Mack Trucks
Mack Trucks, Inc. | |
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Rechtsform | Incorporated |
Gründung | 1900 |
Sitz | Greensboro,Vereinigte Staaten |
Leitung | Kevin Flaherty[1] |
Branche | Nutzfahrzeughersteller |
Website | www.macktrucks.com |
Mack Trucks, Inc. ist einUS-amerikanischerNutzfahrzeughersteller. Das Unternehmen wurde 1900 alsMack Brothers Company gegründet und ist seit 2001 Teil der schwedischenVolvo Group.




Produkte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Marke Mack ist in den USA vor allem für schwereLastkraftwagen fürFernverkehr undBauwirtschaft bekannt. Sie hat denRuf, robuste Fahrzeuge herzustellen, was in die amerikanische Redewendung „built like a Mack Truck“ Eingang gefunden hat. Wie für nordamerikanische Lkw-Hersteller üblich, spielenLanghauber-Fahrzeuge, die dort besonders bei selbständigen Truckern große Beliebtheit genießen, im Programm von Mack eine wichtige Rolle. Ungewöhnlich für US-Hersteller ist dagegen, dass Mack traditionell die Dieselmotoren und Getriebe für die eigenen Fahrzeuge selbst entwickelt, während bei anderen nordamerikanischen Schwerlastwagen diese Teile gewöhnlich von Zulieferern stammen (Dieselmotoren z. B. vonCaterpillar oderCummins, Getriebe vonEaton oderAllison) und vom Käufer frei ausgewählt werden können[2] – eine Option, die Mack bei einigen Modellen allerdings auch bietet.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen ging aus derStellmacherei Fallesen & Berry imNew Yorker StadtteilBrooklyn hervor, die 1893 von den BrüdernJohn M. Mack undAugustus F. Mack erworben wurde. Bald danach nahm die Firma, ab 1900 unter dem NamenMack Brothers Company, den Automobilbau auf und zog 1905 nachAllentown in Pennsylvania um. Im Jahr 1911 verkauften die zuletzt fünf beteiligten Brüder Mack ihr Unternehmen. Ein maßgeblicher neuer Investor war das BankhausJ.P. Morgan, welches außerdem auch Anteile an derSaurer Motor Company inPlainfield (New Jersey) hielt, dieSchweizerSaurer-LKW in Lizenz produzierte. Auf Betreiben der Bank wurden beide Gesellschaften am 23. September 1911 zurInternational Motor Truck Company zusammengelegt. Das Aktienkapital betrug 2,6 MillionenUS-Dollar; beide Marken blieben vorerst erhalten. Die neue Holdinggesellschaft koordinierte die Verkäufe der Saurer Motor Company und inMack Brothers Motor Car Company umbenannten Hersteller.
ImErsten Weltkrieg lieferte Mack über 6000 Lastwagen an die Armeen derUSA undGroßbritanniens, was zur Grundlage für die besondere Reputation der Mack-Fahrzeuge wurde. Britische Soldaten verglichen das Aussehen der Mack-Lastwagen damals mitBulldoggen, wodurch die Bulldogge zum Maskottchen der Marke wurde und bis heute geblieben ist. Die Legende der Mack-Trucks ist in vielen amerikanischen Filmen genutzt, fortgeschrieben und verewigt worden.
1922 erfolgte eine weitere Reorganisation. Saurer wurde aufgegeben, Mack wurde zurMack Truck, Inc. Zum Vertrieb der Mack Trucks wurde dieInternational Mack Truck Company gegründet, deren Leitung dem langjährigen Saurer-Verkaufsleiter Robert Edison Fulton anvertraut wurde.
1938 stellte Mack den ersten eigenen Dieselmotor vor.[3]
Im Zweiten Weltkrieg war Mack Trucks ein wichtiger Lieferant für schwere Lastkraftwagen für die alliierten Streitkräfte. Zwischen 1941 und 1945 lieferte das Unternehmen 35.096 Fahrzeuge an die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas. Die militärischen Modelle der "N"-Serie stellten dabei mit 26.965 den größten Anteil. Im Weiteren wurden Fahrzeuge in kommerzieller Ausführung geliefert, wie Lastkraftwagen, Geländefahrzeuge, Feuerwehrfahrzeuge, Anhänger und Omnibusse. Die Fertigung von militärischen Lastkraftwagen bei Mack wurde bereits in den Jahren 1939 und 1940 mit Lieferungen von mehreren hundert Fahrzeugen der Typen NR4 und EXBU für die französischen und britischen Streitkräfte hochgefahren. Das Modell NJU, ein 4x4-Allradfahrzeug in der 5-bis-6-Tonnen-Klasse wurde bis 1942 für die US Army gefertigt. Der Typ Mack NO wurde zwischen 1940 und 1945 mit einer Stückzahl von 2.053 produziert. Der 7,5-Tonner war mit seinem 6x6-Antrieb eines der wichtigeren Militärmodelle, da er beim Transport besonders schwerer Lasten und insbesondere auch als Zugfahrzeug für schwere Geschütze, wie die155-mm-Gun M1, verwendet wurde. Weiterhin lieferte Mack mit einer Anzahl von 2.600 Stück, Antriebseinheiten für Kampfpanzer der US-Streitkräfte. Das Werk in Allentown, Bus Plant (5C), baute das Schwimmflugzeug Vultee PBY Catalina und Teile für die BT-13 Valiant Trainer. Auch die Bomber vom Typ B-24 Liberator wurden dort gebaut. Das Unternehmen Mack Truck liegt beim Wert der vergebenen militärischen Aufträge während des Zweiten Weltkriegs auf Rang 63.
1956 wurde die Brockway Motor Company aufgekauft und alsBrockway Motor Trucks bis 1977 weitergeführt. 1964 planteChrysler, Mack zu übernehmen, gab dieses Ansinnen aufgrund von kartellrechtlichen Bedenken jedoch auf.[4]
DerRenault-Konzern erwarb 1979 10 Prozent der Anteile an Mack Trucks, stockte seine Beteiligung 1982 erst auf 20 %, dann 1983 auf 40 % auf und gab sie 1987 an die eigene Nutzfahrzeug-TochtergesellschaftRenault Véhicules Industriels (kurz: RVI) ab. Schließlich wurde Mack Trucks 1990 vollständig von RVI übernommen. Im Jahr 2001 wurde Mack gemeinsam mit RVI (seit 2002Renault Trucks) Teil des Volvo-Konzerns. Der Unternehmenssitz wurde 2009 nachGreensboro in North Carolina verlegt.[5]
Personenkraftwagen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Brüder stellten 1894 einenDampfwagen und 1896 einElektroauto her. Dies bliebenPrototypen. Zwischen 1903 und 1904 entstanden mehrere Fahrzeuge mitOttomotoren. Sie wurden unter dem MarkennamenManhattan vertrieben.[6]
Lokomotiven
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Neben Lastwagen stellte Mack Trucks in den 1920er bis in die frühen 1930er Jahre auch insgesamt 21 Lokomotiven her. Sie erreichten dabei ein Gewicht von 12 bis 80 Tonnen. Die Motoren wurden als 4-Zylinder-Motoren mit 85 PS und 6-Zylinder mit 135 PS gebaut. Es gab kleine 2-achsige Loks sowie größere Modelle mit zwei Drehgestellen mit je zwei oder drei Achsen. Die größeren Lokomotiven wurden dann von mehreren Mack-Motoren angetrieben. Bis heute ist unter anderem die 2-achsige 15-Tonnen-Lok desLake Superior Railroad Museums erhalten geblieben und dort als Rangierlok in Betrieb.[7]
Rezeption in den Medien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mack-Lastkraftwagen kommen z. B. in den FilmenMad Max II – Der Vollstrecker,Cars,Convoy,Es war einmal in Amerika,Der Rammbock und in der deutschen FernsehserieAuf Achse vor.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ronald G. Adams:Mack trucks. Motorbooks International, 2002,ISBN 0-7603-1237-0 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website. Abgerufen am 22. Juli 2013 (englisch).
- Mark Theobald: Fickling. Coachbuilt.com, 2011, abgerufen am 22. Juli 2013 (englisch, über Mack und Saurer USA – scrollen bis Absatz über Robert E. Fulton).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Flaherty Named President, Mack Trucks North American Sales & Marketing. Mack Trucks, Inc., 19. Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2013 (englisch).
- ↑Tom Berg: I want it, I want it – You can't have it! In: Heavy Duty Trucking Magazine. Juli 2005, archiviert vom Original am 9. Januar 2009; abgerufen am 22. Juli 2013 (englisch).
- ↑Stan Holtzman:American Semi Trucks. MotorBooks International, Osceola (Wisconsin) 1995,ISBN 0-7603-0038-0,S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Chrysler Drops Plans To Buy Mack Trucks. In:Schenectady Gazette. 18. August 1964,S. 28 (Onlinearchiv auf Google News [abgerufen am 30. Dezember 2015]).
- ↑Corporate Mack History 2000–2009. Mack Trucks, Inc., abgerufen am 22. Juli 2013 (englisch).
- ↑Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.:Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996,ISBN 0-87341-428-4,S. 919 (englisch).
- ↑Jay Reed:Critters, Dinkeys & Center Cabs. Rio Hondo, 2000,ISBN 0-9647221-2-7.
36.080555555556-79.964722222222Koordinaten:36° 4′ 50″ N,79° 57′ 53″ W
- Lkw-Hersteller (Vereinigte Staaten)
- Ehemaliger Pkw-Hersteller (New York)
- Ehemaliger Omnibushersteller (Vereinigte Staaten)
- Ehemaliger Dampfwagenhersteller (Vereinigte Staaten)
- Ehemaliger Elektroautohersteller (Vereinigte Staaten)
- Ehemaliges Unternehmen (Brooklyn)
- Ehemaliges Unternehmen (Pennsylvania)
- Unternehmen (Allentown, Pennsylvania)
- Unternehmen (Greensboro, North Carolina)
- Markenname (Automobilindustrie)
- Volvo Trucks
- Vierer-Club
- Unternehmensgründung 1900
- Produzierendes Unternehmen (New York City)