Elisabeth (Lisa) Batiashvili (georgischლიზა ბათიაშვილი,Lisa Batiaschwili; *7. März1979[1] inTiflis,Georgische SSR,Sowjetunion) ist eine georgischeViolinistin. Sie lebt in Deutschland.
Lisa Batiashvili wurde als Tochter eines Geigers und einer Pianistin in Georgien geboren. Der erste Unterricht erfolgte bereits im Alter von zwei Jahren durch den Vater. Als das Land kurz vor einem Bürgerkrieg stand, übersiedelte die Familie 1991 nach Deutschland. Batiashvili studierte mit 12 Jahren an derHamburger Musikhochschule beiMark Lubotsky und wechselte 1993 zuAna Chumachenco nach München.
1995 gewann sie als jüngste Teilnehmerin den zweiten Preis desSibelius-Wettbewerbs in Helsinki. In Großbritannien wurde sie wenig später von der BBC in das Förderprogramm „New Generation Artists“ aufgenommen. 2001 fanden bei der PlattenfirmaEMI die Aufnahmen zu ihrer ersten CD statt.
Für besonderes Aufsehen sorgte sie durch ihre Interpretation desSibelius-Violinkonzerts, die sehr gute Kritiken bekam. Das Konzert erschien auf einer zweiten CD zusammen mit dem eigens für Lisa Batiashvili komponierten Violinkonzert des finnischen KomponistenMagnus Lindberg, das erst 2007 in Helsinki uraufgeführt wurde. 2010 war sie in der Uraufführung vonNicolas BacrisQuasi una fantasia für drei Soloviolinen und Orchester op. 118 imFestspielhaus Baden-Baden zu hören. Sie spielte dabei zusammen mitAlina Pogostkina,Baïba Skride und dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung vonConstantinos Carydis.Batiashvili spielte unter anderem mit den DirigentenVladimir Ashkenazy,Zubin Mehta,Sakari Oramo,Simon Rattle,Christoph von Dohnányi undChristoph Eschenbach zusammen.
Für Batiashvili und ihren EhemannFrançois Leleux haben einige Komponisten Doppelkonzerte für Oboe und Violine geschrieben.Broken Chant vonGija Kantscheli (2007) kam am 15. Februar 2008 im LondonerBarbican zur Uraufführung. Das Doppelkonzert vonThierry Escaich wurde am 7. Dezember 2014 in der HamburgerLaeiszhalle uraufgeführt.
Für die Spielzeit 2014/15 war Lisa BatiashviliArtist in Residence bei denNew Yorker Philharmonikern[2] und zugleich beimNDR Sinfonieorchester, als erster Artist in Residence dieses Orchesters.[3] Für die Spielzeit 2015/16 war sie Artist in Residence beimTonhalle-Orchester Zürich,[4] für die Spielzeit 2016/17 beimConcertgebouw-Orchester,[5] für die Spielzeit 2017/18 bei derAccademia Nazionale di Santa Cecilia[6] und für die Spielzeit 2018/19 beimPrinzregententheater in München.[7] In der Saison 2023/24 ist sie Artist in Residence derBerliner Philharmoniker.[8]
Die Künstlerin spielte von November 2001 bis April 2012 dieStradivari „Engleman“ von 1709 und anschließend bis Juli 2013 die Stradivari „Joachim“ von 1715, beides Leihgaben derNippon Music Foundation.[9] Zurzeit spielt sie eineGuarneri del Gesù von 1739, bereitgestellt von einem anonymen deutschen Sammler.[10]
Politisch ist Batiashvili durch ihren Protest gegen die russische Politik und Menschenrechtsverletzungen in Russland aufgefallen. Sie spielte mehrmals das ProteststückRequiem for Ukraine des georgischen Komponisten Igor Loboda, unter anderem am 31. August 2014 in Helsinki bei dem KonzertWe agree to disagree, dessen Co-Leiterin sie auch war.[11] Bei einem Konzert am 15. September 2014 mit demRotterdams Philharmonisch Orkest unter der Leitung des als Putin-Befürworter bekannten DirigentenValery Gergijew spielte sie dasselbe Stück als Zugabe.[11]
Lisa Batiashvili lebt mit ihrem Ehemann, dem französischen OboistenFrançois Leleux, und den beiden gemeinsamen Kindern in München.
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||
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Zusätzlich eine Vielzahl von Einspielungen moderner Musik, u. a. vonBenjamin Britten,Harrison Birtwistle,Olli Mustonen undErnst von Dohnányi
Personendaten | |
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NAME | Batiashvili, Lisa |
ALTERNATIVNAMEN | Batiaschwili, Elisabeth; ბათიაშვილი, ლიზა (georgisch) |
KURZBESCHREIBUNG | georgische Violistin |
GEBURTSDATUM | 7. März 1979 |
GEBURTSORT | Tiflis |