Malchiner See
Malchiner See | ||
---|---|---|
Malchiner See mit Ostberg | ||
GKZ | DE: 96617 | |
Geographische Lage | Mecklenburgische Seenplatte | |
Zuflüsse | Westpeene mit Mühlenbach, Lupenbach u. a. | |
Abfluss | über Dahmer Kanal und Peenekanal (Malchiner Peene) in denKummerower See | |
Orte am Ufer | Dahmen,Remplin,Schorssow,Seedorf (zu Basedow) | |
Ufernaher Ort | Malchin | |
Daten | ||
Koordinaten | 53° 41′ 39″ N,12° 38′ 3″ O53.69416666666712.6341666666670.8Koordinaten:53° 41′ 39″ N,12° 38′ 3″ O | |
Höhe über Meeresspiegel | 0,8 m ü. NHN | |
Fläche | 13,95 km²[1] | |
Länge | 8,52 km[1] | |
Breite | 2,37 km[1] | |
Volumen | 35,31 Mio. m³dep1[1] | |
Umfang | 23 km[2] | |
Maximale Tiefe | 10,0 m[1] | |
Mittlere Tiefe | 2,5 m[1] | |
pH-Wert | 8,6 | |
Einzugsgebiet | 199 km²[2] |
DerMalchiner See liegt in einer reizvollenKulturlandschaft südwestlich der namensgebenden StadtMalchin inMecklenburg-Vorpommern. An dem rund acht Kilometer langen Gewässer haben die LandkreiseRostock undMecklenburgische Seenplatte Anteile.
Name
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die namengebende Stadt Malchin liegt näher amKummerower See, aber historisch gehörten Malchiner See und Malchin zuMecklenburg, der Kummerower See und das DorfKummerow zuHerzogtum und Provinz Pommern. ImMittelalter wurde er auch Bülowsee oder Wargentiner See genannt.[3]
Lage im Gewässernetz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Malchiner See liegt im Verlauf der Westpeene, damit des hydrografischen Hauptstroms aber nicht größten oder längsten Quellflusses derPeene. Sie entspringt beiKirch Grubenhagen und mündet zwischen dem wesentlich längerenZiddorfer Mühlbach (ausHalalit) und dem nur wenig längerenDahmer Mühlbach am Südwestende des Sees beiDahmen.
Weitere Zuflüsse sind der aus demBarschmoor kommende 13,5 km langeLupenbach (vom Schwedenbring, GemeindePeenehagen) aus Süden und der auch Wasser aus demSee bei Nienhagen heranführendeStammbach von 11,27 km Länge aus dem Gruber Forst.
Die Westpeene verlässt den See am Nordostende beimNaturschutzgebiet Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen. Ihr natürlicher Lauf ist aber seit dem 19. Jahrhundert größtenteils durch denDahmer Kanal ersetzt. Durch dessen Anlage wurde der Wasserspiegel des Sees um etwa 2 Meter gesenkt. Heute liegt er im Mittel 0,6 Meter überNHN. Nicht selten sind es nur 0,25 m.[4] Bei anhaltender Trockenheit fällt er hin und wieder auf weniger als 0,1 m ü. NHN.Vor Anlage des Kanals war der Malchiner See eineKryptodepression. Seither liegt die Gewässersohle von ihm bis zur Mündung der Peene in denPeenestrom durchgängig unter NHN. Wegen einer Sandbank im See und niedrigen Brückendurchfahrten ist der Kanal nur noch mit kleinen Booten befahrbar. Nach der Vereinigung mit der Ostpeene setzt sich der Fluss durch den (Malchiner)Peenekanal und den erhaltenen Unterlauf der Westpeene in den Kummerower See fort, von dem aus die Peene zum Peenestrom fließt. Ein benachbartes Standgewässer ist der kleineHaussee (Schorssow) mit demSchloss Schorssow.
Landschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Bodenrelief des Sees ist unregelmäßig. Nahe der Mitte des Nordwestufers befinden sich die mit etwa zehn Meter tiefsten Stellen. In der Mitte des Sees verbirgt sich eine Sandschwelle, an der der See teilweise nur einen halben Meter flach ist.[5]
Die steilsten und höchsten Hügel (bis zu 70,5 m ü. NHN) in Ufernähe erheben sich bei Seedorf (zuBasedow) in der Mitte des am südöstlichen Ufers. Die höchsten Erhebungen in Sichtweite sind jedoch derOstberg (115 m ü. NHN) und ein paar andere Kuppen über 100 m nördlich des Sees.
Tourismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Seedorf (Ortsteil von Basedow) undDahmen am westlichen bzw. südlichen Ufer gibt es Campingplätze, Ferienhäuser, Bootsanleger und kleine Badestellen. Das Seegebiet ist durchsanften Tourismus geprägt.
Entstehung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aus geologischer Sicht befindet sich der Malchiner See zusammen mit demKummerower See im etwa 30 Kilometer langen Malchiner Becken, einerglazialen Rinne, die während des pommerschen Stadiums derWeichseleiszeit durch Schmelzwasser unterhalb des Eises ihre heutige Form erhielt.[5]
Der See liegt imNaturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See. An seinem Südende verläuft eine Teilstrecke derEiszeitroute Mecklenburgische Seenplatte. In Dahmen undSeedorf gibt es touristische Einrichtungen. Der Eichberg erreicht einen Kilometer von seinem Ostufer 54,5 Meter über NHN, der Ostberg vier Kilometer nördlich des Sees 115,2 Meter über NHN.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Blick von Wendischhagen nach Südwesten
- Blick von Wendischhagen nach Osten
- Blick vonDahmen nach Nordosten
- Blick vonSeedorf nach Nordwesten
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Topografische Karte 1:100.000, Blätter C 2338Güstrow und C 2342Demmin, Landesvermessungsamt Mecklenburg-Vorpommern
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdefBrigitte Nixdorf, Mike Hemm, Anja Hoffmann, Peggy Richter: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg-Vorpommern. (PDF; 549 kB) In: umweltbundesamt.de. Januar 2004, abgerufen am 6. April 2020.
- ↑abDokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands: Vorwort (PDF; 471 kB)
- ↑Georg Christian Friedrich Lisch: „Geschichte und Urkunden des Geschlechtes Hahn“, Band 1, Schwerin, 1844, (Digitalisat)
- ↑Pegelverlauf Dahmen – Malchiner See – 04718.0. In:pegelportal-mv.de. Abgerufen am 19. April 2020.
- ↑ab@1@2Vorlage:Toter Link/www.geosite.uni-greifswald.deGeosite Datenbank Greifswald: Malchiner See (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2015.Suche in Webarchiven)