Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 5′ N,7° 40′ O49.0833333333337.6666666666667240Koordinaten:49° 5′ N,7° 40′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Dahner Felsenland | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,28 km2 | |
Einwohner: | 777 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66996 | |
Vorwahl: | 06393 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS,ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 029 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 29 66994 Dahn | |
Website: | ludwigswinkel.de | |
Ortsbürgermeister: | Ruven Fritzinger | |
Lage der Ortsgemeinde Ludwigswinkel im Landkreis Südwestpfalz | ||
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Ludwigswinkel ist eineOrtsgemeinde imLandkreis Südwestpfalz inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Dahner Felsenland an, die ihren Verwaltungssitz in der StadtDahn hat. Ludwigswinkel ist eine der jüngeren Ortschaften in der Südwestpfalz undgrenzt an Frankreich.
Ludwigswinkel liegt imWasgau, wie der Südteil desPfälzerwalds auch genannt wird, direkt an derGrenze zu Frankreich. Der größte Teil der Gemarkung gehört zumDahner Felsenland, lediglich der Westen ist Bestandteil desSüdwestlichen Pfälzerwalds, alternativBitscher Waldniederung genannt. 86,7 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet. Nordöstlich befindet sichFischbach bei Dahn, im OstenPetersbächel und im Südwesten innerhalb vonLothringenSturzelbronn. Die nächste größere Stadt istPirmasens im Nordwesten. Im Norden des Dorfs befindet sich etwas abgeschieden der OrtsteilSchöntal, der andere Teil des Dorfes besitzt keinen Zweitnamen. Zu Ludwigswinkel gehören zudem dieWohnplätze Reißlerhof und Sägemühle Saarbacherhammer.[2] Vor Ort prägenWoogtäler das Landschaftsbild. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn –Lemberg, Fischbach bei Dahn,Obersteinbach, Sturzelbronn undEppenbrunn.
Im Nordwesten der Gemarkung erheben sich derGroße Biesenberg (440,4 m ü. NHN), derKleine Biesenberg (451 m ü. NHN), dasGoldgrübel (435 m ü. NHN) und dieHorbachkanzel. Unmittelbar südlich des Siedlungsgebiets derSchwarzbuckel (262 m ü. NHN) und südwestlich von diesem dieHuckenbühl sowie derBlaufels. An der Grenze zu Frankreich befinden sich derAdelsberg (399,1 m ü. NHN) und derRösselsberg (382 m ü. NHN).
Rund um das Dorf existieren mehrere Gewässer. Nördlich des Siedlungsgebiets verläuft dieSauer, die auf dem Gebiet der Gemeinde mehrere Zuflüsse aufnimmt. Von rechts auf Höhe desSchöntalweihers mündet derBach vom Reißlerhof. Weiter östlich kommt von links derGroße Horbach und von rechts derRösselsbach. Unweit der Gemarkungsgrenze zu Fischbach mündet von links derDielbach. DerSteinige Bach im Westen bildet die Grenze zu Eppenbrunn. Am nordöstlichen Siedlungsrand befindet sich zudem derKlößweiher und am südlichen Rand derSägmühlweiher. Weiter östlich liegen derSaarbacherhammer sowie derMühlweiher.
Der Ort wurde 1783 von LandgrafLudwig IX. vonHessen-Darmstadt zur Erholung von Soldaten gegründet. Ludwigswinkel gehörte zumAmt Lemberg und lag dort in derAmtsschultheißerei Obersteinbach.[3] Im Zuge derFranzösischen Revolution, die 1792 die in der FolgeHackmesserseite genannte Region und damit auch Ludwigswinkel erreichte, fielen alle linksrheinischen Gebiete – und mit ihnen das Amt Lemberg samt Ludwigswinkel – 1794 anFrankreich (bis 1804) und waren anschließend Teil desNapoleonischen Kaiserreichs. Zunächst unterstand der Ort demKanton Breidenbach, ab 1801 war Ludwigswinkel in denKanton Bitche eingegliedert.
1814 wechselte der Ort in denKanton Pirmasens. 1815 wurde der OrtÖsterreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte die Gemeinde in dasKönigreich Bayern und war dort Bestandteil desRheinkreises.[4] 1817 wurde die Gemeinde in denKanton Dahn umgegliedert. Ab 1818 war der Ort Bestandteil desLandkommissariat Pirmasens, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
Von 1921 bis 1930 bestand hier das französische MilitärlagerCamp de Ludwigswinkel. Das von 1930 bis 1934 bestehendeGraue Corps wurde in Ludwigswinkel gegründet.
1939 wurde Ludwigswinkel in denLandkreis Pirmasens (ab 1997Landkreis Südwestpfalz) eingegliedert. Da der Ort sich in derRoten Zone befand, wurden die Bewohner mit Beginn desZweiten Weltkriegs vorübergehend evakuiert. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde innerhalb derfranzösischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge derersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 der neu geschaffenenVerbandsgemeinde Dahner Felsenland zugeordnet.
In der Zeit desKalten Krieges richteten die USA bei Ludwigswinkel dasFischbach Ordnance Depot ein. Die Überreste können heute von Ludwigswinkel aus zu Fuß frei besichtigt und begangen werden.
Das Dorf wurde 2008 Landessieger im WettbewerbUnser Dorf hat Zukunft. Es wurde unter anderem für vorbildliche ökologische Leistungen ausgezeichnet.[5]
1802 hatte die Gemeinde insgesamt 295 Einwohner.
2012 waren 44,9 % der Einwohnerevangelisch und 36,2 %römisch-katholisch. Die übrige 18,9 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[6] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem weiter gesunken. Mit Stand Februar 2025 waren von den Einwohnern 37,4 % evangelisch, 26,8 % katholisch und 35,8 % warenkonfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[7]
DerGemeinderat in Ludwigswinkel besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerMehrheitswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem.[8][9]
Ruven Fritzinger wurde am 5. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Ludwigswinkel.[10] Bei derDirektwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 78,9 % gegen einen Mitbewerber durchgesetzt.[11]
Fritzingers Vorgänger Sebald Liesenfeld hatte das Amt seit 2014 ausgeübt und bei der Wahl 2024 nicht erneut kandidiert.[10][12] Vor Liesenfeld waren Gerhard Ecker und Gerhard Andreas Ortsbürgermeister von Ludwigswinkel.[13]
![]() | Blasonierung: „In Blaurechts ein goldener Winkel, darin ein roter Großbuchstabe L, links ein siebenfach von Silber und Rot geteilter Löwe.“[14] |
Wappenbegründung: Es wurde 1968 von derBezirksregierung Neustadt genehmigt und verweist mit demhessischen Löwen auf die Gründungsgeschichte des Ortes. |
DerZollhof und dieLandgrafenstraße sind alsDenkmalzonen ausgewiesen. Hinzu kommen fünf Einzelobjekte, die unterDenkmalschutz stehen, darunter derReißlerhof.
Die Ortsgemeinde liegt imNaturpark Pfälzerwald, der wiederum zum von derUNESCO geschütztenBiosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Der Rohrweiher, derAdelsberg und das teilweise auf Gemarkung von Ludwigswinkel befindliche Massiv derMümmelsköpfe bilden jeweils Kernzonen des Naturparks. Vor Ort existieren insgesamtvier Naturdenkmale. Naturschutzgebiete auf der Gemeindegemarkung sind der Klößweiher,Rohrweiher-Rösselsweiher,Am Saarbacher Mühlweiher und das teilweise bereits zu Fischbach gehörendeFaunertal.
Auf der Gemeindegemarkung befinden sich insgesamtvier Rittersteine. Der Ritterstein mit der Nummer 192 trägt die BezeichnungRuine Roesselsbrunner Hof und verweist auf einen untergegangenen Hof. 197 Hier stand das Reissler-Forsthaus markiert die Stelle eines Forsthauses, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 198 Saarbach-Ursprung befindet sich an der Quelle der Sauer. 201 Ruine Faunerhof markiert einen 1869 abgerissenen Hof, der seit dem zwölften Jahrhundert existiert hatte.
Neben einigen anderen Vereinen[15] existiert eine Ortsgruppe desPfälzerwald-Vereins, die bis 2016 das bereits auf Gemarkung von Eppenbrunn befindlicheWanderheim Hohe List betrieb. Die Verwaltung befindet sich nunmehr inHochstellerhof.[16]
Jahrhundertelang war im Gemeindegebiet aufgrund der geographischen Gegebenheiten die Forstwirtschaft dominant; beispielsweise fungierte derReißlerhof einst als Forsthaus. Nach demErsten Weltkrieg waren als Reparationsleistung bis 1930 im heutigen Ortsteil Schöntal ein Regiment Infanterie und eine Abteilung Artillerie derFranzösischen Streitkräfte stationiert, da der naheTruppenübungsplatz Bitsch allein nicht deren Anforderungen entsprochen hatte.
Ludwigswinkel ist seit 2002 staatlich anerkannterLuftkurort.[17] Das Dorf besitzt weder Agrarflächen noch einen Gewerbepark und ist außer ein paar kleinen handwerklichen Betrieben auf Tourismus und Gastronomie angewiesen. Bis zum Jahr 1992 befand sich vor Ort ein Soldatensender desAmerican Forces Network. In Ludwigswinkel ist außerdem dieDaniel-Theysohn-Stiftung ansässig.
Ab 1921 war Ludwigswinkel Endpunkt der schmalspurigenWasgauwaldbahn, die amBahnhof Bundenthal-Rumbach an derWieslauterbahn begann und zunächst ausschließlich alsHeeresfeldbahn für die französischen Truppen diente; ab 1924 wies sie zur Senkung des Betriebsdefizits ebenso Personenverkehr auf. MitSaarbachhammer,Ludwigswinkel Ort und der EndstationLudwigswinkel Lager existierten im Gemeindegebiet drei Betriebsstellen. Mit der Aufgabe des Truppenübungsplatzes 1930 wurde der Strecke die Existenzgrundlage entzogen, womit sie im selben Jahr stillgelegt wurde. Der frühere Lokschuppen am Streckenende blieb erhalten.
Nördlich des Siedlungsgebiets verläuft dieLandesstraße 478; sie führt von der Landesgrenze zum Saarland beiHornbach bis zur deutsch-französischen Grenze beiSankt Germanshof. Die von ihr abzweigendeLandesstraße 487 schafft eine Verbindung nachHinterweidenthal. DieKreisstraße 43 verbindet den Ort mitPetersbächel undSchönau; von ihr zweigt dieKreisstraße 47, die bereits kurze Zeit später am Ortseingang endet.
Entlang des nördlichen Siedlungsrandes führt derHornbach-Fleckenstein-Radweg vonBundenthal nachHornbach. Durch den Ort verläuft einWanderweg, der mit einem grünen Balken markiert ist. Durch den Norden der Gemarkung führen der mit einemrot-weißen Balken markierteHöcherbergweg, eine Verbindung mitNiederwürzbach undBöchingen herstellt und ein solcher, der die Markierung„grün-blauer Balken“ besitzt. DieWasgau Seen Tour ist ein Rundweg, der durch Fischbach und Ludwigswinkel führt. Darüber hinaus führt derFelsenland Sagenwegs durch den Osten der Gemarkung. Zudem war die Gemeinde Station desWestpfalz-Wanderweges.
Im Freizeitpark Birkenfeld gibt es eineMinigolfanlage, Tennisplätze, Bolzplätze, einen 1,6 Kilometer langenBarfußpfad, einen Spielplatz und einen Kiosk. Neben dem Freizeitpark befindet sich außerdem ein 2,5 Kilometer langerSkulpturenweg mit 33 aus Holz geschnitzten Skulpturen. Zudem existiert vor Ort ein Jugendlager.
Westlich des Orts befindet sich das Natur-Freibad Schöntalweiher.