Ludwig Janda

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Ludwig Janda (*13. Januar1919 inFürth; †22. August1981 inAschaffenburg) war ein deutscherFußballspieler und-trainer. Mit demTSV 1860 München wurde er 1942 deutscher Pokalsieger. 1956 konnte er als Trainer desKarlsruher SC diesen Erfolg wiederholen und wurde somit zum Ersten, der den deutschen Pokal sowohl als Spieler als auch als Trainer gewann. 1949 wurde er mit seinem Wechsel zumAC Florenz zum ersten deutschen „Italien-Profi“.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

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Janda schloss sich 1928 Jugend derSpVgg Fürth an und debütierte 1936 als 17-Jähriger in der ersten Mannschaft. Bis 1938 spielte er für die Fürther in derGauliga Bayern.

Ab 1938 war er beimTSV 1860 München, wenngleich er im Laufe des Kriegs zwischenzeitlich für denLuftwaffen-Sportverein Hamburg und den Luftwaffen-Sportverein Kaufbeuren antrat. Mit den Münchnern wurde er 1942 DeutscherPokalsieger im Wettbewerb um den damals so genanntenTschammer-Pokal. mit der Hamburger Luftwaffenmannschaft erreichte er 1943 erneut dasPokalfinale und 1944 das Endspiel um diedeutsche Meisterschaft. Der LSV verlor die Begegnungen aber mit 2:3 nach Verlängerung gegen den WienerFirst Vienna FC, bzw., mit 0:4 gegen denDresdner SC.

NachKriegsende erzielte Janda für den TSV 1860 in 116Oberligaspielen 41 Tore. Mit den Löwen belegte er dabei die Plätze neun, vier, zwei und nochmals vier. Auch seine Brüder Albert (drei Oberligaspiele für 1860 1945/46, insgesamt 59 mit 22 Toren) und Karl (zwischen 1945 und 1947 39 Spiele für 1860) spielten in dieser Zeit für den TSV 1860. In der Saison 1947/48 qualifizierte sich Janda mit den Löwen als Vizemeister der Oberliga Süd für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Hier war aber im Viertelfinale nach einem 1:5 gegen den1. FC Kaiserslautern Worms Endstation. In jener Zeit bemühte sich Janda, wie auch der damaligeWuppertaler SpielerAlfred Beck in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre, wenngleich vergeblich, um die Gründung einer Gewerkschaft für Vertragsspieler.[1]

Im November 1949 wechselte Ludwig Janda für eine Ablöse von 30.000 oder sogar 50.000Deutsche Mark als erster deutscher Fußballspieler nachItalien, wo er bei derAC Florenz einen gut dotierten Vertrag unterschrieb – dem Vernehmen nach soll er damals 80.000 Lire im Monat verdient und dazu als Siegprämie mehr Geld bekommen haben, als er als Vertragsspieler in Deutschland in einem ganzen Monat hätte einnehmen dürfen (das waren 320 DM). Mit der Fiorentina wurde er zweimal Fünfter in derSerie A.

Von 1951 bis 1954 spielte derStürmer fürAC Novara. Mit dem Verein aus der norditalienischen RegionPiemont wurde er Achter, 13. und 14.

Trotz seines Talentes wurde er nie in diedeutsche Fußballnationalmannschaft berufen: Erst verhinderte der Krieg eineLänderspiellaufbahn, später hatte er aufgrund der Fortsetzung seiner Karriere im Ausland keine Chance beiSepp Herberger.

Trainer

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Nach Beendigung seiner Spielerlaufbahn kehrte er nach Deutschland zurück, absolvierte die Fußballlehrerausbildung und trainierte bis Anfang der 1960er Jahre

Mit dem Karlsruher SC gewann er denDFB-Pokal 1956 mittels eines 4:1-Sieges im Finale über denHamburger SV und wurde damit auch der Erste, der den deutschen Pokalwettbewerb sowohl als Spieler als auch als Trainer gewonnen hat.

Vereine

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  • SpVgg Fürth (1928–März 1938)
  • TSV 1860 München (Mai 1938–1943 und 1945–Oktober 1949)
  • Luftwaffen-SV Hamburg (September 1943–September 1944)
  • Luftwaffen-SV Kaufbeuren (September 1944–1945)
  • AC Florenz (November 1949–1951)
  • AC Novara (1951–1954)

Literatur

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  • Hardy Grüne:Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In:Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs.Band 1. AGON, Kassel 1996,ISBN 3-928562-85-1. 
  • Werner Skrentny (Hrsg.):Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1963. Klartext, Essen 1993,ISBN 3-88474-055-5.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Fussball: Neue Kollegen,Der Spiegel, 16. Oktober 1963
Tschammerpokal

1935:Richard Michalke |1936:Heinrich Pfaff |1937:Hans Schmidt |1938:Leopold Nitsch |1939:Alwin Riemke |1940,1941:Georg Köhler |1942:Max Schäfer |1943:Friedrich Gschweidl

DFB-Pokal

1953:Karl Hohmann |1954:Georg Wurzer |1955:Adolf Patek |1956:Ludwig Janda |1957:Willibald Hahn |1958:Georg Wurzer |1959:Hans Wendlandt |1960:Bernd Oles |1961:Georg Knöpfle |1962:Herbert Widmayer |1963:Martin Wilke |1964:Max Merkel |1965:Hermann Eppenhoff |1966,1967:Zlatko Čajkovski |1968:Willi Multhaup |1969:Branko Zebec |1970:Kurt Schreiner |1971:Udo Lattek |1972:Ivica Horvat |1973:Hennes Weisweiler |1974,1975:Dietrich Weise |1976:Kuno Klötzer |1977,1978:Hennes Weisweiler |1979:Hans-Dieter Tippenhauer |1980:Otto Rehhagel |1981:Lothar Buchmann |1982:Pál Csernai |1983:Rinus Michels |1984:Udo Lattek |1985:Karl-Heinz Feldkamp |1986:Udo Lattek |1987:Ernst Happel |1988:Karl-Heinz Feldkamp |1989:Horst Köppel |1990:Karl-Heinz Feldkamp |1991:Otto Rehhagel |1992:Michael Lorkowski |1993:Dragoslav Stepanović |1994:Otto Rehhagel |1995:Bernd Krauss |1996:Eckhard Krautzun |1997:Joachim Löw |1998:Giovanni Trapattoni |1999:Thomas Schaaf |2000:Ottmar Hitzfeld |2001,2002:Huub Stevens |2003:Ottmar Hitzfeld |2004:Thomas Schaaf |2005,2006:Felix Magath |2007:Hans Meyer |2008:Ottmar Hitzfeld |2009:Thomas Schaaf |2010:Louis van Gaal |2011:Ralf Rangnick |2012:Jürgen Klopp |2013:Jupp Heynckes |2014:Pep Guardiola |2015:Dieter Hecking |2016:Pep Guardiola |2017:Thomas Tuchel |2018,2019:Niko Kovač |2020:Hansi Flick |2021:Edin Terzić |2022:Domenico Tedesco |2023:Marco Rose |2024:Xabi Alonso

Personendaten
NAMEJanda, Ludwig
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Fußballspieler und -trainer
GEBURTSDATUM13. Januar 1919
GEBURTSORTFürth
STERBEDATUM22. August 1981
STERBEORTAschaffenburg
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