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Luftstreitkräfte Finnlands

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Luftstreitkräfte
Ilmavoimat(finnisch)
Flygvapnet(schwedisch)

Aufstellung1918
StaatFinnland Finnland
TypTeilstreitkraft (Luftstreitkräfte)
Stärke2.700 Soldaten
29.000 Reservisten[1]
Leitung
KommandeurGeneralmajor Juha-Pekka Keränen[2]
StabschefBrigadegeneral Timo Herranen[2]
Insignien

Flugzeugkokarde

Flagge der Luftkriegsschule[3][4]
Flaggen der Geschwader[3][4]Geschwader Satakuntas
Satakuntas Geschwader
Geschwader Kareliens
Kareliens Geschwader
Geschwader Lapplands
Lapplands Geschwader

DieLuftstreitkräfte (finnischIlmavoimat,schwedischFlygvapnet)Finnlands sind ein 2700 Personen starker Teil derVerteidigungskräfte Finnlands. Der Hauptsitz befindet sich inJyväskylä-Tikkakoski. Chef der Luftwaffe ist seit dem 1. April 2019GeneralmajorJuha-Pekka Keränen.

Das Motto der Luftstreitkräfte Finnlands ist „Qualitas Potentia Nostra“ (Qualität ist unsere Stärke).

Geschichte

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Ausgemusterter Draken als Torwache

Die Geschichte der Luftstreitkräfte Finnlands geht zurück auf den 25. Februar 1918, als die damals gegenSowjetrussland kämpfende finnische Armee in den Besitz ihres ersten Flugzeugs kam. Es handelte sich um eineN.A.B. Albatros, die – ohne GenehmigungSchwedens – von den beiden PilotenJohn-Allan Hygerth undPer Svanbäck überHaparanda undKokkola nachJakobstad geflogen wurde. Das Flugzeug wurde auf Initiative vonWaldemar Langlet, dem Herausgeber desAftonbladet, mit schwedischen Spenden finanziert. Hygerth, der mit dem finnischen Unabhängigkeitskampf sympathisierte, wurde vier Tage später zum Kommandeur der neu geschaffenen finnischen Luftstreitkräfte ernannt, die damals die BezeichnungFinnisches Fliegerkorps erhielt.In einer ähnlichen Aktion flog am 6. März 1918 der schwedische LeutnantNils Kindberg eine vom schwedischen AdeligenEric von Rosen der Regierung Finnlands geschenkteThulin D nachVaasa.

Die wenigen auf Privatinitiative schwedischer Sympathisanten hin nach Finnland gebrachten Flugzeuge bildeten den Grundstock der Luftstreitkräfte Finnlands, die mitfranzösischer Hilfe (v. a. in Bezug auf die Organisation) offiziell im Jahr 1920 ins Leben gerufen wurde. Ab 1924 wurden die Luftstreitkräfte mit Hilfe einerbritischen Militärmission modernisiert und weiter ausgebaut.

FranzösischeMS.406 (Nr. 325) der Einheit2/LeLv 28,Viitana, Winter 1941–42
FinnischeFokker D.XXI im Flug.
EineCaudron CR.714 der Ilmavoimat. Dieses französischeJagdflugzeug wurde bald nach der Auslieferung 1940 von den Finnen als untauglich für finnische Verhältnisse eingestuft und kam daher nicht zum Einsatz.

Zu Beginn desfinnisch-sowjetischen Winterkrieges im November 1939 konnte die Ilmavoimat neben 54 militärisch weniger wertvollen Verbindungsflugzeugen gegen die sowjetische Invasion lediglich 31Jagdflugzeuge und 17Bombenflugzeuge aufbieten. Es handelte sich vorwiegend umBristol Blenheims undFokker D.XXI. Diesen stand mit etwa 700 Jägern und 800 Bombern derSowjetunion eine große Übermacht gegenüber. Dennoch konnten die Finnen im Kampf gegen die Sowjets große Erfolge vorweisen. Um einer Vernichtung ihres Fluggeräts am Boden zuvorzukommen und ein ähnliches Desaster zu vermeiden, das dieLuftstreitkräfte Polens beimÜberfall Deutschlands 1939 erlitten hatten, wurden die finnischen Flugzeuge stark dezentral stationiert, teilweise auch in Wäldern. Dadurch wurde erreicht, dass die Schäden durch sowjetischeBombardierungen minimal waren. Die Finnen selbst konnten in der Luft große Erfolge verzeichnen: 218 feindliche Flugzeuge wurden im Luftkampf abgeschossen gegenüber 47 eigenen Verlusten. Die finnischeFlak schoss zudem 314sowjetische Flugzeuge ab. Ferner konnten 30 Flugzeuge der Sowjets intakt erbeutet und in die Ilmavoimat eingegliedert werden.

ImFortsetzungskrieg ab Juni 1941 war die Ilmavoimat besser vorbereitet als 1939, wenn auch das Flugzeugarsenal im Vergleich zu anderen Luftstreitkräften auf den ersten Blick nicht mehr sehr modern war. Während des Winterkrieges hatte Finnland zahlreiche neue Flugzeuge, u. a. französischeMorane-Saulnier MS.406, britischeHawker Hurricanes,italienischeFiat G.50 sowieCurtiss P-36 undBrewster F2A aus denUSA gekauft. Nun wurden sie erfolgreich eingesetzt. Vor allem die Brewster F2A (339) erwiesen sich in den Händen der Finnen als sehr wirkungsvoll und blieben bis 1943 der Standardjäger der Ilmavoimat, als sie durchdeutscheMesserschmitt Bf 109 ersetzt wurden. Bis dahin hatten sie bei nur 19 Eigenverlusten 496 feindliche Flugzeuge abgeschossen, was einem Abschussverhältnis von 26:1 entspricht.

Im Jahr 1942 wurden auch die Bomberverbände mit deutschenDornier Do 17 undJunkers Ju 88 modernisiert, kamen aber vergleichsweise wenig zum Einsatz. Den finnischen Piloten war es verboten, sowjetische Städte und Basen zu überfliegen – einerseits, um unnötige Provokationen zu vermeiden, andererseits auch, um eigenes Material zu sparen. Daher wird heute behauptet, dass der Ilmavoimat während des ganzen Krieges keine Zivilisten zum Opfer gefallen seien.

Als im September 1944 zwischen Finnland und der Sowjetunion ein Waffenstillstand unterzeichnet wurde, der u. a. eine umfangreicheDemilitarisierung der finnischen Streitkräfte vorsah, war eine weitere Auflage die Ausweisung aller deutschen Truppen aus Finnland. Da diese sich weigerten, das Land freiwillig zu verlassen, mündete der Fortsetzungskrieg direkt in denLapplandkrieg. Die Ilmavoimat kämpfte nunmehr gegen den früheren Verbündeten, die deutscheLuftwaffe. Diese Kämpfe hielten noch bis zum April 1945 an.

Bis zum Ende aller Feindseligkeiten hatte die Ilmavoimat bei 210 eigenen Verlusten 1621 sowjetische Flugzeuge zerstört.

Nach demZweiten Weltkrieg wurde 1947 einFriedensabkommen mit der Sowjetunion geschlossen, das die Größe der Ilmavoimat beschränkte. Bis zumZerfall der Sowjetunion war sowohl westliches als auch sowjetisches Flugmaterial (z. B.MiG-21,Saab 35 Draken,BAE Hawk) im Einsatz.Seit den 1990er-Jahren wurden die sowjetischen Typen immer mehr durch westliches Material ersetzt.

Mit Beitritt zur NATO 2023 wurde beschlossen, die 1918 (ohne Zusammenhang mit demNationalsozialismus) eingeführtenSwastiken von allen noch verbliebenen Trägern (wie Truppenfahnen) vollständig zu entfernen.[5]

Aktuelle Ausrüstung

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(Stand: Ende 2022)[6][1]

Luftfahrzeuge

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FlugzeugBildHerkunftVerwendungVersionAktivBestelltAnmerkungen
Kampfflugzeuge
McDonnell Douglas F/A-18 HornetVereinigte Staaten Vereinigte StaatenMehrzweckkampfflugzeugF/A-18C55Lizenzbau
Lockheed Martin F-35Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenMehrzweckkampfflugzeug64Sollen die Flugzeuge des Typs F/A-18 Hornet ersetzen[7]
Flugzeuge für Spezialmissionen
CASA C-295Spanien SpanienElektronische Kampfführung1
Transportflugzeuge
CASA C-295Spanien SpanienTaktisches Transportflugzeug2
Bombardier LearjetVereinigte Staaten Vereinigte StaatenVIP-TransportLearjet 353
Pilatus PC-12Schweiz SchweizVIP-TransportPC-12NG6
Schulflugzeuge
McDonnell Douglas F/A-18 HornetVereinigte Staaten Vereinigte StaatenSchulflugzeugF/A-18D7Lizenzbau
BAE HawkVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichSchulflugzeugHawk 51/6637Lizenzbau
Grob G 115Deutschland DeutschlandSchulflugzeug28

18 Maschinen des Typs Hawk wurden von derSchweizer Luftwaffe erworben. Ende 2022 wurden die letzten Flugzeuge des TypsValmet L-70 Vinka ausgemustert.[8]

Flugkörper

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Luft-Luft-Raketen:

Marschflugkörper:

Bomben:

Stützpunkte

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Luftbild des Militärflugplatz Rovaniemi

Die Finnischen Luftstreitkräfte betreiben folgende größere Stützpunkte:[9]

Jyväskylä

Pirkkala

Kuopio

Rovaniemi

Flugzeugmarkierungen

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In den Anfängen der finnischen Luftstreitkräfte im Jahr 1918 wurde als Hoheitszeichen für die finnischen Flugzeuge von GeneralMannerheim eine blaueSwastika auf weißem Grund bestimmt. Das Zeichen wurde insgesamt sechs Mal, auf beiden Seiten beider Tragflächen sowie auf beiden Rumpfhälften, an den Flugzeugen angebracht. Insbesondere in der Endphase desZweiten Weltkrieges existierte eine Variante mit blaugrauem Hintergrund.Während desLapplandkrieges gegen die Deutschen wurde das Hoheitszeichen zur aktuellen weiß-blau-weißenKokarde geändert, um es deutlicher von den deutschen Hoheitszeichen zu unterscheiden.

  • Bis 1945
    Bis 1945
  • Variante 1943/44
    Variante 1943/44
  • Ab 1945
    Ab 1945

Weblinks

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Commons: Luftstreitkräfte Finnlands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abInternational Institute for Strategic Studies (Hrsg.):The Military Balance 2023. 123. Auflage.Taylor & Francis, 2023,ISBN 978-1-03-250895-5,S. 87–89. 
  2. abThe Finnish Defence Forces. In: puolustusvoimat.fi. Finnische Streitkräfte, abgerufen am 5. April 2023 (englisch). 
  3. abTeuvo Teivainen. In:twitter.com
  4. abAnna-Sophie Schneider:Finnland plant Hakenkreuz-Verbot: »Für viele ist es ein wichtiger Teil der finnischen Geschichte«. In:Der Spiegel. 4. September 2023,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. September 2023]). 
  5. Malek Fouda: "Es ist notwendig": Finnland wird Hakenkreuze von den Flaggen seiner Luftwaffe entfernen. In: Euronews. msn.com, 31. August 2025, abgerufen am 31. August 2025. 
  6. World Air Forces 2023. (PDF) In: flightglobal.com. Flight International, abgerufen am 18. Juli 2023. 
  7. Janis Peitsch: Finnland kauft Dutzende US-Kampfjets. In: n-tv.de. 10. Dezember 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021. 
  8. Vinka geht in Rente. In: flugrevue.de. 1. September 2022, abgerufen am 18. Juli 2023. 
  9. International Institute for Strategic Studies (Hrsg.):The Military Balance 2021. 121. Auflage.Taylor & Francis, 2021,ISBN 978-1-03-201227-8,S. 79. 
Luftstreitkräfte der NATO-Mitgliedstaaten

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