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Mahonien

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Mahonien

Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium)

Systematik
Unterabteilung:Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung:Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie:Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Gattung:Mahonien
Wissenschaftlicher Name
Mahonia
Nutt.

DieMahonien (Mahonia) sind einePflanzengattung in derFamilie derBerberitzengewächse (Berberidaceae).Sie sind nahe verwandt mit denBerberitzen (Berberis) und wurden von einigenBotanikern in diese Gattung eingeordnet. Mahonien unterscheiden sich von den Berberitzen beispielsweise in ihrer Größe, durch das Fehlen von Dornen und durch die gefiedertenBlätter.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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Beales Mahonie (Mahonia bealei) mit Früchten
Laubblätter vonFremonts Mahonie (Mahonia fremontii)

Vegetative Merkmale

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Mahonien-Arten sind immergrüneSträucher ohneDornen. Die wechselständigenLaubblätter können gestielt oder ungestielt sein. Die Blattspreiten sind immer unpaarig gefiedert. Die Fiederblättchen sind meist ungestielt, außer das Endblättchen, und die Ränder können ganz, gesägt bis gezähnt oder dornzähnig sein. Die Blätter stehen anLangtrieben, Kurztriebe fehlen.[1]

Die Sträucher werden bis 125 cm hoch, in dichter buschiger Wuchsform.

Generative Merkmale

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Die zwittrigen Blüten erscheinen endständig an Langtrieben. Viele Blüten sind in einfachen oder verzweigten, traubigen oder rispigen bis büscheligenBlütenständen angeordnet. Es sind meist Blütenstiele und verschiedeneTragblätter vorhanden. Die gelben, dreizähligenBlüten haben bis zu dreiKelchblatt- und zweiKronblattkreise. Es sind sechs kurzeStaubblätter vorhanden. Sie sind berührungsempfindlich wie jene vonBerberis. Die Petalen können innen an der Basis Drüsen besitzen. DerFruchtknoten ist oberständig mit sitzenderNarbe oder einem kurzen Griffel.

Die ein- bis mehrsamigenBeeren sind blau bis blauschwarz und oft „bereift“.[2]

Verbreitung

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Mahonien-Arten sind inAsien, hauptsächlich im östlichen Asien,Südostasien und demHimalaya, außerdem inNord-,Mittelamerika und im westlichen Südamerika heimisch. Von den 31 in China vorkommenden Arten sind 23 ArtenEndemiten.

Die typische Art der Gattung ist dieGewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), die an derPazifikküste Nordamerikas beheimatet ist.

Neophyt

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In den gemäßigten Breiten wird sie alsZierpflanze inParks und Gärten gepflanzt; in weiten Gebieten kommt sie alsNeophyt auch verwildert vor. Alsinvasive Art können Mahonien Ökosysteme schädigen, daher wird von der Neuanpflanzung abgeraten.[2][1] Mahonien sind anspruchslos bezüglich der Böden und haben eine hohe Bodenfrostresistenz. Das macht sie einerseits zur beliebten pflegeleichten Garten- und Parkpflanze, andererseits begünstigt es die unerwünschte Ausbreitung als Neophyt. Einige Mahonienarten sind beliebte Gartensträucher wegen ihrer dekorativen Blätter, gelbenBlüten und blau-schwarzen Beeren. Die Beeren vonMahonia aquifolium (gewöhnliche Mahonie) sind essbar und werden zu Gelee, Fruchtwein etc. verarbeitet. Traditionell werden die Beeren bei Hauterkrankungen verwendet, eine Wirkung ist aber derzeit nicht wissenschaftlich belegt.[2]

In die mit Wirkung vom 1. September 2024 geänderte Freisetzungsverordnung hat dieSchweiz die Mahonie nicht aufgenommen, so dass Anpflanzung und Vertrieb auch weiterhin möglich sind.[3]

Für Österreich empfiehlt dieÖsterreichische Gartenbau-Gesellschaft statt Mahonien dieGemeine Stechpalme (Ilex aquifolium) zu pflanzen, sie sei „die einzige in Mitteleuropa heimische Vertreterin der GattungIlex“.[4]

Botanische Geschichte der ehemaligen GattungMahonia

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Mahonia japonica wurde als erste Mahonie, damals noch unter demBasionymIlex iaponica, vom schwedischen NaturforscherCarl Peter Thunberg 1784 erstbeschrieben.

Die erste „Berberitze mit gefiederten Blättern“ früherMahonia pinnata wurde 1803 vonMariano Lagasca alsBerberis pinnata beschrieben. 1817 schließlich erfolgte durchConstantine S. Rafinesque-Schmaltz die Beschreibung der ehemaligen GattungMahonia entsprechendenPflanzengattungOdontostemon, die sich aber nicht durchsetzte.

Der wissenschaftlicheGattungsnameMahonia wurde 1818 vom amerikanischen BotanikerThomas Nuttall aufgestellt. Der NameMahonia ehrt den irisch-amerikanischen GärtnerBernard M’Mahon (1775–1816). Seinerzeit wurden darunter die beiden ArtenMahonia aquifolium undMahonia nervosa gefasst, die 1814 vonFrederick Traugott Pursh beschrieben und zunächst der GattungBerberis zugeordnet worden waren.

1824 schließlich waren bereits sechs Arten derPflanzengattungMahonia beschrieben, darunterMahonia japonica. Verschiedene Autoren vereinigten in Folge wiederBerberis undMahonia, indem sie meist diePflanzengattungBerberis mit den UntergattungenEuberberis (mit einfachen Blättern) undMahonia (mit gefiederten Blättern) anführten.[5]

Unterschiede zwischen Mahonien und Berberitzen

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Die beidenPflanzengattungenMahonia undBerberis sind nahe verwandt; von manchen Botanikern werden sie gemeinsam in diePflanzengattungBerberis gestellt. Allerdings unterscheiden sich Mahonien von denBerberitzen grundsätzlich durch immergrüne, stets unpaarig gefiederte Blätter und durch das Fehlen von Dornen. Im Unterschied zu Berberitzen gibt es bei Mahonien keine Kurztriebe, die Blütenstände sind hier endständig an Langtrieben, so dass eine Einteilung in zwei Gattungen aufgrund morphologischer Merkmale im vorletzten Jahrhundert ohne molekulargenetische Daten gerechtfertigt war.[6][5]

Bilder

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  • Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
    Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
  • Mahonia dictyota
    Mahonia dictyota
  • Japanische Mahonie (Mahonia japonica) Sorte Hiemalis
    Japanische Mahonie (Mahonia japonica) SorteHiemalis
  • Lomariablättrige Mahonie (Mahonia lomariifolia)
    Lomariablättrige Mahonie (Mahonia lomariifolia)
  • Nepal-Mahonie (Mahonia napaulensis)
    Nepal-Mahonie (Mahonia napaulensis)
  • Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
    Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
  • Mahonia trifoliolata
    Mahonia trifoliolata
  • Früchte der Gewöhnlichen Mahonie (Mahonia aquifolium)
    Früchte derGewöhnlichen Mahonie (Mahonia aquifolium)

Arten

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Es gibt ungefähr 60 bis 70 Mahonia-Arten (Auswahl):

Nord- und Mittelamerika
Asien
Mahonienwein

Literatur

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  • Junsheng Ying, David E. Boufford, Anthony R. Brach:Mahonia. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.):Flora of China. Volume 19:Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2011,ISBN 978-1-935641-04-9,S. 772 (englisch,online). 
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels:Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 2. vollkommen neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2006,ISBN 3-8001-4832-3. 
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold:Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008,ISBN 978-3-8001-5406-7.
  • Frohne-Pfänder,Giftpflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1997
  • Paul Arauner:Weine und Säfte, Liköre und Schnäpse selbstgemacht. Falken, Niedernhausen 1985,ISBN 3-8068-0702-7.
  • Y. D. Kim et al.:Taxonomic and phytogeographic implications from ITS phylogeny in Berberis (Berberidaceae). In:J. Pl. Res., Volume 117, 2004, S. 175–182.
  • C.-C. Yiu, K.-F. Chung: 2017.Why Mahonia? Molecular recircumscription of Berberis s.l., with the description of two new genera, Alloberberis and Moranothamnus. In:Taxon, Volume 66, S. 1371–1392.doi:10.12705/666.6

Einzelnachweise

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  1. abNeobiota-Land Steiermark, Andrea Krapf: Gewöhnliche Mahonie, Stechdornblättrige Mahonie. Abgerufen am 25. April 2024. 
  2. abcMahonie: Expertenwissen für Garten & Balkon. Abgerufen am 25. April 2024. 
  3. Medienmitteilung vom 1. März 2024Bundesrat verbietet Inverkehrbringen gewisser invasiver gebietsfremder Pflanzen, Abruf am 28. Juni 2024
  4. Beschreibung bei Oegg.or.at, Abruf am 29. Juni 2024
  5. abFriedrich Fedde:Versuch einer Monographie der Gattung Mahonia. In:Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Band 31, Nr. 1–2, 1902, S. 30–133,Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fitem%2F136884%23page%2F40%2Fmode%2F1up~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  6. Friedrich Markgraf:Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet vonGustav Hegi, 2. Auflage, Band IV, Teil 1:Dicotyledones 2. Teil (Berberidaceae, Lauraceae, Rhoeadales), Carl Hanser, München 1958, S. 3.
  7. abcdefghijklmnoRobert Zander:Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. vonWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker,Siegmund Seybold. 17. Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart 2002,ISBN 3-8001-3573-6.
  8. abcdefghijklMahonia imGermplasm Resources Information Network (GRIN),USDA,ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Januar 2017.

Weblinks

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Commons: Mahonien / Berberis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mahonie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mahonien&oldid=254416872
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