M8 Greyhound
M8 Greyhound | |
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![]() M8 der U.S. Constabulary in Deutschland | |
Allgemeine Eigenschaften[1] | |
Besatzung | 4 |
Länge | 5 m |
Breite | 2,54 m |
Höhe | 2,64 m |
Masse | 7,8 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 19 mm |
Hauptbewaffnung | Kanone 37 mm M6 |
Sekundärbewaffnung | Maschinengewehr 7,62 mm oder 12,7 mm |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Hercules 6-Zylinder 82 kW (110 PS) |
Geschwindigkeit | 90 km/h (Straße) 48 km/h (Gelände) |
Leistung/Gewicht | 14,1 PS/t |
Reichweite | 640 km |
DerM8Greyhound war einamerikanischerSpähpanzer desZweiten Weltkriegs. Er wurde von den US-amerikanischen undbritischen Truppen während des Zweiten Weltkriegs inEuropa und imFernen Osten eingesetzt. DerRadpanzer wurde in 11.667 Exemplaren bis zum Produktionsende 1944 bei Ford gebaut und war bis Ende der 1970er-Jahre noch bei einigen Armeen im Einsatz.
Entwicklung und Beschreibung
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Im Juli 1941 startete das Beschaffungsamt derUS Army die Entwicklung eines neuen schnellenJagdpanzers. In diesem Rahmen wurden Projekte wieT8 37mm Gun Motor Carriage (Swamp-Buggy, Motor hinten)[2], auf Jeeps basierende Versionen undM6 37 mm Gun Motor Carriage von derDodge WC-Serie erprobt.[3]
Die Erprobungen verschiedener Fahrzeugarten verliefen nicht erfolgversprechend. Die Forderung lautete dann ein 6x4-Radfahrzeug, bewaffnet mit einer 37-mm-Kanone und einem koaxialen Maschinengewehr im Drehturm. Die Panzerung an der Vorderseite sollte 12,7-mm-Munition, an der Seite 7,62-mm-Munition standhalten können. Prototypen wurden gelieferte vonStudebaker (T21),Ford (T22) undChrysler (T23), alle ähnlich in der Auslegung und im Erscheinungsbild. Im April 1942 wurde eine Version des T22 von Ford ausgewählt. Mittlerweile war klar, dass die 37-mm-Kanone gegen die Frontpanzerung der deutschen Panzer nichts ausrichten konnte, so dass der neue Panzerwagen, nun bezeichnetM8 Light Armored Car, dieAufklärungsrolle zu übernehmen hatte. Die Serienfertigung konnte aufgrund von technischen Schwierigkeiten und Vertragsproblemen erst im März 1943 aufgenommen werden.
Die Briten nannten den M8 wegen seiner hohen Geschwindigkeit und der dünnen Panzerung nach der HunderasseGreyhound.
Der M8 hatte einen oben offenen Drehturm mit einer Kanone 37 mm M6 und einem koaxialen Maschinengewehr 7,62 mmBrowning; zurFlugabwehr besaß er zusätzlich ein 12,7-mm-MaschinengewehrM2. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richt-/Ladeschütze, Fahrer und Funker (der auch als Fahrer fungieren konnte). Fahrer und Funker saßen im vorderen Teil, während Kommandant und Richt-/Ladeschütze im Turm saßen, der Kommandant auf der rechten Seite. Das Fahrzeug war mit 80 Schuss 37-mm-Munition ausgerüstet (Fahrzeuge mit einem zweiten Funkgerät hatten weniger, manchmal nur 16 Schuss), 1500 Schuss 7,62-mm-Munition und 400 Schuss 12,7-mm-Munition. Außerdem waren 16Handgranaten, vier Nebelwerfer (M1 oder M2), sechsMinen undKarabiner M1 vorhanden.[1]
Die Panzerung reichte von 3 mm auf der Unterseite bis 19 mm auf der Vorderseite und am Turm. Der Greyhound wurde von einem Benzinmotor derHercules Engine Company vom Typ JXD angetrieben.
Einsatz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der M8 kam zum ersten Mal 1943 in Italien zum Einsatz und wurde von derUS Army in Europa und im Fernen Osten verwendet. In Asien wurde er manchmal auch in seiner ursprünglichen Rolle alsJagdpanzer eingesetzt, weil er mit seiner 37-mm-Kanone die meisten Panzer derjapanischen Armee bekämpfen konnte. Über 1000 Stück wurden an Großbritannien, Frankreich und Brasilien geliefert.
Das Fahrzeug galt als schnell, recht zuverlässig (nach der Lösung einiger technischer Probleme) und fürAufklärungszwecke als ausreichend bewaffnet. Die Aufklärungseinheiten kritisierten jedoch die mäßige Geländegängigkeit. In den bergigen GegendenItaliens und im Schlamm und Schnee des europäischen Winters war der Einsatz des M8 mehr oder weniger auf die Straßen beschränkt, was seinen Wert als Aufklärungsfahrzeug einschränkte. Er war auch empfindlich gegenüberLandminen. Die Briten verstärkten die Bodenpanzerung manchmal durch Sandsäcke. Ein anderes Problem war, dass die Kommandeure die Aufklärungseinheiten oft zur Feuerunterstützung einsetzten, wofür die dünn gepanzerten M8 ungeeignet waren.
Die deutsche Wehrmacht konnte einige M8 und M20 erbeuten. Diese wurden mit deutschen Hoheitszeichen versehen und eingesetzt oder, beispielsweise beimUnternehmen Greif, auch mit den originalen Hoheitszeichen verwendet.
DieUS Army sah sich bereits ab 1943 nach einem Nachfolger für den Greyhound um. Zwei Prototypen, Studebaker T27 und Chevrolet T28 wurden im Sommer 1944 fertiggestellt. Beide waren dem M8 überlegen, aber man entschied, das Projekt fallenzulassen.
Nach dem Krieg wurde der M8 für Besatzungszwecke verwendet, sah Kampfeinsätze imKoreakrieg und wurde von der US Army kurz danach außer Dienst gestellt. Eine Anzahl M8 wurde an die amerikanische Polizei abgegeben und war dort bis in die 1990er-Jahre im Einsatz. Frankreich verwendete den M8 bis zumIndochinakrieg. Viele zuvor von den USA, Großbritannien und Frankreich verwendete Fahrzeuge wurden in andereNATO-Staaten und Länder der Dritten Welt exportiert. Sie sind teilweise noch in einigen LändernAfrikas undSüdamerikas im Einsatz.
Ab 1951 wurde der M8 Greyhound nach Umbauten alsSonderwagen M8 beim deutschenBundesgrenzschutz (BGS) und ab 1953 auch von denBereitschaftspolizeien der Länder verwendet. Bei diesen Fahrzeugen wurde die Hauptbewaffnung entfernt und durch einMG42 ersetzt. Der beim BGS „Geschützter Sonderwagen SW M 8“ genannte Spähpanzer wurden ab 1963 durch die neuenSonderwagen I und II ersetzt.
Verwendet wurde der M8 vonAlgerien,Äthiopien,Belgien,Benin,Brasilien,Burkina Faso,Deutsches Reich (erbeutet,Wehrmacht),Deutschland (Bundesgrenzschutz),El Salvador,Frankreich,Griechenland,Großbritannien,Guatemala (Ejército de Guatemala),Haiti,Iran,Italien,Jamaika,Jugoslawien,Kamerun,Kolumbien,Demokratische Republik Kongo,Madagaskar,Marokko,Mexiko,Niger,Norwegen,Österreich,Peru,Portugal,Saudi-Arabien,Senegal,Südkorea,Südvietnam,Taiwan,Thailand,Togo,Tunesien,Türkei,USA,Venezuela,Zypern.
Varianten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]M20 Armored Utility Car
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerM20 war ein M8, bei dem der Turm durch einen niedrigen gepanzerten Aufbau (oben offen) und eine Ringlafette für ein schweres Maschinengewehr M2 (12,7 mm) ersetzt wurde. EineBazooka für die Besatzung sollte als Panzerabwehrwaffe dienen. Der M20 wurde hauptsächlich als Führungs- und Funkfahrzeug und für dieAufklärung eingesetzt; viele dienten jedoch auch alsTransportpanzer für Truppen und Material. Der M20 verfügte über eine ausgezeichnete Beweglichkeit und Geschwindigkeit und zudem über einen gewissenPanzerschutz. In der Rolle als FüFuPanzer war der M20 mit zusätzlichen Funkgeräten ausgerüstet.[4]
Die ursprüngliche Bezeichnung warM10 Armored Utility Car; dies wurde in M20 geändert, um eine Verwechslung mit demJagdpanzerM10 Wolverine zu vermeiden. 3791 M20 wurden vonFord in den Jahren 1943 und 1944 gebaut.
T69 Multiple Gun Motor Carriage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ende 1943 wurde eine Variante des M8 alsFlugabwehrpanzer getestet. Das Fahrzeug wurde mit vierMaschinengewehren 12,7 mm in einem Turm von der Maxson Corp. bewaffnet. Das Antiaircraft Board entschied, das Projekt fallenzulassen, da es demM16 unterlegen war.
M8 TOW Jagdpanzer
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von der amerikanischen Firma NAPCO umgebaute M8. Die Kanone wurde durch einMaschinengewehr 12,7 mm ersetzt, auf den Turm wurde ein Startgerät für diePanzerabwehrlenkwaffeBGM-71 TOW aufgesetzt. Einige so umgebaute Fahrzeuge wurden alsJagdpanzer von Kolumbien verwendet.
M8/M20 mit Turm H-90
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine französische Umrüstung mit dem Turm des SpähpanzersPanhard AML 90.
CRR Brasiliero
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine brasilianische Umrüstung. Die mittlere Achse wurde entfernt und ein neuer Motor (Mercedes-Benz OM-321) eingebaut. Nicht in Serie produziert.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Chris Bishop (Hrsg.):Waffen des zweiten Weltkriegs: eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000,ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel:The Encyclopedia of weapons of World War II: the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
- Steven J. Zaloga, Tony Bryan:M8 Greyhound Light Armored Car 1941-91. Osprey Publishing, 2002 (New Vanguard 53).
- Tanks CAN be destroyed. In:Popular Science. Vol. 136, No. 6. Popular Science Pub. Co., Dezember 1941,ISSN 0161-7370,S. 75–79 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Beschreibung, Entwicklungen, technische Details).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abU.S. War Department:TM 9-2800 Standard Military Motor Vehicles. In:US-Department of the Army, Ordnance Department (Hrsg.):War Department Manuals. Washington D.C. 1. September 1943,OCLC1029574401,S. 16–17 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑Datenblatt:T8 37mm Gun Motor Carriage 4x4 (Ford) PDF-Datei. US-Army, 1941, abgerufen am 16. Juli 2023.
- ↑Tanks CAN be destroyed. In: Popular Science. Vol. 136, No. 6, Seiten 75–76
- ↑U.S. War Department:TM 9-2800 Standard Military Motor Vehicles. In:US-Department of the Army, Ordnance Department (Hrsg.):War Department Manuals. Washington D.C. 1. September 1943,OCLC1029574401,S. 22–23 (Textarchiv – Internet Archive).
