53.0340555555568.9490555555556Koordinaten:53° 2′ 2,6″ N,8° 56′ 56,6″ O
| Gräberfeld Mahndorf | ||
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| p1 | ||
| f1 | ||
| Lage | Freie Hansestadt Bremen,Deutschland | |
| Fundort | Mahndorf | |
| Wann | 3. Jahrhundert bis 9. Jahrhundert | |
| Wo | Mahndorf,Bremen/Niedersachsen | |
Diearchäologischen Ausgrabungen in Mahndorf betreffen einvölkerwanderungszeitlich bisfrühmittelalterlich belegtes Gräberfeld auf einem südlich des früheren DorfesMahndorf im OstenBremens gelegenen (heute abgebaggerten) Sandberg.
DieMahndorfer Düne gehört zu einer Kette von nördlich derWeser aufgewehten Hügeln aus Flugsand. Am 20,80 Meter hohenFuchsberg, 250 Meter westlich der Bollener Landstraße und 150 Meter südlich derMahndorfer Heerstraße, damals noch auf hannoverschem Gebiet gelegen, wurde in den 1930er Jahren Sandabbau betrieben, so dassErnst Grohne, der Direktor desFocke-Museums im Wettlauf mit den Baggern von Ende Mai bis August 1939 eine Rettungsgrabung einleitete. Auf einer Fläche von 2700 m² konnten die Ausgräber 40Brandbestattungen, 75Urnengräber, rund 230 Körperbestattungen, 190 davon in West-Ost-Richtung, und 19 Pferdegräber freilegen und dokumentieren.
Es stellte sich eine ungewöhnlich lange Belegungszeit, vom 3. bis 9. Jahrhundert heraus. Ein älteres, mit Brand- und in Nord-Süd-Richtung orientierten Körperbestattungen gemischt belegtes Feld wurde durch die zahlreicheren ost-westlichen Reihengräber aus der Zeit der beginnenden Christianisierung im 9. Jahrhundert überlagert. Die reichen Beigaben, Waffen und Schmuck kamen ins Focke-Museum und 1953 publizierte Grohne die Ergebnisse und das umfangreiche Fundmaterial in ausführlicher und vorbildlicher Form. Das Mahndorfer Gräberfeld wurde so „zu einem der berühmtesten des 1. Jahrtausends überhaupt“[1].
Eine 200 Meter weiter südlich gelegene Siedlung, vonKarl-Heinz Brandt 1962/63 ergraben, ließ Groß- undGrubenhäuser erkennen und enthielt zahlreiche weitere Funde (Bronze- und Eisengeräte, Webgewichte und Keramik).
Die ansonsten vor allem imAlpenvorland, an der oberenDonau und am oberenNeckar verbreiteten eisernen Gürtelgarnituren, genauer solche mit Messing- und Silberfäden tauschierte vom TypCivezzano, sind in Norddeutschland lediglich in Bremen-Mahndorf belegt.[2] Gürtelgarnituren dieses Typs werden im Gebiet südlich der Alpen für gewöhnlich in das 1. Drittel des 7. Jahrhunderts datiert.[3]