Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Londoner Protokolle zu Griechenland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

DieLondoner Protokolle zu Griechenland befassten sich mit der Schaffung eines hellenischen Staates. Im ersten Londoner Protokoll vom 22. März 1829 wurden in einem Papier dreier europäischer Großmächte die Grenzen des neuen StaatesGriechenland festgelegt. In den Jahren 1830 und 1832 wurden in weiteren Protokollen Modifizierungen der gemeinsamen Vereinbarungen, auch nach Abstimmungen mit demOsmanischen Reich, getroffen.

Vorgeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Nach Ausbruch derGriechischen Revolution mussten sich die Großmächte mit der Situation auf dem südlichenBalkan befassen. Stand dieHeilige Allianz dem Freiheitsdrang der Griechen ursprünglich ablehnend gegenüber, änderte sich die Haltung von Großbritannien, Frankreich und Russland nach geraumer Zeit. Das erfolgreiche Eingreifen ägyptischer Hilfstruppen unterMuhammad Ali Pascha auf dem Balkan und zur See zugunsten des Osmanischen Reichs ließ eine Unterdrückung des Aufstandes wahrscheinlich werden. Großmachtinteressen, aber auch bekannt gewordene Kriegsgräuel führten zu einem Stimmungsumschwung in Europa, undPhilhellenen wie etwaLord Byron unterstützten die Griechen in ihrem Kampf um einen eigenen Staat.

Am 6. Juli 1827 einigten sich Großbritannien, Frankreich und Russland imLondoner Vertrag auf eine Intervention zugunsten der griechischen Revolutionäre und baten um einen Waffenstillstand, was von osmanischer Seite abgelehnt wurde. Die folgendeSeeschlacht bei Navarino am 20. Oktober 1827 setzte die Flotte des Osmanischen Reiches so gut wie außer Gefecht. DerSultan war außerdem gezwungen, das Gros seiner Armeeeinheiten aus Griechenland abzuziehen, weil durch den ausgebrochenenRussisch-Türkischen Krieg die Russen im Jahr 1828 auf dem Landweg nach Konstantinopel vordrangen. Eine sich allmählich abzeichnende Niederlage der türkischen Seite führte zu Überlegungen der Alliierten, wie es in der Region weitergehen sollte.

Protokoll von 1829

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter von Großbritannien, Russland und Frankreich – AußenministerGeorge Hamilton-Gordon, 4. Earl of Aberdeen, GesandterChristoph von Lieven undJules de Polignac – unterzeichneten am 22. März 1829 das Londoner Protokoll mit den Gesprächsergebnissen. Die Regionen Zentralgriechenland, des Peloponnes und der Kykladen wurden zum selbstständigen Staat Griechenland erklärt. Seine Grenze sollte danach vomGolf von Arta im Westen bis zumGolf von Volos im Osten verlaufen. Für den neuen Staat war eine jährliche Tributzahlung von 1,5 Millionen türkischenPiastern an den Sultan geplant, unter dessenSuzeränität er bleiben sollte. Ein christlicher Fürst sollte Griechenland vom Sultan als Lehen erhalten und die erste Wahl des Herrschers von den drei Mächten und derHohen Pforte gemeinsam geschehen.

Weiterer Verlauf

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der griechische PräsidentIoannis Kapodistrias weigerte sich jedoch, der Aufforderung, alle griechischen Blockaden außer dem Bereich vonMorea und denKykladen aufzuheben und die griechischen Korps ausLivadien,Epirus undAttika zurückzuziehen, nachzukommen. Das militärische Vordringen der Russen bisAdrianopel kam den Griechen zu Hilfe und änderte unversehens die Sachlage. Russland nahm auf britische Bedenken einer Schwächung der Pforte keine Rücksicht und zwang das Osmanische Reich im Frieden von Adrianopel am 14. September 1829, im Voraus die Zustimmung zur Änderung des Londoner Vertrags zu erteilen. Die künftige Unabhängigkeit Griechenlands erkannte der unterlegene Kriegsgegner faktisch an.

Protokoll von 1830

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Londoner Protokoll vom 3. Februar 1830 wurden die Bestimmungen dahin abgeändert, dass Griechenland einen vollständig unabhängigen und tributfreien Staat unter einem eigenen König bilden sollte. Als seine Nordgrenze wurde eine westlich vom Ausfluss desAspropotamos überVrachori bis zumGolf von Malia laufende Linie bestimmt; auchEuböa, die Kykladen und die InselSkyros sollten zu Griechenland gehören. Ferner wurde die Krone Griechenlands PrinzLeopold von Sachsen-Coburg angetragen, der jedoch auf die Krone verzichtete und stattdessenKönig der Belgier wurde.

Protokoll von 1832

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Königreich Griechenland 1832 (dunkelblau)

Die Gebietsfestlegungen wurden wenige Monate später, im Londoner Protokoll vom 18. Augustjul. /30. August 1832greg., erneut von den drei Schutzmächten konkretisiert. Zum neuen Staat Griechenland gehörten nunmehr die Halbinsel Peloponnes und einige wenige ihr naheliegende Inseln, das Festland südlich vomGolf von Arta bis zumGolf von Volos, die Insel Euböa, die Kykladen und die NördlichenSporaden.[1]

Der Hoheit des Osmanischen Reiches unterstandenThessalien, Epirus,Makedonien,Kreta und die meisten Inseln.

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. http://www.gautschy.ch/~rita/archaeologie/antikenrez.html

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Quelle

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Londoner_Protokolle_zu_Griechenland&oldid=189849106
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp