Mühlwald (italienischSelva dei Molini) ist eineitalienischeGemeinde mit 1386 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) inSüdtirol. Der namengebende Hauptort der Gemeinde hat rund 900 Einwohner.
Der Hauptort Mühlwald vom Mühlwalder Stausee aus gesehen
Die Gemeinde Mühlwald nimmt mit Ausnahme des Mündungsbereichs das gesamte vomMühlwalder Bach entwässerteMühlwalder Tal in denZillertaler Alpen ein. Dieses zweigt beiMühlen in Taufers (GemeindeSand in Taufers) vomTauferer Tal ab, verläuft zunächst in westliche Richtung und biegt schließlich nordwärts zumZillertaler Hauptkamm bzw.Alpenhauptkamm hin ab, wo es in seinem letzten AbschnittLappachtal genannt wird. Die beiden größeren dörflichen Siedlungen im Tal, sowie die zahlreichen Einzelhöfe und kleinenWeiler befinden sich fast ausnahmslos auf derorographisch linken, sonnenexponierten Talseite. Das Gemeindegebiet ist 104,52 km² groß.
Am Taleingang befindet sich dieStreusiedlung und Gemeinde-FraktionAußermühlwald. Etwa in der Talmitte folgt – nahe demMühlwalder Stausee – der Hauptort Mühlwald auf 1150–1250 m s.l.m. Am oberen Talende – bereits nach der Talbiegung gegen Norden – liegt die FraktionLappach mit ihrem 1410–1450 m hoch gelegenen Ortskern.
Über dem Talschluss mit demNeves-Stausee (1860 m) erheben sich ausgeprägte und vergletscherte Hochgipfel des Zillertaler Hauptkamms, der dieitalienisch-österreichische Staatsgrenze zum BundeslandTirol bildet, darunter derHohe Weißzint (3371 m), derGroße Möseler (3480 m) und derTurnerkamp (3418 m). Der Hauptort ist eingerahmt von zwei Nebenkämen des Zillertaler Hauptkamms: Im Süden ist dies ein Kamm der beim Hohen Weißzint abzweigendenPfunderer Berge, der zunächst gegen Süden und später nach Osten streicht und hier das Mühlwalder Tal vomPfunderer Tal undPustertal trennt. In diesem ragt südwestlich des Hauptorts, gut sichtbar vom Ortskern, derReisnock (2663 m) auf. Am Turnerkamp hingegen nimmt der Mühlwalder Kamm seinen Anfang, der die Gemeinde u. a. mit derTristenspitze (2716 m) im Norden und Nordosten vomWeißenbachtal trennt, und zuletzt mit demSpeikboden-Massiv den Talausgang beherrscht.
Ganzjährig erreichbar ist Mühlwald über die Talstraße vom Tauferer Tal her.
Der „sprechende“ Ortsname von Mühlwald („[Wasser-]Mühlen in einem waldreichen Gebiet“) ist alsMullenwalt,Mulenwalt undMülbalt seit ca.1160 bezeugt.[1]
WichtigsterGrundherr in Mittelalter und Früher Neuzeit war dasKloster Sonnenburg. Im 12. Jahrhundert (1163/64) tauschten die Grafen vonValley umfassenden Besitz an der Südflanke des Mühlwaldertales zwischen dem Putzenbach und dem Wurmtal- oder Passenbach gegen eine Hofstatt inHötting für den Sonnenburger Konvent ein.[2]
DerDienstleistungssektor inklusiveTourismus und das produzierende Gewerbe waren bisher im Gegensatz zu den anderen Gemeinden desTauferer Ahrntals nur von relativ geringer Bedeutung. Aus diesem Grund arbeitet ein Großteil der Erwerbstätigen außerhalb der Gemeinde.
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zweiGrundschulen im Hauptort Mühlwald und in Lappach, die beide dem deutschenSchulsprengel der Nachbargemeinde Sand in Taufers angeschlossen sind.[7]
Mit dem Projekt „Kraft des Wassers“ wurden Themenwege erschlossen, auf denen regelmäßig geführte Wanderungen angeboten werden. Beginnend beim Wasserkraftwerk Mühlwald am Mühlwalder See führt der Themenweg vorbei an alten Mühlen, an einem Moor mit Quellgebiet und in weiterer Folge durch eine Klamm mit einem Wasserfall, um dann amNeves-Stausee in Lappach zu enden.
↑Martin Bitschnau,Hannes Obermair:Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012,ISBN 978-3-7030-0485-8,S.160–161, Nr. 587.