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Mülligen AG

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AG ist das Kürzel für denKanton Aargau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des NamensMülligenf zu vermeiden.
Mülligen
Wappen von Mülligen
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton AargauAargau (AG)
Bezirk:Brugg
BFS-Nr.:4107i1f3f4
Postleitzahl:5243
Koordinaten:660382 / 25664747.457848.23938362Koordinaten:47° 27′ 28″ N,8° 14′ 22″ O; CH1903: 660382 / 256647
Höhe:362 m ü. M.
Höhenbereich:335–500m ü. M.[1]
Fläche:3,16 km²[2]
Einwohner:1078(31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte:341 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,8 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindeammann:Stefan Hänni[5]
Website:www.muelligen.ch
Südlicher Ortseingang von Mülligen
Südlicher Ortseingang von Mülligen
Lage der Gemeinde
Karte von Mülligen
Karte von Mülligen
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Mülligen (schweizerdeutsch:ˈmʏlɪgə)[6] ist eineEinwohnergemeinde imSchweizerKanton Aargau. Sie gehört zumBezirk Brugg und liegt rund drei Kilometer südöstlich des BezirkshauptortsBrugg im unterenReusstal.

Geographie

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Das Dorf liegt im nordöstlichen Teil des flachen und fruchtbarenBirrfelds auf einer Schotterterrasse, südlich derReuss. Unmittelbar am Flussufer fällt das Gelände steil ab, da sich der Fluss hier im Laufe der Jahrtausende in eine rund 40 Meter tiefe Schlucht eingegraben hat. Die Reuss bildet im Norden und Osten die Gemeindegrenze. Im Südwesten erhebt sich der Eiteberg (500 m ü. M.), an dessen Südseite der Weiler Trotte liegt (392 m ü. M.). Eine Kiesgrube prägt das Gebiet südlich des Dorfes.[7]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 316Hektaren, davon sind 103 Hektaren bewaldet und 100 Hektaren überbaut.[8] Der höchste Punkt ist der Gipfel des Eitebergs auf 500 Metern, der tiefste liegt auf 335 Metern an der Reuss. Nachbargemeinden sindBirmenstorf im Norden und Osten,Birrhard im Süden,Lupfig undHausen im Westen sowieWindisch im Nordwesten.

Geschichte

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Luftansicht (1964)

Älteste Siedlungszeugen sind zwei Gruppen frühmittelalterlichen Gräber. Die erste urkundliche Erwähnung vonMulinon stammt aus dem Jahr 1273. Der Ortsname kommt vomalthochdeutschen(ze) mulinon und bedeutet «bei den Mühlen». Das Dorf gehörte im Mittelalter zumEigenamt, dem ältesten Besitz derHabsburger im Aargau, derenStammsitz nur wenige Kilometer entfernt auf dem Wülpelsberg steht. DieHerren von Mülinen, einMinisterialengeschlecht, besassen eine kleine Burg, deren Überreste im 19. Jahrhundert durch einen Steinbruchbetrieb restlos beseitigt worden sind. 1308 ging die Grund- und Gerichtsherrschaft an das im selben Jahr gegründete KlosterKönigsfelden inWindisch über.

Nach derEroberung des Aargaus durch dieEidgenossen im Jahr 1415 übernahm die StadtBern die Herrschaft, und das Eigenamt war nun Teil der Untertanengebiete imBerner Aargau. 1528 führten die Berner dieReformation ein und lösten das Kloster Königsfelden auf. Sie wandelten das Eigenamt in die Landvogtei Königsfelden um und übten jetzt in diesem Gebiet sämtliche Herrschaftsrechte aus. 1688 starb ein Drittel der Bevölkerung an derPest. BeimFranzoseneinfall im März 1798 entmachteten die Franzosen die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen dieHelvetische Republik aus, die 1803 aufgelöst wurde. Mülligen gehört seither zum Kanton Aargau.

Neben der Landwirtschaft und dem Weinbau hielt nach 1730 dieHeimarbeit für die Textilindustrie Einzug in das Leben der Dorfbewohner. 1849 entstand der erste Industriebetrieb, eineGipsmühle. 1885 fielen dreizehn Häuser einem Brand zum Opfer. Der Abbau vonKies begann 1924. Bis etwa 1960 stagnierte die Bevölkerungszahl, die Landwirtschaft wurde nach 1900 immer mehr durch Kleingewerbe und Dienstleistungsbetriebe verdrängt. Nach der Eröffnung der AutobahnA3 war Mülligen für Pendler leicht erreichbar, und die Zahl der Einwohner hat sich seit 1970 fast verdreifacht.

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch:Liste der Kulturgüter in Mülligen
Müli, Mülligen

Wahrscheinlich stammt der Name des Dorfes von der Mühle ab, die im 11. Jahrhundert am Ufer der Reuss erbaut wurde. Diese war bis 1914 in Betrieb und steht heute unterDenkmalschutz. Bis zum 19. Jahrhundert war hier auch eine Gaststätte, die bis ins 19. Jahrhundert die einzige im Dorf war. Die Wirtsleute hatten bis 1940 den Fährbetrieb zwischen Mülligen und Birmenstorf sicherzustellen.

Der «Hof» ist ein kleines herrschaftliches Gut, das im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts im Auftrag desBrugger Schultheissen Hans Heinrich Fröhlich erbaut wurde. Von 1769 bis 1771 lebte dort der ReformpädagogeJohann Heinrich Pestalozzi, bevor er sich auf dem Neuhof im nahenBirr niederliess.

Wappen

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DieBlasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Gelb über grünem Dreiberg schwarzes Mühlrad.» VomDreiberg abgesehen entspricht das Wappen der Gemeinde jenem des Ministerialengeschlechts der Herren von Mülinen und ist seit 1872 in Gebrauch.[9]

Bevölkerung

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Die Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt:[10]

Jahr1764180318501900193019501960197019801990200020102020
Einwohner1513203973743573773774334826747809561074

Am 31. Dezember 2023 lebten 1078 Menschen in Mülligen, der Ausländeranteil betrug 20,8 %. Bei der Volkszählung 2015 bezeichneten sich 34,0 % alsreformiert und 28,2 % alsrömisch-katholisch; 37,8 % warenkonfessionslos oder gehörten anderen Glaubensrichtungen an.[11] 94,9 % gaben bei der Volkszählung 2000Deutsch als ihre Hauptsprache an, 1,3 %Französisch und 1,0 %Italienisch.[12]

Politik und Recht

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Die Versammlung der Stimmberechtigten, dieGemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfigeGemeinderat. Er wird imMajorzverfahren vom Volk gewählt, seine Amtsdauer beträgt vier Jahre. Der Gemeinderat führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm vom Kanton zugeteilt wurden. Für Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz dasBezirksgericht Brugg zuständig. Mülligen gehört zum Friedensrichterkreis VIII (Brugg).[13]

Wirtschaft

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In Mülligen gibt es gemäss der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) rund 260 Arbeitsplätze, davon 38 % in der Landwirtschaft, 16 % in der Industrie und 46 % im Dienstleistungssektor.[14] Die wichtigsten Arbeitgeber sind ein Kieswerk vonLafargeHolcim sowieSwissgenetics, eineBesamungsstation für Rinder.[15] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten inBrugg,Baden oder in den grösseren Nachbargemeinden im Birrfeld.

Verkehr

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Brücke über die Reuss

Durch das Dorf führt die Kantonsstrasse 296 vonBrugg nachMellingen. Von dieser zweigen Strassen über die Reuss nachBirmenstorf sowie nachLupfig ab. Auf dem Gemeindegebiet liegt das Autobahndreieck Birrfeld, wo dieA3 auf dieA1 trifft. Der nächste Autobahnanschluss befindet sich knapp zwei Kilometer nordwestlich zwischen Lupfig undHausen. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch einePostautolinie zwischen demBahnhof Brugg und Mellingen. An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Brugg überWindisch undBirr nach Mülligen.

Bildung

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In Mülligen gibt es einenKindergarten und ein Schulhaus, in dem diePrimarschule unterrichtet wird. Sämtliche Oberstufen (Realschule,Sekundarschule undBezirksschule) können inWindisch besucht werden. Die nächstgelegenen Gymnasien sind dieKantonsschule Baden und dieKantonsschule Wettingen.

Persönlichkeiten

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Mülligen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Gemeinderat. Abgerufen am 30. April 2024. 
  6. Beat Zehnder:Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.):Argovia.Band 100. Verlag Sauerländer, Aarau 1991,ISBN 3-7941-3122-3,S. 286–287. 
  7. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1070, Swisstopo.
  8. Arealstatistik Standard – Gemeinden nach 4 Hauptbereichen. Bundesamt für Statistik, 26. November 2018, abgerufen am 11. Juni 2019. 
  9. Joseph Galliker, Marcel Giger:Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004,ISBN 3-906738-07-8,S. 221. 
  10. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. (Excel) In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistik Aargau, 2001, archiviert vom Original am 8. Oktober 2018; abgerufen am 11. Juni 2019. 
  11. Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit, 2015. (Excel) In: Bevölkerung und Haushalte, Gemeindetabellen 2015. Statistik Aargau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2019; abgerufen am 11. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 
  12. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. (Excel) Statistik Aargau, archiviert vom Original am 8. Oktober 2018; abgerufen am 11. Juni 2019. 
  13. Friedensrichterkreise. Kanton Aargau, abgerufen am 18. Juni 2019. 
  14. Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT). (Excel, 157 kB) Statistik Aargau, 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2019; abgerufen am 11. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 
  15. Swissgenetics – Besamungsstation für Rinder
Politische Gemeinden imBezirk Brugg
Normdaten (Geografikum):GND:7520805-2(lobid,OGND,AKS) |VIAF:246989364
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