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Mahndorf (Bremen)

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Bezirk Ost, Stadtteil Hemelingen (rot) – unten rechts Ortsteil Mahndorf
Mahndorf: Blick nach Osten

Mahndorf ist ein Ortsteil vonBremen und bildet zusammen mitArbergen,Hastedt,Hemelingen undSebaldsbrück den Stadtteil Hemelingen.

Geografie

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Mahndorf liegt rechts derWeser im Südosten von Bremen und Hemelingen direkt an derAutobahn A 1 mit der AusfahrtUphusen/Bremen-Mahndorf.

Der Ortsteil hat eine Fläche von 640 Hektar sowie 5724 Einwohner. Im Osten schließt die GemeindeAchim und derLandkreis Verden an.

Mahndorf liegt auf derMahndorfer Düne, teilweise deutlich höher bis zu 20,80 m überNN.
Der städtebauliche Zusammenhang zu den Hemelinger Ortsteilen wird gebildet durch die VerkehrsachseMahndorfer Heerstraße.

Geschichte

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Das Dorf

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Mahndorf (PlattdeutschMahndörp) wurde 1330 oder 1339 alsMandorpe das erste Mal erwähnt und hieß 1441Manenthorpe und 1482Manendorf.

Zahlreiche frühgeschichtliche Funde undGrabungsfunde von 1983 und 1997 belegen eine frühe Besiedlung im 4. Jahrhundert nach Chr. auf den bis zu 20 Meter hohen Dünen und dem Geestgebiet. Je nach Wasserstand veränderte sich die Siedlungsfläche erheblich; die Siedlung mit derMahndorfer Marsch lag zeitweise direkt an der Weser (siehe HauptartikelMahndorfer Gräberfeld). Ein frühgeschichtlicher Friedhof, belegt vom 3. bis 9. Jahrhundert, wurde durch Grabungen von 1936 bis 1939 und 1962 bis 1963 erkundet; auch Pferdegräber wurden hier entdeckt. Auch die gefundenen Reste vonGrubenhäusern in Mahndorf weisen auf eine Besiedlung durch die germanischenChauken bzw.Sachsen – von 200 v. Chr. bis 900 n. Chr. hin.[1]

Bis zurReformation gab es in Mahndorf die Kapelle St. Nicolai. Die Güter der Kapelle in Mahndorf fielen um 1550 an die dortigen Einwohner.[2] Der Ort kam nach demDreißigjährigen Krieg zum schwedisch regiertenHerzogtum Bremen und 1719 zumKurfürstentum Hannover. Nach demDeutschen Krieg wurde 1866 dasKönigreich Hannover mit Mahndorf eine preußische Provinz. 1821 hatte das Dorf Mahndorf 267 Einwohner.

Durch dieFlut von 1830 war auch die Mahndorfer Marsch betroffen; einige Deiche brachen. 1873 erfolgte die Eröffnung der Bahnstrecke Bremen–Osnabrück mit einem Bahnhof in Hemelingen.

Mahndorf gehörte bis 1885 zum Amt Achim in derLanddrostei Stade, von 1885 bis 1932 zumKreis Achim und bis 1939 zumLandkreis Verden. Die Kirchengemeinde gehörte bis in die 1960er Jahre zum früheren altenKirchspielArbergen.

In der Zeit desNationalsozialismus gab es von 1940 bis 1945 im Ort vier Barackenlager für Zwangsarbeiter.[3]

An der Hermann-Osterloh-Straße entstand in den 1970/80er Jahren eine Mehrfamilienhaus-Wohnanlage, die sich in Arbergen fortsetzt.

Schule: In Mahndorf wurde 1791 die erste Schule eingerichtet und Mitte des 19. Jahrhunderts am heutigen Haarsweg ein Schulhaus erbaut. 1907 wurde das neue Schulhaus mit drei Klassen an der Mahndorfer Heerstraße eingeweiht und 1955 erweitert. Sie ist heute eine Grundschule.

Vom Dorf zum Ortsteil

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St. Nikolai

Seit 1939 gehört Mahndorf nebenArbergen und Hemelingen durch einen Gebietstausch zur Stadt Bremen. 1946 wurde das Ortsamt Hemelingen mit der Zuständigkeit auch für Mahndorf eingerichtet; 1951 mit der Neuordnung der stadtbremischen Verwaltungsbereiche wurde Hemelingen ein Stadtteil und Mahndorf Ortsteil von Hemelingen. Das Industrie- und Gewerbegebiet Mahndorf wurde in den 1960er Jahren erschlossen. DieKirche St. Nikolai am Mahndorfer Deich entstand 1965. Bremen kaufte ab 1991 Flächen derMahndorfer Marsch für eine Gewerbenutzung. Die Einwohnerentwicklung von 1955 bis 1995 lässt den starken Wohnungsbau, vor allem durch Einfamilienhäuser, erkennen.

Einwohnerentwicklung

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1821 hatte Mahndorf 267 Einwohner. Die Einwohnerzahl nahm durch die Nähe zu Hemelingen und Bremen im 20. Jahrhundert deutlich zu. Die Entwicklung in Zahlen:

  • 1858: 584 Einwohner
  • 1885: 755 Einwohner
  • 1905: 1077 Einwohner
  • 1955: 2216 Einwohner
  • 1975: 4007 Einwohner
  • 1995: 5562 Einwohner
  • 2007: 5828 Einwohner
  • 2017: 5729 Einwohner

Politik, Verwaltung

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Mahndorf wird als Ortsteil vomOrtsamt Hemelingen verwaltet. ImBeirat Hemelingen sind auch die Mahndorf Mitglieder vertreten. Der Ortsamtsleiter wird vom Beirat gewählt und im Anschluss vom Senat berufen. Seit 1. März 2016 ist Jörn Hermening (parteilos) Ortsamtsleiter.

Infrastruktur

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Freiwillige Feuerwehr Mahndorf

Allgemein

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Siehe auchHemelingen, Öffentliche Einrichtungen

  • Polizei-Außenstelle Arbergen/Mahndorf, Arberger Heerstraße 90
  • Freiwillige Feuerwehr Bremen-Mahndorf von 1930, Mahndorfer Bahnhof 4
  • Bürgerhaus Mahndorf von 1979, Mahndorfer Bahnhof 10 mit Altenclub und Kita
  • Verkehrsübungsplatz Bremen
  • Friedhof Mahndorf von 1030, Mahndorfer Deich 28

Bildung, Soziales, Sport

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  • Grundschule Mahndorf mit ca. 185 Schülern (2018), Mahndorfer Heerstraße 55
  • Altenclub Mahndorf im Bürgerhaus Mahndorf
  • Shantychor Bremen-Mahndorf
  • FußballclubFC Mahndorf von 1947, Mahndorfer Bahnhof 10 mit Sportanlage Mahndorfer Deich
  • Turnverein Mahndorf, Hexenstieg
  • Sportgemeinschaft Bremen-Ost, Geschäftsstelle Arbergen
  • Galoppsport: 2000 m lange Trainingsanlage Mahndorf zwischen Mahndorfer undArberger Heerstraße

Grünanlagen, Gewässer

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Mahndorfer Düne
Mahndorfer See

Kirche

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Die evangelische KircheSt. Nikolai, Mahndorfer Deich 48, entstand 1965 nach Plänen von Fritz Brandt.[4]

Bauwerke, Anlagen, Denkmale

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Siehe dazu dieListe der Kulturdenkmäler in Hemelingen.

Wirtschaft und Verkehr

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Wirtschaft

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Mahndorf war zunächst dörflich geprägt. In dem Ortsteil fand mit seinem Wachstum eine Durchmischung der Bereiche Wohnen, Landwirtschaft, Gewerbe, Dienstleistungen, Einkaufen sowie Kultur und Erholung statt.

Bremen kaufte ab 1991 Flächen in der Hemelinger, Arberger und „Mahndorfer Marsch“ auf, um dort weitere Industrie anzusiedeln. An derAutobahn A 1 wurde um 2005 der GewerbeparkHansalinie und das GewerbegebietBremer Kreuz realisiert: Die Ansiedlungen sind an die Autobahnabfahrten angeschlossen.

Größere Betriebe:

  • Vitakraft-Werke mit 1300 Mitarbeitern produzieren in Mahndorf und im GewerbegebietBremer Kreuz
  • Hansa-Flex AG, Bereich Mobile Service; das Gesamtunternehmen hatte 3861 Mitarbeiter (2017)
  • Trafik Bremen Transportgeräte Handelsgesellschaft
  • Bunge (Fahrzeugwerk), 2003 aufgelöst
  • Centigon, u. a. Fahrzeugbau seit 2010

Verkehr

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Öffentlicher Personennahverkehr

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Endhaltestelle Mahndorf

Die Linie 1 wurde im März 2012 von Osterholz über Tenever und das Einkaufszentrum Weserpark bis Nußhorn sowie im April 2013 weiter zum Bahnhof Mahndorf verlängert.[5]

FolgendeBSAG-Linien derStraßenbahn Bremen erreichen Mahndorf:

  • Straßenbahnlinie 1: Bf Mahndorf –Osterholz – Hauptbahnhof –Am Brill – Grolland – Huchting
  • Straßenbahnnachtlinie N1: Bf Mahndorf – Osterholz – Zentrum – Grolland – Huchting
  • Buslinie 37: Bahnhof Bremen-Mahndorf – Am Großen Kuhkamp – Schweizer Eck – Osterholzer Heerstraße – Sebaldsbrück
  • Buslinie 39: Bahnhof Bremen-Mahndorf – Weserpark-Süd/Thalenhorststr.
  • Buslinien 40/41/41S: Weserwehr – Arbergen – Bahnhof Bremen-Mahndorf
  • Buslinie 44: Sebaldsbrück – Arbergen – Bahnhof Bremen-Mahndorf
  • Buslinie N3: Bahnhof Bremen-Mahndorf – Am Großen Kuhkamp – Schweizer Eck – Osterholzer Heerstraße – Oberneuland – Horn – Schwachhausen – Hauptbahnhof – Domsheide – Neustadt – Woltmershausen – Rablinghausen
  • Buslinie N5: Bahnhof Bremen-Mahndorf – Arbergen – Sebaldsbrück – Vahr – Östliche Vorstadt – Hauptbahnhof – Domsheide

Bahn

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Der Bahnhof Bremen-Mahndorf befindet sich an derBahnstrecke Wunstorf–Bremen. Mahndorf wird seit 2011 von derRegio-S-Bahn (RS 1 Farge–Verden) und auch von den DB-Regionalzügen angefahren. Seit dem Fahrplanwechsel 2016 hält auch die Linie RB37 Uelzen–Bremen in Bremen-Mahndorf.

LinieVerlaufTaktBetreiber
RS 1Bremen-Farge –Bremen Turnerstraße –Bremen Kreinsloger –Bremen Mühlenstraße –Bremen-Blumenthal –Bremen Klinikum Nord/Beckedorf – Bremen-Aumund –Bremen-Vegesack – Bremen-Schönebeck – Bremen-St. Magnus – Bremen-Lesum –Bremen-Burg – Bremen-Oslebshausen –Bremen-Walle –Bremen Hbf – Bremen-Sebaldsbrück –Bremen-Mahndorf –Achim –Baden (Kr Verden) –Etelsen –Langwedel –Verden (Aller)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min(wochentags)
60 min(Wochenende)
NordWestBahn

Straßen

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DieMahndorfer Heerstraße führt in west/östlicher Richtung von Bremen-Zentrum undArbergen nach Uphusen undAchim und ist die wichtigste Durchgangsstraße.

In nördlicher Richtung verbinden die Straßen Mahndorfer Bahnhof / Mahndorfer Landstraße / Ehlersdamm sowie die Thalenhorststraße den Ort mit dem StadtteilOsterholz und demShoppingcenterWeserpark.

DieBundesautobahn 1 tangiert östlich den Ort und erschließ ihn durch die Abfahrt 54 / Uphusen/Bremen-Mahndorf.

Rad- und Wanderwege

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  • Vom Mahndorfer Deich und der Bollener Landstraße vorbei am Mahndorfer See nach Uphusen und zur Weser
  • Von der Mahndorfer Landstraße über den Ehlersdamm nach Osterholz

Straßennamen und Bedeutung

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Weitere Straßen von A bis Z:

  • Am Jägerberg nach einer örtlichen Düne
  • Am Sielgraben nach einem Graben der zum Siel führte
  • Damaschkestraße nach dem Pädagogen undBodenreformerAdolf Damaschke (1865–1935)
  • Dechtestraße nach dem niederdeutschen Begriff fürZehnt als Abgabe an den Staat; folglich Zehntstraße
  • Ehlersdamm (Osterholz) nach einem Gutsbesitzer
  • Hermann-Osterloh-Straße nach dem Ortsamtsleiter, Politiker (SPD) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (1886–1961)
  • Karl-Bücher-Straße nach dem Nationalökonom (1847–1930)
  • Reiterstraße nach den früher ab hier stattfindenden Schleppjagden
  • Immenhof nach früherenImkerein
  • Malthusstraße nach dem britischenNationalökonomThomas Robert Malthus (1766–1834)
  • Oppenheimerstraße nach dem Chemiker und IndustriellenFranz Oppenheim (1852–1929)
  • Söldnerweg nach einer Stelle, an der 1766 Soldaten aus demSiebenjährigen Krieg (1756–1763) für ihre Dienste vomKurfürstentum Hannover Land erhielten; u. a. gehörte der Arberger Johann Harm Wicke dazu, dessen Familie noch ansässig ist
  • Thalenhorststraße nach BausenatorCarl Thalenhorst (1875–1964) (DDP)
  • Theodor-Barth-Straße nach dem Juristen, Politiker (Reichstag) undSyndikus derBremer Handelskammer (1849–1909)
  • Von-Thünen-Straße nach dem WirtschaftswissenschaftlerJohann Heinrich von Thünen (1783–1850)
  • Zum Falsch seit 1325 belegt alssuper valsche als Flurbezeichnung
  • Zum Panrepel nach einem früheren Einzelgehöft
  • Zum Roesch nach dem niederdeutschen Wort fürRöhricht bzw. Schilf

Persönlichkeiten

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  • Reynwerd Dene († nach 1410), Bremer Ratsherr mit einem Gut in Mahndorf, das er den Armen vererbt hat.
  • Detlev Ellmers (1938–2022), Prähistoriker und Kunsthistoriker, der in Mahndorf aufwuchs
  • Wilhelm Hinners (* 1949), Politiker (CDU) und Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft
  • Wilfried Lankenau (* 1949), als Handballspieler spielte er bis 1971 in Mahndorf und betreute später die SG Arbergen-Mahndorf

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ernst Grohne:Mahndorf: Frühgeschichte des bremischen Raums. Dorn, Bremen 1953, 373 S.
  2. Landeskirchliches Archiv Hannover:Kirchengemeindelexikon: Arbergen.
  3. Geschichtswerkstatt Mahndorf im Bürgerhaus Mahndorf.
  4. Evangelische St. Nikolai-Kirche und Gemeinderäume. In: architekturführer-bremen. Abgerufen im August 2020. 
  5. www.anbindung-ost.de (Bremer Senat und BSAG)

Weblinks

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Commons: Mahndorf (Bremen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

53.034538.946961Koordinaten:53° 2′ 4,3″ N,8° 56′ 49,1″ O

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