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Long- und Short-Position

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(Weitergeleitet vonLong-Position)

Long- und Short-Position ist imFinanzwesen ein Fachbegriff für dieRisikoposition einesKäufers oderVerkäufers.

Allgemein

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Spekuliert jemand auf steigendenKurs (französischhausse), betreibt erenglischlong selling. Mit „long“ wird jede Position bezeichnet, bei welcher der Inhaber eines Finanzinstrumentes von einerWertsteigerung profitiert.

Spekuliert jemand auf fallenden Kurs (französischbaisse) betreibt erenglischshort selling. Mit „short“ wird jede Position bezeichnet, bei welcher der Inhaber eines Finanzinstrumentes von einerWertminderung profitiert.

Es handelt sich um Fachsprache vonHändlern, also Käufern, Verkäufern oderHaltern vonFinanzkontrakten.Diese wollen mit dem jeweiligen Kauf oder Verkauf eine bestimmte Position (Exposure) eingehen oder halten. Gehandelt werden etwaCommodities,Derivate,Devisen,Edelmetalle oderEffekten. Die Händler werden auch alsArbitrageure,Börsenhändler,Effektenhändler,Market-Maker,Skontroführer,Spekulanten oderTrader bezeichnet.

Long-Position

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Long-Positionen werden durch denKauf von Finanzkontrakten eingegangen. Es handelt sich umPluspositionen, bei denen dieForderungen (etwa ein bestimmterFremdwährungskredit aus Sicht desKreditgebers) dieVerbindlichkeiten in derselbenWährung (Fremdwährungsschulden) übersteigen, um den Kauf einesFinanzinstruments amKassamarkt oder um den Kauf vonFutures,Optionen oderSwaps.[1]

Entsprechend ist derLong-Hedge einSicherungsgeschäft gegen steigende Kurse (etwa der Kauf vonAktienindex-Futures gegen steigendeAktienkurse oder vonZinsfutures gegen steigendeRentenkurse).

Short-Position

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Short-Positionen werden durch denVerkauf von Finanzkontrakten eingegangen. Es handelt sich umMinuspositionen, bei denen die Verbindlichkeiten die Forderungen in derselben Währung übersteigen, um denLeerverkauf eines Finanzinstruments am Kassamarkt oder um den Verkauf von Futures, Optionen oder Swaps.[2]

DerShort-Put ist die Position einesStillhalters inGeld,short-call die eines Stillhalters in Handelsobjekten. Der Optionsverkäufer (Stillhalter) ist beim Put mit der Option short, mit demBasiswert aber long. Dies zeigt, dass bei der Charakterisierung mit „Long“ oder „Short“ auch unterschieden werden muss, ob sich die Bezeichnung auf das Derivat oder auf den Basiswert bezieht. So ist die Position eines Stillhalters einerVerkaufsoption auf eine Aktie

  • allgemein eine „Short Option“, weil der Stillhalter Geld gewinnt, wenn die Option an Wert verliert,
  • „Short Volatilität“, weil die Option an Wert verliert und damit der Stillhalter Geld gewinnt, wenn der Wert der für Optionen preisbestimmendenimpliziten Volatilität zurückgeht, und
  • „Long Aktie“, weil die Option an Wert verliert und damit der Stillhalter Geld gewinnt, wenn der Wert der zugrundeliegenden Aktie steigt.

Dabei werden die preisbestimmenden Parameter unter sonst gleichen Bedingungen (ceteris paribus) betrachtet.

Finanzrisiko

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Long- und Short-Positionen sindoffene Positionen (Plus- oder Minuspositionen), dieFinanzrisiken beinhalten, welchen durchGlattstellung begegnet werden könnte. Meistens ist eine Glattstellung jedoch nicht erwünscht, weil bewusst das Risiko einer offenen Position eingegangen werden soll. Offene Positionen sind alleaktivischen (passivischen)Risikopositionen, denen keine ebenso hohe undkongruente passivische (aktivische) Position gegenübersteht. Eine offene Position liegt auch dann vor, wenn künftigenAuszahlungen (Einzahlungen) nicht zeitgleich Einzahlungen (Auszahlungen) gegenüberstehen (Liquiditätsrisiko).

Eine offene aktivische Position heißt auch „Long“- oder „Plusposition“, eine offene passivische wird in derFachsprache entsprechend als „Short“- oder „Minusposition“ bezeichnet. EinKreditinstitut, das in seinem gesamten Devisenbestand 120 % „Long“ und 50 % „Short“-Positionen aufweist, besitzt eineNetto-Exposure von 70 %. Die Netto-Exposure ist einRisikomaß für das imPortfolio vorhandeneMarktrisiko:

Marktrisiko des Netto-Exposure=Long-PositionenShort-PositionenEigenmittel100%{\displaystyle {\text{Marktrisiko des Netto-Exposure}}={\frac {{\text{Long-Positionen}}-{\text{Short-Positionen}}}{\text{Eigenmittel}}}\cdot 100\,\%}

Bei Kreditinstituten brauchen lediglich die Netto-Exposures mitEigenmitteln unterlegt zu werden (Art. 204 Abs. 1CRR). Sind alle Positionen glattgestellt, fällt mithin keine Eigenmittelunterlegung an. AlsBrutto-Exposure (englischgross-exposure) bezeichnet man die Addition von „Long“- und „Short“-Positionen, um die Summe aller offenen Positionen erkennen zu können. Der obige Devisenbestand weist mithin eine Brutto-Exposure von 170 % auf.

Sonstiges

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In einem erweiterten Sinn werden „Long und Short“ analog für eine Positionsnahme in beliebigen Marktparametern verwendet. So bezeichnet man die Position eines Inhabers einerUnternehmensanleihe in diesem Jargon als „short denCredit Spread“, weil die Unternehmensanleihe bei einer Ausweitung (Vergrößerung) des Credit Spreads an Wert verliert.

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Grill/Ludwig Gramlich/Roland Eller (Hrsg.),Gabler Bank Lexikon: Bank, Börse, Finanzierung, 1996, S. 1064
  2. Jürgen Krumnow/Ludwig Gramlich/Thomas A. Lange/Thomas M. Dewner (Hrsg.),Gabler Bank-Lexikon: Bank, Börse, Finanzierung, 2002, S. 1163
Normdaten (Sachbegriff):GND:4194646-7(lobid,OGND,AKS)
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