

Louis Harel de la Noë (geboren am29. Januar1852 inSaint-Brieuc; gestorben am28. Oktober1931 inLanderneau), mit vollem Namen Louis-Auguste-Marie Harel de la Noë,[1] war einfranzösischerIngenieur, der sich als Pionier desStahlbetonbaus, insbesondere bei Bauwerken fürEisenbahnen, einen Namen machte.
Louis-Auguste-Marie Harel de la Noë war Sohn desNotars Pierre Louis Harel de la Noë und dessen Ehefrau Marguerite Jeanne Louise. Er besuchte in Paris dasLycée Saint-Louis und ab 1870 dieÉcole polytechnique, mit der er sich während desDeutsch-Französischen Kriegs vorübergehend nachBordeaux zurückziehen musste.[2] Nachdem er als einer der Besten das Examen bestanden hatte, wurde er in dieÉcole nationale des ponts et chaussées aufgenommen, die er 1875 als Ingenieur verließ.[1]
Zunächst war er u. a. am Bau vonLeuchttürmen undSchifffahrtskanälen beteiligt. Stationen seines Wirkens warenRodez (1877),Quimper (1878),Le Mans (1984) undBrest (1891).[2] In denDépartementsFinistère undSarthe war er Mitarbeiter beim Bau von Eisenbahnen. 1885 heiratete er Louise Riou de Kerprigent. Für seine Leistungen wurde er am 28. Dezember 1889 zum Ritter derEhrenlegion ernannt.[1]
1893 wurde er in Le Mans Chef desCorps des ponts et chaussées im Département Sarthe. Dort errichtete er ein 127 km langes Netz vonschmalspurigenLokalbahnen und entwarf neben Brücken wie dem „Pont en X“ auch Bahnhöfe für dieÜberlandstraßenbahnTramways de la Sarthe. Aufgrund dieser Arbeiten wurde er am 11. Juli 1898 Offizier der Ehrenlegion und erhielt 1900 die Goldmedaille derWeltausstellung.[1]
Am 1. Dezember 1901 wurde Harel de la Noë zum Chefingenieur des DépartementsCôtes-du-Nord ernannt. Die von ihm vorgeschlagenen Brücken,Viadukte undStützmauern boten neue, kostensparende Wege, um die großen Täler des Départements mit der Eisenbahn zu queren und seine Hänge zu erklimmen. Kritiken an seiner neuartigen Bauweise mit Stahlbeton begegnete er, indem er seine filigran wirkenden Brücken vor deren Inbetriebnahme außergewöhnlichen Belastungen aussetzte. Eine Untersuchung derSection des travaux publics du Conseil d’État erklärte zudem seine Bauweise für rechtskonform, 1906 wurde ein erstes administratives Regelwerk bezüglich des Bauens mit Stahlbeton veröffentlicht.[1]
Harel de la Noë hatte sich in Theorie und Praxis ausgiebig mit dem bis dahin kaum erforschten Baumaterial Stahlbeton befasst. 1899 veröffentlichte er den AufsatzThéories et applications nouvelles du ciment armé, im Jahr daraufDéformations et conditions de la rupture dans les corps solides. 1910 verlieh ihm dieAcadémie des sciences für seine diesbezüglichen Arbeiten den Prix Caméré.[1]
Ab 1912 tendierte er zu einer Standardisierung, die die Vorfertigung von Elementen an Ort und Stelle zuließ. DerErste Weltkrieg unterbrach seine Arbeiten an den Viadukten vonLézardrieux sowie über die FlüsseFrémur undJaudy, die von seinem Nachfolger vollendet wurden. Harel de la Noë, der 1918 in den Ruhestand ging, befasste sich alsPensionär mit derTelegrafenstation Croix d’Hins beiBordeaux.[2] Er starb 1931 in Landerneau.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Harel de la Noë, Louis |
| ALTERNATIVNAMEN | Harel de la Noë, Louis-Auguste-Marie (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | französischer Ingenieur |
| GEBURTSDATUM | 29. Januar 1852 |
| GEBURTSORT | Saint-Brieuc |
| STERBEDATUM | 28. Oktober 1931 |
| STERBEORT | Landerneau |