| MGM-29 Sergeant | |
|---|---|
| Allgemeine Angaben | |
| Typ | BallistischeKurzstreckenrakete |
| Hersteller | Jet Propulsion Laboratory (JPL) |
| Entwicklung | 1953 |
| Indienststellung | 1962 |
| Technische Daten | |
| Länge | 10,52 m |
| Durchmesser | 780 mm |
| Gefechtsgewicht | 4570 kg |
| Spannweite | 1550 mm |
| Antrieb Erste Stufe | Feststoffraketentriebwerk Thiokol XM100 |
| Reichweite | 140 km |
| Ausstattung | |
| Zielortung | Trägheitsnavigationssystem |
| Gefechtskopf | Nuklear 200kT oder 500-kg-Splittergefechtskopf oder 330 M139-Sarin-Bomblets |
| Zünder | Aufschlagzünder |
| Listen zum Thema | |
DieMGM-29 Sergeant war eineeinstufigeballistischemilitärischeKurzstreckenrakete der Zeit desKalten Krieges ausUS-amerikanischer Produktion. Auch dieKorpsartillerie derBundeswehr war mit ihr ausgerüstet. Die Rakete hatte mit demTriebwerk vom TypJPLThiokol XM100 einen Startschub von 200 kN (20.400 kg), eine Startmasse von 4.570 kg, einen Durchmesser von 0,78 m, eine Länge von 10,52 m und eine Flossenspannweite von 1,50 m. Der mit einemAtomsprengkopf bestückbare Flugkörper wurde mitFeststofftreibstoff angetrieben und hatte eine Reichweite von bis zu 140 km.
Außer Dienst gestellte Sergeant-Raketen wurden auch in Kombination mit zusätzlichen Oberstufen als zivile und militärischeHöhenforschungsraketen eingesetzt. Der Raketenmotor der Sergeant wurde zum zivilenCastor-Raketenmotor weiterentwickelt, der für eine Reihe vonRaumfahrtprojekten verwendet wurde.

In der Bundesrepublik Deutschland waren vierRaketenartilleriebataillone (RakArtBtl) derBundeswehr zwischen 1965 und 1977 mit Sergeant-Kurzstreckenraketen ausgerüstet. Diese Bataillone, die in dasNATO-Konzept der „nuklearen Teilhabe“ direkt eingebunden waren, verteilten sich zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg folgendermaßen:
Die Verfügungsgewalt über die in speziell befestigten sogenanntenSondermunitionslagern (Special Ammunition Storages) deponiertenNuklearsprengköpfe lag innerhalb der NATO bei denUSA und wurde bei den einzelnen Einheiten durch einUS Army Field Artillery Detachment wahrgenommen.
Im Jahr 1976 wurden an allen vier Standorten die Sergeant-Systeme durch ebenfalls atomar bestückbareLance-Kurzstreckenraketen abgelöst.