| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 49° 55′ N,7° 1′ O49.9113888888897.01119Koordinaten:49° 55′ N,7° 1′ O | |
| Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
| Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
| Verbandsgemeinde: | Bernkastel-Kues | |
| Höhe: | 119 m ü. NHN | |
| Fläche: | 4,92 km² | |
| Einwohner: | 934 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 190 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 54486 | |
| Vorwahl: | 06534 | |
| Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
| Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 090 | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Gestade 18 54470 Bernkastel-Kues | |
| Website: | www.muelheimmosel.de | |
| Ortsbürgermeister: | Friedhelm Leimbrock | |
| Lage der Ortsgemeinde Mülheim an der Mosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||

Mülheim an der Mosel ist eineOrtsgemeinde imLandkreis Bernkastel-Wittlich inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Bernkastel-Kues an.
Mülheim liegt, umgeben von Weinbergen, Wiesen und Wäldern, in der Natur- und Kulturlandschaft desMoseltals beiBernkastel-Kues unweit derUniversitätsstadt Trier. Mülheim befindet sich am rechten Ufer des Flusses, wo sich das Tal zu einer Landschaft zu weiten beginnt, die von flachen Uferhängen und einstigen Moselschleifen bestimmt ist. Der Ort liegt am Fuße eines kleinen schmalen Umlaufberges, demGeisberg, der umschlossen wird von einem abgeschnittenen Urstromtal der Mosel, rundum mit Reben bepflanzt und angeblich der einzige komplett mit Wein bebaute BergEuropas ist.
Benachbarte Gemeinden sind unter anderemBrauneberg oder auchLieser. NächstgelegenesMittelzentrum ist die StadtBernkastel-Kues, etwa vier Kilometer entfernt, sowie dieKreisstadtWittlich, etwa zwölf Kilometer entfernt.Trier liegt in etwa 33 Kilometer Entfernung.
Mülheim liegt in der Übergangszone vomgemäßigten Seeklima zumKontinentalklima; es herrscht ein im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands sehr warmes und sonniges Klima – im unmittelbar benachbartenBrauneberg wurde am11. August1998 die Rekordtemperatur von 41,2 °C im Schatten, die höchste jemals in der Bundesrepublik gemesseneLufttemperatur, festgestellt. Durch dieEifelbarriere liegt Mülheim im Schutz und Regenschatten von Westwinden, die außerdem einenFöhneffekt bewirken können. Gleichzeitig wird eine Lufterwärmung durch geringen Luftaustausch mit dem Umland begünstigt. Damit verbunden ist aufgrund der ständigen Verdunstung des Moselwassers eine regelmäßig hoheLuftfeuchtigkeit, die insbesondere im Sommer für teilweise belastendes, schwüles Wetter sorgt und zahlreiche Gewitter mit sich bringt.
In der näheren Umgebung fand man Siedlungsreste aus derBronzezeit sowie die Ruine einer Fluchtburg, derHeidenmauer, welche sich einige Kilometer entfernt von Mülheim hinter demSchloss Veldenz befindet. Bereits etwa 500 v. Chr. erfolgte eine Besiedlung durch dieTreverer, ein keltisch-germanisches Mischvolk, von dem sich auch der lateinische Name der Stadt TrierAugusta Treverorum herleitet. Rund 50 v. Chr. bis 500 n. Chr. folgten schließlich dieRömer. Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft übernahmen die salischenFranken das Gebiet um Mülheim, das deren KönigChildebert II. urkundlich 591 n. Chr. dem Bischof Agericus vonVerdun schenkte. Bischöflich eingesetzte Fürsten aus demNahegau machten sich mehr und mehr selbständig und trugen ab 1129 denGrafentitel. Mülheim war fortan Teil derGrafschaft Veldenz, die jedoch nach Aussterben des ersten und zweiten Grafengeschlechts zunächst an das neue FürstentumPfalz-Zweibrücken und schließlich 1694 im Erbgang an dieKurpfalz fiel. Im Jahr 1752 wurde im nicht weit entferntenBurgen der überregional bekannte RäuberJohann Peter Petri, genanntSchwarzer Peter, geboren. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Mülheim zur Grafschaft Veldenz. Von 1798 bis 1814 gehörte Mülheim zum französischenKanton Bernkastel und war Sitz einerMairie. Nach demWiener Kongress (1815) kam Mülheim zuPreußen. Seit 1946 ist die Gemeinde Teil des damals neu gebildeten LandesRheinland-Pfalz.
Am 1. Juni 2013 wurde der Gemeindename vonMülheim (Mosel) wieder auf die ursprüngliche, noch im Jahr 1909 existierende SchreibweiseMülheim an der Mosel geändert.[2]
DerOrtsgemeinderat in Mülheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerpersonalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
| Wahl | WGL a | WGFe b | WGFa c | WGB d | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 2024 | 6 | 6 | 4 | – | 16 Sitze[3] |
| 2019 | – | 5 | 4 | 7 | 16 Sitze[4] |
| 2014 | – | 5 | 5 | 6 | 16 Sitze[5] |
| 2009 | – | 4 | 5 | 7 | 16 Sitze[6] |
Friedhelm Leimbrock wurde 2010 Ortsbürgermeister von Mülheim.[7] Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 90,52 % in seinem Amt bestätigt.[8] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischerGemeindeordnung dem Rat. Dieser bestätigte Friedhelm Leimbrock am 10. Juli 2024 für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[9]
| Blasonierung: „Das Wappen von Mülheim enthält den blauen Veldenzer Löwen mit roter Zunge und goldbewehrten Krallen sowie seinem besonderen Kennzeichen, dem gelbenMühlrad.“ | |
| Wappenbegründung: Die Farben rot und gold, beziehungsweise gelb entnahm man der Helmzier des Wappens derGrafschaft Veldenz. Im Jahr 1835 wurde der Löwe imWappen Mülheims vomKönig von Bayern als Bayrischer Löwe ins dortige Staatswappen übernommen, wo er bis zum Ende desErsten Weltkrieges, als der letzte bayerische KönigLudwig III. im Zuge derNovemberrevolution abdanken musste, verblieb. |

Regelmäßig finden in Mülheim Heimat- und Weinfeste statt. Höhepunkt im Jahreskalender ist derMülheimer Markt, ein von den Grafen im Jahr 1555 eingerichteter Markt- und Gerichtstag, der heute als Weinfest mit Festzug, Marktständen und Rummelplatz gefeiert wird. Der Mülheimer Markt findet nicht an einem Wochenende, sondern alljährlich zwischen dem ersten Dienstag und Donnerstag im August statt. Trotz dieser Tatsache steht er den übrigen Weinfesten in derVerbandsgemeinde Bernkastel-Kues um nichts nach und ist stets gut besucht. Außerdem finden alljährlich weitere, kleinere Veranstaltungen statt, wie beispielsweise das Sonnenschirmfest oder der Nikolaus-Familienabend.
Weinbau und auchTourismus spielen eine bedeutende Rolle. EineNahversorgung mitLebensmitteln ist gewährleistet. Das Winzerdorf besitzt außerdem eine Schiffsanlegestelle, von der aus Rundfahrten möglich sind. Ferner entstanden in Mülheim seit Mitte der 1990er-Jahre mehrereFirst-Class-Hotels für hohe Ansprüche. Die Ortsgemeinde zählt zumVerkehrsverbund Region Trier (VRT), der neben der kreisfreien StadtTrier die LandkreiseBernkastel-Wittlich,Bitburg-Prüm,Vulkaneifel undTrier-Saarburg umfasst.
DerWein aus der MülheimerWeinlageSonnenlay ist auch bekannt alsZeppelin-Wein. Dies ist damit zu begründen, dass er auf Fahrten von Zeppelinen im 20. Jahrhundert sehr häufig getrunken wurde. Jährlich wird im Dorf ein bestimmter Wein zum Zeppelin-Wein bestimmt.