Manfred Holz
Manfred Holz (*25. Juli1938 inLudwigshafen am Rhein; †22. Oktober2014) war ein deutscherPhysiker.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Manfred Holz war der Sohn von Paul und Berta Holz, geb. Mietzner, und älterer Bruder des MalersWerner Holz. Er wuchs inHettenleidelheim (Pfalz) auf. Nach dem Besuch desnaturwissenschaftlichen Gymnasiums inFrankenthal studierte er Physik an derUniversität Karlsruhe, dem heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In seiner Diplomarbeit beiGünther Laukien konzipierte und realisierte Holz einen „quarzkontrollierten Impulsprogrammgenerator“ fürKernspinresonanz-Geräte (NMR). Holz baute somit das erste NMR-Impulsspektrometer, in dem alle Messzeiten und Senderfrequenzen voll synchronisiert sind.[1][2] Dieses Konzept wurde zur wichtigen apparativen Grundlage der modernen Kernspinresonanz- und damit auchMagnetresonanztomographie-Geräte.
In dem von Laukien gegründeten UnternehmenBruker entwickelte Holz – in einer Gruppe, zusammen mit seinem Kollegen Bertold Knüttel – das weltweit erste kommerziell erhältlicheKernspinresonanz-Impulsspektrometer.[3]
Seit 1970 war Holz am Institut fürPhysikalische Chemie der Universität Karlsruhe tätig. Dort wurde Manfred Holz beiHermann Gerhard Hertz mit einer Dissertation über die Anwendung vonNMR-Relaxation auf Fragestellungen derhydrophoben Effekte promoviert. Anschließend arbeitete Holz alsAkademischer Direktor mit Hertz in Forschung und Lehre zusammen. Nach der Emeritierung von Hertz im Oktober 1990 übernahm Holz die Leitung des NMR-Labors am Institut für Physikalische Chemie der Universität Karlsruhe. Diese Leitungsaufgabe hatte er bis 2001 inne. In einem Projekt innerhalb der Forschergruppe, die von derDeutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde, ging es um die Einführung von NMR-Methoden, wie dieMRT in dieIngenieurwissenschaften.
Seit 1966 lebte Manfred Holz inDurmersheim inBaden. Von 2005 bis 2014 war er ehrenamtlicher Wikipedia-Autor.
Forschungsgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Holz beschäftigte sich in der Hauptsache mit der apparativen und methodischen Entwicklung sowie der Anwendung der kernmagnetischen Resonanz (NMR-Spektroskopie), welche auch die Grundlage derMagnetresonanztomographie ist. Die Untersuchung der Mikrostruktur, der Mikrodynamik unddynamischer Isotopeneffekte von Flüssigkeiten und Elektrolytlösungen stellte eines der Hauptanwendungsgebiete dar.[4] Die genaue Messung vonSelbstdiffusionskoeffizienten von Flüssigkeiten, wie z. B. vonWasser[5], mittelsFeldgradienten-NMR war ebenfalls ein wichtiger Teil seiner Forschungsarbeit. Methodische Entwicklungsarbeit hat er auch auf dem Gebiet der Feldgradienten-NMR geleistet und dabei das Gebiet derElektrophoretischen NMR (ENMR) begründet, mittels der z. B. die Wanderung von Ionen in porösen Systemen kontaktfrei gemessen werden kann.[6] Einen großen Teil seiner Forschungsarbeit widmete er den in denLebenswissenschaften bedeutsamen Phänomenen hydrophober Effekte.[7][8]
Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten sind in mehr als einhundert Veröffentlichungen dargestellt.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ResearchGate: Manfred Holz (Vita und Veröffentlichungen)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Manfred Holz:Kernmagnetische Impulsspektrometrie mit quarzstabilisierten Messzeiten. Diplom-Thesis, Universität Karlsruhe 1965.
- ↑A. Geiger, M. Holz:Automation and Control in high power pulsed NMR. In:J. Phys. E: Sci.Instrum. 13, 1980, S. 697–707.
- ↑Manfred Holz, Bertold Knüttel:Gepulste Kernspinresonanz. Eine physikalische Methode mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. In:Phys. Blätter, 38,1982, S. 368–374.
- ↑Manfred Holz:Electrolytes. In:Encyclopedia of Nuclear Magnetic Resonance. D.M. Grant and R.K. Harris Eds., J.Wiley and Sons, 1996, Vol. 3, S. 1857–1864.
- ↑M. Holz, S. R. Heil, A. Sacco:Temperature-dependent self-diffusion coefficients of water and six selected molecular liquids for calibration in accurate 1H NMR PFG Measurements. In:Phys. Chem. Chem. Phys. 2, 2000, S. 4740–4742,doi:10.1039/b005319h.
- ↑Manfred Holz:Field-Assisted Diffusion Studied by Electrophoretic NMR. In:Paul Heitjans,Jörg Kärger (Hrsg.):Diffusion in Condensed Matter. Methods, Materials, Models. Greatly enlarged and completely revised edition. Springer, Berlin u. a. 2005,ISBN 3-540-20043-6, S. 717–742.
- ↑Manfred Holz (1995):Nuclear Magnetic Relaxation as a Selective Probe of Solute – Solvent and Solute – Solute Interactions in Multi-component Mixtures. In:J. Mol. Liquids, 67, 175–191.
- ↑M. Holz, M. MayeleInfluence of Additives on Hydrophobic Association in Polynary Aqueous Mixtures In:DFG Research Report. Thermodynamic Properties of Complex Fluid Mixtures Wiley-VCH 2004, S. 150–183,ISBN 3-527-27770-6.
Personendaten | |
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NAME | Holz, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Ludwigshafen am Rhein |
STERBEDATUM | 22. Oktober 2014 |