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Lissabon

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterLissabon (Begriffsklärung) aufgeführt.
Lissabon
WappenKarte
Lissabon (Portugal)
Lissabon (Portugal)
Basisdaten
Staat:Portugal Portugal
Region:Lisboa
Unterregion:Metropolregion Lissabon
Distrikt:Lissabon
Concelho:Lisboa
Koordinaten:38° 43′ N,9° 10′ W38.716666666667-9.1666666666667Koordinaten:38° 43′ N,9° 10′ W
Einwohner:545.796(Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche:100,03 km²(Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:5456 Einwohner pro km²
Postleitzahl:1000–1990
Politik
Bürgermeister:Carlos Moedas
Kreis Lissabon
FlaggeKarte
Flagge von LissabonPosition des Kreises Lissabon
Einwohner:545.796(Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche:100,03 km²(Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:5456 Einwohner pro km²
Anzahl derGemeinden:24
Verwaltung
Adresse der Verwaltung:Câmara Municipal de Lisboa
Paços do Concelho – Praça do Município
1100-365 Lisboa
Website:www.cm-lisboa.pt

Lissabon (portugiesischLisboa/? [liʒˈβoɐ]) ist die HauptstadtPortugals sowie des gleichnamigenDistrikts Lissabon; sie ist mit ca. 546.000 Einwohnern sowie mit 2,8 Mio. Einwohnern imGroßraum Lissabon (Stand 2019)eine der größeren Städte in derEuropäischen Union. Der Distrikt Lissabon hatte bei der letzten Zählung 2.963.272 Einwohner. Die Metropole liegt an einer Bucht der Flussmündung desTejo im äußersten SüdwestenEuropas an derAtlantikküste derIberischen Halbinsel. Außerhalb der Stadt Lissabons erstreckt sich zwischenCascais undEstoril eine Reihe von Stränden am Atlantik.

Der Handelshafen an der Tejo-Bucht wurde vor der römischen HerrschaftAlis Ubbo genannt. Lissabon, eine Gründung derPhönizier, erhielt zu ZeitenJulius Caesars unter dem NamenColonia Felicitas Iulia römischesStadtrecht. 711 fiel der Ort wie der größte Teil der Iberischen Halbinsel an dieMauren; im Kontext desZweiten Kreuzzugs wurde Lissabon 1147 portugiesisch und damit wieder unter christliche Herrschaft gestellt. Nach der Verlegung des Königssitzes vonCoimbra wurde die Stadt im Jahr 1256 unter KönigAfonso III. zur Hauptstadt desKönigreichs Portugal. Um 1500 erlebte Lissabon einen brillanten Aufstieg zu einer der glanzvollsten Handels- und Hafenstädte der damaligen Zeit.

Ein gewaltiges Erdbeben besiegelte im Jahr 1755 den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, der bereits Jahrzehnte zuvor schleichend eingesetzt hatte, und sorgte in ganz Europa für Aufsehen. Im 19. Jahrhundert erlebte Lissabon einen Wiederaufstieg.

Seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts ist die Stadt allerdings massiv geschrumpft (von über 800.000 Einwohnern um 1980 auf etwa 500.000[3] um 2017); viele Menschen sind in das Umland gezogen. Lissabon hat mit erheblichen strukturellen Problemen zu kämpfen, unter denen vor allem die marode Bausubstanz vieler Gebäude und der enorme Straßenverkehr herausragen. Durch große und kleinere Infrastrukturprojekte hat jedoch auch schon eine Modernisierung eingesetzt, die sich u. a. in Wohnungsbau- und Renovierungsprogrammen oder auch in einem wachsenden Radwegenetz und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zeigt. 2020 wurde Lissabon zurUmwelthauptstadt Europas gekürt. Auch als IT-Standort hat die Stadt inzwischen Bedeutung, mit wachsender AnzahlStart-up-Unternehmen, IT-Entwicklungsabteilungen internationaler Unternehmen, oder auch seit 2016 als Gastgeber desWeb Summit, einem bedeutenden internationalen Technologietreffen.

Als noch immer größte Stadt Portugals mit dem wichtigsten Hafen, demRegierungssitz, den obersten Staats- und Regierungsbehörden, mehreren Universitäten und derAkademie der Wissenschaften(Academia das Ciências de Lisboa) ist die Stadt heute das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. 1994 war LissabonKulturhauptstadt Europas, mit derExpo 98 fand hier dieWeltausstellung 1998 statt, und mit demHieronymitenkloster und derTorre de Belém beherbergt die StadtUNESCO-Welterbestätten (Eintrag 1983). Auch der hier beheimateteFado ist seit 2011 UNESCO-geschütztesImmaterielles Kulturerbe. Zahlreiche internationale Großveranstaltungen fanden und finden häufig in Lissabon statt, darunter derEurovision Song Contest 2018, derMTV Europe Music Awards 2005, siebenRock-in-Rio-Festivals oder Fußball-Finalspiele wie das derFußball-Europameisterschaft 2004, desUEFA-Pokals 2005 und dieUEFA-Champions-League-Finale 2014 und2020, neben einer Vielzahl weiterer kultureller und sportlicher Veranstaltungen. Vor allem seit den 2010er Jahren zogen eine Reihe internationalbekannter Persönlichkeiten nach Lissabon, vor allem Schauspieler, Musiker und Sportler. Dies steigerte die wachsende Anziehungskraft der Stadt auf Touristen noch weiter. Inzwischen laufen Kreuzfahrtschiffe die Stadt häufig an. Die Stadt gewann mehrfach internationale Preise als Reiseziel, etwa dieWorld Travel Awards in Kategorien wie bestes Städtereiseziel (2019) oder bestes Kreuzfahrtziel (2020), u. a.[4]

Der Ort ist Sitz einiger Agenturen derEuropäischen Union, darunter derEuropäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht und derEuropäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs. Auch dieGemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder(CPLP) hat ihren Hauptsitz in Lissabon.

Lissabon galt 2007 als die sicherste Hauptstadt derEU.[5]

Geographie

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Lissabon: Blick von der Burg São Jorge

Das Stadtgebiet von Lissabon entspricht dem Kreis Lissabon und umfasst 84,7 km² Fläche bei 506.654 Einwohnern (Stand 2018).[6] Im Distrikt Lissabon leben rund 2.400.000 Menschen (Stand 2015) und in derMetropolregion Lissabon mit 3.200.414 Menschen (Stand 2015)[7] mehr als 30 % der portugiesischen Bevölkerung. Die Metropolregion erstreckt sich überGrande Lisboa am nördlichen Ufer desTejo und diePenínsula de Setúbal im Süden.

Geographische Lage

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Satellitenbild Lissabons

Lissabon befindet sich auf derIberischen Halbinsel. Die Stadt liegt an einer Bucht am nördlichen Ufer der Flussmündung desTejo im äußersten SüdwestenEuropas an derAtlantikküste. Der sich kurz vor seinerMündung ausbreitende Tejo verengt sich auf den letzten Kilometern bis zum Atlantik. Dort zieht sich die Stadt am Ufer entlang. Vom Ufer aus steigt sie stufenförmig an mehreren Hügeln empor. In Lissabon gibt es hohe Hügel und tiefe Taleinschnitte. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet erreicht 226 Meter. Die Stadt hat sich lange Zeit nur am Tejo entlang entfaltet. Seit dem 20. Jahrhundert breitet sich die Hauptstadt beständig landeinwärts aus.

Geologie

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Die Stadt liegt auf sieben Hügeln, die kleineren Anhöhen nicht mitgerechnet. ImAtlantik auf der Höhe vonCádiz verläuft in ostwestlicher Richtung einetektonische Verwerfung, die sogenannte Gloria-Blattverschiebung. Zwei weitere tektonische Besonderheiten, dieGorringe-Bank und die Marquês-de-Pombal-Verwerfung, liegen auf Höhe der portugiesischen Südküste. Erdbeben sind eine Folge des Zusammenstoßens der nordwärts driftenden afrikanischen Platte mit der iberischen Halbinsel (eurasischen Platte).[8][9] Des Weiteren deuten zahlreiche aktiveSchlammvulkane im Golf von Cadiz auf fortwährende seismische Aktivitäten in der Region hin. Aufgrund der vergangenenErdbeben wurden 2004 am Meeresboden Beobachtungspunkte angelegt. Sie sollen Temperatur- und Druckschwankungen messen, die auf Spannungen in derErdkruste hindeuten, die sich in einem Erdbeben entladen können.

Klima

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DieKlimaklassifikation nachLauer und Frankenberg (1987) ordnet das Klima Portugals dem maritimen undsemihumiden Klima der subtropischenKlimazone zu.Aufgrund seiner Lage direkt am Atlantik wird es vom Temperaturverhalten des Meeres geprägt: Nicht zu heiße Sommer und verhältnismäßig milde Winter. Die Temperaturen fallen nur selten unter 0 °C. Noch seltener ist Schneefall zu verzeichnen.

Lissabon
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
110
 
15
8
 
 
111
 
16
9
 
 
69
 
18
10
 
 
64
 
19
11
 
 
39
 
22
13
 
 
21
 
25
16
 
 
5
 
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17
 
 
6
 
28
18
 
 
26
 
26
17
 
 
80
 
22
15
 
 
114
 
18
11
 
 
108
 
15
9
_Temperatur (°C)  _Niederschlag (mm)
Quelle:wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lissabon
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)14,515,617,619,121,724,827,427,926,422,417,814,820,9
Mittl. Tagesmin. (°C)8,29,09,911,113,015,617,417,717,014,611,28,912,8
Niederschlag (mm)11011169643921562680114108Σ753
Sonnenstunden (h/d)4,65,36,77,89,410,111,411,18,76,95,24,67,7
Regentage (d)1111886311481010Σ81
Wassertemperatur (°C)14141415161718191918161516,3
Luftfeuchtigkeit (%)80777570676663637073788171,9
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
14,5
8,2
15,6
9,0
17,6
9,9
19,1
11,1
21,7
13,0
24,8
15,6
27,4
17,4
27,9
17,7
26,4
17,0
22,4
14,6
17,8
11,2
14,8
8,9
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Die Monate mit den höchsten Niederschlagswerten sind Oktober bis März. Entscheidend ist die Lage am kühlen Kanarenstrom, der in südlicher Richtung an der Küste Portugals entlangstreicht. Er bewirkt in der warmen Jahreszeit häufigKüstennebel. Im Winter liegt Lissabon im Einflussbereich atlantischer Tiefausläufer, die im Küstenbereich viel Regen bringen. Das jährliche Niederschlagsmittel beträgt 656 mm.

Etymologie

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Es gibt unterschiedliche Erklärungen zur Namensentstehung. Lissabon wurde von denGoten undRömernOlissipona bzw.Olisibona genannt.[10] DieVolksetymologie sieht darin einen Zusammenhang mit dem HeldenOdysseus.[11] Unter Julius Caesar hieß der zur Provinz Lusitania gehörende OrtFelicitas Julia. Andere leiten den Namen Lissabon von dem phönizischenAlis ubbo ab.[12] Eine weitere Theorie erklärt die Namenschöpfung mit den vorrömischen Namen des FlussesTejo,Lisse oderLucio.

Der Name Lissabon wird üblicherweise als „LX“ oder „Lx“ abgekürzt, was auf die antiquierte Schreibweise „Lixbõa“ zurückgeht.[13] Während die alte Schreibweise inzwischen komplett aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist und gegen moderne Sprachstandards verstößt, wird die Abkürzung immer noch häufig verwendet, sofern nichtLIS verwendet wird wie international für denFlughafen von Lissabon.

Stadtgliederung

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Karte mit den ehemaligen 53 Stadtgemeinden(freguesias) und 4 Bezirken(bairros)

Lissabon war bis 2013 in 53 Stadtgemeinden[14] aufgegliedert, die wiederum aus administrativen Gründen vier Bezirken(bairros) zugeordnet waren.

Karte mit den aktuellen 24 Stadtgemeinden(freguesias) in 5 Zonen(UIT – Unidades de Intervenção Territorial)

Nach langer öffentlicher Diskussion verabschiedete das Portugiesische Parlament am 8. November 2012 das Gesetz Nr. 56/2012 zur Reorganisation der Stadtgemeinden von Lissabon.[15] DieGebietsreform in Portugal trat im folgenden Jahr in Kraft. Seit 2013 ist Lissabon in 24 Stadtgemeinden (freguesias) aufgegliedert:[16][17]

Kreis Lissabon
GemeindeEinwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Ajuda14.3062,884.973110601
Alcântara13.8505,072.729110602
Alvalade33.3095,346.236110654
Areeiro21.1601,7412.141110655
Arroios33.3022,1315.651110656
Avenidas Novas23.2612,997.768110657
Beato12.1832,464.953110607
Belém16.54610,431.587110658
Benfica35.3628,034.406110608
Campo de Ourique22.1401,6513.407110659
Campolide14.7872,775.330110610
Carnide18.0283,694.887110611
Estrela20.2674,604.402110660
Lumiar46.3346,577.047110618
Marvila35.4797,124.981110621
Misericórdia9.6582,194.406110661
Olivais32.1798,093.979110633
Parque das Nações22.3825,434.118110662
Penha de França28.4752,7110.505110663
Santa Clara23.6453,367.047110664
Santa Maria Maior10.0513,013.337110665
São Domingos de Benfica34.0764,297.935110639
São Vicente13.9561,997.028110667
Santo António11.0601,497.401110666
Kreis Lissabon545.796100,035.4561106

Geschichte

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Die Stadt wurde in ihrer Geschichte mehrfach vonErdbeben, Feuersbrünsten undEpidemien heimgesucht.

Von den Anfängen bis 1147

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Provinz Lusitania
DasAftasiden-Emirat vonBadajoz beim Tod Ibn al-Aftas' (1045)

DiePhönizier gründeten ab 1000 v. Chr. in Portugal Stützpunkte, vermutlich auch an der Stelle des heutigen Lissabon. Sie und später dieKarthager sollen den PlatzAlis Ubbo (fröhliche Meeresbucht bzw. lustiger Meeresbusen) genannt und als einzigen großen Naturhafen an der iberischenAtlantikküste genutzt haben. Ausgrabungen bereits aus phönizischer Zeit können imCastelo de São Jorge besichtigt werden; weit umfangreicher sindgriechische Siedlungsspuren. Sollte sich hier nicht nur ein Handelspunkt, sondern tatsächlich eine griechische Stadt(polis) befunden haben, so ist der griechische Name dieser Siedlung unbekannt. NachPlinius dem Älteren galt Lissabon in späterer Zeit als eine Gründung desOdysseus.

Unterrömischer Herrschaft, ab etwa 205 v. Chr., hieß die Stadt zunächstOlisipo.Julius Caesar gelang es imKeltiberischen Krieg ab 60 v. Chr. von Lissabon aus, den letzten Widerstand der einheimischen Stämme zu brechen. Unter Caesar wurden hier später römische Veteranen angesiedelt, um das Gebiet zu kontrollieren; die Ortschaft erhielt 48 v. Chr. das römische Stadtrecht und wurde nachfolgend alsColonia Felicitas Iulia zu einem größeren Ort in der ProvinzLusitania. Ab 409 n. Chr. drangen dann barbarische Stämme von Gallien aus auf die Iberische Halbinsel vor.[18] Während derspätantikenVölkerwanderungszeit versuchtenAlanen,Sueben,Vandalen undWestgoten Lissabon zu besetzen. Im Jahr 468 übergab der römische StadtkommandantLusidius die Stadt an die Sueben, doch schon kurz nach dem Erdbeben von 472, bei dem große Teile der alten Römerstadt zerstört wurden, begann die Herrschaft der Westgoten. Die Westgoten erneuerten wahrscheinlich die römische Festungsmauer.

719 wurde Lissabon von muslimischenMauren erobert und später Teil desEmirats von Córdoba. Danach erlebte die Stadt, die nun al-Ushbuna hieß, ihren ersten großen Aufschwung.Alfons II. siegte zwar beiLugo im Kampf gegen die Mauren, drang bis zumTejo vor und eroberte 798 für kurze Zeit die Stadt.[19] Lissabon fiel jedoch bald danach wieder an die Mauren. ImKalifat von Córdoba war die Stadt einer der wichtigsten Häfen, zugleich versuchten christliche Galicier und Leonesen wiederholt, den Ort einzunehmen. Im Jahr 955 sandteOrdonho III de Leão im Kampf gegen die Muslime seine Armee bis nach Lissabon.[20]Wikinger verwüsteten die Stadt und das Umland im Jahr 844.[21]

Im 11. Jahrhundert gehörte Lissabon zum Emirat der maurischenAftasiden von Badajoz. Ab 1093 bekam Graf Raymond von Armous, ein jüngerer Sohn des HerzogsWilhelm I. vonBurgund, vom leonesischen KönigAlfons VI. die Herrschaft in Galicien übertragen. Von dort aus unternahm er Feldzüge gegen die Mauren im Süden. Dabei gelang es ihm, vorübergehend in Lissabon einzuziehen, nachdem der muslimische Herrscher von Badajoz sich König Alfons unterworfen hatte.[22] Doch auch diese Eroberung (bis 1095) war ebenso wie die Besetzung Lissabons durch norwegische Kreuzfahrer unterSigurd 1108 (bis 1111) noch nicht von Dauer.

Auch beim Regierungsantritt vonKönig Dom Afonso Henriques (Alfons I.) wurde der Süden der Iberischen Halbinsel noch von den Mauren gehalten. Doch im Jahr 1147 führte dieBelagerung von Lissabon endgültig zur Einnahme der Stadt durch die Portugiesen (reconquista, deutsch „Rückeroberung“). Entscheidend war dabei auswärtige Unterstützung für die Angreifer: Die erfolgreiche Belagerung der Stadt durch ein Kreuzritterheer des Zweiten Kreuzzugs sicherte Alfons I. die Grundlage für die Herrschaft über das gesamte Umland. Gegen 1195 wurde der heiligeAntonius von Padua, der zuweilen auchAntonius von Lissabon genannt wird, in Lissabon geboren.

Als Hauptstadt des Königreichs Portugal bis zur spanischen Besetzung

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Alfons III. verlegte 1256 seine Residenz vonCoimbra nach Lissabon. Die Stadt wurde damit zur Hauptstadt des Königreichs Portugal. 1344 erschütterte ein Erdbeben die Stadt.[23] Die großePest, der von September 1348 bis Anfang 1349 wahrscheinlich mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Landes zum Opfer fielen, dezimierte auch radikal die Bevölkerung der portugiesischen Hauptstadt.

Verlauf der alten Stadtmauer, 1598

Ferdinand I. ließ nach seiner Thronbesteigung 1367 eine neue Stadtmauer errichten. Die Bauarbeiten an der Ringmauer waren um 1370 abgeschlossen. Im Frieden von Alcoutim verpflichtete sich Ferdinand I. unter anderem, eine TochterHeinrich II. zu heiraten. Er verliebte sich dann aber in die portugiesische AdligeLeonore Teles de Menezes und heiratete diese anstatt der kastilischen Prinzessin. Verärgert über den Vertragsbruch griff Heinrich II. daraufhin Portugal an und plünderte im Jahr 1373 Lissabon. Zehn Jahre später war Lissabon Schauplatz der ersten „bürgerlichen“ Revolution in Europa: Nach dem Tode Ferdinands I. übernahm zunächst dessen Witwe, Leonore Teles de Menezes, zusammen mit einem Liebhaber für sechs Wochen die Macht. Daraus erwachsende Spannungen und Auseinandersetzungen mündeten schließlich in die Krise bzw.Revolution von 1383. In Lissabon kam es zu einem Aufstand der Handwerkerzünfte. Gestützt auf große Teile des niederen Adels und auf das Bürgertum vonPorto und Lissabon stellte sich der spätere KönigJohann I. an die Spitze des Aufstandes, tötete eigenhändig Leonores Liebhaber und zwang Leonore ins Exil nach Kastilien.Sein Sohn,Heinrich der Seefahrer, legte um 1430 die Grundlagen für Portugals Aufstieg zur Seemacht, mit Lissabon als wichtigstem Hafen.

Unter der HerrschaftManuels I. entwickelte sich Lissabon zu einem führenden Zentrum des Welthandels. Am 9. September 1499 wurde hierVasco da Gama nach seiner ersten Indienreise ein triumphaler Empfang bereitet. 1503 kam es in Lissabon zur Gründung derCasa da Índia, deren Tätigkeit die Basis der portugiesischen Wirtschafts- und Handelspolitik in den folgenden beiden Jahrhunderten bildete. Besonders in Lissabon wuchsen Handel und Gewerbe, was nicht unwesentlich der Ausbeutung derportugiesischen Kolonien in Afrika, Asien und Südamerika zu verdanken war. Bereits um 1500 sprach man von einer ersten Blüte Lissabons, die bis Mitte des 16. Jahrhunderts andauerte. Der Lissabonner Hafen war in der damaligen Zeit einer der größten der Erde.

Inquisition im 17. Jahrhundert

1506 kam es zur Zeit Manuels I. in der Stadt zu einemPogrom gegen die in den Jahren zuvor zwangsgetauftenJuden (Marranen), der hohe Opfer forderte, die Handels- und Finanzbeziehungen der Stadt nachhaltig schädigte und eine Auswanderungswelle in Gang setzte.[24] Die erste Volkszählung in Portugal wurde dann in der Zeit von 1527 bis 1532 durchgeführt. Lissabon zählte damals 13.010 Haushalte bzw. zwischen 50.000 und 65.000 Einwohner.[25] Die Stadt hatte sich zu einer europäischen Metropole entwickelt. 1531 wurde sie jedoch erneut von einem Erdbeben erschüttert. Dabei kam eine unbekannte Zahl von Einwohnern ums Leben. Die Schätzzahlen liegen zwischen 1.000 und 30.000 Menschen.[26]

1536 wurde unterJohann III. dieInquisition eingeführt. Vier Jahre später fanden in Lissabon die ersten öffentlichen Vollstreckungen von Urteilen statt.[27] 1569 forderte einePestepidemie in Lissabon und Umgebung bis zu 60.000 Menschenleben.

Von der spanischen Besetzung bis zum großen Erdbeben

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1580 starb König Heinrich I. Im Rahmen eines Portugalfeldzugs nahm im selben Jahr derHerzog von Alba Lissabon für die spanische Krone in Besitz. Zwei Jahre später verstarb er in Lissabon als Portugiesischer Generalgouverneur der spanischenHabsburger. Vom Tag der Eroberung blieb Lissabon für die folgenden 60 Jahre von den Spaniern besetzt; Portugal war in dieser Zeit inPersonalunion mit Spanien vereint. Am 28. Mai 1588 liefen die ersten Schiffe derSpanischen Armada gegen England aus dem Hafen von Lissabon aus. Der Aufbruch der Kriegsflotte mit 130 Schiffen zog sich bis zum 30. Mai hin. Die Schiffe waren mit etwa 27.000 Soldaten bemannt und mit über 2600 Kanonen bestückt.

Lissabon, 1650

Am 1. Dezember 1640 schlossen sich mehrere portugiesische Adlige zum Aufstand gegen die spanische Regierung zusammen. Frankreich, der große Widersacher der Habsburger (und damit auch Spaniens), sah darin eine Chance, die Habsburger zu schwächen, und ermunterte den Herzog von Braganza zum Aufstand. In einem Handstreich wurde die spanische Statthalterin,Margarete von Savoyen, die Herzogin von Mantua, in Lissabon gestürzt und das Oberhaupt der Familie Braganza,Herzog Johann II. am 15. Dezember 1640 alsJohann IV. zum König von Portugal ausgerufen. Es folgte ein jahrelanger Krieg. Erst 1668 beendete derVertrag von Lissabon denSpanisch-Portugiesischen Krieg und besiegelte die erneute Unabhängigkeit des Landes.

1696 leiteten Gold- und spätere Diamantenfunde in Brasilien eine zweite Blüte der portugiesischen Hauptstadt ein. Am 27. Dezember 1703 wurde derMethuenvertrag zwischen England und Portugal in Lissabon geschlossen. Das Abkommen band Portugal wirtschaftlich noch enger an England, was in den folgenden Jahrzehnten zu einem langsamen ökonomischen Niedergang Lissabons führte, das nun wohl über 200.000 Einwohner zählte und damit eine Metropole Europas war.[28]

Kirche des beim Erdbeben zerstörtenConvento do Carmo

Am 1. November 1755 wurde Lissabon durch ein sehr starkesErdbeben und einen anschließendenTsunami zu zwei Dritteln zerstört. Nach heutigen Schätzungen hatte es die Stärke 8,7 bis 9,0 auf derRichterskala. Zeitgenössische Quellen geben allein für Lissabon bis zu 60.000 Todesopfer an; die Zahl dürfte übertrieben sein, doch gehen auch moderne Schätzungen von bis zu 100.000 Opfern in ganz Portugal aus. Die Erschütterungen waren in ganz Europa und Nordafrika zu spüren. Planmäßig wiederaufgebaut wurde die Stadt auf Geheiß vonSebastião José de Carvalho e Melo, der ab 1769 unter seinem Adelstitel „Marquês de Pombal“ bekannt wurde. Besonders typisch für diesen Wiederaufbau ist dieBaixa, die Unterstadt, mit ihren rechtwinklig angelegten Straßen im Bereich um dieRua Augusta. Neben den physischen Schäden, die das Erdbeben anrichtete, erschütterte es auch dieaufklärerischen undtheistischen Denkweisen vieler Philosophen, welche die Ursache dieser Naturkatastrophe nicht erkennen konnten, dieTheodizee-Frage stellten und ihrenOptimismus aufgaben.Voltaire schrieb als Reaktion auf das Beben seinPoème sur le désastre de Lisbonne (1756).

Siehe auch:Erdbeben von Lissabon 1755

Zeit nach dem Beben bis zur Ersten Portugiesischen Republik

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Bau desRossio-Bahnhofs, 1886

Lissabon erholte sich in den Folgejahren und erhielt im Jahr 1780 seine erste Straßenbeleuchtung mit Öllaternen.[29] Das erste Postamt der Stadt eröffnete 1800. Im Jahr 1807 kam es zur Besetzung Portugals durch französische Truppen. Die Königsfamilie mitsamt dem Hofstaat floh deshalb nachBrasilien. Ende November 1807 verließen 36 Schiffe mit rund 15.000 Personen und der Aristokratie des Landes den Lissabonner Hafen. PrinzregentJohann VI. erreichte im März 1808 Brasilien.Rio de Janeiro wurde danach neuer Regierungssitz.[30]

In der Stadt brach 1811Typhus aus. 1833 folgte dannCholera. Daran starben innerhalb von 9 Monaten 13.522 Menschen.[31] ImMiguelistenkrieg wurde das von KönigMichael besetzte Lissabon am 24. Juli 1833 von TruppenPeters I. eingenommen.[32] Während derSeptemberrevolution trafen am 9. September 1836 setembristische Abgeordnete aus Porto, an ihrer Spitze Manuel da Silva Passos, in der portugiesischen Hauptstadt ein. Sie wurden von der Bevölkerung Lissabons triumphal empfangen.

Im Jahre 1849 wurden die ersten Straßenlaternen mit Gas beleuchtet. Zwei Jahre später eröffnete die Eisenbahnlinie Lissabon–Carregado. DerVertrag von Lissabon beschloss am 20. April 1859 die Aufteilung und den Austausch portugiesischer und niederländischer Besitzungen auf demSolor- undTimorarchipel zwischen Portugal und den Niederlanden. 1873 erfolgte die Inbetriebnahme der Pferdebahn, genannt „O Americano“. Die ersten elektrischen Straßenlaternen wurden 1878 angeschlossen. DerRossio-Bahnhof eröffnete offiziell am 11. Juni 1890. DerElevador do Município bestand von 1897 bis 1920.

Von der Ersten Portugiesischen Republik bis zur Gegenwart

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Lissabon, 1919
Denkmal amParque Eduardo VII. für den25 de Abril, die Nelkenrevolution

Am 5. Oktober 1910 wurde auf dem Balkon des Rathauses dieErste Portugiesische Republik ausgerufen. KönigEmanuel II. floh daraufhin ins Exil nach England. Damit endete die 771-jährige Geschichte der portugiesischen Monarchie. Am 19. Oktober 1921 wurden in derLissabonner Blutnacht bei einem Aufstand der Republikanischen Garden der RegierungschefAntónio Joaquim Granjo und eine Reihe anderer Politiker getötet. Ein Militärputsch beendete im Jahr 1926 die Erste Portugiesische Republik. Acht Jahre später kam der Ministerpräsident und Diktator von PortugalAntónio de Oliveira Salazar an die Macht. Er verkündete denEstado Novo, den „Neuen Staat“, eine konservativ-autoritäreDiktatur. In der Zeit desEstado Novo, von 1926 bis 1974, wuchs die Stadt weiter. Sie wurde zu Lasten des restlichen Landes ausgebaut.

Während desZweiten Weltkrieges blieb Portugal neutral; Geheimdienste beider Seiten wurden hier tätig; Männer wieIan Fleming undJohnny Jebsen arbeiteten hier, und Gefangene wieGeorge F. Kennan wurden in Lissabon ausgetauscht.

DieStatue des Cristo Rei inAlmada, die sich mit ausgebreiteten Armen der Stadt Lissabon zuwendet, wurde nach rund zehnjähriger Bautätigkeit am 17. Mai 1959 eingeweiht. Im Dezember 1959 eröffnet die ersteMetro-Linie in Lissabon. 1966 wurde eineHängebrücke über den Tejo nachAlmada fertiggestellt, die derGolden-Gate-Brücke inSan Francisco ähnelt. Vor derNelkenrevolution noch nachAntónio de Oliveira Salazar benannt, heißt sie nunPonte 25 de Abril (deutsch „Brücke des 25. April“).

Ende April 1974 war Lissabon das Zentrum derNelkenrevolution. Mit der Beendigung desKolonialkriegs in Afrika 1975 kam es zu einer Fluchtwelle aus Angola und Mosambik insbesondere in den Großraum von Lissabon. Ein Großbrand im AltstadtviertelChiado zerstörte 1988 diverse Gebäude. Im Jahr 1994 wurde LissabonKulturhauptstadt Europas. Zwei Jahre später verabschiedeten der Europarat und die UNESCO in Lissabon eine neue gemeinsame allgemeine Hochschulkonvention, die sogenannte „Lissabon-Konvention“.[33] 1998 wurde die insgesamt über 17 Kilometer lange Autobahn-BrückePonte Vasco da Gama über den Tejo anlässlich derWeltausstellungExpo 98 fertiggestellt.

Im März 2000 verabschiedeten die europäischen Staats- und Regierungschefs auf einem Sondergipfel dieLissabon-Strategie. Die Strategie hat das Ziel, die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Am 13. Dezember 2007 wurde unter portugiesischer Ratspräsidentschaft derVertrag von Lissabon (auch EU-Grundlagenvertrag genannt) zwischen den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterzeichnet. BeimNATO-Gipfeltreffen in der Zeit vom 19.–20. November 2010 hat die NATO in Lissabon einneues strategisches Konzept beschlossen. Zu dem Konzept gehört der Aufbau eines Raketenabwehrschirms zum Schutz ihres gesamten Territoriums.

Lissabon war vom 8. bis zum 12. Mai 2018 Austragungsort des63. Eurovision Song Contest, nachdemSalvador Sobral mitAmar Pelos Dois denESC 2017 in Kiew gewonnen hatte.

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

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Die Bevölkerung der eigentlichen Stadt beträgt 545.796 (Stand: 19. April 2021); die Einwohnerzahl für dieMetropolregion Lissabons beträgt gemäß dem Instituto Nacional de Estatística („Nationales Institut für Statistiken“) etwa 2.800.000. Die Bevölkerungsdichte der Stadt selbst beträgt 6.658 Einwohner pro km². Im Jahr 2007 waren 13 % der Bevölkerung unter 15 Jahre alt und 24 % über 65 Jahre. Der nationale Durchschnitt Portugals lag bei den Personen über 65 Jahren dagegen nur bei 17 %. Frauen stellen mit 54 % mehr als die Hälfte der Einwohner Lissabons.[34]

Leerstehendes Gebäude in der Innenstadt

In den 1980er und 1990er Jahren hat Lissabon einen dramatischen Bevölkerungsrückgang erlebt. Trotz des Zuzugs von 53.000 Menschen zwischen 1996 und 2001 verließen im Jahr 2001 für jeden neu nach Lissabon gezogenen Bewohner zwei weitere die Stadt. Die Zuzügler sind vorrangig Familien, die dank ihrer finanziellen Mittel für die hohen Wohnraumkosten aufkommen können; vor allem jüngere Leute und Vertreter des Mittelstandes sind hingegen weggezogen. Der Tendenz zurSuburbanisierung, die in der Stadt zu beobachten ist, wird durch die sukzessive Verlagerung von Wohnraum in das Großstadtgebiet von Lissabon entgegengewirkt: Dies erhöht die Zahl der Berufspendler massiv, so dass Mobilitäts- und Transportprobleme inzwischen ein kritischer Faktor im Alltag der Stadt und in Hinblick auf die Lebensqualität ihrer Bürger geworden sind.[35]

Einwohnerentwicklung von Lissabon (1801–2021)

JahrEinwohner
1801203.999
1849174.668
1900350.919
JahrEinwohner
1930591.939
1960801.155
1981807.937
JahrEinwohner
1991663.394
2001564.657
2004529.485
JahrEinwohner
2005519.795
2006509.751
2007499.700
JahrEinwohner
2011552.700
2021545.796
Kathedrale von Lissabon

Religion

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Siehe auch:Liste der Patriarchen von Lissabon

Die Mehrheit der Lissabonner bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 gab etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung Lissabons an, katholisch zu sein (54,9 %) und 35 % gaben an, keine Religion zu haben (davon 13,1 % Gläubige ohne Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, 10 % Atheisten, 4,9 % Indifferente und 6,9 % Agnostiker). 10 % der Bevölkerung gaben an, kleineren Religionsgemeinschaften anzugehören, wobei die Hälfte (5 %) protestantischen Kirche angab und sich die weiteren 5 % auf die Zeugen Jehovas, Muslime, Buddhisten, Orthodoxe und andere verteilten. Nur 11,4 % der Bevölkerung von Lissabon gaben an, wöchentlich eine Kirche oder einen anderen Ort des Gottesdienstes zu besuchen.[36]

Neben ihrer demographischen Präsenz ist die römisch-katholische Kirche auch historisch in der Stadt präsent: Das erste Bistum Lissabon wurde bereits im 4. Jahrhundert gegründet. Als die Stadt von den Mauren erobert wurde, existierte es als zum Teil vakantesTitularbistum der römisch-katholischen Kirche weiter. Daneben gibt es Hinweise auf namentlich nicht bekanntemozarabische Bischöfe von Lissabon. Nach der Zurückeroberung durchAlfons I. lebte es als römisch-katholisches Bistum unter seinem Bischof, dem Normannen Gilbert von Hastings (Bischof von 1147 bis 1166), wieder auf. In diesem Zeitraum begann auch die Errichtung der KathedralkircheIgreja de Santa Maria Maior, am ehemaligen Standort einer Moschee, die heute als älteste Kirche der Stadt gilt. 1394 wurde das Bistum Lissabon zum Erzbistum erhoben, 1716 wurde schließlich dasPatriarchat von Lissabon errichtet. Nach demEuropäischen Jugendtreffen 2004/2005 richtete Lissabon 2023 mit dem37. Weltjugendtag eine weitere kirchliche Großveranstaltung aus[37], an deren Abschlussgottesdienst mit PapstFranziskus im Tejo-Park etwa 1,5 Millionen Menschen teilnahmen.[38]

Der FriedhofCemitério Alemão der deutschen Gemeinde liegt in der Stadtgemeinde Santo Condestável.

Kommunalpolitik

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Stadtrat und Gemeinderat

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Die Gemeinde- und Kommunalversammlung werden von den Einwohnern nach dem Verhältniswahlprinzip gewählt. Der direkt gewählte Stadtrat und der Gemeinderat stellen die lokale staatliche Gewalt. Sie sind der jeweiligen Versammlung gegenüber verantwortlich. Die lokale Selbstverwaltung finanziert sich aus örtlichen Einnahmen und Eigenvermögen sowie aus dem staatlichen Finanzausgleich. Der Haushaltsplan wird vom Gemeinde- bzw. Stadtrat ausgearbeitet und der jeweiligen Versammlung zur Entscheidung vorgelegt. Im Großraum Lissabon trugen in den letzten Jahren Einnahmen von 40 bis 50 Prozent, aus der Immobiliensteuer sowie Kfz- und Gewerbesteuer, zum örtlichen Haushalt bei.

Die Cámara Municipal(dt. Stadtrat) besteht aus 17 und die Assembleia Municipal(dt. Gemeinderat) aus 107 Mitgliedern. Die Mitglieder des Gemeinderates werden von der Gemeindeversammlung gewählt. Den Gemeinderatsvorsitz übernimmt der Kandidat auf dem ersten Listenplatz der stärksten Partei vor Ort. Den Bürgermeister stellt die Partei mit dem höchsten Anteil der Sitze im Stadtrat.[39]

Die Kommunalwahlen vom 9. Oktober 2005 brachten folgende Ergebnisse:

Stadt-/GemeinderatPSDPSPCPBEPPPEV
Cámara Municipal852110
Assembleia Municipal562813532

Die Kommunalwahlen in der Zeit von 2007 bis 2017 brachten folgende Ergebnisse:

Stadtrat (Cámara Municipal),[40] 2007–2017
JahrPCPPSPSDCDSPPMUDPAPUADCDUBECRHRPAN
20079.529.515.73.70.4---9.56.816.710.2-
2009-44.038.7---8.14.6---
2013-50.922.41.2---9.94.6--2.3
2017-42.011.220.6---9.67.1--3.0
Quelle:Comissão Nacional de Eleições

Bürgermeister

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Siehe auch:Liste der Bürgermeister von Lissabon

Im Mai 2007 waren vorgezogene Kommunalwahlen nötig, weil der damalige Lissabonner BürgermeisterCarmona Rodrigues aufgrund einer Korruptionsaffäre zurücktreten musste. In der Wahl am 15. Juli 2007 wählten die LissabonnerAntónio Luís Santos da Costa[41] mit einer einfachen Mehrheit von 29,54 Prozent zum Bürgermeister der portugiesischen Hauptstadt. Die Wahlbeteiligung lag bei 37,39 Prozent. Am 6. April 2015 wählten die LissabonnerFernando Medina zum neuen Bürgermeister von Lissabon.[42]

Wappen

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Wappen von Lissabon
Wappen von Lissabon
Blasonierung: „Im Wellenschnitt von Gold und Grün geteilt, unten drei silberneWellenbalken nach der Teilung, daraus wachsend ein schwarzes einmastigesSegelschiff mit silberner, linkswehender Mastflagge mit Doppelschwenkel und eingerolltem silbernemRahsegel, auf den Schiffsenden je ein schwarzer Vogel, einander zugewandt (Rabe und Krähe).

Über dem Wappen eine schwarzgefugte goldeneMauerkrone, unten vier schwarze Rundportale, oben fünf aufgesetzte Zinnentürme, darin je ein schwarzes Portal, überhöht von zwei schwarzen Fenstern, unter dem Schild ein weißes Band mit der dreiteiligenDevise in schwarzenMajuskeln: „MUI NOBRE E – SEMPRE LEAL – CIDADE DE LISBOA“ (dt.Sehr edle und stets treuergebene Stadt Lissabon).

Der untere Schild wird von der Kette zum anhängendenTurm- und Schwertorden umgeben.“

Wappenbegründung: Den Wappenschild von Lissabon ziert ein Segelschiff mit zwei Raben. Die Abbildung bezieht sich auf eine Legende. Angeblich wurde der Leichnam des StadtheiligenVicente de Saragoça in einem führerlosen Boot begleitet von einem Raben und einer Krähe an der Algarveküste, amCabo de São Vicente, angetrieben. Von diesem Ort wurde der Leichnam nach Lissabon gebracht und dort beigesetzt.[43] Die Stadt wurde mit dem Turm- und Schwertorden ausgezeichnet.
Siehe auch:Liste der Wappen in Lissabon

Partnerstädte

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Lissabon unterhältStädtepartnerschaften mit folgenden Städten:[44]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Stadtbild

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Torre de Belém (Bauzeit 1515–1521)
Mosteiro dos Jerónimos
Praça do Comércio in Lissabon

Das heutige Stadtbild von Lissabon geht vornehmlich auf Baumaßnahmen nach dem großen Erdbeben im Jahr 1755 zurück. Das Zentrum von Lissabon ist dieBaixa. Die Altstadt besticht durch ihre Fliesenfassaden und mittelalterlichen, engen Gassen. Nach dem Erdbeben waren Ziegel knapp und teuer. Fassaden konnten mitAzulejos schneller und kostengünstiger verkleidet werden. In den Innenstadtvierteln prägen auch Bausubstanzprobleme das Stadtbild. 1994 wurde die Gesamtzahl der Gebäude in Lissabon mit 62.041 angegeben. Davon stammten 30,73 % der Gebäude aus der Zeit vor 1919 und 21,37 % aus der Zeit zwischen 1919 und 1945. Nach Erhebungen des Zentrums für territoriale Studien der Stadt Lissabon aus dem Jahr 1992 fielen die veranschlagten Renovierungskosten des bestehenden Wohnraums mit einem Drittel auf die Gebäude zwischen 1850 und 1930.[45]

Aufgrund eines Verbots, die Mieten zu erhöhen, haben seit Ende der 1960er Jahre zahlreiche Immobilienbesitzer aufgehört, in ihr Eigentum zu investieren, da aufgrund der Inflation die Mieteinnahmen nicht mehr die Unterhaltungskosten deckten. In der Folge verfielen Tausende von Häusern in Lissabon. Erst im Zuge des Reformprogramms zur Überwindung der Wirtschaftskrise Portugals wurde 2012 dieses Gesetz aufgehoben. In der Folge wurden Zehntausende Wohnungen renoviert; die Aufhebung der Mietpreisbindung hatte eineGentrifizierung ganzer Stadtteile zur Folge.[46]

UNESCO-Welterbe

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Im Jahr 1983 wurden derTorre de Belém und dasMosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster) von derUNESCO zumWeltkulturerbe erklärt.[47] Der Torre de Belém, der im gleichnamigen Stadtteil an derTejomündung liegt, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Der Wachturm wurde während der napoleonischen Invasion zerstört und 1846 rekonstruiert. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos gehört er zu den wenigen herausragenden Bauwerken des „manuelinischen Stils“, die dasErdbeben von Lissabon überstanden haben. Das Mosteiro dos Jerónimos liegt im StadtteilBelém. Neben den Königsgräbern befindet sich hier auch die Grabstätte des bekannten SeefahrersVasco da Gama. Das Kloster gilt als bedeutendster Bau derManuelinik, einer portugiesischen Variante derSpätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält.

Bauwerke

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Sakralbauten

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Zu den sehenswerten Bauwerken Lissabons gehört dasKloster São Vicente de Fora. Es wurde 1147 als Augustinerkloster vonAlfons I. außerhalb der Stadtmauern gegründet und dem heiligen Vinzenz vonSaragossa gewidmet. UnterPhilipp II. erhielten dieKirche und das Kloster das heutige Aussehen. In der Kirche wurden viele Familienmitglieder der portugiesischen Königsfamilie aus demHaus Braganza begraben.

Castelo de São Jorge

DasCastelo de São Jorge, eine Festungsanlage mit integrierter Burgruine, wurde jahrhundertelang als Königsburg genutzt. In einem Turm der Burg, demTorre do Tombo, befand sich die königliche Urkundensammlung. Die Burg wurde 1755 beim großen Erdbeben weitgehend zerstört. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist die Anlage wieder in einem guten Zustand.

Die Hauptkirche der Stadt Lissabon und dieKathedrale desPatriarchats von Lissabon ist dieCatedral de Santa Maria Maior. Die Bauarbeiten an der ältesten Kirche der Stadt begannen im Jahr 1147. Ein Erdbeben beschädigte 1344 das Bauwerk. Im Jahr 1380 wurde die westliche Fassade im Stil derRomanik errichtet.

Im 17. Jahrhundert errichtete man die große BarockkircheIgreja de Santa Engrácia (dt.Kirche der heiligen Engrácia). Die Kirche konnte erst im 20. Jahrhundert vollendet werden. Sie wurde nie als Gotteshaus genutzt und dient heute als Panteão Nacional (dt.Nationales Pantheon). In dem Bauwerk wurden einige Staatspräsidenten und Schriftsteller sowie zuletzt FußballidolEusébio begraben. Zudem befinden sich dort noch einigeKenotaphe für „Helden der portugiesischen Geschichte“.

DasConvento do Carmo ist ein in den Jahren 1389 bis 1423 vonNuno Álvares Pereira errichtetes Kloster desKarmeliter-Ordens. Die Karmeliter-Kirche galt als ein Prachtexemplar der LissabonnerGotik. Durch das Erdbeben von 1755 wurde das Kloster stark zerstört. Heute sind nur noch die Ruinen zu besichtigen.

DerConvento de Santos-o-Novo ist ein ehemaliges Kloster des Santiagoordens.

DasRathaus von Lissabon wurde in seiner heutigen Form zwischen 1865 und 1880 imneoklassizistischen Stil errichtet. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat von Lissabon hat hier ihren Sitz.

DieSynagoge im Stil desHistorismus wurde 1902 bis 1904 errichtet.

Palácio de São Bento

Technische Bauwerke

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DasAqueduto das Águas Livres hat eine Länge von 19 km und erstreckt sich von Queluz über Caneças bis zum Mãe d’Água das Amoreiras.[48] Dieses Aquädukt gehört zu den weltweit größten Bauten dieser Art. Am imposantesten ist das Aquädukt im Alcântara-Tal. Die Bogenbrücke hat eine Gesamtlänge von 941 m. Gestützt wird die 66 m hohe Brücke von 109 Bögen.[49]

DerElevador de Santa Justa, auchElevador do Carmo genannt, ist ein 45 Meter hoher Personenaufzug, der im Stadtzentrum von Lissabon den Stadtteil Baixa mit dem höhergelegenen StadtteilChiado verbindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden manchmal auch die drei straßenbahnähnlichenLissabonner StandseilbahnenElevador genannt, was eigentlich ein senkrecht fahrender Aufzug ist.

Repräsentationsbauten

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DerPalácio de São Bento war anfangs ein Benediktiner-Kloster. Es wurde im Jahre 1598 errichtet. Die Benediktiner-Mönche lebten bis zum Jahre 1820 in dem Kloster. 1834 zog das portugiesische Parlament in das Bauwerk ein. Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich der Sitz des Premierministers.

Padrão dos Descobrimentos

Der portugiesische Außenminister ist imPalácio das Necessidades, dem ehemaligen königlichen Palast aus dem 18. Jahrhundert, untergebracht. Der Palast wurde unter der Regentschaft KöniginMaria II. zur offiziellen Residenz der königlichen Familie. Nach der Ausrufung der Republik am 5. Oktober 1910 wurde das Bauwerk zum Sitz des Außenministeriums bestimmt.

DiePalacete Lambertini ist eine ehemalige Stadtvilla im Stadtzentrum.

António José Dias da Silva, ein portugiesischer Architekt, entwarf diePraça de Touros do Campo Pequeno(dt. Stierkampfarena) am Campo Pequeno. Die Arena wurde zwischen 1890 und 1892 errichtet, nachdem die ehemalige Lissabonner Stierkampfarena am Campo de Santana, die zwischen 1831 und 1891 in Funktion war, abgerissen worden war.

Denkmäler

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Das EntdeckerdenkmalPadrão dos Descobrimentos steht im Stadtteil Bélem am Ufer des Flusses Tejo. Es wurde 1960 unter dem Salazar-Regime erstellt, genau 500 Jahre nach dem Tode vonHeinrich dem Seefahrer und soll die alten Zeiten der Seefahrernation Portugal glorifizieren. Dargestellt ist der Bug einer Karavelle, auf dem, angeführt von Heinrich dem Seefahrer, weitere bedeutende Personen aus dem Zeitalter der Entdeckungen dargestellt sind. Der 54 Meter hohe Turm, seitlich mit stilisierten Segeln versehen, versinnbildlicht den Mast der Karavelle. Auf der Nordseite ist ein Schwert dargestellt.

Ozeanarium imParque das Nações

DerTorre Vasco da Gama ist ein 145 Meter hoher Aussichtsturm in Stahlfachwerkbauweise, der 1998 für die Weltausstellung erbaut wurde. Nach Plänen des portugiesischen Architekten Nuno Leónidas soll der Vasco-da-Gama-Turm in ein Luxushotel mit 178 Zimmern in 20 Stockwerken umgewandelt werden. Der Umbau war von 2007 bis 2012 und heißt jetzt MyRiad.In dem Bereich des ehemaligen Ausstellungsgeländes der Expo 98 steht ebenfalls dasOceanário de Lisboa. Es ist das zweitgrößte Ozeanarium weltweit und befindet sich dort im Park der Nationen.

Die 1959 errichtete 113 m hohe ChristusfigurCristo Rei (Almada) liegt zwar auf der südlichen Seite des Tejo, gilt aber als Wahrzeichen Lissabons.

Expo 98

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Der iberische Luchs vonArtur Bordalo (Bordalo II) ist eine künstlerische Installation imParque das Nações, die aus Müll und Plastik besteht.

Die WeltausstellungExpo 98 fand vom 22. Mai bis zum 30. September 1998 in Lissabon statt. Sie war die erste in Portugal und die vierte von bisher fünf auf der Iberischen Halbinsel (1888 Barcelona, 1929 Barcelona, 1992 Sevilla, 2008 Saragossa) und stand unter dem Motto „Os oceanos: um património para o futuro“, zu deutsch „Die Ozeane: Ein Erbe für die Zukunft“. An der Expo nahmen 143 Länder und 14 internationale Organisationen teil. Während der 132 Öffnungstage besuchten 10,12 Millionen Menschen die 340 Hektar[50] große Weltausstellung. Heute wird das populäre Ausstellungsgelände unter dem NamenParque das Nações vermarktet.[51]

Friedhöfe

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Einige der Friedhöfe in Lissabon sind wegen ihrer kunstvoll gestalteten Gruften, Grabmäler oder der dort bestatteten Persönlichkeiten sehenswert. DerCemitério dos Prazeres liegt im Westen der Stadt an der Endhaltestelle der Linie 28 derLissabonner Straßenbahn. Vom Friedhofsgelände ist ein Blick zurPonte 25 de Abril und der StatueCristo Rei in Almada möglich. Einer der größten Friedhöfe, derCemitério do Alto de São João liegt nordöstlich des Stadtzentrums an einem zumTejo abfallenden Hang. Die Ursprünge desCemitério dos Ingleses gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Er befindet sich in Nachbarschaft zumJardim da Estrela.

Parks

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Park Jardim da Estrela

DerParque Florestal de Monsanto ist der größte Park Lissabons. Er liegt im Westen der Stadt und umfasst 800 Hektar. Angelegt wurde er erst in den 1930er Jahren.[52] Der größte Park in der Innenstadt ist dagegen derParque Eduardo VII am oberen Ende der PrachtstraßeAvenida da Liberdade in der StadtgemeindeAvenidas Novas. Namensgeber des Parks war der britische KönigEduard VII., der 1903 Portugal besuchte. Drittgrößter Park der Stadt ist derJardim da Estrela aus dem Jahr 1852, er befindet sich gegenüber derBasilika da Estrela. Offiziell heißt er heuteJardim Guerra Junqueiro, wird im Alltag aber weiterJardim da Estrela genannt.[53] DerJardim do Campo Grande, zu deutsch „Garten des großen Feldes“, ist ein über 12,5 Hektar großer Park in der StadtgemeindeCampo Grande. Ebenfalls im Norden Lissabons liegt der 11 Hektar großeParque Botânico do Monteiro-Mor, der bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand.

Straßen, Orte

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Bronzestatue vonFernando Pessoa vor demCafé A Brasileira

DieAvenida da Liberdade ist eine am Vorbild der PariserAvenue des Champs-Élysées orientierte Prachtstraße in Lissabon. Sie verbindet die nach dem Erdbeben von 1755 angelegteBaixa (Unterstadt) mit den höher gelegenen Stadtvierteln im Norden und fand ab Beginn des 20. Jahrhunderts in denAvenidas Novas ihre Fortsetzung. Ein erstes Teilstück der Avenida wurde 1882 zum 100. Jahrestag des Todestages desMarquês de Pombal und des ihm gewidmeten Rundplatzes eingeweiht.

Mit „Miradouro“ bezeichnet man im Portugiesischen allgemeinen einenAussichtspunkt. DieMiradouros zählen zu den schönsten Plätzen der Stadt. Sie liegen auf den Erhebungen ringsum und geben Blicke auf die Altstadt oder den Tejo frei.

DasBairro Alto (Oberstadt) ist ein Stadtteil von Lissabon, der sich oberhalb des GeschäftsviertelsBaixa befindet. Es ist vor allem wegen seines Nachtlebens bekannt. Zu den ältesten und bekanntesten Cafés der Stadt gehört dasA Brasileira. Das Café im Chiado-Viertel wurde am 19. November 1905 vonAdriano Telles gegründet. Es war ein beliebter Treffpunkt von Intellektuellen. Dort verkehrten unter anderem der portugiesische DichterFernando Pessoa und der SchriftstellerAquilino Ribeiro. Seit 1988 steht vor dem Café eine Bronzestatue Pessoas.[54]

Museen

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Hauptartikel:Liste der Museen in Lissabon
Museu Nacional de Arte Antiga

In Lissabon gibt es zahlreiche Museen. DasMuseu Nacional de Arte Antiga (Nationalmuseum für alte Kunst) gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Portugals. Ein bedeutender Schwerpunkt der Sammlung sind Werke portugiesischer Künstler. Es besitzt unter anderem Werke vonHieronymus Bosch,Albrecht Dürer,Pieter Brueghel der Jüngere,Piero della Francesca,Hans Holbein der Ältere undRaffael. Zwischen 1964 und 1969 entstand das Gebäude desMuseu Calouste Gulbenkian. Die Dauerausstellung des Museums umfasst ein breites Spektrum an Kunstobjekten aus allen Epochen. 1984 wurde es um das Museum für Moderne Kunst erweitert. Zu den wohl bekanntesten Exponaten des Museums zählen die Werke vonRembrandt(Porträt eines alten Mannes),Claude Monet(Stillleben mit Melone) undÉdouard Manet(Die Seifenblasen).

Im Stadtteil Belém liegt dasMuseu da Marinha (Marinemuseum). Es befindet sich in einem Teil des Westflügels vom Mosteiro dos Jerónimos, zusammen mit demMuseu Nacional de Arqueologia. Das Museu de Etnologia (Ethnologisches Museum) besitzt Artefakte aus der ganzen Welt. Größtenteils stammen sie aus den ehemaligen Kolonien. 1904 wurde dasMuseu Nacional dos Coches (Kutschenmuseum) auf Initiative von Königin Amalia eröffnet. Es beherbergt eine beträchtliche Kutschensammlung. Die älteste ausgestellte Kutsche stammt von dem spanischen KönigPhilipp II. aus dem 16. Jahrhundert.[55] Das von dem Industriellen und Kunstsammler José Berardo im Jahr 2007 eröffneteMuseu Colecção Berardo ist imCentro Cultural de Belém untergebracht. Der Kunstsammler hat dem Museum eine beachtliche Sammlung moderner und zeitgenössische Kunst des 20. Jahrhunderts aus Europa und Übersee zur Verfügung gestellt.

Theater

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Teatro Nacional D. Maria II amRossio

1854 gab es in Lissabon sechs Theater. Heute gibt es neben den staatlichen Theatern einige unabhängige Festspielhäuser, die ein reiches Aufführungsprogramm bieten. DasTeatro Nacional D. Maria II(dt. Nationaltheater Dona Maria) ist das älteste Sprech-Theater von Lissabon und liegt zentral am Rossio. Noch älter ist die Lissabonner OperTeatro nacional de São Carlos, die im späten 18. Jahrhundert im Stadtteil Chiado erbaut wurde. Direkt daneben liegt das städtische TheaterTeatro Municipal São Luiz. Ebenfalls im Chiado befindet sich auch dasTeatro da Trindade aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Nähe von der Praça de Espanha liegt dasTeatro Aberto. ImTeatro Politeama, im Stil der 1920er Jahre, kommen überwiegend Erfolgsmusicals zur Aufführung. Die BalletttruppeCompanhia Nacional de Bailado CBN zog nach der Expo in dasTeatro Camões ein. Dort gastieren auch andere Ballettensembles.[56] Weitere Theater sind u. a. das vonLuís Miguel Cintra mitgegründeteTeatro da Cornucópia, dasTeatro da Comuna, dasTeatro Municipal Maria Matos, dasTeatro Taborda, dasTeatro Tívoli, das vonRaul Solnado gegründeteTeatro Villaret sowie dasTeatro Vasco Santana.

Von historischem Rang war dasCinema Roxy. DasCinema São Jorge ist ein Premierenkino im Stadtzentrum, in dem auch die internationalen Filmfestivals Lissabons stattfinden, darunterQueer Lisboa,IndieLisboa,Doclisboa undMonstra. Ein weiteres altes Kino war dasAnimatógrafo do Rossio.

Musik

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Fado

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Hauptartikel:Fado
Fadomuseum

Die international bekannteste der traditionellen Musikarten in Lissabon ist derFado, oft mit wehmütiger aber auch teils heiterer Grundstimmung gesungen, und meist nur von einerKlassischen Gitarre und einerPortugiesischen Gitarre begleitet. Fado wird abendlich vor allem in Kneipen der Stadtviertel Bairro Alto und Alfama dargeboten. Neben den traditionellen Fadolokalen wieO Faia,Café Luso,Senhor Vinho u. v. m. hat in den letzten Jahren der erst 1995 eröffneteClube de Fado einige Bedeutung erlangt. Mit dem Fado verbindet sich international besonders der Name der populärsten Fado-Sängerin Portugals,Amália Rodrigues. Als Nachfolgerin der 1999 verstorbenen Künstlerin wird international häufig die SängerinMariza genannt, doch auch so unterschiedliche Namen wieAna Moura,Mísia,Carminho oderCristina Branco haben international bereits einige Bekanntheit erreicht. Unter den männlichen Sängern zählt der 1982 verstorbeneAlfredo Marceneiro zu den stilprägendsten Namen. Als bedeutendster zeitgenössischer Sänger galt zuletzt der 2021 verstorbeneCarlos do Carmo, während sich unter den folgenden Generationen insbesondereCamané einen Namen gemacht hat.

Seinen Ursprung hat der Fado in den Armenvierteln von Lissabon, wo er zunächst in den anrüchigen Kneipen im StadtteilMouraria auftauchte. Ob er sich ursprünglich aus den Gesängen der portugiesischen Seeleute entwickelte oder aus brasilianischen Musikrichtungen wie Lundum oder Modinha entstand, ist aus heutiger Sicht nicht mehr zweifelsfrei festzustellen. DasMuseu do Fado im traditionsreichen Alfama-Viertel widmet sich ausführlich der Geschichte des Fados.

Seit 2011 steht der Fado auf der Liste desimmateriellen Weltkulturerbes derUNESCO.

Klassik

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Das bedeutendste Opernhaus der Stadt ist das 1793 eröffneteTeatro Nacional de São Carlos. Daneben finden Konzerte und Aufführungen in einer Vielzahl weiterer Konzertorte regelmäßig statt, etwa imCentro Cultural de Belém. Zu den bedeutendsten Orchestern der Stadt zählen dasOrquestra Metropolitana de Lisboa, dasOrquestra Sinfonietta de Lisboa, das Orchester derGulbenkian-Stiftung, und dasOrquestra do Conservatóro Nacional, das Orchester des Nationalkonservatoriums in Lissabon, heute Teil derESTC.

ImHot Clube de Portugal

Jazz, Rock und Co.

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Lissabon beherbergt eine Vielzahl Clubs, Konzertorte und Bars aller Richtungen, darunter mit demHot Clube de Portugal den ältesten noch bestehenden Jazzclub Europas. Dank seiner Geschichte als Metropole desPortugiesischen Weltreichs ist Lissabon Heimat vieler afrikanischer Einwanderer und daher auch ein Zentrum afrikanischen Musikschaffens in Europa, mit Konzertlokalen, Bars und einer Vielzahl Musiker. In der international vielbeachteten Samplerreihe der New YorkerRed Hot Organization erschien 1998 zur Lissabonner Weltausstellung die CDRed Hot + Lisbon, die sich dieser vielfältigen musikalischen Einflüsse in Lissabon widmet.

Auch die verschiedenstenSubkulturen wie Punk, Gothic, Rockabilly, Heavy Metal, Hip-Hop u. v. m. sind hier präsent. Der KonzertklubRock Rendez-Vous spielte in den 1980er Jahren eine besondere Rolle in der Entfaltung der verschiedenen Subkulturen und förderte damit das Entstehen einer vielschichtigen Bandbreite von Bands in der Stadt.

Siehe auch:Übersicht über Lissabonner Bands und Klubs

Vor allem dasBairro Alto verwandelt sich allnächtlich durch seine Vielzahl Bars und Clubs in ein belebtes Ausgehviertel, aber auch in den alten ViertelnAlfama undMouraria, amCais do Sodré, oder im modernen Kneipenviertel in den ehemaligen Docks am Fluss inAlcântara, denDocas, existieren eine Reihe Musiklokale für jeden Geschmack. Zur lebendigen Musikszene der Stadt gehören auch eine Vielzahl Musiklabels, etwa das international renommierte JazzlabelClean Feed Records. Mit demSuper Bock Super Rock findet in Lissabon ein großes Rockfestival statt, zudem hat das international bekannteRock-in-Rio-Festival mehrmals hier Station gemacht.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Seit 1984 treffen sichJazz-Freunde jährlich beim internationalen JazzfestivalJazz em Agosto der Gulbenkian-Stiftung in der portugiesischen Hauptstadt. Das Rockmusik-FestivalRock in Rio fand 2006 und 2008 in Lissabon statt. Außerdem findet, neben anderen regelmäßigen Messen, jährlich eine Tourismus-Messe in derFIL-Messe statt.

Folgendeportugiesische Filmfestivals finden jedes Jahr in Lissabon statt:

  • Doclisboa – Internationales Dokumentarfilmfestival
  • Queer Lisboa – das Festival des schwulen und lesbischen Kinos(Festival de Cinema Gay e Lésbico de Lisboa)
  • IndieLisboa – Internationales Festival des Independentfilms(Festival internacional de cinema independente)
  • Monstra – internationale Animationsfilme
  • Hola Lisboa – iberische und lateinamerikanische Filme(Festival de Cinema Ibero-Americano)
  • MOTELX – Horrorfilme(Festival Internacional de Cinema de Terror de Lisboa)
  • FESTin – Filme desportugiesischen Sprachraums(Festival de Cinema Itinerante da Língua Portuguesa)
  • PLAY – Kinder- und Jugendfilme
  • LEFFEST Lisbon & Sintra Film Festival (ehemals Lisbon & Estoril Film Fest) – internationale Filme

Jährliche Tourismus-Messe im Frühjahr in Lissabon.

  • Feira Internacional de Turismo[57]

Fest zur Feier des SchutzheiligenAntonius von Lissabon.

  • Festas de Lisboa, auch einfachSanto António, jährlich zum 13. Juni in den Altstadtvierteln wie Alfama, Graça, Mouraria, Bica oder Madragoa, und mit großen Umzügen auf derAvenida da Liberdade und anderen Alleen[58]

Flohmarkt:

Naherholung

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Ponte 25 de Abril

Die traditionsreichen SeebäderCascais undEstoril liegen in der Umgebung von Lissabon. Estoril gilt als Rückzugsort der reichen Oberschicht Lissabons und liegt am Rand derEstremadura. Berühmt wurde der Ort wegen seines Casinos. Bei Estoril befindet sich auch das Autódromo, eineRennstrecke, auf der jährlich derGroße Preis von Portugal für Motorräder ausgetragen wird. Die Nachbarstadt Cascais liegt an einer sandigen Bucht des Atlantiks, etwa 25 Kilometer westlich von Lissabon. Ab 1870 verbrachte die königliche Familie regelmäßig den Sommer in Cascais, wodurch der Ort auch den Adel und gehobene Bürgerschichten anzog. Der Ort verfügt über einen Yachthafen mit etwa 600 Liegeplätzen. Das Naturreservat Serra da Arrábida in der RegionLisboa e Vale do Tejo erstreckt sich westlich vonSetúbal an der vom Meer abgewandten Küsten. Dort gibt es eine Reihe von seltenen Pflanzen und Tieren. Der Naturpark erstreckt sich mit einer Fläche von 10821 ha auf einem bis zu 8 km breiten und 22 km langen Streifen entlang der Küste. Seine Begrenzung bilden die Städte und DörferSesimbra und Santana im Westen,Azeitão undQuinta do Anjo im Norden sowiePalmela und Setúbal im Osten.

Kulinarische Spezialitäten

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In den zahllosen Gaststätten und Restaurants und Lokalitäten werden Speisen aus internationaler und einheimischer Küche serviert. Es gibt jedoch nur wenige originäre Lissabonner Spezialitäten, die nicht auch anderswo angeboten werden. DiePortugiesische Küche basiert auf deftigen und traditionell zubereiteten Gerichten unter Verwendung von Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis, Bohnen und Kartoffeln. DerStockfisch ist sowohl Spezialität als auch ein Nationalgericht Portugals. Unzählige Rezepte gibt es auch für den gesalzenen und getrocknetenKabeljau. Beliebt sind ebenfallsSardinen, gegrillt alsSardinhas assadas, außerdemTintenfische,Langusten,Krebse,Thunfisch,Schwertfisch,Aal,Garnelen und weitere Meerestiere. Typisch ist auchAmeijoas nacataplana, ein Muscheleintopf mitSchweinefleisch,Speck und Zwiebeln. NebenRindfleisch wird in Portugal häufig auchZiegenfleisch(Cabrito) undLammfleisch(Borrego) gegessen.

International bekannt ist der portugiesischePortwein, ein Likörwein, der vor allem zuDesserts getrunken wird. Zu den Spezialitäten gehört ferner dasPastel de Nata oderPastel de Belém. Das Puddingtörtchen – bestehend aus Kuchen- oder Blätterteig, gefüllt mit cremigem Vanillepudding und bestäubt mit Zimt und Puderzucker – wurde vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert von Mönchen des Hieronymus-Klosters in dem Lissabonner StadtteilSanta Maria de Belém hergestellt.Nach derSäkularisation der Klöster beschlossen die Mönche im Jahr 1837, Delikatessen zu produzieren, welche an die Lissabonner verkauft werden sollten. Heute besuchen viele Einheimische und Touristen die große Caféterie der dortigen Fabrik, um diePastéis zu erwerben. Das Originalrezept kennen nur wenigePâtissiers.[59]

Lissabon im Film

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Die Stadt ist Zentrum desPortugiesischen Films. Sie war seit Beginn derFilmkunst aber auch immer wieder selbst Gegenstand von internationalen und nationalen Filmproduktionen, sei es als Dokumentation, sei es als Spielfilm. Schwerpunkte sind dabei die Rolle des neutralen Lissabons imZweiten Weltkrieg, der Charme seiner alten Viertel, und seine Rolle für die portugiesische Kultur, hier vor allem der Fado und der Schriftsteller Fernando Pessoa.

Siehe auch:Liste von Filmen mit Bezug zu Lissabon

Sport

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José-Alvalade-Stadion

Lissabon besitzt diverse sportliche Einrichtungen. DasEstádio da Luz und dasJosé-Alvalade-Stadion sind die größten Stadien in der Stadt. Die Stadt war im Laufe ihrer Geschichte immer wieder Austragungsort von Welt- und Europameisterschaften.

Welt-, Europa- und nationale Meisterschaften

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In Lissabon fanden dieFechtweltmeisterschaften 1947, dieJunioren-Fußballweltmeisterschaft 1991, dieKurzbahneuropameisterschaften 1999, dieLeichtathletik-Hallenweltmeisterschaften 2001, dieUCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2001, dieFechtweltmeisterschaften 2002 und dieHandball-Weltmeisterschaft der Herren 2003.

In der Zeit von 1938 bis 1945 fand derPortugiesische Fußballpokal jährlich in Lissabon statt. Seit 2004 wird in Lissabon die internationale Europameisterschaften imBrazilian Jiu Jitsu ausgetragen. Im Mai 2014 und im August 2020 fand im Lissabonner Estádio da Luz das Finale derUEFA Champions League statt.

Fußball

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Der FußballclubBenfica Lissabon istportugiesischer Rekordmeister und gewann 1961 und 1962 denEuropapokal der Landesmeister.[60] Der Austragungsort der Heimspiele ist dasEstádio da Luz. Das Stadion mit einem Fassungsvermögen von 65.000 Zuschauerplätzen war Austragungsort von drei Gruppenspielen, einem Viertelfinale und dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft 2004. Für das Turnier wurde das Stadion komplett neu gebaut.

Der Lissabonner Fußballclub Sporting Clube de Portugal (Sporting Lissabon) war der Gewinner desEuropapokals der Pokalsieger 1964. Die Fußballmannschaft von Sporting trägt ihre Heimspiele imEstádio José Alvalade XXI aus. Das Stadion mit 52.000 Plätzen war Austragungsort derFußball-Europameisterschaft 2004. Das von der UEFA mit fünf Sternen ausgezeichnete Stadion liegt direkt neben der alten Anlage.

DasEstádio do Restelo ist das Fußballstadion des ClubsBelenenses Lissabon und befindet sich im Stadtteil Belém. Das Stadion wurde offiziell am 23. September 1956 eingeweiht und fasst rund 32.500 Zuschauer.

Weitere Fußballvereine aus Lissabon mit Erstligavergangenheit sind bzw. warenAtlético,Oriental,Casa Pia,Carcavelinhos und derCF Unidos, der heute im VorortPontinha beheimatet ist. Im Großraum Lissabon sind oder warenEstrela Amadora,Estoril Praia und derFC Alverca erstklassig, aus den am gegenüberliegenden Tejoufer gelegenen Städten derAmora FC, derSeixal F.C.,Fabril Barreiro,FC Barreirense undCD Montijo.

Erfolgreichster Vertreter Lissabons im nationalen Frauenfußball ist derCF Benfica.

Sonstige Sportarten

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DasEstádio Universitário de Lisboa

In der Handball-Liga LPA spielen vier Vereine aus Lissabon:Sporting Clube de Portugal,Sport Lisboa e Benfica,Clube de Futebol Os Belenenses undBoa-Hora. In der Basketball-Liga UZO spielen die Lissabonner VereineSL Benfica undUnião Lisboa. DerLissabon-Halbmarathon(pt. Meia Maratona de Lisboa) ist einer der größten und sportlich bedeutendsten Halbmarathons weltweit. Er findet seit 1991 in Lissabon statt, in der Regel im März. Der ersteTranseuropalauf fand vom 19. April bis 21. Juni 2003 statt und führte in 64 Tagesetappen ohne Ruhetag von Lissabon nachMoskau. Ende Dezember 2005 begann dieRallye Dakar (vormals Paris-Dakar) zum ersten Mal in der Hauptstadt Portugals.

Dieportugiesische Rugby-Union-Nationalmannschaft trägt ihre Heimspiele meist im LissabonnerEstádio Universitário de Lisboa auf dem Gelände derUniversität Lissabon aus. In der Stadt befindet sich auch der Verbandssitz derFederação Portuguesa de Rugby.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Hafen

Der Raum Lissabon ist das wohlhabendste Gebiet in Portugal, dessenBruttoinlandsprodukt über dem europäischen Durchschnitt liegt (Lissabon erzeugt 45 % des portugiesischen BIP). Im Großraum Lissabon sind 1.300.500 Menschen erwerbstätig. Die Arbeitslosenquote in der Stadt lag im Jahr 2004 bei 8 %.[61] Lissabons Wirtschaft beruht in erster Linie auf der Dienstleistungsindustrie. Der LissabonnerSeehafen hat als Schnittstelle des Land- und Seeverkehrs, als maritimes Dienstleistungszentrum und als Industriestandort eine große wirtschaftliche Bedeutung. In der Lissabonner Metropolregion ist besonders das Südufer des Tejo stark industrialisiert. 7 der 10 größtenbörsennotierten Unternehmen in Portugal haben ihren Sitz in Lissabon. Dazu gehören unter anderem die UnternehmenEnergias de Portugal,Portugal Telecom undJerónimo Martins. Die Lissabonner Börse ist mit den Börsen in Amsterdam, Brüssel und Paris Teil der „Mehrländerbörse“Euronext. Sie wird alsEuronext Lisboa bezeichnet.

In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Lissabon im Jahre 2018 den 38. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[62]

Siehe auch:Centro Comercial do Restelo

Straßenverkehr

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Ponte Vasco da Gama
AvenidaJoaquim António de Aguiar, Blick vomPraça do Marquês de Pombal

Durch die Lage am Tejo war Lissabon lange Zeit vom Süden aus nur durch Fährverkehr direkt zu erreichen. Die erste Brücke wurde 1951 nördlich der Stadt an einer Engstelle des Flusses inVila Franca de Xira im Norden gebaut. DiePonte 25 de Abril (1013 m Spannweite und 2287 m Länge) wurde 1966 fertiggestellt und verband erstmals Lissabon mitAlmada auf der Tejo-Südseite. Seit 1999 besteht unterhalb der Autofahrbahn auch eine Eisenbahnverbindung. DieA2 führt dann weiter ins östliche Landesinnere bzw. nachMadrid/Spanien. Mit derPonte Vasco da Gama, einer der längstenSchrägseilbrücken der Welt und der zweitlängsten Brücke in Europa, gibt es seit 1998 eine direkte Autobahnverbindung (A12/IP1) über die Bucht zwischenMoscavide/Sacavém auf der rechten undMontijo/Alcochete (Município)/Alcochete, bzw.Setúbal mit seinen Industrien auf der linken Seite des Tejo.

Nördlich geht mit der AutobahnA8 eine Verbindung nachLeiria, und dieA1 führt an der Küste entlang bis nachPorto, dem zweitwichtigsten Zentrum des Landes.

Bahnverkehr

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Bahnhof Oriente
Im Personenverkehr bediente Strecken

Die portugiesische Hauptstadt ist neben Porto der Hauptknotenpunkt desportugiesischen Eisenbahnnetzes. Vier Bahnstrecken laufen auf Lissabon zu, die – verbunden durch die RingstreckeLinha de Cintura – an verschiedenen Bahnhöfen im Lissabonner Stadtgebiet enden. Der wichtigste Bahnhof ist derBahnhof Santa Apolónia an derLinha do Norte; dort enden alle internationalen Züge aus Spanien und Frankreich sowie der Großteil der nationalen HochgeschwindigkeitszügeAlfa Pendular. Des Weiteren liegt im Nordosten Lissabons der BahnhofOriente, der zukünftig, mit dem Bau des normalspurigen HochgeschwindigkeitsnetzesRAVE, zum neuen Hauptbahnhof der Stadt avancieren soll. Für den Vorortverkehr verbleiben unter anderem noch die beiden KopfbahnhöfeCais do Sodré (Strecke nach Cascais) undRossio (Strecke nach Sintra) sowie die an der Linha de Cintura gelegenen BahnhöfeSete Rios undEntrecampos. Hier beginnt auch die Linie auf die Südseite des Tejo nach Setúbal, die vom privaten Eisenbahnunternehmen Fertagus betrieben wird.[63]

Fährverkehr

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Es existieren mehrere Fährverbindungen über den Tejo nachBarreiro,Cacilhas,Montijo,Porto Brandão,Seixal undTrafaria.Anlegestellen auf der rechten Tejoseite sind:Belem,Cais do Sodré undTerreiro do Paço. Betreiber aller Linien ist inzwischen dieTranstejo & Soflusa, Markenzeichen sind die blau-weißenKatamaranfähren, die mit 55 km/h die Überfahrt auf dem Tejo auf ein Drittel verkürzt haben.

ÖPNV

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DerÖPNV wird hauptsächlich von den beiden UnternehmenCarris(Companhia dos Carris de Ferro de Lisboa) und derMetropolitano de Lisboa übernommen. Die Carris bedient über 100 Buslinien und sechsStraßenbahnlinien (12, 15, 18, 24, 25 und 28). Die Straßenbahn(pt. Eléctrico) verkehrt teilweise mit historischen Wagen, etwa auf derLinie 28. Zudem betreibt sie in der Stadt vierElevadores (dt. Aufzüge), drei davon sindStandseilbahnen und einer ist ein senkrecht fahrender Aufzug, derElevador de Santa Justa. Die drei Standseilbahnen wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, als in Lissabon damit begonnen wurde, die seit 1873 verkehrende Pferdestraßenbahn ab 1890 durch Kabelstraßenbahnen und später durch elektrische Straßenbahnen zu ersetzen. DieMetro Lissabon umfasst vier Linien, die teilweise über das Stadtgebiet hinaus führen. Das inzwischen 38 Kilometer lange U-Bahn-Netz wird kontinuierlich ausgebaut.

Seit Juli bzw. September 2022 können Personen bis zum Alter von 18 Jahren, Studenten bis zum Alter von 23 Jahren und Personen ab 65 Jahren den ÖPNV Lissabons kostenlos benutzen. Voraussetzung ist, dass sie in Lissabon leben.[64]

Flughafen

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Flughafen Lissabon 2022
Straßenbahn 28

DerInternationale FlughafenLissabon-Portela liegt sechs Kilometer nördlich des Zentrums und in der Verlängerung der Autobahn A12. Seit geraumer Zeit wird über den Bau des neuen FlughafensNovo Aeroporto Lisboa diskutiert. Am 10. Januar 2008 verkündete der PremierJosé Sócrates, dass dieser auf dem MilitärgeländeCampo de Tiro Alcochete nördlich vonAlcochete entstehen soll. Die portugiesischen FluggesellschaftenTAP Portugal,White Airways,Portugália Airlines undEuroAtlantic Airways haben ihren Sitz in Lissabon.

Hafen

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Der Lissabonner Hafen zieht sich auf einer Länge von über 10 km an der Uferlinie der Stadt entlang. Außerdem gibt es noch zahlreiche Anlagen auf der Tejo-Südseite inTrafaria, Porto Brandão, Almada, Seixal, Barreiro und Montijo, die zum Porto de Lisboa gehören und von der Hafenverwaltung APL betrieben werden, auch wenn sie außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets liegen. Diese Anlagen haben sich auf Getreide und Öl spezialisiert. Auf der Nordseite im Stadtgebiet Lissabons werden dagegen vor allem Container umgeschlagen. Hier gibt es auch direkte Anschlüsse an das Zugnetz in Alcântara und Santa Apolónia, wo die beiden großen Containerterminals der Stadt liegen. Die größten und tiefsten Docks liegen dabei in Alcântara. Insgesamt umschließen die Docks des Lissabonner Hafens eine Wasserfläche von 430.000 m².

Kreuzfahrtschiffe legen häufig in Lissabon an, um einen Stopp auf dem Weg von Nordeuropa ins Mittelmeer, auf die Kanaren oder nach Südamerika zu machen. Für sie gibt es drei Terminals: Gare Marítima da Rocha Conde de Óbidos, Terminal de Cruzeiros de Santa Apolónia sowie in dessen Nachbarschaft das moderne Terminal de Cruzeiros de Lisboa.[65]

Für Privat-Yachten stehen vier Anlegestellen mit der Doca de Alcântara, Doca de Santo Amaro und der Doca de Belém e Doca do Bom Sucesso zur Verfügung. Insgesamt haben hier etwa 1.100 Schiffe Platz.[66]

Bildung und Wissenschaft

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Universität Lissabon
Autonome Universität Lissabon

Lissabon hat mehrere Universitäten und ist nebenCoimbra die wichtigste Universitätsstadt in Portugal.

DieUniversität Lissabon wurde 1288 gegründet und 1290 vom Papst bestätigt.[67] Sie gehört zu den ältesten Universitäten in Europa, wurde aber erst nach mehr als 400-jähriger Pause 1911 neu gegründet. Sie ist mit über 47.000 Studenten in acht Fakultäten die größte Universität in Portugal. Seit 1991 befindet sich das Nationalarchiv(Arquivo Nacional da Torre do Tombo) in einem modernen Gebäude auf dem Campus der Universität. DieSternwarte Lissabon(pt. Observatório Astronómico de Lisboa) wurde 1992 der Universität Lissabon angeschlossen und im Jahr 1995 in die naturwissenschaftliche Fakultät integriert. Als größte Klinik gehört das UniversitätskrankenhausHospital de Santa Maria mit 1500 Betten auch zu ihr. Am 31. Dezember 2012 fusionierte dieTechnische Universität Lissabon mit der Universität Lissabon zur neuen Universität Lissabon (Universidade de Lisboa).

DieKatholische Universität Portugal wurde 1971 als eine katholische, öffentliche Bildungseinrichtung in Lissabon gegründet. Über 11.000 Studenten studieren an 18 Fakultäten an mehreren Regionalen Zentren. Im Jahr 1988 wurde die staatliche FernuniversitätUniversidade Aberta gegründet. Neben ihrem Sitz in Lissabon unterhält sie noch zwei Regionalniederlassungen in Porto und Coimbra. Dazu kommen 16 lokale Studienzentren in Portugal und eines in Mosambik. Zu den weiteren Universitäten in Lissabon gehören dieUniversität Lusíada, dieUniversidade Nova de Lisboa und dieAutonome Universität Lissabon.

DieDeutsche Schule Lissabon ist die älteste deutsche Schule der Iberischen Halbinsel und die zweitälteste aller deutschen Auslandsschulen. Sie wurde 1848 von einem evangelischen Pfarrer der deutschen Gemeinde in Lissabon ins Leben gerufen. Die Schule musste während des Ersten Weltkriegs im Jahre 1916 zwangsweise schließen. Ihrer Wiedereröffnung erfolgte 1922. Am Ende des Zweiten Weltkriegs endete erneut der Schulbetrieb. Dieser wurde nach Neueröffnung am 20. Oktober 1952 wieder aufgenommen.[68]

Die 1796 gegründetePortugiesische Nationalbibliothek hat ihren Sitz sich im Lissabonner StadtteilCampo Grande. Ihr angegliedert ist dieBiblioteca da Ajuda, die auf die königliche Bibliothek(Biblioteca Real) zurückgeht und imPalácio Nacional da Ajuda untergebracht ist.

Persönlichkeiten

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Hauptartikel:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lissabon

Lissabon ist Geburtsort zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören die LyrikerinAlcipe, die KünstlerinHelena Almeida, der UN-Generalsekretär und ehemalige portugiesische PremierministerAntónio Guterres, der Präsident der Europäischen KommissionJosé Manuel Barroso, der Arzt und PapstJohannes XXI., die SängerinAmália Rodrigues, sowie der ehemalige Ministerpräsident und StaatspräsidentMário Soares.

Zudem sind eine Reihe international bekannter Persönlichkeiten insbesondere in den 2010er Jahren nach Lissabon gezogen. Als bekannteste Namen dürften die PopmusikerinMadonna, der französische ModedesignerChristian Louboutin oder der ehemalige FußballspielerÉric Cantona sein, auch Schauspieler wie der deutsch-irischeMichael Fassbender, die ItalienerinMonica Bellucci, der US-AmerikanerJohn Malkovich und eine Reihe bekannter brasilianischer Darsteller sind darunter.

Unter früheren Bewohnern des Großraums Lissabons finden sich zudem der kanadische MusikerBryan Adams, der italienische AutorAntonio Tabucchi, die deutsche HistorikerinVera Leisner oder auch der britische FotojournalistJoshua Benoliel.[69][70]

Auszeichnungen

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Die Stadt Lissabon ist im Dezember 2011 von der LondonerAcademy of Urbanism mit dem Titel „European City of the Year 2012“ ausgezeichnet worden und erhielt dieUNESCO-Auszeichnung fürFado.[71][72]

Literatur

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Weblinks

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Commons: Lissabon – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lissabon – Reiseführer
Wiktionary: Lissabon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. abwww.ine.pt – IndikatorResident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank desInstituto Nacional de Estatística
  2. abÜbersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias aufepp.eurostat.ec.europa.eu
  3. pordata.pt
  4. Siegerlisten auf der Website der World Travel Awards, abgerufen am 17. Januar 2021.
  5. Kriminalitäts-Ranking: Die gefährlichsten Länder in der EU – Spiegel Online. 17. Juni 2012, abgerufen am 22. April 2025. 
  6. Pordata.pt: População residente, Total e por grandes grupos etários, 2018 abgerufen am 22. März 2020.
  7. Statistical Yearbook of the Lisboa Region – 2007, S. 61. (PDF).
  8. Gerhard Lauer, Thorsten Unger:Das Erdbeben von Lissabon und der Katastrophendiskurs im 18. Jahrhundert. Wallstein Verlag, 2008,ISBN 978-3-8353-0267-9.
  9. João C. Duarte, Filipe M. Rosas, Pedro Terrinha, Wouter P. Schellart, David Boutelier, Marc-André Gutscher, António Ribeiro:Are subduction zonesinvading the Atlantic? Evidence from the southwest Iberia margin.doi:10.1130/G34100.1
  10. Johann Jakob Egli:Nomina geographica – Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Georg Olms Verlag, 1973,ISBN 3-487-04571-0, S. 544.
  11. Hugo Kastner:Von Aachen bis Zypern – Geografische Namen und ihre Herkunft. Schlütersche, 2007,ISBN 978-3-89994-124-1, S. 186.
  12. Lissabon. In:Meyers Konversations-Lexikon. 1888.
  13. Lx., abreviatura de Lisboa – Ciberdúvidas da Língua Portuguesa. Abgerufen am 11. Mai 2021. 
  14. Static.publico.pt: Mapa proposto para as freguesias de Lisboa abgerufen am 1. November 2013.
  15. Portugiesisches Gesetz Nr. 56/2012 – Reorganização administrativa de Lisboa vom 8. November 2012 (Memento vom 2. November 2013 imInternet Archive) (PDF; 16 MB) abgerufen am 1. November 2013.
  16. Cm-lisboa.pt:Comissões instaladoras das novas freguesias tomaram posse, 17. April 2013 abgerufen am 1. November 2013.
  17. Lisboasolidaria:As novas 24 freguesias de Lisboa (Memento vom 2. November 2013 imInternet Archive) abgerufen am 1. November 2013.
  18. Eva Missler:Lissabon. 2005, S. 25.
  19. Mittelalter-genealogie.de, Alfons 2, abgerufen am 6. Juni 2009.
  20. Portugal-Info.net abgerufen am 6. Juni 2009.
  21. Wikinger verwüsten Lissabon unterBjörn Járnsiða undHásteinwelt.de
  22. Walther L. Bernecker,Horst Pietschmann:Geschichte Portugals – Vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. S. 10, 11.
  23. Looking for Earthquake Sources in the Lisbon Area, 13th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics, Istanbul, Turkey, 3.–5. September 2007 (PDF) (Memento vom 22. Mai 2009 imInternet Archive).
  24. Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann:Geschichte Portugals – Vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. S. 36.
  25. A. H. de Oliveira Marques:Geschichte Portugals. S. 105 f.
  26. Eva Missler:Lissabon. 2005, S. 28.
  27. Eva Missler:Lissabon. 2005, S. 29.
  28. Josef Kulischer:Allgemeine Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. 6. Auflage. Oldenbourg, 1988,ISBN 3-486-41976-5, S. 221.
  29. Julius von Minutoli:Portugal und seine Colonien. S. 240.
  30. Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann:Geschichte Portugals – Vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. S. 72.
  31. Julius von Minutoli:Portugal und seine Colonien. S. 305.
  32. Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann:Geschichte Portugals – Vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. S. 83.
  33. Historischer Hintergrund der Lissabon-Konvention (Memento vom 26. April 2014 imInternet Archive).
  34. dn.sapo.pt:Lisboa é o concelho com mais população residente (Memento vom 7. Juli 2012 im Webarchivarchive.today)
  35. Bericht zum Fallstudiengebiet Lissabon, Gebiet Ameixoeira-Galinheiras, TU Dresden, 2006 (PDF) abgerufen am 6. Juni 2009.
  36. Joana Gorjão Henriques, Natália Faria: Budistas já são tantos como os muçulmanos na Grande Lisboa, diz estudo. Abgerufen am 27. Januar 2021 (portugiesisch). 
  37. ORF at/Agenturen red: Weltjugendtag auf 2023 verschoben. 20. April 2020, abgerufen am 27. Januar 2021. 
  38. Papst feiert mit 1,5 Mio. Jugendlichen Abschlussmesse. In: orf.at. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023. 
  39. Wolfgang Ismayr:Die politischen Systeme Westeuropas. VS Verlag, 2009,ISBN 978-3-531-16464-9, S. 809.
  40. Lisboa.pt – Cámara Municipal abgerufen am 22. März 2020.
  41. Cm-lisboa.pt Bürgermeister und Stadtrat abgerufen am 6. Juni 2009.
  42. Lisboa:Presidente da Câmara Municipal de Lisboa abgerufen am 22. März 2020.
  43. Eva Missler:Lissabon. 2005, S. 21.
  44. Cm-lisboa.pt – Homepage von Lissabon, abgerufen am 13. Juni 2017.
  45. Anja Bothe:Vergleich des portugiesischen und deutschen Bauplanungs- und Sanierungsrechts im Hinblick auf die Zielsetzung einer sozial ausgeglichenen Wohnraumversorgung – Erfahrungen in den Metropolen Lissabon und Berlin. LIT Verlag, 2004,ISBN 3-8258-7144-4, S. 227.
  46. Thomas Urban,Stadt in Rosa,sz.de, 10. Januar 2020.
  47. Whc.unesco.org abgerufen am 29. Juni 2009.
  48. Eva Missler:Lissabon. S. 154.
  49. Structurae.de abgerufen am 19. Juni 2009.
  50. Lydia Hohenberger, Jürgen Strohmaier:Lissabon. 2005, S. 132.
  51. Parque das Nações. Abgerufen am 25. September 2023. 
  52. Johannes Beck:Lissabon und Umgebung. Michael Müller Verlag, 2009,ISBN 978-3-89953-458-0, S. 319.
  53. Johannes Beck:Lissabon. Michael Müller Verlag, 2009,ISBN 978-3-89953-459-7, S. 175.
  54. Noel Riley Fitch, Andrew Midgley:The Grand Literary Cafes of Europe. New Holland, 2006,ISBN 1-84537-114-3,S. 114 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  55. Coleção. Abgerufen am 25. September 2023 (europäisches Portugiesisch). 
  56. Annette Hüller:Lissabon. S. 78.
  57. Website Feira Internacional de Turismo (englisch).
  58. Website des Festas de Lisboa (portugiesisch).
  59. Pastéis de Belém: History. Abgerufen am 2. Januar 2022 (englisch). 
  60. desporto.sapo.pt
  61. Lissabon.org abgerufen am 6. Juni 2009 (Memento vom 27. Mai 2009 imInternet Archive).
  62. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 30. Juli 2018 (englisch). 
  63. Johannes Beck:Lissabon und Umgebung. Michael Müller Verlag, 2009,ISBN 978-3-89953-458-0, S. 122–124.
  64. Free Lisbon transport starts today. The Portugal News, 25. Juli 2022, abgerufen am 19. April 2023 (englisch). 
  65. https://www.portodelisboa.pt/en/terminais-de-cruzeiro (engl.) abgerufen am 17. Dezember 2023.
  66. Lissabon-Umgebung.de abgerufen am 17. September 2009 (Memento vom 20. September 2008 imInternet Archive).
  67. Walter Rüegg, Asa Briggs:Geschichte der Universität in Europa – Mittelalter. C. H. Beck, 1993,ISBN 3-406-36952-9, S. 64.
  68. Geschichte – Escola Alemã de Lisboa. Abgerufen am 25. September 2023 (deutsch). 
  69. Estas celebridades têm (ou já tiveram) casa em Portugal – „Diese Prominenten wohnen (oder wohnten) in Portugal“, Artikel vom 12. Mai 2017 des NachrichtenportalsNotícias ao minuto (port.), abgerufen am 5. August 2018.
  70. Várias celebridades compraram casa em Lisboa nos últimos meses – „Mehrere Prominente kauften Häuser in Lissabon in den letzten sechs Monaten“ (Memento desOriginals vom 5. August 2018 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sicnoticias.sapo.pt, Beitrag des NachrichtensendersSIC-Notícias vom 18. Mai 2017 (port.), abgerufen am 5. August 2018.
  71. Lisbon wins European City of the Year 2012 and UNESCO award for Fado (Memento vom 13. Mai 2012 imInternet Archive)
  72. The Academy of Urbanism: Awards 2012 aufgerufen am 19. Dezember 2012. (englisch)

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1985: Athen |1986: Florenz |1987: Amsterdam |1988: West-Berlin |1989: Paris |1990: Glasgow |1991: Dublin |1992: Madrid |1993: Antwerpen |1994: Lissabon |1995: Luxemburg |1996: Kopenhagen |1997: Thessaloniki |1998: Stockholm

Kulturhauptstädte:
1999: Weimar |2000: Avignon,Bergen,Bologna,Brüssel,Helsinki,Krakau,Prag,Reykjavík,Santiago de Compostela |2001: Porto,Rotterdam |2002: Brügge,Salamanca |2003: Graz |2004: Genua,Lille |2005: Cork |2006: Patras |2007: Hermannstadt,Luxemburg undGroßregion |2008: Liverpool,Stavanger |2009: Linz,Vilnius |2010: Istanbul,Pécs,Ruhrgebiet |2011: Tallinn,Turku |2012: Guimarães,Maribor |2013: Košice,Marseille |2014: Riga,Umeå |2015: Mons,Pilsen |2016: Breslau,Donostia / San Sebastián |2017: Aarhus,Paphos |2018: Leeuwarden,Valletta |2019: Matera,Plowdiw |2020–2021*Galway,Rijeka |2022: Esch an der Alzette,Kaunas,Novi Sad |2023: Eleusis,Timișoara,Veszprém |2024: Bad Ischl,Bodø,Tartu |2025: Chemnitz,Nova Gorica/Gorizia |2026: Oulu,Trenčín |2027: Liepāja

*Von derEuropäischen Kommission wegen derCOVID-19-Pandemie vorgeschlagene Verlängerung

Stockholm (2010) |Hamburg (2011) |Vitoria-Gasteiz (2012) |Nantes (2013) |Kopenhagen (2014) |Bristol (2015) |Ljubljana (2016) |Essen (2017) |Nijmegen (2018) |Oslo (2019) |Lissabon (2020) |Lahti (2021) |Grenoble (2022) |Tallinn (2023) |Valencia (2024) |Vilnius (2025) |Guimarães (2026)

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