DerOrtsname wird üblicherweise als „bei den Mönchen“ gedeutet. Erstmals erwähnt wird der Name alsforum apud Munichen imAugsburger Schied vom 14. Juni 1158 von KaiserFriedrich I.[8][9]Münichen (noch in dermittelhochdeutschen Zeit, zu der das 12. Jahrhundert gehört, werden Umlaute oft nicht geschrieben) ist derDativ Plural von mittelhochdeutschmünich (auch:munich,münech,münch), dem Vorläufer von neuhochdeutschMönch, also stehtapud Munichen fürbî (den) münichen ‚bei (den) Mönchen‘.
Vor der Gründung der Stadt soll es hier eine Niederlassung vonMönchen gegeben haben. Dass diese, wie vielfach behauptet, auf demPetersbergl lag, konnte bislang durch archäologische Funde nicht bestätigt werden. Nach einer anderen Hypothese lag die namensgebende Mönchsniederlassung (Klosterhof Schäftlarn) an der Stelle der heutigenMichaelskirche.[10] Eine früher angenommene Verbindung zumKloster Tegernsee gilt seit einiger Zeit als widerlegt.[11]
Es ist nicht sicher, ob bei der Gründung des Ortes eine Mönchssiedlung bestand. Weiterhin ist es möglich, dassmunichen bereits damals eine feststehende Ortsbezeichnung darstellte, die schon ihrerseits auf eine frühere, nicht mehr bestehende Mönchssiedlung zurückging. Vereinzelt wurde auch bezweifelt, dass der Namemunichen überhaupt auf eine Mönchssiedlung hinweist.[12]
Dermittellateinische Name der Stadt istMonacum, Adjektivmonacensis; auchMonachia bzw.Monachium sind bezeugt.[13]
München gehört zu jenen alten und international bedeutenden Städten, für die in vielen Sprachen eigene Namen existieren. Somit hat die Stadt in anderen Sprachen unterschiedliche Namen: So heißt die Stadt auf Französisch und EnglischMunich (in jeweils verschiedener Aussprache), auf SpanischMúnich, auf PortugiesischMunique, im ItalienischenMonaco (di Baviera) („di Baviera“ zur Unterscheidung vomgleichnamigen Fürstentum), im TschechischenMnichov und im PolnischenMonachium.[A 2]
Geographie
Satellitenfoto der Region München
Geologie
DasAlpenvorland zwischenKalkalpen undDonau, in dem sich die Stadt befindet, liegt auf einem tiefen Senkungsbecken, das seit Millionen von Jahren hauptsächlich aus Abtragungen derAlpen aufgefüllt wird. ImTertiär wurden dort überwiegend Sand- und Geröllmassen durch Flüsse aus den Alpen abgelagert. Während der nachfolgendenEiszeiten, deren letzte vor etwa 10.000 Jahren endete, bildeten sich im Alpenbereich große Gletscher- und Schmelzwasserströme, die im VoralpenlandMoränenhügel undSchotterebenen zurückließen. Die 55 km breiteMünchner Schotterebene, die an den Endmoränen des Isarvorlandgletschers ansetzt, ist eine schiefe Ebene mit einem Höhenunterschied von 300 Metern zwischenHolzkirchen im Süden undMoosburg im Norden, deren Oberflächenformen in erster Linie durch denwürmeiszeitlichen Schotter gebildet werden. Im Süden der Ebene sind die Flüsse, insbesondere dieIsar, tief eingeschnitten. Auf diesen Schotterböden findet man wie im Süden von München vermehrt Wälder, wie denPerlacher Forst und denForstenrieder Park, auch weil der Grundwasserspiegel hier relativ tief liegt. Im Norden der Stadt dagegen, wo sich der Grundwasserspiegel nahe der Oberfläche befindet, liegen große Niedermoore, wie dasDachauer Moos im Nordwesten und dasErdinger Moos im Nordosten. Siehe auch:Münchner Grüngürtel.
Topographie
Gelände
Die durchschnittliche Höhe beträgt519 m ü. NHN.[14] Die höchste Stelle Münchens liegt an der äußersten südlichen Stadtgrenze im StadtteilSolln. Sie befindet sich etwa 600 Meter südlich des GutshofesWarnberg (etwa579 m ü. NHN) direkt südlich zweier am Waldrand desForstenrieder Parks gelegenen Fußballplätze auf580,5 m ü. NHN.[15][A 3] Nur wenig niedriger ist derOlympiaberg mit565,1 m ü. NHN, der relativ zentrumsnah gelegen ist. Der tiefste Punkt liegt nahe der äußersten nördlichen Stadtgrenze im StadtteilFeldmoching an der östlich vom Naturschutz- und WaldgebietSchwarzhölzl gelegenenRegattastrecke Oberschleißheim, die sich auf rund480 m ü. NHN[15] befindet. Aus diesen Daten ergibt sich im Stadtgebiet ein Höhenunterschied von etwa 100 Metern, durch die Lage auf einer Hochebene sind die Höhenunterschiede innerhalb des bebauten Stadtgebiets allerdings eher gering.
DieIsar durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von 13,7 km von Südwest nach Nordost, parallel dazu läuft bisSendling derIsar-Werkkanal. In der Isar liegen dieMuseumsinsel mit demDeutschen Museum und in unmittelbarer Nähe flussabwärts diePraterinsel.In den südlichen Stadtteilen ist die Isar stark in die Schotterebene eingeschnitten, mit Steilkanten auf beiden Seiten. Der tiefer gelegene StadtteilThalkirchen befindet sich dort, wo sich die linkeGeländestufe von der Isar entfernt. Die Stufe ist in Sendling[A 4] und an der Westseite derTheresienwiese noch deutlicher erkennbar. Am rechten Isarufer liegen derTierpark und der Stadtteil Au unterhalb der Geländestufe, die sich in Innenstadtnähe wieder dem Fluss nähert (Gasteig = gacher [steiler] Steig; städtebaulich prominente Rampen am Maximilianeum und am Friedensengel), bevor sich im nördlichen Stadtteil Oberföhring der Höhenunterschied allmählich verliert.
Weitere Fließgewässer sind dieWürm, die aus demStarnberger See kommend den Westen Münchens durchfließt, derHachinger Bach, der im Südosten beiPerlach in das Stadtgebiet eintritt und nördlich vonNeuperlach unterirdisch weitergeführt wird, sowie etliche von der Isar abzweigende Stadtbäche wie derEisbach und derAuer Mühlbach.
Die Gesamtfläche Münchens beträgt 310,7191 Quadratkilometer. Davon entfallen 44,6 Prozent auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 17,0 Prozent auf Verkehrsflächen, 14,7 Prozent auf Landwirtschaftsflächen, 15,7 Prozent auf Erholungsflächen, 4,4 Prozent auf Waldflächen und 1,5 Prozent auf Wasserflächen. Neben den Gebäuden zugeordneten Flächen hat sich seit 2007 auch der Anteil der Erholungsflächen, Wald- und Wasserflächen erhöht, die der Verkehrs- und Landwirtschaftsflächen verringert. Die Änderungen lagen über diesen Zeitraum jeweils unter einem Prozent, die stärkste absolute Veränderung (0,8 Prozent der Stadtfläche) betraf die Landwirtschaft. Die relative Zunahme der Wasserflächen um etwa 14 Prozent war hingegen am größten (Stand: 31. Dezember 2019).[16] DieGrenze der Stadt umfasst 118,9 Kilometer. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 20,7 und von Ost nach West 26,9 Kilometer.[17]
Panoramabild der Münchner Innenstadt aufgenommen vomOlympiaturm. Unten Mitte das neue Stadtquartier am Ackermannbogen, rechts unten ein kleiner Teil desOlympiaparks, links Mitte derLuitpoldpark, links oben derEnglische Garten.
Wie andere Großstädte vergrößerte sich München wiederholt durch dieEingemeindung umliegender, vormals selbstständiger kleinerer Städte und Gemeinden. In München fanden diese Eingemeindungen zwischen 1853 und 1942 in mehreren Schüben statt. Die wenigen Vergrößerungen des Stadtgebiets vor 1854 erfolgten nicht durch Eingemeindungen, sondern durch echte Erweiterung des Stadtgebiets zulasten von in der Regel nicht besiedeltem Umland. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung bereits eigenständige Städte waren dieAu (Jahr der Erhebung zur Stadt: 1808, Jahr der Eingemeindung: 1854),Schwabing (1886, 1890),Milbertshofen (1910, 1913) undPasing (1905, 1938).
Nach demZweiten Weltkrieg fanden keine eigentlichen Eingemeindungen mehr statt, jedoch gab es noch drei Vergrößerungen des Stadtgebiets zulasten von Nachbargemeinden ohne deren Aufhebung (1954, 1962, 1967). Umgekehrt wurde mitGröbenzell im Jahr 1952 ein erst 1942 eingemeindeter Teil wieder aus dem Stadtgebiet ausgegliedert.
Das Stadtgebiet istnicht inOrtsteile im gemeinderechtlichen Sinn unterteilt,[18] sondern – ausschließlich – in Stadtbezirke. Deren Zahl war bis zum Zweiten Weltkrieg auf 41 gestiegen und wurde bei einer Neugliederung 1992 und 1996 auf die heutige Zahl von 25 verringert. Im Alltagsgebrauch beziehen sich die Münchner eher auf die historisch gewachsenen Stadtteile und Quartiere.
Die 25 Stadtbezirke werden für statistische Zwecke in insgesamt 105 Stadtbezirksteile untergliedert. Unterhalb der Gliederungsebene der Stadtbezirksteile gibt es die 475 Stadtbezirksviertel.[19] Diese werden auf der untersten Ebene inBaublöcke gegliedert. Ein Baublock ist dabei ein räumlich zusammenhängender Bereich vonGrundstücken, der möglichst allseitig durch Straßen, Wege, Eisenbahnlinien, Wasserläufe oder sonstige markante topografische Linien begrenzt und nicht durchschnitten wird. Die Baublöcke haben keine Namen, und nur die Hälfte der Stadtbezirksviertel (237 von 475) trägt einen Namen.
Zum Stichtag 1. Januar 2011 erfolgte eine Neueinteilung derStadtbezirksteile und Stadtbezirksviertel.
Die Stadt München liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischenSeeklima und dem trockenenKontinentalklima, es herrschtkühlgemäßigtes Klima (GrenzeCfb/Dfb). Die Winter sind vergleichsweise kalt, jedoch sind Temperaturen unter −20 Grad Celsius selten. Hingegen sind die Sommer ebenso vergleichsweise warm mit Temperaturen von 20 bis 35 Grad Celsius, was München, abgesehen von den Regionen im Rheingraben, zu einer der im Sommer wärmsten deutschen Regionen macht. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionaleWetterscheide. Aufgrund dieserKonstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. An durchschnittlich zehn Tagen im Jahr herrscht derFöhn, ein warmer, trockener Fallwind vom Alpenhauptkamm, der so gute Fernsicht bewirkt, dass vom Stadtgebiet dieBayerischen Alpen deutlich zu sehen sind. Häufiger kommt es zu sogenannten „föhnigen Effekten“, die sich durch Föhneffekte in schwächerer Form bemerkbar machen.[22]
Die bisher höchste, offiziell vomDeutschen Wetterdienst gemessene Temperatur in der offiziellen DWD-Wetterstation München-Stadt war 37,5 Grad Celsius vom 27. Juli 1983. Der Kälterekord liegt bei −31,6 Grad Celsius, gemessen imBotanischen Garten am 12. Februar 1929. DieJahresmitteltemperaturen betrugen im Referenzzeitraum 1961–1990 zwischen 7,8 °C inRiem und 9,1 °C in der Innenstadt; sie stiegen an der Stadtstation bis auf 9,7 °C in der Klimaperiode 1981–2010. München wurde aufgrund seiner Lage innerhalb Oberbayerns, die zu den gewitterreichsten Regionen des Freistaates sowie ganz Deutschlands zählt, schon des Öfteren von heftigen Unwettern heimgesucht. Bemerkenswert ist insbesondere dasHagelunwetter vom 12. Juli 1984, bei dem Schäden in Höhe von 3 Milliarden DM entstanden. München ist durch die Nähe zu den Alpen die schneereichste Großstadt Deutschlands.
Eine Auswertung der Wetterstatistiken hat ergeben, dass der südliche Teil der Stadt am sonnigsten ist. Im nördlichen Teil tritt relativ häufig Nebel auf. Die Westhälfte ist niederschlagsärmer als der Osten der Stadt. Dies ist grundsätzlich auch eine Folge der Höhenunterschiede innerhalb der Stadt, die ein entsprechendes Kleinklima generieren, begünstigt durch die Trennung der Stadt in Ost und West durch dieIsar.
In München lässt sich der allgemeine Trend der Temperaturerwärmung um etwa ein Grad Celsius dermittleren Jahrestemperatur in Deutschland zwischen 1900 und 2020 ebenfalls beobachten. Im November 2016 beschloss die Vollversammlung des Stadtrats, dass ein Anstieg der Durchschnittstemperatur, eine Zunahme der Hitzeextrema, eine Zunahme der Anzahl der heißen Tage und der Nächte mit einer Temperatur von über 20 Grad Celsius (Tropennächte), eine Veränderung derNiederschlagsmuster sowie die Zunahme von lokalenStarkregenereignissen zu den zu erwartenden Klimaveränderungen gehören.[25] Auf diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung über das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in Zusammenarbeit mit demDeutschen Wetterdienst (DWD) eine Studie angestoßen, die in diesem Zusammenhang lokaleWetterdaten ermitteln soll. Die Daten sollen in die Gestaltung eines Maßnahmenkonzeptes zur Anpassung an denKlimawandel in der Landeshauptstadt München und des Integrierten HandlungsprogrammsKlimaschutz in München (IHKM) einfließen, die unter anderem Entscheidungen zu Fragen der Siedlungsstruktur und-dichte, derBebauung undBegrünung oder zu einem gut funktionierendenLuftaustausch in der Großstadt steuern soll.[26]
Im Dezember 2019 hat der Münchner Stadtrat denKlimanotstand für München beschlossen und gleichzeitig die Stadtverwaltung beauftragt, einen Handlungsplan zu erarbeiten, wie das Ziel derKlimaneutralität der Stadt München 2035 erreicht werden kann.[27]
Schutzgebiete
München weist eine Reihe von Natur- und Landschaftsschutzgebieten auf, sowohl über das Stadtgebiet verteilt, als auch angrenzend. Zudem gibt es dasPhysiotopAubinger Lohe (Nr. 162R001).
Nymphenburg mit Kanal und Parkresten im Nordwesten (LSG-00588.01)
Forstenrieder Park (Der jetzige Stadtteil Forstenried wurde 1912 eingemeindet (Stadtbezirk 19). Der Wald liegt außerhalb der Stadtgrenzen in gemeindefreiem Gebiet)
Der gesetzlich erlaubte Grenzwert von 40 μg/m³ für die Luftverschmutzung durch das gesundheitsschädlicheStickstoffdioxid (NO2) wird in München deutlich überschritten. Hauptverursacher der Stickstoffdioxidbelastung sind Kraftfahrzeuge, und hiervon insbesondere Dieselfahrzeuge. DerBayerische Verwaltungsgerichtshof hat den Freistaat Bayern im Oktober 2012 rechtskräftig zur Überarbeitung desLuftreinhalteplans verpflichtet.[28] Seit 2011 konnte der Wert von 85 μg/m³ bis auf 78 μg/m³ im Jahr 2017 reduziert werden.[29] Damit bleibt der Wert auf hohem Niveau. München wurde 2017 erstmals die Stadt mit der höchsten Stickstoffdioxidbelastung in Deutschland.[30] Im Jahr 2018 war München die Stadt mit der bundesweit dritthöchsten Stickstoffdioxidbelastung.[31]
Flora
DieFlora und auchFauna Münchens gehören der Region derHolarktis an. Das Gebiet der Stadt wäre von Natur aus hauptsächlich von Wäldern bedeckt, wobei buchendominierte Mischwälder vorherrschen würden. Etwa ein Viertel der historisch belegten heimischen Pflanzenarten ist heute allerdings bereits ausgestorben. Aktuell wurden von der Flora München Gruppe noch 1631 Spezies erfasst, von denen jedoch rund 25 ProzentNeubürger sind und im Stadtgebiet ursprünglich nicht vorkamen. Besonders gut erfasst und artenreich ist derNymphenburger Park, hier liegt mit 662 Arten die bisher höchste Artenzahl pro Rasterfeld. Insgesamt wurden im Stadtgebiet Münchens insgesamt 2034 Pflanzenarten dokumentiert, davon sind 1182 Arten einheimische. Mittlerweile ist die Anzahl jedoch wieder in der Zunahme begriffen. Auch der Klimawandel verändert die Flora der Stadt.
In München schützt eine Baumschutzverordnung Bäume, die einen Stammumfang von 80 cm und mehr haben (in 1 m über dem Boden gemessen). In Landschaftsschutzgebieten schützt eine Landschaftsschutzverordnung dagegen alle Gehölze.
Die sogenanntenStadttauben spalten durch die durch sie verursachte Verschmutzung die Stadtgesellschaft. Mit einem umfassenden Konzept aus Öffentlichkeitsarbeit über Beratung bis hin zur Einrichtung vonTaubenhäusern versucht die Landeshauptstadt München zur Aussöhnung beizutragen.[33]
Ratten und Mäuse sind laut dem städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt alsKulturfolger des Menschen im ganzen Stadtgebiet verbreitet. Die Nager siedeln sich bevorzugt dort an, wo Menschen leben und wo sich Nahrung finden lässt, beispielsweise auch in den Freizeit- und Erholungsflächen der Innenstadt.[34]
Die Anzahl der in München gemeldeten Hunde befindet sich im Anstieg und betrug zum 31. Dezember 2017 36.347 Tiere, davon waren 35.948 als Haustiere versteuert.[35]
Der Klimawandel brachte München auch der Fauna der Stadt Zuzügler, die sich gewöhnlich nur bei tropischen Temperaturen im Mittelmeerraum wohlfühlen. Andere Tierarten wiederum leiden unter den milderen Wintern und der andauernden Trockenheit.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Münchens von 1871 bis März 2017
1852 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000, wodurch München zurGroßstadt wurde. Danach stieg durch Bevölkerungszuwachs und Eingemeindung von vorher eigenständigen Siedlungen die Einwohnerzahl stark an, sodass 1883 in München bereits 250.000 Menschen lebten. Bis 1901 verdoppelte sich die Einwohnerzahl dann auf etwa 500.000. Damit war München nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich geworden. 1933 stieg die Bevölkerungszahl auf 840.000 und 1957 auf über eine Million. Einen ersten Höhepunkt in der Einwohnerzahl gab es im olympischen Jahr mit 1.338.924 am 31. Dezember 1972.
Ab 1973 sank die Einwohnerzahl kontinuierlich. Der Tiefpunkt war 1998 mit einer gemeldeten Bevölkerungszahl von 1.188.897 erreicht. Jedoch hat sich etwa ab dem Jahr 2000 ein stabiler Aufwärtstrend etabliert. Im Mai 2015 wurde nach eigener, von der desBayerischen Statistischen Landesamtes abweichender Schätzung, erstmals die 1,5-Millionen-Grenze überschritten. Nachträglich wurde ein am 8. Mai geborenes Kind durch Los als eineinhalbmillionster Münchner bestimmt.[36] Am 30. September 2016 hatten nach eigener Schätzung 1.537.987 Einwohner ihrenHauptwohnsitz in München.[37]
Mit 4844 Einwohnern je Quadratkilometer am 31. Dezember 2024 verzeichnet München heute die höchsteBevölkerungsdichte aller deutschen Gemeinden.
In derPlanungsregion München lebten 2020 etwa 2,93 Millionen[5] Menschen, in derMetropolregion München (d. h. Oberbayern und Teile der Regierungsbezirke Niederbayern und Schwaben) 6,2 Millionen[4] Einwohner.
München ist eine der wenigen deutschen Städte, in denen die Zahl der Neugeborenen die der Gestorbenen übersteigt. Im Jahr 2009 wurden so viele Kinder in München geboren wie seit 1969 nicht mehr.[38][39] Hinzu kommt eine starke Zuwanderung aus dem In- und Ausland.
Im Jahre 2013 wurden 125.346 Neuanmeldungen von Zuzüglern im Kreisverwaltungsreferat München verzeichnet.[40] Im Jahre 2016 kamen in München 18.107 Neugeborene zur Welt. Das sind fast 1000 mehr als im Jahr davor und ein neuer Rekord.[41]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die kreisfreie Stadt von 1.211.617 auf 1.471.508 um 259.891 Einwohner bzw. um 21,5 Prozent.
Bevölkerungsstruktur
München gehört zu denGroßstädten Deutschlands mit einer multikulturellen Gesellschaft. Die Stadt verzeichnete 2012 einen Ausländeranteil von 24,6 Prozent.[42] Die größten Gruppen der melderechtlich in München registrierten Ausländer stammten mit Stand vom 31. Dezember 2018 aus Kroatien (38.137 Personen), der Türkei (37.876), Italien (27.821), Griechenland (26.560), Österreich (21.046), Bosnien und Herzegowina (19.692), Polen (19.101) und Rumänien (17.980).[43]
LautZensus 2011 lag der Anteil der Bevölkerung mitMigrationshintergrund (registrierte Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit oder mit deutscher Staatsangehörigkeit und zugleich ausländischer Herkunft) bei 34,3 Prozent (Vergleich:Berlin 28 Prozent[44] undHamburg 31 Prozent[45]), einem der höchsten Werte unter den deutschen Großstädten.[46] 2024 waren 30,6 Prozent der Einwohner Ausländer und 18,9 Prozent Deutsche mit Migrationshintergrund.[47]
Die Kaufkraftstudie für 2017 des MarktforschungsinstitutsGfK zeigt, dass die Einwohner im Großraum München über Deutschlands höchsteKaufkraft verfügen. Insgesamt können alle Münchner zusammen 43,708 Milliarden Euro jährlich ausgeben. Damit liegt der Stadtkreis München knapp vor Hamburg, obwohl die Hansestadt knapp 340.000 mehr Einwohner zählt. Nur Berlin mit seinen rund zwei Millionen Einwohnern mehr als München hat als einzelneGebietskörperschaft eine höhere Kaufkraftsumme.[48][49][50] Bundesweite Berühmtheit erlangte auch in diesem Zusammenhang die MünchnerSchickeria.
In München sind etwa 1000 Menschen[51] vonObdachlosigkeit betroffen und leben auf der Straße. Etwa 9000 Menschen sind wohnungslos und leben in Unterkünften.[52]
Dialekt
Der Münchner Dialekt gehört dermittelbairischen Mundart an. Durch den starken Zuzug aus anderen Gebieten Deutschlands sowie weil er von Dialektsprechern nicht mehr an die eigenen Kinder weitergegeben wird, ist er inzwischen vom Aussterben bedroht.[53] Wie dasBayerische Kultusministerium im Januar 2001 im Bayerischen Landtag mitteilte, war bereits damals die Mundart der Landeshauptstadt den Einwohnern unter 20 Jahren fremd.[54]
Im Dialekt des Umlands wird die bayerische Landeshauptstadt alsMinga bezeichnet. „Echte“ Münchner nennen ihre Heimatstadt stets nurMünchen.[55][56]
Insgesamt waren im Jahr 2011 3,6 Prozent Mitglieder einerchristlich-orthodoxen Kirche und weitere 4,4 Prozent gehörten sonstigen (neben den großenAmtskirchen) in Bayern anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften an.[57]
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Bereits 1828 wurde eine erste griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde in München durch Ludwig I. gegründet, als ein erster Archimandrit nach München kam und in der St. Salvator-Kirche die Feier der Göttlichen Liturgie nach griechisch-orthodoxem Ritus aufgenommen wurde. Ursächlich hierfür war die Sekundogenitur von Otto I. in Griechenland; im Rahmen der verwandtschaftlichen Beziehungen und des Philhellenismus jener Zeit wurden Studenten und Kadetten aus Griechenland nach München zur Ausbildung geschickt.[58]
DieZeugen Jehovas sind mit 59 Gemeinden in München vertreten, die 16 Königreichssäle und Saalzentren im Stadtgebiet betreiben. In der Riesstraße inMoosach befindet sich ferner ein Kongresssaal der Zeugen Jehovas, in dem regelmäßig überregionale Treffen stattfinden.
Mit Stand 2014 gab es zirka 120.000 in München lebendeMuslime, was damals sieben bis acht Prozent der Bevölkerung entsprach.[61][62] Im StadtteilFreimann befindet sich die ersteMoschee Bayerns, die 1973 eingeweiht wurde.[63] 2005 wurde die Kontroverse um ein Neubauprojekt für eine Moschee inSendling auch bundesweit unter dem Schlagwort„Sendlinger Moscheenstreit“ bekannt. Unter der Federführung des ImamsBenjamin Idriz sollte in München, zunächst unter dem Namen „Zentrum für Islam in Europa – München“ (ZIEM) eine große Moschee samt Kulturzentrum und Ausbildungsstätte für Imame entstehen.[61] Das Projekt firmiert inzwischen unter dem Namen „Münchner Forum für Islam“ (MIF).[64]
Der seit einigen Jahrzehnten bestehendeKrishna-Tempel in der Wachenheimer Straße in München-Giesing hat sich zu einer bedeutenden Andachtsstätte für etwa 15.000 in München lebende Hindus entwickelt. Dort werden Meditation undhinduistische Festtage wie das LichterfestDiwali zelebriert.
Der erste Schutzpatron der Stadt war derHl. Onuphrios, ein syrisch-ägyptischer Einsiedler des 3. Jahrhunderts, dessen Reliquie in Form einer Hirnschale angeblich vonHeinrich dem Löwen (1129–1195) von einem Kreuzzug gegen dieWenden nach München gebracht wurde.Seit 1580 wird derHl. Benno, der 1066 bis 1106 Bischof von Meißen war, in der römisch-katholischen Kirche als Patron Bayerns und der Stadt München verehrt.[65]
Konfessionsstatistik
Am 31. Dezember 2020 waren von den Einwohnern 29,1 %römisch-katholisch, 10,4 %evangelisch und 60,5 % gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an oder warenkonfessionslos.[66][67] Im März 2025 waren von den 1.605.175 Einwohnern 23,5 % katholisch, 8,5 % evangelisch und 68,1 % gehörten anderenGlaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[68] Derzeit stellen Konfessionslose und Angehöriger anderen Glaubensgemeinschaften in München eine große absolute Mehrheit dar, dennoch gehört München zu den Städten, in denenMariä Himmelfahrt (15. August) eingesetzlicher Feiertag ist und an denen zurKarwoche und anderenstillen Tagen einTanzverbot gilt.[69]
Konfessionszugehörigkeit der Bevölkerung in der Landeshauptstadt München (in Prozent)
DerMünchner Stadtrat kann Personen, die sich in hohem Maße um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben, zuEhrenbürgern ernennen.
Söhne und Töchter der Stadt sind in Münchengeborene Personen, unabhängig davon, ob sie ihren späteren Wirkungskreis in München hatten oder nicht. Zudem gibt es Persönlichkeiten, die außerhalb Münchens geboren sind und in der Stadt gelebt und gewirkt haben.
Einigen Persönlichkeiten wurden Denkmäler errichtet, wie die Brunnendenkmäler am Viktualienmarkt für bekannte Volksschauspieler und Volkssänger. Auch populären fiktiven Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen, die das auswärtige Bild der Stadt mitprägen, wurden bereits Denkmäler gesetzt, wieHelmut Dietls Münchner OriginalMonaco Franze oderEllis Kauts KoboldPumuckl.
Mit dem Augsburger Schied wurde die Stadt München jedoch nichtgegründet; die bereits bestehende Siedlung erhielt dadurch von KaiserFriedrich Barbarossa nur das Markt-, Münz- und Zollrecht zugesprochen. Die Freisinger Bischöfe erhielten dabei ein Drittel der daraus resultierenden Einnahmen.
Wann die ab 1158 ins Licht der Geschichte getretene Stadt „München“ tatsächlich gegründet wurde und welchen Namen die Siedlung bei ihrer Gründung trug, ist nicht bekannt. Die älteste und damals noch einzige Pfarrkirche der Stadt ist diePeterskirche.
Seit 1314 war HerzogLudwig IV. deutscher König und München somitkönigliche Residenzstadt, seit 1328 auch römisch-deutscher Kaiser, und München wurde als seine Residenz durch einenneuen Mauerring erheblich erweitert. Bis 1347 war Münchenkaiserliche Residenzstadt. Zu dieser Zeit übernahm München die Farben des altenReiches, Schwarz und Gold, als Stadtfarben.
Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Aufständen der Bürgerschaft gegen die Herzöge, die daraufhin ihren Regierungssitz vomAlten Hof in die neueResidenz am Stadtrand verlegten. Während derMünchner Unruhen (1397–1403) residierte HerzogErnst außerhalb der Stadt. Wegen der Bedrohung durch dieHussiten wurde 1429 die bestehende Stadtbefestigung durch einen zweiten, äußeren Mauerring verstärkt.
Im Jahre 1442 wurden durchAlbrecht III. die jüdischen Bürger aus der Stadt vertrieben. Bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebten daraufhin keine Juden mehr in München (siehe hierzu:Geschichte der Juden in München).
Im Jahre 1468 wurde der Grundstein zum spätgotischen Neubau derMarienkirche gelegt, der „Frauenkirche“, deren Bau trotz ihrer Größe nur zwanzig Jahre dauerte. Das gotische München unterschied sich in Architektur und Größe um 1500 jedoch noch nicht sehr von den anderen Herzogstädten Bayerns wieIngolstadt,Straubing oderLandshut und lag mit knapp über 13.000 Einwohnern noch weit hinterNürnberg undAugsburg, die allerdings damals zu den fünfgrößten Städten des Reiches gehörten.[81]
Hauptstadt des vereinigten Herzogtums
Nachdem die Stadt in derSpätgotik eine neue kulturelle Blütezeit erlebt hatte, wurde München 1506 zu Beginn derNeuzeit durch dieWiedervereinigung der Herzogtümer unterAlbrecht IV. (1465–1508) Hauptstadt desHerzogtums Bayern und somit alleinige Hauptstadt Bayerns. In der Folgezeit ging der Einfluss der Bürgerschaft immer weiter zurück und die Wittelsbacher bestimmten fortan die Entwicklung der Stadt.
Dreidimensionales Stadtmodell von 1570, vonJakob Sandtner
Kurfürstliche Residenzstadt
UnterHerzog Maximilian I. von Bayern (1597–1651) gewann Bayern den Kurpfälzer Anteil derOberpfalz sowie dieKurwürde zurück und München wurde daraufhin 1628Residenzstadt desKurfürstentum Bayerns, das nun wieder beinahe ganzAltbayern umfasste, musste jedoch 1632 im Zuge desDreißigjährigen Kriegs die Besatzung schwedischer Truppen erdulden. München hatte ein hohes Lösegeld zu bezahlen und Geiseln zu stellen, um seiner Zerstörung zu entgehen. Wenig später brach die Pest aus und tötete ein Drittel der Bevölkerung. Nach dem Ende des Kriegs 1648 erholte sich die Stadt jedoch und öffnete sich unter KurfürstFerdinand Maria (1651–1679) dem italienischenBarock. So entstandenSchloss Nymphenburg und dieTheatinerkirche sowie das ersteOpernhaus. Die Auswirkungen des Krieges waren jedoch eine wichtige Voraussetzung für die Durchsetzung desAbsolutismus des Kurfürsten.
1704 kam München imSpanischen Erbfolgekrieg für mehrere Jahre unterhabsburgische Besatzung, da sich KurfürstMaximilian II. Emanuel (1679–1726) mit Frankreich verbündet hatte. Ein Aufstand der Bürger und Bauern wurde in derSendlinger Mordweihnacht blutig beendet. Nach der Rückkehr des Kurfürsten aus demExil setzte sich der französische Spätbarock am Hof durch und in der Folge entwickelte sich das bayerischeRokoko.
Nach der Kaiserkrönung von KurfürstKarl Albrecht (1726–1745) besetzten habsburgische Truppen ab 1742 zweimal für längere Zeit erneut die Stadt.Maximilian III. Joseph (1745–1777) gab danach die Großmachtpolitik seiner beiden Vorgänger auf und widmete sich inneren Reformen, so wurde dieBayerische Akademie der Wissenschaften 1759 in München gegründet. 1789 erfolgte auf Befehl KurfürstKarl Theodors (1777–1799) die Anlage desEnglischen Gartens in den Isarauen und wenig später wurde die mittelalterliche Stadtbefestigung geschleift. München war unter Karl Theodor Residenzstadt vonKurpfalz-Bayern, des drittgrößten Länderkomplexes desAlten Reichs.
Stadtplan Münchens, 1858
Königliche Haupt- und Residenzstadt
Anlehen der Stadt München vom 12. Februar 1901, ausgegeben vomMagistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München
Obwohl München bereits 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, hatte bereits 1750 mit Augsburg gleichgezogen und Nürnberg überholt. Ab 1806 wurde diese Entwicklung noch beschleunigt, als Bayern vonNapoleon zumKönigreich Bayern erhoben und München damit Hauptstadt eines nun doppelt so großen Landes wurde, das zunächstTirol undSalzburg und später stattdessen weite Teile Frankens, Schwabens und die Rheinpfalz einschloss. Nun konnten auch Protestanten das Münchner Bürgerrecht erwerben. Unter KönigMax I. Joseph (1799–1825) entstand damals dasNationaltheater und es begann mit derMaxvorstadt die planvolle Erweiterung der Stadt. 1818 erhielt München eine Selbstverwaltung mit zwei Bürgermeistern und zwei Ratskollegien.
Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle etwa dreißig Jahre, sodass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000. München ist bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts jedoch noch ein „bis dahin statisch ruhendes Gebilde“, umgeben von einem Kranz aus Dörfern, die deutlich älter als das Zentrum sind. Das Wachsen zur Großstadt war möglich, weil rund 60 Dörfer mit ihren landwirtschaftlichen Flächen eingemeindet wurden. Besonders dynamisch wuchs die Stadt seit 1870.[85]
Ludwigs SohnMax II. (1848–1864) förderte insbesondere die Geisteswissenschaften und scharte einen Literatenkreis um sich („Die Krokodile“). Max II. trat wie sein Vater als Bauherr hervor. Im neuen, an die englische Gotik erinnernden „Maximilianstil“, entstanden unter anderem die Bauten an derMaximilianstraße,[A 6] heute eine der exklusivsten und teuersten Einkaufsstraßen des Kontinents.
Unter KönigLudwig II. (1864–1886) erfuhr das Musikleben mit mehreren AufenthaltenRichard Wagners eine neue Blüte. Im 19. Jahrhundert, als München immer wieder von Seuchen (vor allem derCholera) geplagt war, führteMax von Pettenkofer dasAbwassersystem ein. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts galt München dadurch als eine der saubersten Städte Europas.
In der ZeitPrinzregent Luitpolds (1886–1912) erlebte München dann einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem diePrinzregentenstraße und dasPrinzregententheater.Schwabing erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner KulturzeitschriftJugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für denJugendstil wurde; im selben Jahr erschien auch die Nummer 1 der politisch-satirischen ZeitschriftSimplicissimus im Verlag von Albert Langen. 1911 wurde die KünstlervereinigungDer Blaue Reiter gegründet. Im ersten Satz seiner ErzählungGladius Dei prägteThomas Mann für diese Epoche das geflügelte WortMünchen leuchtete.
1916, während desErsten Weltkrieges, wurde München bei einem französischen Luftangriff durch Bomben getroffen, die keine großen Schäden anrichteten. Die sich verschlechternde Versorgungslage dagegen stellte ein großes Problem für die Bevölkerung dar. Es kam zu Streiks und Verhaftungen und eine zunehmend revolutionäre Stimmung entstand.
Revolution, Weimarer Republik und Nationalsozialismus
Schuldverschreibung über 50.000 Mark der Bayer. Landeshauptstadt München vom 15. Februar 1923Flug über das zerstörte München 1945
Nach dem Ende des Krieges kam es 1919 in München zu revolutionären Unruhen. Während dieNovemberrevolution 1918 friedlich verlief und mit der Abschaffung der Monarchie endete, wurde dieMünchner Räterepublik, ein Aufstand kommunistischer und sozialistischer Gruppen, im Frühjahr 1919 vonReichswehr undFreikorps gewaltsam niedergeschlagen.[86] In den Folgejahren entwickelte sich München zunehmend zur Keimzelle nationalsozialistischer Aktivitäten, beispielsweise wurde derStoßtrupp Adolf Hitler gegründet. 1923 scheiterte derMarsch Hitlers auf dieFeldherrnhalle. München blieb jedoch stets der Sitz derNationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ausgenommen von November 1923 bis zum Februar 1925, als die Partei reichsweit verboten war.
Nach derMachtübergabe 1933 nahmen die Nationalsozialisten (Nazis) die Münchner Polizei schnell in ihren Besitz. Münchner Polizisten ließen sich von den Nazis vereinnahmen, machten mit im mörderischen System aus Überzeugung, Feigheit oder falsch verstandener Staatstreue. Von Anfang an waren alle Polizeisparten an der Verfolgung derer beteiligt, die als Gegner des Regimes und als Volksfeinde betrachtet wurden.[87]
Nach 1933 sollte die Stadt großflächig umgebaut werden; zuständiger Architekt warHermann Giesler. „Obwohl die bombastischen Pläne für den Umbau Münchens in eine Führerstadt nie realisiert wurden, drückten die Nazis der Stadt dank zahlreicher pompöser Bauprojekte ihren unverwechselbaren architektonischen Stempel auf.“[88]
Am 1. Dezember 1937 zog die RasseorganisationLebensborn in das Haus vonThomas Mann, das sich Ecke der damaligen Föhringer Allee (seit 1955: Thomas-Mann-Allee) und der Poschingerstraße befand. Die Zentrale derSS-Organisation blieb bis zum 31. Dezember 1939 im Gebäude.[89][90]
Am1. September 1939 begann derZweite Weltkrieg, im November 1939 scheiterte dasBürgerbräukeller-Attentat und 1942–1943 leistete dieWeiße Rose Widerstand. Wie alle großen deutschen Städte wurde München durch alliierte Luftangriffe imZweiten Weltkrieg stark getroffen (Luftangriffe auf München). Bis Kriegsende wurde die historische Altstadt zu neunzig Prozent und die Stadt insgesamt zu fünfzig Prozent zerstört. Schätzungen zufolge fanden etwa 6.000 Menschen den Tod und etwa 15.000 wurden verletzt. Heute gibt es etwa 30.000 Gebäude von vor 1950 im Stadtgebiet.[91]
Zwei Tage vor der Besetzung Münchens durch dieAlliierten rief die WiderstandsorganisationFreiheitsaktion Bayern, die aus militärischen und zivilen Personen bestand, über lokale Sendestationen dazu auf, sich gegen die nationalsozialistische Herrschaft zu erheben. Der Aufstand der Freiheitsaktion wurde noch am selben Tag durch einen SS-Verband beendet. Am 30. April 1945 besetzte dieUS-Armee, ohne großen Widerstand, die Stadt München. Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Er endete letztlich am 8. Mai mit derBedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.[92]
Zahlreiche Gedenkstätten erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.
Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. In den ersten Nachkriegsjahrzehnten profitierte München indirekt auch von derdeutschen Teilung, da zahlreiche Unternehmen aus derSowjetischen Besatzungszone bzw.Deutschen Demokratischen Republik und aus Berlin in den Süden umsiedelten. Eines der bekanntesten unter ihnen istSiemens.
Im Jahre 1972 war München Gastgeber derXX. Olympischen Spiele, die von derGeiselnahme und Ermordung israelischer Athleten durch palästinensische Terroristen überschattet wurden. Alle elf Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen kamen dabei ums Leben. Als Konsequenz wurde in Deutschland dieGSG 9 der Bundespolizei gegründet. Für die Spiele wurde das ArealOberwiesenfeld zumOlympiapark umgestaltet und der Öffentliche Nahverkehr mitU- undS-Bahnen massiv ausgebaut, die teilweise weit ins Umland hineinreichen. Teile der Innenstadt wurden in dieser Zeit zu Fußgängerzonen umgestaltet.
Von 2000 bis 2011 wurde die Flusslandschaft derIsar in dem acht Kilometer langen Abschnitt im Bereich zwischen Großhesseloher Brücke und Deutschem Museum unter dem Motto „Neues Leben für die Isar“ mit großem Aufwand naturnah gestaltet.2002 wurde diePanzerwiese und das angrenzendeHartelholz zum Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Gebiet ernannt.
Insbesondere nach der Jahrtausendwende wurden auch in München zahlreiche Hochhäuser gebaut, beispielsweise das 146 m hoheHochhaus Uptown und die ZwillingstürmeHighlight Towers, das 2008 fertiggestellteSV-Hochhaus oder derSkyline Tower (siehe dazu auchListe der Hochhäuser in München). Seit einem Bürgerentscheid im Jahr 2004, in dem sich die Mehrheit der teilnehmenden Münchner Wähler gegen den Bau von Gebäuden mit einer Höhe von mehr als 100 Metern aussprach, wurde in der bayerischen Landeshauptstadt kein Hochhaus mehr errichtet, das die beiden knapp 99 Meter hohen Türme derFrauenkirche überragt.
2017 begann die BMW Group mit dem Ausbau ihresForschungs- und Innovationszentrum FIZ im Münchner Norden. Das Entwicklungszentrum soll bis 2050 um rund 50 Prozent wachsen und dann 41.000 Arbeitsplätze bieten.[94]
Politik und politische Institutionen
Traditionell dominieren vor allem in der Kommunalpolitik, in geringerem Maße auch in der Landes- und Bundespolitik in München dieMitte-links-Parteien, was in Bayern eher selten ist. DieCSU, dieFreien Wähler sowie dieAfD sind in München traditionell schwächer als im Rest des Freistaats,SPD,Grüne,FDP undLinke dagegen stärker. ZahlreicheStaatsgewalt ausübendeInstitutionen haben ihren Sitz in München.
Dienstgebäude des Deutschen Patent- und Markenamtes in derZweibrückenstraße
Fleischerschlösschen, Sitz des Bundesfinanzhofs
Hauptsitz des Truppengerichtes Süd
Von den Bundestagswahlkreisen in Bayern entfallen vier auf München:München-Ost,München-Nord,München-Süd undMünchen-West/Mitte.Das einzige von der SPD gewonneneDirektmandat in Bayern war bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 der Wahlkreis München-Nord. 2009 konnteJohannes Singhammer das Mandat für die CSU zurückgewinnen. Bei derBundestagswahl 2017 gingen wiederum alle vier Direktmandate in München an die CSU.2021 fiel München-Süd an die Grünen.
Die Grünen lagen in München auch bei derEuropawahl 2019 vor allen anderen Parteien.
Bei den bayerischen Landtagswahlen wird München gegenwärtig durch neunStimmkreise repräsentiert.
Auf kommunaler Ebene ist München auch Sitz desBezirks Oberbayern, des größtenBezirks Bayerns, der als drittenkommunalen Ebene über den Kreisen (zweite Ebene) undGemeinden (erste Ebene) eingerichteten kommunalenGebietskörperschaft. Da der Landkreis München von München aus verwaltet wird, obwohl die Stadt selbst kreisfrei ist, befindet sich hier auch dasLandratsamt München. Das Landratsamt dient sowohl als kommunale Selbstverwaltungsbehörde als auch untere staatliche Verwaltungsbehörde.
Der Oberbürgermeister von München wird alle sechs Jahredirekt gewählt und ist inPersonalunion auch der Behördenleiter derStadtverwaltung. Seit Mai 2014 wird München von OberbürgermeisterDieter Reiter (SPD), dem Nachfolger des zuvor zwanzig Jahre amtierenden OberbürgermeistersChristian Ude (SPD), regiert. Zweiter Bürgermeister istDominik Krause (Grüne), dritte BürgermeisterinVerena Dietl (SPD).
Stärkste Partei bei der Kommunalwahl 2020 nach Stadtbezirk:
Der über die München-Liste gewählte Stadtrat hat sich der Fraktionsgemeinschaft ÖDP/FW als Einzelstadtrat angeschlossen.
Der Münchner Stadtrat besteht aus achtzig Stadträten und dem Oberbürgermeister und wird ebenfalls alle sechs Jahre gewählt. Die Ratsmitglieder erhalten eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 2.899 Euro. Von 1996 bis 2014 wurde der Münchner Stadtrat von einer Koalition aus SPD, Grünen undRosa Liste geführt, die von 2014 bis 2020 von einerGroßen Koalition aus SPD und CSU abgelöst wurde. Bei derKommunalwahl in München 2020 lagen die Grünen jedoch erstmals als stärkste Partei im Stadtrat vor CSU und SPD, die beide starke Verluste erlitten. Die neue Allianz für die Stadtregierung heißt folglich Grün-Rot. Mit beteiligt am Bündnis seit Ende April 2020 sind auch die Rosa Liste undVolt.
Die Stadtverwaltung München ist diekommunale Selbstverwaltung der Stadt München. Sie ist die größte Stadtverwaltung in Deutschland mit rund 40.600 Mitarbeitern[96] (inBerlin undHamburg alsStadtstaaten sind staatliche undgemeindliche Tätigkeit nicht getrennt). Die Stadtverwaltung ist in fünfzehnReferate und sechs Eigenbetriebe unterteilt.[97] Die Referate lauten wie folgt: Baureferat, Direktorium, Gesundheitsreferat, IT-Referat, Kommunalreferat, Kreisverwaltungsreferat, Kulturreferat, Mobilitätsreferat, Personal- und Organisationsreferat, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Referat für Bildung und Sport, Referat für Klima- und Umweltschutz, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Sozialreferat, Stadtkämmerei.
Haushalt
Einnahmen und Ausgaben der Landeshauptstadt München der Haushaltsjahre 2022 bis 2025 in Euro (untergliedert in Ergebnis- und Finanzhaushalt)
Die Landeshauptstadt München hat gemäßArt. 63 Absatz 1 Satz 1 derGemeindeordnung für den Freistaat Bayern für jedesHaushaltsjahr eine Haushaltssatzung zuerlassen. Jede Haushaltssatzung hat unter anderem dieErträge (Einnahmen) undAufwendungen (Ausgaben) des Ergebnishaushaltes sowie die Erträge und Aufwendungen des Finanzhaushaltes zu enthalten (Art. 63 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1a der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern).
2021
DerHaushaltsplan der Landeshauptstadt München sieht im Ergebnisplan für das Jahr 2021 Einnahmen von rund 7,1 Milliarden Euro vor.[102]
2022
Gemäß Art. 63 ff. derGemeindeordnung für den Freistaat Bayern hat die Stadtverwaltung die Haushaltssatzung 2022 erlassen, die am 1. Januar 2022 in Kraft trat.[98] So hat die Landeshauptstadt imHaushalt für das Jahr 2022 Einnahmen von 7.937.412.900 Euro und Ausgaben von 8.179.155.700 Euroveranschlagt. Somit übersteigen 2022 die Ausgaben die Einnahmen. Daher ist der Haushalt der Landeshauptstadt München für das Jahr 2022 mit einemFehlbetrag von 241.742.800 Euro negativ.
Mit der Haushaltssatzung 2022 hat die Landeshauptstadt München dieSteuersätze (Hebesätze) fürGemeindesteuern (hier:Grund- undGewerbesteuer)festgesetzt. Laut Haushaltssatzung für 2022 wurde die Grundsteuer für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sowie für die Grundstücke auf jeweils 535 Prozent festgesetzt. Die Gewerbesteuer wurde 2022 in Höhe von 490 Prozent beschlossen.
2023
DieHaushaltssatzung der Landeshauptstadt München für das Haushaltsjahr 2023 trat am 1. Januar 2023 in Kraft (Rechtsgrundlage: Art. 63 ff. derGemeindeordnung für den Freistaat Bayern). Diese sieht Einnahmen in Höhe von 8.869.571.100 Euro vor.[99] Für dasselbe Jahr stehen gemäß der Haushaltssatzung Ausgaben von 8.877.294.500 Euro gegenüber. Da laut dem Haushaltsplan die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, ist dasHaushaltssaldo negativ und beträgt 7.723.400 Euro. Mit der Haushaltssatzung 2023 wurden die Steuersätze (Hebesätze) für die Grundsteuer A (für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft) und B (für Grundstücke) jeweils in Höhe von 535 Prozent festgesetzt. Für dasselbe Jahr wurde die Gewerbesteuer in Höhe von 490 Prozent festgesetzt.
2025
GemäßHaushaltssatzung der Landeshauptstadt München für das Haushaltsjahr 2025 (Rechtsgrundlage: Art. 63 ff. derGemeindeordnung für den Freistaat Bayern) hat die Stadtverwaltung im Ergebnishaushalt Einnahmen von 9.616.482.400 Euro veranschlagt.[101] Ausgaben sind in Höhe von 9.537.567.400 Euro festgesetzt. Das Saldo beträgt 78.915.000 Euro und ist somit positiv. Die Grundsteuer A (für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft) und B (für Grundstücke) sind für das Haushaltsjahr 2025 jeweils in Höhe von 824 Prozent festgesetzt. Der Steuersatz (Hebesatz) für die Gewerbesteuer ist für das Haushaltsjahr 2025 auf 490 Prozent veranschlagt. Die Haushaltssatzung trat zum 1. Januar 2025 in Kraft.
Bezirksvertretung
DieStadtbezirke Münchens stellen eine verwaltungsrechtliche Gliederung des Stadtgebiets der bayerischen Landeshauptstadt München dar. Die Bürger des Stadtbezirkes bestimmen in direkter Wahl ihre ehrenamtlichen Vertreter für den jeweiligenBezirksausschuss.
Die Landeshauptstadt München führt alsHoheitszeichen laut Stadtratsbeschluss vom 27. November 2002 ein kleines und ein großes Stadtwappen.[103]
Für offizielle Zwecke wird ausschließlich das kleine Stadtwappen verwendet. Es entspricht im Wesentlichen dem Stadtwappen, das 1957 vom Stadtrat festgelegt wurde.
Wappenbegründung: Es handelt sich um einredendes Wappen, da der in dem Wappen gezeigte Mönch namentlich auf München verweist. Der Mönch war bereits auf dem ersten bekannten Stadtsiegel Münchens abgebildet, zunächst 1268 als Kopf mit Kapuze, ab 1304 als Vollfigur. Aus dem Mönch im Wappen entwickelte sich im Laufe der Zeit dasMünchner Kindl.
Das sogenannte Große Wappen wird im amtlichen Verkehr nicht mehr verwendet, sondern dient ausschließlich repräsentativen Zwecken:
Großes Stadtwappen
Großes Wappen der Landeshauptstadt München
Blasonierung: „In Silber ein offenes rotes Stadttor zwischen zwei roten Zinnentürmen mit von Schwarz und Gold mehrfach zickzackartig gebänderten Dächern; oben ein wachsender, golden gekrönter undbewehrter goldener Löwe; im Tor der Mönch des Kleinen Wappens.“[103]
Die Münchner Stadtfarben sind seit der ZeitKaiser Ludwigs des Bayern die Farben desAlten Reichs: Schwarz und Gold. Die Münchner Stadtflagge zeigt diese beiden Farben längsgestreift. In Analogie zu derStaatsflagge Bayerns wird zusätzlich eine rautierte Fassung verwendet. Gelegentlich ist das kleine Stadtwappen in der Mitte der Flagge abgebildet.
Um den Wiederaufbau im ehemaligen Jugoslawien zu unterstützen, hat München 1999 eine Patenschaft für die bosnische GemeindeVogošća und 2000 für die serbische GemeindeSubotica übernommen.[106]
„Biostadt München“
München ist eines der Gründungsmitglieder desNetzwerkes Biostädte in Deutschland. Bereits 2006 begann München mit dem im Referat für Gesundheit und Umwelt verankerten ProjektBiostadt München. In diesem Rahmen arbeitet die Stadt München mit unterschiedlichen Partnern aus den Bereichen Landwirtschaft, Handel, Umweltschutz undBio-Lebensmittel zusammen.[107]
DerMarienplatz gilt als Mittelpunkt Münchens und liegt, umgeben von demNeuen und demAlten Rathaus, im Zentrum derAltstadt. Im Südosten des Marienplatzes liegt das Angerviertel, im Südwesten das Hackenviertel, im Nordwesten das Kreuzviertel und im Nordosten das Graggenauer Viertel und weiter Richtung Isar dasLehel (St.-Anna-Vorstadt). Hier liegt das alte München, erst seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts dehnte sich die Stadt rasch aus und umfasste im Süden bald dieIsarvorstadt, im Westen dieLudwigsvorstadt und mit dem Bau der Prachtstraßen der Könige auch dieMaxvorstadt im Norden sowie östlich jenseits der IsarHaidhausen und dieAu. Hier im Zentrum der Stadt konzentrieren sich die meisten der sehenswerten Bauwerke. Architektonisch bedeutsam sind daneben vor allem noch weitere Bauten im Nordwesten der Altstadt, also inSchwabing undNymphenburg. Daneben haben sich viele alte Ortskerne in den Stadtteilen teilweise erhalten, insbesondere die Dorfkirchen.
Wenige Schritte südlich des Marienplatzes liegt diePeterskirche, die älteste Kirche der Altstadt, deren erster Bau noch aus derRomanik stammte. Heute steht dort ein gotischer Neubau, der im Inneren in der nachfolgenden Zeit barockisiert wurde. Seit dem Abbruch derSt.-Jakobs-Kirche 1955 gibt es in der Innenstadt kein romanisches Bauwerk mehr, mehrere im Kern romanische Kirchen in den einstigen Vororten haben sich jedoch erhalten, soHl. Kreuz in Fröttmaning mit seinem Fresko,St. Johann Baptist in Johanneskirchen,St. Martin in Moosach undSt. Nikolaus in Englschalking. AuchSt. Sylvester inSchwabing, das wie viele andere heutige Stadtteile lange vor München in historischen Urkunden auftauchte, zeigt noch romanische Bauteile. Bemerkenswert ist auch eines der seltenen romanischen Kruzifixe in der KircheHeilig Kreuz des StadtteilsForstenried.
Aus der Zeit derGotik dagegen haben sich neben der Peterskirche viele Bauwerke erhalten. Viele sind aus Backstein, in einer Gegend in der Steinbrüche, die anderes Baumaterial hätten liefern können, rar waren. Auch fehlt an den Außenfassaden das andernorts reiche gotische Zierwerk fast völlig. Im 14. Jahrhundert unter Kaiser Ludwig dem Bayern begann in München eine erste, große Blütezeit auch der Kunst. Von der einstigen Stadtbefestigung aus dieser Zeit als der Zweite Mauerring vollendet wurde, stammen im Osten dasIsartor, im Westen amStachus dasKarlstor und im Süden dasSendlinger Tor sowie derLöwenturm amRindermarkt. Die wichtigsten Profanbauten sind im Graggenauer Viertel derAlte Hof, die erste Residenz der Wittelsbacher, und dasZerwirkgewölbe. Nach demStadtbrand von München 1327 wurde auch die Peterskirche erneuert. Eine gotische Hallenkirche ist die in der Barockzeit umgestalteteHeiliggeistkirche amViktualienmarkt. Die einstigeAugustinerkirche in der Kaufingerstraße zwischen Marienplatz und Stachus dient heute als Deutsches Jagd- und Fischereimuseum, während die Lorenzkapelle des Alten Hofs und dieFranziskanerkirche nicht mehr existieren.
Den Höhepunkt der Gotik in München bilden jedoch die Werke des 15. Jahrhunderts aus der Zeit der Spätgotik.Jörg von Halsbach war der führende Baumeister. Es entstanden damals dasAlte Rathaus mit seinem Tanzsaal sowie im Angerviertel das Zeughaus, das heute ein Teil desStadtmuseums ist. Die nahe dem Marienplatz gelegenespätgotischeFrauenkirche mit ihren zwei markanten Türmen mit den charakteristischen Renaissancehauben ist ein Wahrzeichen Münchens. 1468 wurde nach dem Abriss derMarienkirche der Grundstein gelegt und nach nur zwanzig Jahren war eine der monumentalsten Backsteinkirchen Europas im Wesentlichen fertiggestellt. Sie dient seit der Errichtung des Erzbistums als Dom. Bis heute bestehen blieben auch die spätgotischen Friedhofskirchen der Frauenkirche und von St. Peter, dieSalvatorkirche im Kreuzviertel und dieHeiligkreuzkirche im Hackenviertel.
In den Stadtteilen haben sich ebenfalls mehrere gotische Kirchen erhalten, auch hier wurden einige in der Barockzeit verändert, wie beispielsweise die WallfahrtskircheSt. Maria Ramersdorf oderSt. Georg in Bogenhausen. Die Schlosskapelle vonSchloss Blutenburg und die FilialkircheSt. Wolfgang in Pipping haben ihren gotischen Originalzustand dagegen bewahrt und gelten heute als beste Zeugnisse spätgotischer Architektur in München. DieBurg Grünwald ist die einzige mittelalterlicheBurg, die in der näheren Umgebung von München bestehen blieb. DieVeste Planegg dagegen wurde in der nachfolgenden Zeit völlig umgebaut.
War die Architektur der spätmittelalterlichen Stadt in erster Linie noch durch die bürgerliche Kunst geprägt, so bestimmte mit der Wiedervereinigung Bayerns 1504 immer stärker der Hof die architektonische Entwicklung der Stadt.
Bedeutende Bauwerke derRenaissance entstanden im 16. Jahrhundert für die Jesuiten im Zeitalter der Gegenreformation, so im Kreuzviertel zwischen Marienplatz und Stachus dieMichaelskirche, die größte Renaissancekirche nördlich der Alpen und die sich daran anschließendeAlte Akademie. Für den Hof wurden bereits kurz zuvor die ältesten noch bestehenden Teile der Residenzbauten errichtet, darunter der Innenhof derAlten Münze, des ehemaligen Marstalls. DasAntiquarium derResidenz stellt einen der bedeutendsten erhaltenen Sammlungsbauten dieser Epoche dar und ist zugleich der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen. Der Grottenhof der Residenz mit der Grottenhalle ist ein Hauptwerk desManierismus in Deutschland. Von derMaxburg, einem Stadtpalast der Renaissance im Kreuzviertel, hat sich nur der Turm erhalten.
Das in der Renaissancezeit umgebauteWeinstadl beim Alten Hof überstand als eines der ältesten noch bestehenden Bürgerhäuser alle Zeiten. Der um 1560 erbaute später sogenannteEilleshof nahe der Residenz ist einer der letzten ursprünglich erhaltenen Altmünchner Laubenhöfe. Das 1589 gegründeteHofbräuhaus befindet sich heute jedoch in einem Neorenaissance-Bau des 19. Jahrhunderts amPlatzl.
DasAlte Schloss Schleißheim im Norden sowie dasSchloss Laufzorn im Süden der Stadt, die als Wittelsbacher Residenzen zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der späten Renaissance entstanden, sind beide von italienischen Villenbauten dieser Zeit beeinflusst.
Barock und Rokoko
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, in der Zeit des Übergangs zumBarock wurde die Residenz durch den Bau der sogenannten Maximilianischen Residenz großzügig erweitert. 1638 wurde dieMariensäule auf dem Marienplatz aufgestellt. Früheste noch bestehende Barockkirche der Innenstadt ist die heute säkularisierteKarmelitenkirche im Kreuzviertel, die ebenso wieSt. Stephan in derIsarvorstadt noch in der Tradition einheimischerBauhütten entstand. Mit dem mächtigen Kuppelbau derTheatinerkirche (St. Kajetan) amOdeonsplatz gegenüber der Residenz zog dann 1663 der italienische Barock in München ein, der mit seinen HauptrepräsentantenEnrico Zuccalli undGiovanni Antonio Viscardi für mehrere Jahrzehnte bestimmend wurde, bis die französisch geschulten ArchitektenJoseph Effner undFrançois de Cuvilliés Hofbaumeister wurden.
Zahlreiche weitere Kirchen aus der Barockzeit sind in der Stadt zu finden, so im Kreuzviertel dieBürgersaalkirche und dieDreifaltigkeitskirche sowie im Hackenviertel dieDamenstiftskirche, darüber hinaus noch mehrere Adelspaläste nahe der Residenz, insbesondere dasPalais Porcia, dasAlte und dasNeue Preysing Palais sowie dasPalais Holnstein, der heutige Wohnsitz des katholischen Erzbischofs. Für die Residenz entstand durch Cuvilliés die elegante Außenfassade der Grünen Galerie. Beispiele für die wenigen noch erhaltenen Bürgerhäuser dieser Zeit sind dasHaus zur Hundskugel im Hackenviertel und das nach dem Zweiten Weltkrieg in rekonstruierter Form wiedererstandeneGunetzrhainerhaus amPromenadeplatz. Nahe dem Sendlinger Tor liegt dieAsamkirche, die im Inneren in prunkvollemSpätbarock gestaltet wurde, mit demAsamhaus. DasAsam-Schlössl war das Wohnhaus des BarockkünstlersCosmas Damian Asam im Münchner Stadtteil Thalkirchen. Bereits zuvor war begonnen worden, die OrtskircheSt. Maria in Thalkirchen barock neu zu gestalten.
Mit derKlosterkirche St. Anna im Lehel entstand ab 1727 die erste Rokokokirche Bayerns. Die bedeutendste Rokokokirche außerhalb der Innenstadt istSt. Michael in Berg am Laim, ebenfalls vonJohann Michael Fischer. Prunkstücke des höfischenRokoko sind besonders dieAmalienburg imNymphenburger Schlosspark und dasCuvilliés-Theater in der Residenz. Aufgrund der angespannten Haushaltslage entstanden ab der Mitte des 18. Jahrhunderts keine größeren Bauten für den Hof mehr und auch der Kirchenbau ließ im Zeitalter der Aufklärung spürbar nach. Von den Adelspalästen des ausgehenden Rokoko haben sich nur dasPalais Gise und dasPalais Seinsheim im Kreuzviertel teilweise erhalten. Kurz darauf entstanden für die Landstände noch dasNeue Landschaftsgebäude im Angerviertel sowie die kriegsbeschädigteElisabethkirche in derLudwigsvorstadt, sie zeigen bereits den Übergangsstil vom späten Rokoko zum Klassizismus. Danach wurden nur noch einige nüchterne Zweckbauten errichtet, wie der derKurfürstlichen Galerie am Hofgarten.
Klassizismus, Historismus und Jugendstil
Als das Königreich Bayern begründet wurde und die Bevölkerung sprunghaft anstieg, setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder eine rege Bautätigkeit ein. Mit demNationaltheater vonKarl von Fischer amMax-Joseph-Platz vor der Residenz entstand ab 1811 ein Hauptwerk desKlassizismus. Von der Residenz führen auch die vier großen von den Bayerischen Königen angelegten Prachtstraßen in die Stadtteile. Insbesondere KönigLudwig I. griff bereits alsKronprinz in die Planungen ein. Durch seine ArchitektenLeo von Klenze undFriedrich von Gärtner ließ er zahlreiche klassizistische Prachtbauten errichten.
Südlich der Residenz, vor der Oper, beginnt die in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Paradestraße gestalteteMaximilianstraße. Sie führt von der Altstadt nach Osten über die Isar in Richtung desMaximilianeums, des Sitzes des bayerischen Landtages. Hier liegen auch das später im Jugendstil umgestalteteMünchner Schauspielhaus, dasGebäude der Regierung von Oberbayern und dasMuseum Fünf Kontinente. Heute ist die Maximilianstraße eine luxuriöse Einkaufsmeile.
Schließlich entstand von der Nordseite der Residenz ausgehend die vom frühklassizistischenPrinz-Carl-Palais am Hofgarten nach Osten führendePrinzregentenstraße, an der dasNationalmuseum und dieSchackgalerie liegen. Wo die Straße auf dem orographisch rechten Ufer der Isar in Haidhausen die Höhe der Flussterrasse erreicht, steht derFriedensengel. Im Haidhauser Teil der Straße befinden sich auch dieVilla Stuck und dasPrinzregententheater.
Von den Konstruktionen aus Glas und Eisen, die zu ihrer Entstehungszeit Mitte des 19. Jahrhunderts als technische Meisterwerke galten, hat sich dieSchrannenhalle amViktualienmarkt teilweise erhalten, während derGlaspalast 1931 abbrannte; nur der Zierbrunnen hat überlebt und befindet sich heute in der Mitte des Weißenburger Platzes im Stadtteil Haidhausen.
Beginnend mit derMariahilfkirche in der Au entstanden drei große neugotische Kirchen nahe dem östlichen Isarufer,St. Johann Baptist in Haidhausen und dieHeilig-Kreuz-Kirche in Giesing, zu der später als vierter mächtiger neugotischer BauSt. Paul an der Theresienwiese kam. Nach der Frauenkirche verfügen diese Kirchen mit der Peterskirche über die höchsten Kirchtürme der Stadt, sie sind alle mehr als neunzig Meter hoch. Am westlichen Isarufer dominieren dagegen von der Romanik inspirierte Kirchen das Stadtbild,St. Lukas und die PfarrkircheSt. Anna im Lehel sowieSt. Maximilian undSt. Anton in der Isarvorstadt und weiter westlich nochSt. Benno in der Maxvorstadt. Stadtbildend wurden auch die beiden großen neubarocken KirchenSt. Joseph in der Maxvorstadt undSt. Margaret in Sendling, sowieSt. Ursula in Schwabing, die einzige große Kirche des Historismus in München, in der sich Elemente der Renaissance wiederfinden. Mit derErlöserkirche in Schwabing griff man dann auf heimische Architektur zurück, ohne einen bestimmten Stil nachzuahmen. Elemente des Jugendstils wurden mitverarbeitet.
Vor allem in Schwabing stehen auch noch zahlreiche im Jugendstil errichtete Wohnhäuser. Unweit des ab 1909 erbautenDeutschen Museums und desGasteigs befindet sich in derAu mit dem nach vierjähriger Bauzeit 1901 eröffneten und im Jugendstil erbautenMüllerschen Volksbad das älteste öffentliche Hallenbad Münchens. Auch inPasing, das zuletzt wie Schwabing eine eigene Stadt war, finden sich noch viele Bauwerke des 19. Jahrhunderts.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil der Münchner Gebäude in 66 Luftangriffen stark beschädigt oder gar zerstört. Nur 2,5 % der Gebäude blieben unversehrt und fast die Hälfte der Baumasse wurde vernichtet. Besonders stark betroffen waren die Bahnhofsgegend, die Altstadt und Schwabing. Viele historische Gebäude, die heute das Münchner Stadtbild prägen, wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut, nach alten Plänen rekonstruiert oder teilweise im Stil der Altstadt neu errichtet. Verloren sind jedoch einige architektonisch sehr bedeutsame Gebäude wie dasPalais Piosasque de Non, historisch wichtige Bauten wie dasWittelsbacher Palais, sowie Bauwerke, welche die Silhouette der Stadt einst mitbestimmt hatten, so der große Kuppelbau desVerkehrsministeriums. Der erst nach dem Krieg durch die Innenstadt gebrocheneAltstadtring beeinflusst auch das heutige Erscheinungsbild aller vier königlichen Prachtstraßen.
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden vereinzelt bedeutsame Beispiele moderner Architektur, die teilweise wieder abgerissen wurden, wie etwa das spektakuläre Landesversorgungsamt der BrüderLuckhardt im Jahre 1989. Das futuristischeSchwabylon bestand sogar nur für sechs Jahre bis 1979. Zu den wichtigeren Werken der 1950er Jahre gehören derKaufhof am Stachus vonTheo Pabst, erster Münchner Kaufhausneubau nachKriegsende, das von ihm zusammen mitSep Ruf errichtete JustizgebäudeNeue Maxburg am Lenbachplatz, und der Neubau derMatthäuskirche vonGustav Gsaenger. Bedeutsame Beispiele moderner Architektur in München sind vor allem auch die Sportstätten (sieheunten), insbesondere imOlympiapark. Ab 1965 entstand die riesige, mittlerweile denkmalgeschütztePaketposthalle. Anfang der 1970er wurde in richtungsweisender Modularbauweise die preisgekrönte Schwabinger Anlage in derGenter Straße 13 vom ArchitektenOtto Steidle gebaut. Eines der bekanntesten Gebäude desBrutalismus in München, und der große Bruder desFuchsbaus in Schwabing steht in Oberföhring: DasPharao-Haus. Die großen Kulturbauten der 1970er und 1980er Jahre wie der Neubau derNeuen Pinakothek oder der desKulturzentrums am Gasteig werden bis heute sehr kontrovers diskutiert, für beide ist ein Umbau geplant. Seit den 1990er-Jahren erfasste die Stadt jedoch eine zweite Gründerzeit, die zunehmend anspruchsvollere Architektur hervorbrachte. Als gelungenstes sakrales Bauwerk gilt dieHerz-Jesu-Kirche.
Am 9. November 2006 wurde das neueJüdische Zentrum am St.-Jakobs-Platz in der Innenstadt eröffnet – ein Ensemble aus neuer Hauptsynagoge Ohel Jakob, dem Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde München und dem städtischenJüdischen Museum (eröffnet am 22. März 2007). Es ist das größte jüdische Zentrum in Europa. Entworfen wurde das Ensemble von den ArchitektenWandel, Hoefer und Lorch, die auch schon die Dresdner Synagoge umgebaut hatten. Herausstechendes Merkmal des Ensembles sind die verschieden bearbeiteten Außenwände aus hellem Travertinstein, die besonders an der Hauptsynagoge an die Klagemauer in Jerusalem erinnern sollen.
Die älteste Gartenanlage ist derHofgarten aus der Renaissancezeit mit demDianatempel. In der Renaissance gab es allerdings in der Altstadt Hunderte kleiner Gärten. Die Münchner bauten darin sogar Gemüse an und hielten Vieh. Nordöstlich des Hofgartens schließen sich derFinanzgarten und der seit 1789 gestalteteEnglische Garten an, der München vom Zentrum bis an die nördliche Stadtgrenze durchzieht, und mit 3,75 Quadratkilometern Fläche denCentral Park inNew York City übertrifft. Hier befinden sich seit der Entstehungszeit das Rumfordhaus und derChinesische Turm, später kam derMonopteros hinzu. An der gegenüberliegenden Seite der Isar liegen dieMaximiliansanlagen. Im Westen der Altstadt amStachus befindet sich derAlte Botanische Garten, in dem bis zu seiner Zerstörung durch Feuer der Glaspalast stand. Erhalten hat sich das klassizistische Eingangstor vonHerigoyen mit einer vonJohann Wolfgang Goethe eigens verfassten Inschrift.
DerSchlosspark Nymphenburg entstand im Westen von Schloss Nymphenburg im französischen Stil. Im 19. Jahrhundert wurde er bis auf das „Grand Parterre“ in einen englischen Landschaftspark verwandelt. Nördlich schließt sich derNeue Botanische Garten an. Südöstlich von Nymphenburg liegt der ehemals kurfürstlicheHirschgarten. Gleich drei barocke Schlösser befinden sich an der nördlichen Stadtgrenze im Park vonSchloss Schleißheim, nebenHerrenhausen undSchwetzingen ist er der einzige erhaltene große Barockgarten in Deutschland.
Bedeutend ist auch derOlympiapark, der neben mehreren Seen auch einen hervorragenden Blick über die Stadt vom Olympiahügel bietet. Hier befindet sich auch das Aquarium vonSea Life München. Daneben existieren zahlreiche weitere Parks und Grünflächen, wie zum Beispiel derBavariapark, derLuitpoldpark mit demBamberger Haus, derWestpark mit dem Ostasienensemble, wo 1983 die ersteBundesgartenschau – gleichzeitig alsInternationale Gartenbauausstellung – in Bayern stattfand, sowie derOstpark. Für die Bundesgartenschau 2005 wurde im StadtteilMessestadt Riem mit demRiemer Park eine weitere, ausgedehnte Parkanlage im Osten Münchens angelegt. Im Winter wird in einigen Parks durch eigens gespurte Loipen das Langlaufen ermöglicht.
DieIsarauen sind eine lang gezogene, schmale Parklandschaft entlang dem anlässlich der Bundesgartenschau 2005 teilweiserenaturierten Gebirgsfluss. Die Stadt kann an derIsar ohne Unterbrechung auf verschiedenen Trassen im Grünen durchlaufen oder -radelt werden. Die eigentlichen Isarauen zwischenDeutschem Museum und der IsarinselFlaucher sind beliebte Orte zum Grillen, Baden und zu gemäßigterFreikörperkultur. Südlich vom Flaucher liegt derTierpark Hellabrunn.
Durch die genannten Parkanlagen erreicht das insgesamt dicht bebaute München einen Anteil öffentlicher Grünanlagen und Erholungsflächen am Stadtgebiet von rund 11,7 Prozent.[110] Der Anteil aller Grünflächen im Stadtgebiet beträgt 49,9 Prozent und belegt damit lediglich Rang 74 unter den 79 deutschen Großstädten.[111] Tatsächlich ist München in Deutschland die Stadt mit dem höchsten Anteil an versiegelter Fläche, rund 47 Prozent des Stadtgebiets sind bebaut, betoniert oder asphaltiert.[112]
München ist international bekannt für seine Sammlungen der alten und klassischen Kunst, die in staatlichen, städtischen und privaten Museen wie Galerien präsentiert werden.
Auch in der Innenstadt liegen zahlreiche Kunstmuseen. DasMünchner Stadtmuseum befindet sich im ehemaligen Zeughaus am Sankt-Jakobs-Platz und beherbergt eine Reihe von verschiedenen Sammlungen und Museen: Die Sammlung für Skulpturen und angewandte Kunst, dasFilmmuseum München, das Fotomuseum, die Sammlung für Grafik, Plakat, Gemälde, die Sammlung für Mode und Textilien, die Musiksammlung (Musikinstrumentensammlung), die Sammlung fürPuppentheater undSchaustellerei sowie die Sammlungen zur Stadtkultur undVolkskunde. Aus den Beständen der verschiedenen Sammlungen werden regelmäßig Ausstellungen kuratiert, die entweder sammlungsspezifisch (zum Beispiel im Fotomuseum) oder sammlungsübergreifend (zum Beispiel die Ausstellung „Typisch München“) konzipiert sind. Darüber hinaus unterhält die Stadt München verschiedene Galerien wie etwa dieLothringer13, die Kunstarkaden, die Rathausgalerie, das MaximiliansForum oder die Artothek, wo Kunstwerke entliehen werden können. Im Hackenviertel der Innenstadt liegt dasMuseum of Urban and Contemporary Art. DieKunsthalle der Hypo-Kulturstiftung befindet sich in derTheatinerstraße. DasResidenzmuseum (vor allem mit derSchatzkammer der Residenz) befindet sich in der ehemaligen Residenz derWittelsbacher in Münchens Altstadt und ist eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas. Festsäle, Prunkräume oderHofkapellen bayerischer Herrscher vermitteln einen Einblick in historische Raumensembles verschiedener Epochen mit bedeutenden Exponaten der Wittelsbacher Sammlungen von Silber, Porzellan,Miniaturen, Gemälden, antikenSkulpturen, Bronzeplastiken,Tapisserien, Möbeln, Uhren, Kerzenleuchtern undLüstern. DieStaatliche Münzsammlung ist ebenfalls in derResidenz untergebracht.
In Oberföhring findet sich dieSammlung Goetz, die ebenfalls Wechselausstellungen in einem Museumsbau vonHerzog & de Meuron präsentiert.
Im Alten Hof sind der Infopoint Museen und Schlösser in Bayern und die Ausstellung Münchner Kaiserburg untergebracht. Das kleinste Museum der Stadt ist dasKarl-Valentin-Musäum in einem der beiden Türme der ehemaligen Stadtbefestigungsanlage amIsartor; es zeigt Exponate zu Leben und Werk des KünstlersKarl Valentins. Nicht viel größer ist das Spielzeugmuseum im Alten Rathausturm. Nicht weit entfernt liegen dasBier- und Oktoberfestmuseum und dasMünchner Feuerwehrmuseum. Am Hofgarten ist dasDeutsche Theatermuseum untergebracht. InSchloss Blutenburg befindet sich seit 1998 ein literarisches Museum zu Leben und Werk vonMichael Ende, dessen Teilnachlass die dortige Bibliothek besitzt. DasAlpine Museum auf derPraterinsel der Isar ist ein Museum des Deutschen Alpenvereins zur Geschichte des Alpinismus.
DasDeutsche Museum auf derMuseumsinsel der Isar mit weltweit einmaligen technischen Exponaten gehört mit über einer Million Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Museen Europas und ist das größte technisch-naturwissenschaftliche Museum der Welt. Zweigstellen sind dieFlugwerft Schleißheim und das im Mai 2003 eröffneteVerkehrsmuseum an der Theresienwiese.
Mit derAufklärung setzt auch in München neues literarisches Schaffen ein, Hauptvertreter istLorenz von Westenrieder. Danach entsteht in München ein literarischer Kreis der Romantik umGörres undSchelling.
Im Kinder- und Jugendtheater spielt dieSchauburg der Stadt München eine zentrale Rolle. Daneben gibt es noch verschiedene andere private Bühnen für Kinder, wie etwa das Kleine Theater im Pförtnerhaus, dasMünchner Theater für Kinder oder dasMünchner Marionettentheater. Das MarionettentheaterKleines Spiel spielt dagegen nahezu ausschließlich am Abend und für Erwachsene.
Die wichtigsten Spielstätten für Orchester und Chöre in München sind die Philharmonie imGasteig (2387 Plätze), dasPrinzregententheater (1081 Plätze) oder derHerkulessaal (1270 Plätze) in der Münchner Residenz. Bis heute fehlt jedoch München ein optimal klingender Konzertsaal, was häufig zu Debatten führte und schließlich im Frühjahr 2015 zu einer Kundgebung für den Bau eines neuenKonzerthauses mündete, welche vom studentisch geprägten Chor- und OrchesterensembleMünchenKlang initiiert wurde.[113] Im Dezember 2015 entschied der Freistaat Bayern, den Konzertsaal imWerksviertel amOstbahnhof zu bauen.[114] Als vielbeachtetes Provisorium eröffnete 2021 dieIsarphilharmonie (1.800 Plätze).
Das mit 14 Sälen größte Kino Münchens, das auch für viele Filmpremieren genutzt wird, ist das zwischen Stachus und Hauptbahnhof gelegeneMathäser Multiplex Kino. Neben diesem gibt es zahlreiche weitere Kinos, einige haben sich dabei auf Vorführungen im Originalton oder auf einzelne Filmgenres spezialisiert. DasCINEMA-Filmtheater in der Maxvorstadt führt etwa Filme in der Originalversion und Live-Übertragungen vor. Im Sommer geöffnete Open-Air-Kinos sind dasKino, Mond und Sterne im Westpark und dasOpen Air Kino am Olympiasee. Das älteste noch im Betrieb befindliche Kino Münchens ist das 1910 eröffneteMuseum Lichtspiele. 2019 schloss das noch mit einem Eröffnungsdatum von 1907 noch ältereGabriel Filmtheater. Geschichtsträchtig sind auch das 1912 eröffneteNeues Maxim sowie das 1913 eröffneteFilmtheater Sendlinger Tor. Neben diesen gibt es auch dasFilmmuseum München, das ebenfalls Filme vorführt. Das ersteIMAX-Kino Deutschlands war dasIMAX München, das 2010 geschlossen wurde.
München spielte auch eine bedeutende Rolle für die Entwicklung der elektronischen Musik, alsGiorgio Moroder, der die amSynthesizer komponierteDisco- und damit dieelektronische Tanzmusik erfand, sowie die Disco-SängerinDonna Summer in der Stadt lebten und arbeiteten und hier Welthits wieI Feel Love undLove To Love You Baby in MorodersMusicland Studios produzierten. In den späten 1990er Jahren wurde in München derElectroclash „maßgeblich mit-, wenn nicht sogar erfunden“, alsDJ Hell hier internationale Pioniere dieses Musikgenres über sein LabelInternational Deejay Gigolos vorstellte und zusammenstellte.[115]
Zu Beginn des Jahres finden zur Faschingszeit derTanz der Marktfrauen, das Faschingstreiben amViktualienmarkt sowie amAschermittwoch das traditionelle Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen auf demMarienplatz statt. Im Februar und März folgt dem Aschermittwoch die „Starkbierzeit“, die mit verschiedenen Veranstaltungen begangen wird – zum Beispiel mit demDerblecken auf demNockherberg, das alljährlich vomBayerischen Rundfunk übertragen wird.
Am ersten Mai findet das Kultur- und Familienfest am Marienplatz statt. Es folgt am ersten Maiwochenende der Beginn der ersten neuntägigenAuer Dult (Maidult) des Jahres im Münchner Stadtteil Au. Seit 1988 findet alle zwei Jahre ein internationales Festival für neues Musiktheater statt: die Münchener Biennale. Zwischen Mai und August findet dieMünchner Bladenight statt, Europas größteNachtskate-Veranstaltung. Im Mai und September findet derCorso Leopold statt.
Anfang Juni findet mit demStuStaCulum Deutschlands größtes von Studenten organisiertes Musik- und Theaterfestival im Münchner StadtteilFreimann statt. Mitte Juni wird alljährlich an einem Wochenende zwischen Marienplatz undOdeonsplatz der Münchner Stadtgeburtstag gefeiert. Darüber hinaus finden im Juni verschiedene Festivals statt: dasStreetlife Festival, dasComicfestival München, dasMunich International Short Film Festival sowie Ende Juni/Anfang Juli dasFilmfest München, das zweitgrößte Filmfestival Deutschlands.
In den ersten zehn Augusttagen findet an verschiedenen Veranstaltungsorten in München dieTanzwerkstatt Europa statt, ein Festival für internationalen zeitgenössischen Tanz. ImOlympiapark wird ebenfalls im August das Sommerfest sowie das Lilalu & Kultur- und Familienfestival veranstaltet. Alle zwei Jahre findetMini-München, ein Planspiel für Kinder, statt.
Das 1994 geschlossene RestaurantAubergine war unterEckart Witzigmann imGuide Michelin 1980 das erste Restaurant in Deutschland, das die Höchstwertung von drei Michelin-Sternen erhielt. UnterHeinz Winkler wurde dasTantris im Guide Michelin 1982 zum zweiten deutschen Drei-Sterne-Restaurant. 2017 wurde unterJan Hartwig auch dasAtelier mit drei Sternen ausgezeichnet.
Das Nachtleben in München findet heutzutage vor allem in den StadtbezirkenLudwigsvorstadt-Isarvorstadt,Maxvorstadt,Au-Haidhausen,Berg am Laim undSendling statt. Zwischen demSendlinger Tor und demMaximiliansplatz liegt am Rande des zentralen StadtbezirkesAltstadt-Lehel zudem die sogenannte Feierbanane, eine ungefähr 1,3 Kilometer lange inoffizielle Partyzone entlang derSonnenstraße, die sich durch eine hohe Konzentration von Clubs, Bars und Restaurants auszeichnet und Mitte der 2000er-Jahre zum Zentrum des Münchner Nachtlebens avancierte.[116]
In den 1960er und 1970er Jahren galtSchwabing als ein Zentrum des Nachtlebens in Deutschland mit international bekannten Clubs wieBig Apple,PN hit-house,Domicile,Hot Club,Piper Club,Tiffany,Why Not, die erste deutsche GroßraumdiskothekBlow Up und die UnterwasserdiskoYellow Submarine,[115][117] und München wurde in diesem Zusammenhang auch als „New Yorks große Discoschwester“ bezeichnet.[115][118] Seit den 1980er Jahren ist das Nachtleben in Schwabing durchGentrifizierung jedoch stark zurückgegangen, und das ehemals wilde Künstler- und Studentenviertel entwickelte sich zu einem gutbürgerlichen und einem der teuersten Stadtteile in München.[119]
Seit den 1960er Jahren entwickelte sich imGlockenbachviertel und rund um denGärtnerplatz dasRosa Viertel, durch das München in den 1980er Jahren zu den „vier schwulsten Metropolen der Welt“ neben San Francisco, New York und Amsterdam zählte.[120] Internationale Bekanntheit erreichte in diesem Zusammenhang vor allem der NachtclubOld Mrs. Henderson, in dem der von 1979 bis 1985 in München lebendeFreddie Mercury während der Feier zu seinem 39. Geburtstag das Musikvideo zuLiving on my Own drehte.[120][121][122]
Der 1996 eröffneteKunstpark Ost und sein bis 2016 bestehender NachfolgerKultfabrik, ein früheres Industriegelände nahe dem Ostbahnhof inBerg am Laim, waren einst Europas größtes Vergnügungsviertel, beheimateten mehr als 30 Clubs und Diskotheken und hatten überregionale Bedeutung für das Nachtleben.[120] In der direkten Nachbarschaft gab es zudem dieOptimolwerke und dieGeorg-Elser-Hallen. Vorher hatte es bereits auf dem Gelände des 1992 aufgegebenenFlughafens München-Riem eine Ansammlung international bekannter Hallen und Clubs gegeben.[115][123][124]
Laut derClubstudie 2021 derInitiative Musik hat München bundesweit die höchste Dichte an Musikspielstätten, gefolgt von Hamburg, Köln und Berlin.[125][126][127] Insgesamt befinden sich im Stadtgebiet mehr als 100Nachtclubs sowie tausende Bars und Restaurants.[128][129]
Bekannte Münchner Techno-Clubs sindBlitz Club,Rote Sonne,Bahnwärter Thiel,Pimpernel,Charlie,Palais undPathos.[130][131] Weitere bekannte Clubs sind8 Below,Ampere,Call me Drella,Wannda Circus,Tonhalle,Strom,Backstage,Pacha,Zenith,P1 und das PartyschiffAlte Utting. Zu den bekannten Bars der Stadt zählenSchumann’s Cocktail Bar,Havana Club,Minna Thiel,Sehnsucht,Bar Centrale,Holy Home,Negroni,Die Goldene Bar undBei Otto.
Laut einer Vergleichsstudie der ZeitschriftWirtschaftswoche, der LobbyorganisationInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft und des Unternehmens IW Consult hat München unter den fünfzig größten deutschen Städten die zweithöchste Wirtschaftskraft.
Im Jahre 2016 erbrachte München, innerhalb der Stadtgrenzen, einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 109,571 Milliarden Euro und belegte damit den dritten Platz in derRangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 75.186 Euro (Bayern: 44.215 Euro, Deutschland: 38.180 Euro) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. 2016 verzeichnete die Wirtschaftsleistung der Stadt ein nominelles Wachstum von 3,9 Prozent. In der Stadt gab es 2017 etwa 1.087.300 erwerbstätige Personen.[132] DieArbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 3,4 Prozent und damit über dem bayerischen Durchschnitt von 2,7 Prozent, jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt.[133] München ist Zentrum der Metropolregion München, die ein BIP von etwa 283 Milliarden Euro erwirtschaftet.[134]
ImZukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt München den zweiten Platz von 402Landkreisen undkreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „Top Zukunftschancen“. Der erste Platz wurde von dem angrenzenden Landkreis München belegt.[135] Auch der Zukunftsatlas 2019 listet die Stadt München an erster Stelle.[136]
Verschuldung
Hoheitshaushalt
Schuldenentwicklung München
Zum 31. Dezember 2024 betrug der Schuldenstand ohne dieEigenbetriebe 5.385 Mio. EUR.[137] Gemäß der Stadtregierung sei mit zusätzlichen Schulden von rund 7.710 Millionen EUR zu rechnen. Oppositionspolitiker wieManuel Pretzl kritisierten die Haushaltsführung der Regierung in Angesicht des drastischen Schuldenanstiegs scharf.[138]
Zum 31. Dezember 2019 betrug der Schuldenstand der Landeshauptstadt München rund 636 Millionen Euro und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit 1982. Die Stadt München kann seit 2006 sämtliche investiven Maßnahmen ohne Nettoneuaufnahme von Krediten finanzieren. Seit dem Schuldenhöchststand von 3,414 Milliarden Euro im Jahr 2005 hat die Stadt bis zum Jahresende 2019 dagegen im Hoheitshaushalt über 2,7 Milliarden Euro Kredite getilgt.
So errechnet sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von circa 408 Euro. Gegenüber dem Schuldenhöchststand Ende 2005 in Höhe von 3,414 Milliarden Euro ist dies eine Reduzierung um rund 81 Prozent.[139]
Eigenbetriebe
DieEigenbetriebe der Landeshauptstadt München sindSondervermögen mit Sonderrechnung und ohne eigeneRechtsfähigkeit. Schulden der Eigenbetriebe sind damit Schulden der Landeshauptstadt.
Die Landeshauptstadt München hat mehrere Eigenbetriebe mit Schulden von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro.
Schulden der Eigenbetriebe der Landeshauptstadt München am 31. Dezember 2017
Betrieb
Schulden in Euro
Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM)
75.800.000
Markthallen München
22.000.000
Münchner Stadtentwässerung
1.038.500.000
Münchner Kammerspiele
59.400.000
Dienstleister für Informations- und Telekommunikationstechnik der Stadt München
100.100.000
Gesamt (5)
1.295.800.000
Die AWM und die Münchner Stadtentwässerung sind Eigenbetriebe, welche dieRefinanzierung ihrer Schulden vollständig über Einnahmen in Form vonGebühren erzielen. Damit belasten sie nicht den Hoheitshaushalt. Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil die Münchner Stadtentwässerung mehr als 50 Prozent der Gesamtschulden der Landeshauptstadt München von etwa zwei Milliarden Euro hat.[140] Eigenbetriebe ohne Schulden sind z. B. dieStadtwerke München und die Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG (GEWOFAG).
Messen und Kongresse
Internationales Congress Center der Neuen Messe München
Neben Hannover, Frankfurt, Köln und Düsseldorf befinden sich in München die Messen mit den größten Hallen-Ausstellungskapazitäten in Deutschland. München ist vor allem mit der von derMesse München betriebenenNeuen Messe München ein bedeutender Messestandort. Seit 2011 firmiert die Messe München gemeinsam mit demICM und demMOC Veranstaltungscenter München als Messe München Locations.
Über 500 unterschiedlichste Veranstaltungsstätten bieten einen Rahmen für Kongresse, Symposien und Tagungen: Vom Olympiastadion über Brauereifesthallen, fallen darunter auch die zahlreichen Kongresshotels, dazu kommen auch anmietbare Räume beispielsweise in der Residenz, in Schloss Nymphenburg oder im Deutschen Museum. Wichtige Veranstaltungsorte sind auch dieAlte Kongresshalle und dieUtopia Halle.
Tourismus
Die Sehenswürdigkeiten und die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt sowie ihre Messen und Kongresse ziehen zahlreiche Touristen und Geschäftsreisende an. Die Fachjury desNational Geographic Traveler setzte München 2008 in der weltweiten Rangliste der besten 110 historischen Orte auf den 30. Platz.[141]
Die Zahl der Übernachtungen wuchs 2009 auf 9,9 Millionen (Plus von 0,6 Prozent).[142] Davon reisten 4,4 Millionen aus dem Ausland an (Minus von 3 Prozent gegenüber 2008). Die US-Amerikaner waren mit 597.000 Übernachtungen (Minus von 2,4 Prozent) die größte ausländische Reisegruppe, gefolgt von Italienern (518.000) und Briten (341.000). Eine Besonderheit Münchens in den Sommermonaten sind die vielen arabischen Touristen aus der Golfregion (271.000 Übernachtungen), die in der Innenstadt nicht nur einkaufen, sondern sich häufig während ihres Aufenthalts in Münchner Kliniken medizinisch versorgen lassen. 2011 machten nach Angaben des Tourismusamtes 102.000 Touristen aus denGolfstaaten in München Urlaub.[143] Mit knapp 5,25 Millionen ausländischen Besuchern stand München 2016 auf Platz 23 der meistbesuchten Städte weltweit und belegte den ersten Platz in Deutschland. Touristen brachten im selben Jahr Einnahmen von 5,3 MilliardenUS-Dollar. Die meisten ausländischen Besucher kamen aus Europa, Asien und den Vereinigten Staaten.[144] DieDeutsche Presse-Agentur berichtet 2019 von Einnahmen von „gut acht Milliarden Euro Umsatz im Jahr“.[145] Weltweit an elfter Stelle bei der Touristendichte im Verhältnis zur Einwohnerzahl lag München 2019 als höchstgelegene deutsche Stadt in der Rangliste des VisaantragsunternehmensOffiziell Esta.
Der vollständige Wegfall des Tourismus, der in München jährlich einen Wirtschaftswert von 8,3 Milliarden Euro generiert, ließ die gesamte touristische Wertschöpfung für die Monate März bis Mai aufgrund derCOVID-19-Pandemie ersatzlos ausfallen. Der gesamte Bereich des Messe- und Kongresstourismus lag aufgrund der nicht stattfindenden Veranstaltungen zumindest bis zur Wiedereröffnung der Messe München im September 2020 brach. Alle Großveranstaltungen wurden für 2020 abgesagt, darunter auch das Oktoberfest mit Umsatzausfällen von 1,23 Milliarden Euro.
Für das Gastgewerbe lässt sich der Umsatzausfall aufgrund der statistischen Datenlage nicht eingegrenzt für München benennen. Die bayerischen Zahlen, die auf München mindestens so zutreffen, nennen für April 2020 einen Umsatzrückgang von −76,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und einen Beschäftigungsrückgang von −28,4 Prozent.[146]
Einzelhandel
DieKaufingerstraße ist eine bekannte Einkaufsstraße in München.
Der Einzelhandel in München ist vielseitig. Vom preiswerten bis zum Luxussegment sind alle Kategorien abgedeckt. Mit derNeuhauser Straße und derKaufingerstraße ist München zweifach unter den fünf meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands vertreten. Laut einer Untersuchung vonJones Lang LaSalle hatte die Neuhauser Straße mit 13.515 Passanten pro Stunde die bundesweit zweithöchste Besucherfrequenz, lediglich dieSchildergasse in Köln war mit 14.265 Passanten pro Stunde häufiger besucht. Nach derZeil in Frankfurt am Main (13.035 Passanten) war die Kaufingerstraße mit 12.975 Passanten pro Stunde auf dem vierten Platz vertreten. Beide Einkaufsstraßen befinden sich in der günstigen bis mittleren Preiskategorie.[147] DieLeopoldstraße bildet zusammen mit derHohenzollernstraße das „Schwabinger T“ mit Mietpreisen bis zu 105 Euro pro Quadratmeter.[148] Viele internationale Einzelhandelsunternehmen, insbesondere aus der Mode- und Schmuckbranche, finden sich auf einem Teil derMaximilianstraße und erheben diese zu einer mondänen Einkaufsstraße. Größere Einkaufszentren sind derEuro-Industriepark, dasOlympia-Einkaufszentrum, daspep oder dieFünf Höfe.
Der Einzelhandel in München war in unterschiedlichem Umfang von derCOVID-19-Pandemie betroffen. Während Geschäfte des täglichen Bedarfs während der Ausgangsbeschränkungen geöffnet waren und Umsatzzuwächse verzeichnen konnten, erlitt der lokale Einzelhandel andererseits massive Umsatzausfälle. Der Lebensmitteleinzelhandel verzeichnete im April 2020 ein Umsatzplus von 13,4 Prozent, während der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen einen Umsatzeinbruch von −80,2 Prozent aufwies.[149]
In München und im nahen Münchner Umland haben zahlreiche Unternehmen ihren Firmensitz. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Firmen ihre Zentrale aus Berlin oderOstdeutschland nach München verlegt. Wichtige Wirtschaftszweige in München sind Tourismus, Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Software- und IT-Industrie. Die hohe Dichte an IT-Unternehmen hat München auch den Spitznamen „Isar Valley“ eingebracht. München ist auch wichtiger Finanzstandort und das Versicherungszentrum Deutschlands. Weiter ist die Stadt ein wichtiger Standort fürBiotechnologie, die sich allerdings im schon zur NachbargemeindePlanegg gehörenden Ortsteil Martinsried konzentriert. Logistikunternehmen sind beispielsweise im AllacherGewerbegebiet Kirschstraße angesiedelt, dort ist auch das IndustrieunternehmenKraussMaffei angesiedelt. Eines der bekanntesten neueren Unternehmen istFlixmobility.
Unter den Städten mitGlobal-500-Unternehmen lag München 2009 weltweit auf dem achten Rang.[150] MitAllianz SE,BMW,Münchener Rückversicherung undSiemens sowie seit September 2019MTU Aero Engines und März 2021Siemens Energy haben 6 der 40DAX-Unternehmen ihren Hauptsitz in München. Damit belegt die Stadt den Spitzenplatz in dieser Statistik. In Stadtrandgemeinden befinden sich weitere DAX-Unternehmen, inNeubiberg istInfineon beheimatet und trotz eines Firmenzusammenschlusses 2018 istLinde in Pullach auch weiterhin im DAX zu finden.[151] Auch die Konzernzentrale vonMAN befindet sich in München-Allach; allerdings ist das Unternehmen seit September 2012 nicht mehr im DAX vertreten. Bei den Mittelständlern imMDAX sind 7 von 50 Unternehmen in München ansässig. In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte München im Jahr 2018 den 35. Platz.[152]
Als Medienstandort ist die Stadt von deutschlandweiter Bedeutung. In München haben weltweit nachNew York City die meistenVerlage ihren Sitz. DerPresseClub München versteht sich als Plattform für den Austausch zwischen Medienschaffenden und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kirchen, Kultur und Sport – durch Pressekonferenzen, Hintergrundgespräche oder Diskussionsrunden.[153][154] Fernseh- und Filmindustrie sind in der Stadt und im unmittelbaren Umland stark vertreten (Fernsehindustrie inUnterföhring und Filmindustrie inGeiselgasteig, zuGrünwald). Mit derConstantin Film, derBavaria Film und weiteren Unternehmen ist München auch eine der führenden Filmstädte.
Verlage
München ist mit etwa 250 ansässigenVerlagen ein wichtiger Standort derDruckmedien (beispielsweiseBurda Verlag,Süddeutscher Verlag,IDG). Neben New York City hat die Landeshauptstadt den Ruf als führende Buchverlagsstadt der Welt.
DieLudwig-Maximilians-Universität München bietet verschiedene medienrelevante Studiengänge wie Medieninformatik oder Kommunikationswissenschaft. DieDeutsche Journalistenschule bildet in München Journalisten für sämtliche Medien aus. Die MünchnerHochschule für Film und Fernsehen bildet zukünftige Filmemacher aus, von denen viele zukünftig für das Fernsehen und den Hörfunk arbeiten. Darüber hinaus bilden Münchner Zeitungsverlage, Fernseh- und Radiosender in Volontariaten künftige Medienmacher aus.
Lebensqualität
In der Städteplatzierung des BeratungsunternehmensMercer belegte München im Jahr 2018 unter 231 Großstädten weltweit den dritten Platz hinsichtlich derLebensqualität.[156] Laut dem MagazinMonocle war es 2018 die lebenswerteste Stadt der Welt.[157] Andererseits wird die Lebensqualität der Bewohner zunehmend durchAgglomerationsnachteile wie Verkehrs- undUmweltbelastung eingeschränkt.
Im Sommer 2005 wurde der digitale Rundfunkempfang über Antenne (DVB-T) im Münchner Raum eingeführt. Der Sender ist auf demOlympiaturm montiert, wovon auch einige UKW-Sender übertragen werden.Im Landkreis München existiert dieSendeanlage Ismaning, die den Bayerischen Rundfunk mit dem Lokalfenster Oberbayern überträgt.Außerdem gibt es denFernmeldeturm der Oberpostdirektion München in der Blutenburgstraße, der unter anderem die Sender desDeutschlandfunk undDeutschlandfunk Kultur sowieRadio Arabella undRock Antenne überträgt. Sein Signal reicht aufgrund seiner geringen Sendeleistung abhängig vom Programm jedoch nur etwa bis an die Stadtgrenzen.
Der 65 Kilometer entfernteSender Wendelstein auf dem gleichnamigen Berg versorgt vor allem die südlichen Stadtteile. Drei Ausnahmen seien zu erwähnen: derSender Zugspitze, sowie derSender Hochries bei Rosenheim. Sie versorgen München auch mit privaten Radioprogrammen.
Da München eine günstige geographische Lage unweit den Alpen hat, können mehrere Sender auf Gipfeln der bayerischen und österreichischen Berge die Stadt ebenso mit Radioprogrammen versorgen, z. B. der Sender Grünten, der Sender Hohenpeißenberg etc.
Der reibungslose Empfang desÖsterreichischen Rundfunks (ORF) wird über denSender Gaisberg beiSalzburg garantiert, der im gesamten Stadtgebiet verhältnismäßig gut zu empfangen ist, ebenso der Sender Hohe Salve in Tirol oder der ORF-Sender Zugspitze.
DieStadtwerke München GmbH (SWM) sind einer der größten deutschen kommunalen Dienstleister und eines der größten Energieversorgungsunternehmen Deutschlands. Alleingesellschafterin ist die Landeshauptstadt München.
Unter dem Namen „M-Strom“ vertreiben die SWM Strom an Privat- und Geschäftskunden. Die SWM sind im Stadtgebiet München und der Münchner Region Betreiber von zwölfWasserkraftwerken, mehreren Anlagen, die Strom ausregenerativer Energie erzeugen und den drei HeizkraftwerkenSüd,Nord undFreimann, die rund 70 Prozent des Stroms mitKraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Die SWM sind mit ihren Beteiligungsgesellschaften auch zu 25 Prozent amKernkraftwerk Isar 2 beteiligt.
Als Teil des europäischen Verbundnetzes versorgen die SWM ihre Kunden mit Erdgas. Dafür steht ein eigener Untertagespeicher zur Verfügung. Die SWM betreiben acht Erdgastankstellen in München, an denen regenerativesBiomethan getankt werden kann.
In ihren Heizkraftwerken und Heizwerken erzeugen die SWM Fernwärme, die über 800 Kilometer Dampf- und Heißwassernetze an große Gebäude und Hausanschlüsse verteilt wird und zur Heizung und Bereitung von Warmwasser genutzt wird. Durch Entnahme von an einem unterirdischen Bauwerk aufgestauten Grundwasser wird über ein Rohrnetz auchFernkälte für Industriekunden umweltfreundlich zur Verfügung gestellt. Das leicht erwärmte Grundwasser wird anschließend wieder dem Grundwasserstrom zugeführt.
Das Trinkwasser für München stammt aus dem oberenMangfalltal, demLoisachtal bei Oberau und derMünchner Schotterebene und fließt von dort durch Zuleitungen in das Münchner Wassernetz. Der ökologische Landbau wird in den Wassergewinnungsgebieten durch die Initiative „Öko-Bauern“ gefördert.
Die Abwasserwirtschaft obliegt derMünchner Stadtentwässerung, ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) ist einEntsorgungsbetrieb im StadtteilMoosach. Er ist als Eigenbetrieb für dieMüllentsorgung zuständig und ist der größtekommunale Entsorgungsbetrieb in Deutschland.
Das MünchnerRadwegenetz ist mehr als 1200 Kilometer lang und entspricht mehr als 50 Prozent der gesamten Länge des Münchner Straßennetzes. 212 Einbahnstraßen sind in beideFahrtrichtungen offen und auf 55 Fahrradstraßen haben die Radfahrer Vorrang. Für Radfahrer existieren im Stadtgebiet etwa 25.000 Fahrradständer und an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) befinden sich darüber hinaus 50.000 Stellplätze für Fahrräder („Radeln-und-mitfahren-Stellplätze“) (Stand: 2010).
Von 1992 bis 2010 wurden für den Ausbau des Radverkehrsnetzes sowie neue Fahrradständer 32 Millionen Euro investiert. Seit 2007 wird sukzessive das Wegweisersystem des Münchner Radwegnetzes verbessert, indem die alten Schilder durch neue grün-weiße Beschilderungen ersetzt werden, deren Schrift doppelt so groß ist und die Ziele sowie Entfernungsangaben enthalten. AusgeschilderteFahrradrouten verbinden Knotenpunkte der Stadt auf Wegen, die gut für Radfahrer geeignet sind, indem sie Behinderungen durch Kraftverkehr, Fußgänger sowieLichtzeichenanlagen minimieren. Ferner führt um die Stadt herum derRadlRing München.
2008 machte derFahrradverkehr 14 Prozent des Verkehrsaufkommens in München aus. Unter anderem aus Klimaschutzgründen beabsichtigte die Landeshauptstadt München bis 2015 den Anteil des Fahrradverkehrs auf 17 Prozent zu erhöhen. Dieses Ziel wurde bereits 2011 erreicht.[158] Dafür setzt die Landeshauptstadt München zusätzliche finanzielle Mittel für dieInfrastruktur,Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen ein. So wurden zum Beispiel die Gelder zur Förderung des Radverkehrs ab 2010 auf 4,5 Millionen Euro verdreifacht. Von 2010 bis 2018 unterstützte[159] die Landeshauptstadt München den Infrastrukturausbau z. B. mit der Radfahrinitiative „Radlhauptstadt“.[160] Im sogenannten „Fahrradklimatest“ desAllgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) fiel die Stadt deutschlandweit seitdem von Platz 11 im Jahr 2013 auf Platz 13 im Jahr 2017 zurück, hinter anderen großen Städten wie beispielsweiseFrankfurt am Main oderBremen.[161][162] In einer Studie vonGreenpeace lag München 2017 mit jährlichen Ausgaben von 2,30 Euro pro Einwohner auf dem letzten Platz der sechs bevölkerungsreichsten deutschen Städte.[163]
2017 wurde mit demMünchner Radschnellweg Bayerns erste „Fahrradautobahn“ von München nach Unterschleißheim bzw. Garching beschlossen. Die Fertigstellung war für 2019 geplant,[164] jedoch kam es erst im Juli 2019 zur endgültigen Festlegung des Verlaufs. Im Mai 2024 wurde der erste Teilabschnitt eröffnet.
Imöffentlichen Personennahverkehr betreibt dieS-Bahn München ein Netz von acht S-Bahn-Linien, wobei alle Hauptlinien im Bereich der Innenstadt in einemzentralen Stammstreckentunnel gebündelt sind. Um diesen bis an das technisch Machbare ausgelasteten Tunnel zu entlasten, wird derzeit der Bau einer parallel verlaufendenzweiten Stammstrecke vorbereitet. Die zweite Stammstrecke soll voraussichtlich 2028 in Betrieb genommen werden.[165] Die Express-S-Bahn wird im Halbstundentakt fahren und 30 Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen brauchen, also 10 Minuten weniger als bisher.[166]
Als ergänzendes Konzept für tangentiale Verbindungen ist dieMünchner Ringbahn in der Diskussion. Bis zum Jahr 2026 könnte laut einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 ein S-Bahn-Pendelverkehr auf Teilen des Nordrings zwischen Karlsfeld und Euro-Industriepark möglich sein.[167]
Der Verkehr im Busnetz ist zu etwa 63 Prozent an private Kooperationspartner ausgelagert.[170] Das U-Bahn-Netz Münchens ist 95 km lang und die U-Bahn befördert jährlich 410 Millionen Menschen. Insgesamt befördert die MVG jährlich etwa 585 Millionen Personen.[171]
Alle öffentlichen Verkehrsmittel Münchens fahren zum einheitlichen Tarif innerhalb des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV).
München hält mehrere Rekorde zum Verkehrsfluss. In den 1960er-Jahren wurde derStachus das verkehrsreichste Straßenkreuz Europas. DieDonnersbergerbrücke gilt heute als die meistbefahrene Autobrücke Europas. Es existieren über 5000 Straßen und Plätze sowie über 1100 Lichtzeichenanlagen.[172]Der größte Teil desMikroplastiks entsteht in München durch denReifenverschleiß imStraßenverkehr, wovon beispielsweise ein erheblicher Anteil ungefiltert in dieIsar gespült wird.[173][174] Obwohl sich die Landeshauptstadt München bemüht, das Angebot an Alternativen zum Kraftfahrzeug mit besseren Bedingungen für Radfahrer und einem besseren öffentlichen Nahverkehr auszubauen, verzeichnete die Kraftfahrzeug-Zulassungsbehörde Ende 2016 einen neuen Höchststand von über 700.000 in München gemeldeten Personenkraftwagen.[175] Gleichzeitig verbringen Autofahrer in München deutlich mehr Zeit imVerkehrsstau als in jeder anderen deutschen Großstadt, 2022 waren es 74 Stunden.[176][177][178][179][180][181] Im Mai 2019 hat der Stadtrat entschieden, dieParkplätze in derFraunhoferstraße aufzuheben und durchRadwege zu ersetzen.[182]
Das Straßennetz Münchens litt unter Fehlplanungen eines lange Zeit vorherrschenden städtebaulichen Zentrismus. Die Stadt befürchtete wirtschaftliche Verluste, wenn insbesondere der neu aufkommende Urlauberverkehr nachItalien nicht mehr in der Stadt anhalten, sondern sie umfahren würde. Deshalb wurde der bereits in der Vorkriegszeit trassierte Münchner Autobahnring nicht zügig in den 1950er-Jahren in Angriff genommen. Zögerlich wurde in den 1960er-Jahren als Ersatz der Mittlere Ring (Bundesstraße 2 R) gebaut. Der die Stadt umgebendeAutobahnring, dieBundesautobahn 99, ist bis heute nicht vollständig geschlossen. Darüber hinaus führen sieben Bundesstraßen durch München, wobei dieBundesstraße 471 weitgehend parallel zum heutigen Autobahnring verläuft.
In München wurde ab dem 1. Oktober 2008 eineUmweltzone eingerichtet. Sie umfasst die Straßen innerhalb des Mittleren Rings. Der Mittlere Ring selbst gehört nicht zur Umweltzone, um nachteilige Verlagerungen des Verkehrsflusses zu vermeiden. Die Umweltzone darf ausschließlich mit Kraftwagen mit einerFeinstaubplakette befahren werden.[183] Seit dem 1. Februar 2023 gilt in München innerhalb der Umweltzone einFahrverbot für alle Dieselfahrzeuge mit der SchadstoffklasseEuro 4 oder niedriger, da dieStickstoffdioxidgrenze derEuropäischen Union überschritten wurde. Zudem ist der Mittlere Ring seit dem 1. Februar 2023 in die Umweltzone eingeschlossen.[184] Am 21. März 2024 gab derBayerische Verwaltungsgerichtshof der Klage derDeutschen Umwelthilfe und desVerkehrsclubs Deutschland statt und urteilte, dass die Stadt München „strengere Dieselfahrverbote“ einschließlich für die Schadstoffklasse Euro 5anzuordnen hat.[185]
Auf 85 bis 90 Prozent des Münchner Straßennetzes giltTempo 30. Die grundsätzlicheGeschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde (gelegentlich 60) beschränkt sich damit überwiegend auf den Mittleren Ring sowie große Ein- und Ausfallstraßen.[186]
Folgende Bundesstraßen führen durch München:
Grenze/PL – Berlin – Leipzig – Nürnberg – Augsburg – München – Garmisch-Partenkirchen –Grenze/A
München – Nürnberg – Leipzig – Berlin; über die nach Regensburg bzw. Hof/Oberfranken bzw. die nach Dresden
München – Landshut – Deggendorf
(im Bau) München – Passau/Wien
München – Garmisch-Partenkirchen
München – Memmingen – Lindau (Bodensee)
Autobahnring München
München – Kreuz München-Süd/
Pendlerverkehr
Über 500.000 Menschen mit Wohnort außerhalb der Stadtgrenze Münchenspendeln täglich nach München zur Arbeit.[187] München hat deutschlandweit die meisten Einpendler.[188]
Überregionaler Busverkehr
Frontansicht des Zentralen Omnibusbahnhofs München von der Hackerbrücke (2014)
Der Neubau für den ZOB ist zentral an derHackerbrücke gelegen und wurde am 11. September 2009[189] eröffnet. Der ZOB bietet durch seine direkte Lage neben demS-Bahn-HaltepunktHackerbrücke eine optimale Anbindung an das Münchner Umland sowie den Münchner Flughafen. Wie beim Vorgängerstandort befindet sich der Münchner Hauptbahnhof in unmittelbarer Nähe.
Über den Schienenverkehr ist München gut an das internationale Streckennetz angeschlossen. Es bestehen Direktverbindungen (teilweise perNachtzug) zu deutschen und europäischen Großstädten. Der größte Bahnhof ist derHauptbahnhof mit seinen beiden Flügelbahnhöfen. Weitere Bahnhöfe, die im Fernverkehr bedient werden, sindMünchen Ost undMünchen-Pasing. Der Eisenbahngüterverkehr nutzt denRangierbahnhofMünchen Nord Rbf. Auch der einstige PersonenbahnhofMünchen Süd dient ausschließlich dem Güterverkehr, während derIsartalbahnhof nur noch als Gebäude existiert.
Fernverkehrsverbindungen
Folgende Fernverkehrslinien bedienen den Hauptbahnhof oder beginnen dort:
Der 29 Kilometer nordöstlich von der Stadtmitte imErdinger Moos gelegeneFlughafen München (internationale Flughafen-Codes:MUC (IATA-Flughafencode),EDDM (ICAO-Code)) ist mit rund 48 Millionen Passagieren im Jahr 2019 der zweitgrößte Flughafen Deutschlands und der siebtgrößte Europas. Seit der Entscheidung derLufthansa, München als zweites Drehkreuz neben Frankfurt zu etablieren, wird der Flughafen international zunehmend besser angebunden; über 25 Langstreckenflugzeuge sind dort stationiert. Das Kontinentalnetz der Lufthansa in München ist umfangreicher als bei jedem anderen deutschen Flughafen. Der Flughafen ist über die AutobahnA 92 zu erreichen; als öffentliche Verkehrsmittel stehen vor allem dieS-Bahn-Linien S1 und S8 zur Verfügung, die den Flughafen mit der Münchner Innenstadt verbinden.
Weitere Flughäfen in der Münchner Umgebung sind die für die allgemeine Luftfahrt – zum Teil nur eingeschränkt – nutzbaren FlugplätzeOberpfaffenhofen undSchleißheim. Der 90 Kilometer entfernteFlughafen Memmingen wird vonRyanair als „Flughafen München-West“ vermarktet.
2013 hatte die Landeshauptstadt München 47 Krankenhäuser (Liste der Krankenhäuser in München) mit 11.566 Betten; in freier Praxis waren 3717 Ärzte (394 Einwohner je Arzt) und 1536 Zahnärzte (954 Einwohner je Zahnarzt) tätig.[191]
Öffentliche Einrichtungen
In München haben verschiedene Ämter, Gerichte sowie Körperschaften und öffentlich-rechtliche Anstalten ihren Sitz, unter anderem dieRegierung von Oberbayern und dasEuropäische Patentamt. DieStadtverwaltung München ist in elf Fachreferate aufgeteilt und hat zahlreiche Dienstgebäude im Stadtgebiet.
Das Polizeipräsidium München, das für die Stadt und den Landkreis München sowie teilweise für denLandkreis Starnberg zuständig ist, hat seinen Hauptsitz in der Ettstraße 2–4. 2019 zählte die Stadt 5.575 Polizeibeamte.[196]
In München befindet sich eine Justizvollzugsanstalt (JVA): DieJustizvollzugsanstalt München-Stadelheim ist die größte Gefängnisbehörde in Bayern. DerJugend- und Frauenstrafvollzug findet in einer Außenstelle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgelände statt.
„Bezogen auf die Kriminalitätsrate der gesamten Straftaten ist München unter den deutschen Großstädten über 200.000 Einwohnern die sicherste Kommune. 2013 wurden 7.395 Straftaten pro 100.000 Einwohner in München erfasst. Im Langzeitvergleich der vergangenen zehn Jahre ist bei gleichzeitigem Anstieg der Bevölkerung die Gesamtzahl an Straftaten rückläufig. DieAufklärungsquote lag bei 62,5%.“
–Landeshauptstadt München, Direktorium, Amt für Statistik.[196]
München galt im Jahr 2019 mit 6.469 Straftaten pro 100.000 Einwohnern als sicherste Kommune unter dendeutschen Großstädten über 100.000 Einwohnern hinsichtlich derKriminalitätsrate aller Straftaten.[198][199] 2021 wurden in München 4.712 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert. Damit gilt München weiterhin als sicherste Großstadt Deutschlands.[200] Im Jahr 2024 war die Stadt München die sicherste Großstadt in Deutschland hinsichtlich aller deutschen Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern.[201]
Am 22. Juli 2016 ereignete sich im Münchner StadtbezirkMoosach einAnschlag, bei dem neun Personen getötet und weitere verletzt wurden.
Bildung und Forschung
Schulen
Im Jahr 2023 existierten in München 141 staatlicheGrundschulen, 44 staatliche, seit dem Schuljahr 2011/2012 in Mittelschulverbünden zusammengefassteMittelschulen (Bayerische Mittelschule), 24Realschulen (20 städtische und vier staatliche), 43Gymnasien (14 städtische und 29 staatliche), zwei städtische Schulen besonderer Art (städtische schulartunabhängige Orientierungsstufe München-Neuperlach[202] und städtischeWilly-Brandt-Gesamtschule) sowie 93 berufliche Schulen, davon 87 städtische.[203] Sachaufwandsträgerin ist auch bei den staatlichen Schulen jeweils die Stadt München.[204] DasWilhelmsgymnasium ist das älteste Gymnasium Oberbayerns. Stand 2015 waren zahlreiche Schulgebäude sanierungsbedürftig,[205] sodass Unterricht zu einem nennenswerten Anteil in kurzfristig errichtetenContainergebäuden stattfand.[206]
Stand 2023 bestanden 15Förderschulen.[203] Es existieren elf sonderpädagogische Förderzentren (Förderschwerpunkte Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung), ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, zwei Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, ein Förderzentrum Förderschwerpunkt Sprache, ein Förderzentrum Förderschwerpunkt Hören und eine Schule für Kranke, die sich alle in der Trägerschaft des Freistaates Bayern befinden.[208]
Berufliche Bildung
Die Angebote zur beruflichen Bildung einschließlich der Berufsvorbereitung, der beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung sind zahlreich. Daneben bestehen weiterführende berufliche Schulen und Schulen deszweiten Bildungsweges.[209] Einrichtungen aus dem Bereich der beruflichen Bildung sind beispielsweise dasSprachen & Dolmetscher Institut München, dieBayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW), die 1949 alsAusbildungsinstitut für Berufe in Marketing, Kommunikation, PR und Medien gegründet wurde, dieBayerische Akademie für Außenwirtschaft (BAA), die 1989 alsAusbildungseinrichtung für Berufe der internationalen Wirtschaft und des Facility Managements gegründet wurde, sowie dieBayerische Verwaltungsschule (BVS) mit dem BVS-Bildungszentrum München, die Aus- und Fortbildung im staatlichen und kommunalen Bereich in Deutschland anbietet. Daneben bietet dieAkademie der Deutschen Medien Weiterbildungen innerhalb des Verlagswirtschaftszweiges an. Für Handwerker bietet dieAkademie für Gestaltung und Design der Handwerkskammern für München und Oberbayern die Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk an. DasQantm Institute ist ein privates Ausbildungsinstitut mit dem SchwerpunktComputerspielentwicklung, das mit derMiddlesex-Universität London zusammenarbeitet. DieOtto Falckenberg Schule ist eine 1946 gegründete städtische Fachakademie, an der die Studiengänge Schauspiel und Regie angeboten werden.
Die LMU wurde 1472 in Ingolstadt gegründet, 1800 nach Landshut und von dort 1826 nach München verlegt. Neben dem Universitätsviertel in der Maxvorstadt ist ein weiterer Schwerpunkt in Großhadern und Martinsried (Medizin, Biologie, Chemie).
1868 wurde diePolytechnische Schule München gegründet, 1872 um eine landwirtschaftliche Abteilung erweitert, und ab 1877Königlich Bayerische Technische Hochschule München genannt. 1930 wurde die Hochschule für Landwirtschaft und BrauereiWeihenstephan eingegliedert. Nach Erweiterung um eine medizinische Fakultät erhielt die Technische Universität München 1970 ihren heutigen Namen. Die meisten Fakultäten befinden sich inzwischen auf dem ForschungsgeländeGarching. Dort befindet sich auch der bis ins Jahr 2000 im Betrieb befindlicheForschungsreaktor München bzw. sein NachfolgerForschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz.
Eine ebenso technische Ausrichtung wie die TUM hat dieHochschule für angewandte Wissenschaften München, die 1971 durch den Zusammenschluss von sieben Ingenieurschulen und Höheren Fachschulen gegründet wurde. Sie ist die größte Fachhochschule Bayerns und die zweitgrößte in Deutschland. DieHochschule für Politik München (HfP) wurde 1950 gegründet, ist heute an der TUM angesiedelt und bietet ein interdisziplinäres Studium der Politikwissenschaft mit Bachelor- und Masterabschlüssen.
Darüber hinaus besteht in München die Möglichkeit, an verschiedenen Hochschulen künstlerische Studiengänge zu belegen. DieAkademie der Bildenden Künste München wurde 1808 als Königliche Akademie der Bildenden Künste gegründet und 1946 mit derKunstgewerbeschule sowie der Akademie der Angewandten Kunst vereinigt. Seit 1953 trägt sie ihren heutigen Namen. DieHochschule für Musik und Theater München wurde 1830 als Singschule gegründet und 1867 auf Anregung Richard Wagners in die Königlich-bayerische Musikschule überführt, die 1892 zur Staatlichen Akademie der Tonkunst erhoben wurde. 1924 erhielt sie den Namen Hochschule für Musik München und wurde 1946 wiedereröffnet. Seit 1998 trägt sie ihren heutigen Namen. DieBayerische Theaterakademie August Everding wurde erst 1993 gegründet. Sie ist mit drei professionell ausgestatteten Theatern (Prinzregententheater, Akademietheater, Akademiestudio) und neun Studiengängen die größte Ausbildungsstätte für Bühnenberufe in Deutschland. DieHochschule für Fernsehen und Film München wurde 1966 als staatliche Einrichtung zur Ausbildung von Redakteuren, Regisseuren und Drehbuchautoren gegründet.
DieUniversität der Bundeswehr München befindet sich nicht auf Münchner Stadtgebiet, sondern unmittelbar hinter der südlichen Stadtgrenze im benachbartenNeubiberg. Sie wurde 1973 gegründet, umOffiziere undOffizieranwärter derBundeswehr auszubilden. Daher können zivile Studierende dort nur im Rahmen von Industriepatenschaften oder im Rahmen von Hochschulpartnerschaften studieren.
In kirchlicher Trägerschaft befindet sich dieHochschule für Philosophie München, die 1925 in Pullach gegründet wurde und im selben Jahr die Anerkennung alsHochschule fürPriesterausbildung erhielt. 1932 wurde sie zur Philosophischen Fakultätkanonischen Rechts erhoben und zog 1971 nach München um. Der Träger der Hochschule ist derJesuitenorden. Ebenfalls in kirchlicher Trägerschaft wurde 1971 dieKatholische Stiftungshochschule München aus vier höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik gegründet. Sie ist eine Fachhochschule in Trägerschaft der katholischen Kirche, die inBenediktbeuern eine weitere Abteilung hat und heute Katholische Stiftungshochschule München heißt.
DasHelmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU) erforscht Grundlagen einer zukünftigen Medizin und Versorgung sowie Ökosysteme mit wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen chronische, degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in erheblichem Maße durch persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflusst werden. DieHelmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ist des Weiteren mit einem Standort desDeutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) präsent. Im Fokus der deutschlandweiten Arbeit stehen gleichermaßenGrundlagenforschung,klinische Studien, Populationsstudien undVersorgungsforschung.
DieBayerische Akademie der Wissenschaften ist eine Forschungseinrichtung mit der Rechtsform einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied derUnion der deutschen Akademien der Wissenschaften. In sie werden Wissenschaftler und Gelehrte berufen, die durch ihre Forschungen zu einer wesentlichen Erweiterung des Wissensbestandes ihres Fachs beigetragen haben.
DieDeutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) fungiert als nationale Akademie der Technikwissenschaften.[212] Deren Ziel besteht darin, eine neutrale, fakten- und wissenschaftsbasierte Bewertung von Fragen mit Technikbezug zu erarbeiten und Politik sowie Gesellschaft mit entsprechenden Empfehlungen zur Seite zu stehen. Darüber hinaus soll der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erleichtert und der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden.
Einen religiösen Bildungsauftrag verfolgt dieKatholische Akademie in Bayern, die 1957 alsKirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet wurde. Der Träger ist die Freisinger Bischofskonferenz. Gemäß der Satzung soll die Akademie dazu beitragen, „die Beziehungen zwischen Kirche und Welt zu klären und zu fördern“.
Erwachsenenbildung
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DieMünchner Volkshochschule bietet in eigenen Häusern und Außenstellen im gesamten Stadtgebiet jährlich ca. 14.000 Veranstaltungen für etwa 200.000 Teilnehmer. Ihre Zielgruppenangebote wenden sich an Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen, Jugendliche, Senioren und minderjährige Flüchtlinge. Im Rahmen der örtlichen ArbeitsgemeinschaftArbeit und Leben München findet die Zusammenarbeit mit demDGB Bildungswerk München als Erwachsenenbildungseinrichtung statt.
Im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung engagieren sich die großen Münchner Museen, Theater, Orchester und Opern in Form von Führungen bzw. Einführungsveranstaltungen – oft in enger Zusammenarbeit mit der Münchner Volkshochschule.
DieMünchner Stadtbibliothek ist das Bibliothekssystem deröffentlichen Bibliotheken der Stadtverwaltung. Dieses besteht aus über 30 Bibliotheken und ist damit heute bundesweit das größte kommunale Bibliothekssystem.[214] Der Bestand umfasst etwa drei MillionenBücher,Zeitschriften undNeue Medien. Hinzu kommen das Literatur- und Handschriftenarchiv derMonacensia, die Musikbibliothek, die Kinder- und Jugendbibliothek am Gasteig, die philatelistische Spezialbibliothek sowie die juristische Bibliothek im neuen Rathaus.
DasBayerische Hauptstaatsarchiv ist das größte bayerischeStaatsarchiv und aufgrund der langen staatlichen Existenz Bayerns auch eines der bedeutendsten Archive in Europa. DasStaatsarchiv München ist das für den Regierungsbezirk Oberbayern zuständige bayerische Staatsarchiv. Daneben besteht als städtisches Archiv dasStadtarchiv München.
2021 bewarb sich die Stadt alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin fürSpecial Olympics Kanada ausgewählt.[216] Die Delegation bestand aus 141 Personen.[217] Damit wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[218]
Im Norden der Stadt liegt der für die Olympischen Spiele 1972 errichteteOlympiapark. Das Ensemble ausOlympiastadion,Olympia-Schwimmhalle undOlympiahalle ist besonders wegen der gewagten Zeltdachkonstruktion, die sich in die Hügellandschaft des umgebenden Parks einpasst, weltbekannt. Hier steht auch das bereits 1967 eröffneteOlympia-Eisstadion. Zu den olympischen Sportstätten gehört zudem eineRegattastrecke am nördlichen Stadtrand inOberschleißheim. Bis 2005 war das Olympiastadion die Heimspielstätte desFC Bayern München und zeitweise auch des TSV 1860 München.
Im Mai 2005 wurde die am Nordende der Stadt gelegeneAllianz Arena eröffnet, in der die Heimspiele des FC Bayern München stattfinden. Die 75.000 Zuschauer (international 69.000 Plätze) fassende Arena war Austragungsort des Eröffnungsspiels derFußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie weiterer Spiele des Turniers. Die traditionsreichste und älteste größere Sportstätte in München ist dasstädtische Stadion an der Grünwalder Straße. Dort trägt (mit mehreren Unterbrechungen) der TSV 1860 München seine Heimspiele aus, bis 1972 auch der FC Bayern München.
Öffentliche Sportstätten für die Bevölkerung sind vor allem die in den einzelnen Stadtteilen und -bezirken eingerichteten Bezirkssportanlagen und dieMünchner Bäder. Für den Pferdesport gibt es dieTrabrennbahn Daglfing und dieGalopprennbahn Riem.
Sportvereine
Der wohl bekanntesteSportverein Münchens ist der deutsche Rekordmeister im Herrenfußball, derFC Bayern München, der seit 1965 ununterbrochen in der Fußball-Bundesliga spielt. Neben 33 deutschen Meistertiteln gewann die Herrenmannschaft sechsmal dieUEFA Champions League und zweimal denWeltpokal. Die Frauenmannschaft des FC Bayern wurde 1970 gegründet und wurde sechsmal deutscher Meister. Die Herren-Basketball-Mannschaft des FC Bayern konnte fünfmal die deutsche Meisterschaft gewinnen. Die Schach-Abteilung ist neunfacher Deutscher Meister.
Der zweite große Fußballverein ist derTSV 1860 München, der als Gründungsmitglied der 1963 eingeführten Bundesliga diese 1966 als erster Münchner Verein gewann. Seit 2018 spielt die erste Mannschaft in der3. Fußball-Liga. DieVolleyball-Herrenmannschaft wurde viermal deutscher Meister und stellt seit 2022 in Kooperation mit demTSV Unterhaching unter dem NamenTSV Haching München eine Mannschaft in der Volleyball-Bundesliga.
München gehört zu den Pionierstädten desEishockeys in Deutschland. Aktuell ist der dreifache Deutsche MeisterEHC Red Bull München in der höchsten LigaDEL vertreten. Die nicht mehr aktive Eishockeyabteilung des noch existierendenMTV München von 1879 wurde 1922 erster deutscher Meister. Weitere Titel holten 1994 derEC Hedos München und 2000 dieMünchen Barons, beide nicht mehr existent.
DerTSV Milbertshofen war zweimal Deutscher Mannschaftsmeister imTischtennis, Deutscher Meister und Pokalsieger im Volleyball, Deutscher Pokalsieger und Europapokalsieger imHandball.
DerMünchner SC war bis zum Ersten Weltkrieg ein Großverein, dem zeitweise auch der FC Bayern als Fußballabteilung angehörte. Bekannt ist er vor allem durch seineHockeyabteilung. Die Herrenmannschaft wurde in der Halle zweimal deutscher Meister und gewann 2004 den Europapokal der Landesmeister. Die Frauenmannschaft konnte 2004 die EuroHockey Club Trophy gewinnen.
Der SchachvereinMünchener SC 1836 ist der älteste Sportverein Bayerns und achtmaliger deutscher Meister. DieSchachabteilung des FC Bayern München konnte neun deutsche Meisterschaften gewinnen. Mit demMSA Zugzwang 82 spielte ein dritter Verein aus München bereits in der Schachbundesliga.
Für denHochschulsport der Münchner Universitäten ist derUSC München zuständig. Erfolgreiche Abteilungen des USC sind bzw. waren die Leichtathletikabteilung mit mehreren Deutschen Meistertiteln, die Basketballabteilung – Deutscher Pokalsieger der Damen 1975 und Deutscher Vizemeister der Herren 1971 – sowie die Abteilung für Behindertensport, wo unter anderem Margit Quell zehn Paralympische Medaillen im Schwimmen und in der Leichtathletik sowie den Europameistertitel im Rollstuhltanz gewann. Zudem war der USC einer der führenden Vereine im deutschenRollstuhlbasketball.
München ist zudem der weltweit bekannteste Ort für dasFlusssurfen aufgrund der innerstädtischen stehenden Welle imEisbach, die von Surfern zu allen Tageszeiten und ganzjährig befahren wird.[221] Zwei weitere bekannte Stellen für das Flusssurfen befinden sich entlang der Isar.[222]
Durch die Nähe zu den Alpen ist München eine Stadt derBergsteiger undSkifahrer mit langer Tradition, wovon auch die sogenanntenMünchner Hausberge zeugen.
Der Deutsche Alpenverein hat in München 19Sektionen, davon sind dieSektion München mit 180.667 Mitgliedern und dieSektion Oberland mit 180.667 Mitgliedern (Stand jeweils 31. Dezember 2024) die mitgliederstärksten – diese gehören nach dem FC Bayern München auch zu dengrößten Sportvereine Deutschlands.
Seit dem 1. Dezember 2023 wird – nur für die Stadt München – zusätzlich das UnterscheidungszeichenMUC ausgegeben.[225] Als Grund nennt die Landeshauptstadt München die hohe Anzahl an Kraftfahrzeugen, die Gewährleistung der Kombinationsmöglichkeiten wegen der Elektroautos und die Erleichterung der Onlinevergabe. Im Kfz-Zulassungsbezirk der Landeshauptstadt München waren zum 1. Januar 2023 etwa 760.000 und in jenem des Landkreises München rund 240.000 Kraftfahrzeuge zugelassen. Für die Einführung eines weiteren Unterscheidungskennzeichens hatte dasKreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München einen entsprechenden Antrag beim Freistaat Bayern gestellt, der wiederum den Antrag an dasBundesministerium für Digitales und Verkehr weitergeleitet hatte. Die Genehmigung zur Erteilung des UnterscheidungskennzeichensMUC erfolgte im September 2023. München ist die einzige Großstadt in Deutschland mit mehr als einer Million Einwohnern, die zwei Unterscheidungskennzeichen hat.
Siehe auch
Portal: München – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema München
Josef H. Biller, Hans-Peter Rasp:München Kunst und Kultur. 18. Auflage. Südwest Verlag, München 2008,ISBN 978-3-517-06977-7.
Joachim Schröder:Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus, Hrsg.: Polizeipräsidium München / Kulturreferat der Landeshauptstadt München, September 2013, Klartext Verlag,ISBN 978-3-8375-0996-0.
Stephan Albrecht, Martin Höppl (Hrsg.):München. Stadtbaugeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016,ISBN 978-3-7319-0185-3.
Christina Haberlik:Das Gesicht der Stadt – Münchens schönste Fassaden. MünchenVerlag, München 2011,ISBN 978-3-937090-31-3 (Essays zur „Fassade“ und Fassadenpreise 1970–2009).
Joachim Käppner, Wolfgang Görl, Christian Mayer (Hrsg.):München – Die Geschichte der Stadt. Süddeutsche Zeitung Edition, 2008,ISBN 978-3-86615-622-7.
Erich Keyser:Bayerisches Städtebuch. Band V 2, TeilbandOberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben. In:Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1974,ISBN 3-17-210181-9.
Peter Klimesch:Isarlust – Entdeckungen in München. MünchenVerlag, München 2011,ISBN 978-3-937090-47-4. (Die Münchner Isar von der Großhesseloher Eisenbahnbrücke bis zur St.-Emmeram-Brücke.)
Rüdiger Liedtke:111 Orte in München, die man gesehen haben muss. Emons, Köln 2012,ISBN 978-3-89705-892-7.
Rüdiger Liedtke:111 Orte in München, die man gesehen haben muss. Band 2. Emons, Köln 2012,ISBN 978-3-95451-043-6.
Martin Morlock, Fotos: Stefan Moses:München: Grant mit Bieren. In:Geo-Magazin. Hamburg 1979, 8, S. 30–57. (Informativer Erlebnisbericht: „Über kaum ein anderes deutsches Gemeinwesen sind Halbwahrheiten so zahlreich im Umlauf wie über München. Martin Morlock hat sich bemüht, Vorurteile zurechtzurücken – oder aber von ganzem Herzen zu bestätigen.“ISSN0342-8311)
Hans F. Nöhbauer:München. Eine Geschichte der Stadt und ihrer Bürger. Band 2:Von 1854 bis zur Gegenwart. W. Ludwig, München 1992,ISBN 3-7787-2126-7.
Gerd Otto-Rieke:Gräber in München – Menschen, die uns bewegten. Alabasta Verlag, München 2008,ISBN 978-3-938778-08-1.
Lillian Schacherl, Josef Hugo Biller:München. überarbeitete Auflage. Prestel Verleger, München 1993,ISBN 3-7913-1272-3.
Franz Schiermeier:Stadtatlas München, Karten und Modelle von 1570 bis heute. Herausgegeben vom Münchner Stadtmuseum und vom Stadtarchiv München, Franz Schiermeier Verlag, München 2003,ISBN 3-9809147-0-4.
Franz Schiermeier:Münchner Stadtmodelle, 1570 Stadtmodell von Jakob Sandtner, 1863 Stadtmodell von Johann Baptist Seitz, 2017 Münchner Stadtmodell des Referats für Stadtplanung und Bauordnung. Franz Schiermeier Verlag, München 2018-,ISBN 978-3-943866-60-5.
Helmuth Stahleder (Autor),Richard Bauer, Stadtarchiv München (Hrsg.):Chronik der Stadt München. 2005, Bd. 1–3 (bis 1818; wissenschaftl. Standardwerk über Münchens Geschichte), 1. Bd. Heinrich Hugendubel Verlag, München, 1995–2005,ISBN 3-88034-835-9.
Lorenz von Westenrieder:Beschreibung der Haupt- und Residenzstadt München. München 1782. (Reprint der Originalausgabe bei Carl Gerber Verlag, München 1984,ISBN 3-87249-083-4.)
Benedikt Weyerer (Hrsg.: Landeshauptstadt München):München 1919–1933 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. MünchenVerlag (vormals Buchendorfer Verlag), München 1993,ISBN 3-927984-18-3.
Benedikt Weyerer (Hrsg.: Landeshauptstadt München):München 1933–1949 – Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. 2. Auflage. MünchenVerlag, München 2006,ISBN 3-927984-40-X.
↑Einige Häuser an der Herzogstandstraße sind nur von der NachbargemeindeHaar aus zugänglich. Entsprechend ist ihnen deren Postleitzahl 85540 zugewiesen.
↑Eine Liste mit in vielen verschiedenen Sprachen gebräuchlichen Bezeichnungen fürMünchen findet sich aufWiktionary.
↑Hinweis zu „höchste Stelle Münchens“ (laut referenziertem EinzelnachweisKarten des Bundesamts für Naturschutz): Die oberste Höhenlinie im Bereich des GutshofWarnberg liegt auf580 m Höhe; beim Gutshof wird deren Höhe wohl leicht überschritten; etwa 600 Meter südlich davon liegt an der Stadtgrenze ein Bereich zwischen den 580- und 582-Meter-Höhenlinien.
↑Treppen zwischen Kidlerstraße und Plinganserstraße, Rampe am Westende derLindwurmstraße.
↑Der irische Schriftsteller Bram Stoker, durch den Baustil der Straße offenbar an heimische Bauten erinnert, lässt seine KurzgeschichteDracula’s Daughter, woraus 1897 sein RomanDracula wurde, vor dem »Hotel Vier Jahreszeiten« an der Maximilianstraße beginnen: „Hell schien die Sonne auf München, als wir zu unserem Ausflug aufbrachen, und die Luft zitterte im Ungestüm des frühen Sommers. Im Moment der Abfahrt kam Herr Delbrück, der maitre d’hotel der »Vier Jahreszeiten«, wo ich logierte, an die Kutsche …“ (Bram Stoker,Im Haus des Grafen Dracula, München 1974).
↑Im Frühjahr 1954 besuchte der Deputy Director of Edinburgh seinen Münchner Kollegen Dr. Anton Fingerle, und sie beschlossen, künftig regelmäßig Lehrer- und Schülergruppen auszutauschen. Die Stadtparlamente stimmten zu, und mit den Vertragsunterschriften von OberbürgermeisterThomas Wimmer und Lord Provost John G. Banks begann im gleichen Jahr die Geschichte der MünchnerStädtepartnerschaften.
↑Die Kontakte zwischen Verona und München entstanden zunächst auf wirtschaftlicher Ebene: Die MünchnerGroßmarkthalle erhielt damals einen Großteil ihres Gemüses und Obst über Verona. So wird auch heute noch die Städtepartnerschaft vor allem auch durch die Industrie- und Handelskammer Veronas mitgestaltet.
↑Bereits in den fünfziger Jahren entwickelten sich die ersten Kontakte zwischen Bordeaux und München. Beide Städte hatten großes Interesse, nach dem Weltkrieg durch den Aufbau einer Städtepartnerschaft zur Aussöhnung zwischenDeutschland undFrankreich und zur Entstehung eines brüderlichenEuropas beizutragen.
↑Es war Auguste Kent, die sich dafür einsetzte, dass die schon lange Zeit freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimatstadt offiziell am 18. September 1989 von OberbürgermeisterGeorg Kronawitter und Mayor Charles J. Luken besiegelt wurden. Bereits 1871 fertigte die Münchner ErzgießereiFerdinand von Miller die Brunnenfiguren für denTyler-Davidson-Brunnen, der heute im Zentrum Cincinnatis aufgestellt ist.
↑Im Zuge der Entspannung imOst-West-Konflikt Ende der 1980er-Jahre entstand in München der Wunsch nach einer Dreieckspartnerschaft Münchens mit je einer Stadt in denVereinigten Staaten und in der damals noch existierendenSowjetunion.
↑Vor allem vonTheo Vennemann, z. B. in:Germania Semitica. Trends in linguistics. In:Studies and monographs. Band 259. de Gruyter, Berlin 2012,ISBN 978-3-11-030094-9.
↑Jürgen Kielisch:Die Geschichte der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde zum Erlöser in München 1828-1944. In:Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte.Band8. Lit-Verlag, Hamburg 1999,ISBN 3-8258-3905-2,S.24–50.
↑Wohnfläche pro Kopf 2014 in Deutschland: 46,5 Quadratmeter; aktuell in München zwischen 44,8 Quadratmeter (Altstadt-Lehel) und 26,6 Quadratmeter (Milbertshofen-Am Hart). Süddeutsche Zeitung:Stadt der Unterschiede, 1. Februar 2018, S. 28.
↑Stephan Füssel (Hrsg.): Georg Braun, Franz Hogenberg: „Civitates orbis terrarum (Städte der Welt). 363 Kupferstiche mit 564 Stadtansichten neu herausgegeben und kommentiert.“ Nach einem Original des Historischen Museums Frankfurt. Das sechsbändige, lateinische Original erschienen von 1572 bis 1618 (Köln, P. von Brachel. Hier München in Band 2 Tafel 40, S. 32 (Zustand nach 1525) und S. 327–329 nach einer ZeichnungGeorg Hoefnagels „Hauptstadt beider Bayern“ – Monachium Viriusque …). Köln, Taschen, 2008, 504 Seiten. München zunächst bezeichnet als Monacum (Monaco di Baviera, München Germania), zusammen abgebildet sind b) Ingolstadt, c) Freising, d) Nördlingen, e) Regensburg und f) Oberstraubing. Die zweite nach Hoefnagel gefertigte Ansicht enthält seine Widmung von 1586 an D.Wilhelm (?) Pfalzgraf und Herzog etc. mit dem Fürsten- und Stadtwappen. Zu sehen ist unter anderem das ziemlich vor der Stadtbefestigung freistehende Isartor.
↑Haushaltsplan 2024 | Band 1 Gesamthaushalt. (PDF; 5,8 MB) mit Allgemeinem Teil, Teilhaushalten, Zentralen Ansätzen und Stellenplan. In: stadt.muenchen.de. Landeshauptstadt München, S. 7, abgerufen am 9. August 2025.
↑abHaushaltsplan 2025 | Band 1 Gesamthaushalt. (PDF; 5,2 MB) mit Allgemeinem Teil, Teilhaushalten,Zentralen Ansätzen und Stellenplan. In: stadt.muenchen.de. Landeshauptstadt München, S. 7, abgerufen am 9. August 2025.
↑Der Stadthaushalt 2021. (PDF; 860 kB) In: stadt.muenchen.de. Landeshauptstadt München, S. 2, abgerufen am 26. August 2022.
↑Franz Schiermeier:Stadtatlas München, Karten und Modelle von 1570 bis heute. Herausgegeben vom Stadtarchiv München und vom Münchner Stadtmuseum, 2003,ISBN 3-9809147-0-4.
↑Franz Schiermeier:Relief der Haupt- und Residenzstadt München – Das Stadtmodell des Johann Baptist Seitz (1841–1863), Bayerisches Nationalmuseum, 2000,ISBN 3-925058-45-1, 64 S.
↑abcdMirko Hecktor, Moritz von Uslar, Patti Smith, Andreas Neumeister:Mjunik Disco – von 1949 bis heute. Blumenbar Verlag, München 2008,ISBN 978-3-936738-47-6.
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↑Clubstudie – Ergebnisse Bayern. (PDF) initiative-musik.de, 20. September 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2022; abgerufen am 3. Januar 2022.
↑Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019., auf statistik-bw.de
↑Bundesland Bayern. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juli 2017; abgerufen am 7. Januar 2019.
↑Andreas Schubert:München will nicht länger „Radlhauptstadt“ sein. In:sueddeutsche.de. 2018,ISSN0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 2. September 2018]).
↑Andreas Schubert:Münchner wollen nicht auf das Auto verzichten. In:sueddeutsche.de. 1. April 2017,ISSN0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 11. April 2017]).
↑Verkehrsstudie: München ist Deutschlands Stauhauptstadt. In:Spiegel Online. 6. Februar 2018 (spiegel.de [abgerufen am 28. März 2018]).
↑Wo Würzburg selbst das große München schlägt. In:T-Online.de. (t-online.de [abgerufen am 28. März 2018]).
↑Rebekka Preuß und Vera Cornette, Bayerischer Rundfunk:Neue Verkehrsstudie: In München stehen Autofahrer am längsten im Stau | BR.de. 6. Februar 2018 (archive.org [abgerufen am 10. Februar 2018]).
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↑Toytown Germany: Flusssurfen in München. In: The Local Europe GmbH. Abgerufen am 31. August 2016 (englisch).