), türkischer Medizinprofessor
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- William L. MacDonald:Magnesia ad Sipylum (Manisa) Lydia, Turkey. In:Richard Stillwell u. a. (Hrsg.):The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976,ISBN 0-691-03542-3 (englisch,perseus.tufts.edu).
- Serra Durugönül (Hrsg.):Manisa Müzesi Heykeltıraşlık Eserleri (KAAM [Kilikia Arkeolojisini Araştırma Merkezi] Yayınları 3), Mersin 2015,ISBN 978-605-4701-66-7
- Marianne Mehling:Knaurs Kulturführer: Türkei.Droemer Knaur München/Zürich 1987, S. 389–390,ISBN 3-426-26293-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Informationen der türkischen Botschaft Wien (abgerufen am 29. April 2010)
- Informationen zum Archäologisch-ethnologischem Museum vom türkischen Kulturministerium (abgerufen am 29. April 2010)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abManisa Nüfusu, abgerufen am 20. April 2021
- ↑Amtsblatt 28489 vom 6. Dezember 2012
- ↑Gesetz Nr. 6360, erschienen im Amtsblatt 28489; PDF-Datei, Seite 37–40
- ↑Geschichte von Manisa (türk.)
- ↑Süddeutsche Zeitung: VW stoppt Pläne für neues Werk in der Türkei. 1. Juli 2020 (abgerufen am 2. Juli 2020)