Lindkirchen StadtMainburg | |
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Koordinaten: | 48° 40′ N,11° 47′ O48.67316711.790446430Koordinaten:48° 40′ 23″ N,11° 47′ 26″ O |
Höhe: | 430 m ü. NHN |
Einwohner: | 1270 (1. Jan. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 84048 |
Vorwahl: | 08751 |
![]() Die Pfarrkirche Mariä Lichtmess |
Lindkirchen ist einGemeindeteil derStadtMainburg imniederbayerischenLandkreis Kelheim. Bis zum 31. Dezember 1977 bildete es eine selbstständige Gemeinde. 2019 gab es in derGemarkung Lindkirchen 1270 Einwohner.[1]
DasPfarrdorf Lindkirchen liegt in derHallertau an derAbens etwa drei Kilometer nördlich von Mainburg.
Der Ortsname leitet sich wohl ab von einer Kirche bei einer Linde.Lintchirchen wird erstmals 1116 in der Urkunde KU 3 desKlosters Benediktbeuern schriftlich erwähnt. Damals trat der Adelige Ulrich vonElsendorf in das Kloster ein und vermachte diesem seine zahlreichen Güter, darunter auch einige in Lindkirchen. Allerdings verließ er 1125 Benediktbeuern und trat in dasKloster Admont in der Steiermark ein, dem er jetzt auch seinen ganzen ehemaligen Besitz überlassen wollte. Hierüber kam es zu einem jahrzehntelangen Streit zwischen den beiden Klöstern, den 1146 der Erzbischof von Salzburg zugunsten von Kloster Admont entschied. Benediktbeuern verzichtete allerdings erst im Jahre 1161 endgültig auf die Güter Ulrichs gegenüber Admont. Das Kloster Admont errichtete in Elsendorf eine Propstei, zu der die Güter aus Lindkirchen für eine lange Zeit gehörten.
Eine Kirche inLintkirchen wird 1177 in einer Urkunde KaiserFriedrichs I. zusammen mit einem Hof als Besitz desKlosters Biburg erwähnt. DieBenediktiner von Biburg übten bis 1485 dasPatronatsrecht über dieses Gotteshaus aus. In den 1150er und 1160er Jahren erscheint Lindkirchen in den Traditionen (Schenkungsbücher) der Klöster Biburg,Rohr undWeihenstephan als Gerichtsort desWittelsbacher PfalzgrafenFriedrich. Die Wittelsbacher besaßen zu dieser Zeit in der Hallertau eine Grafschaft. Lindkirchen war ihreThingstätte für die mittlere Hallertau. Friedrich, ein Bruder GrafOttos, des späteren ersten Herzogs von Bayern aus dem Hause Wittelsbach, war der für dieses Gebiet zuständige Gerichtsherr.
Auch nach der Errichtung des wittelsbachischen Pfleg- und Landgerichts Mainburg fanden noch Gerichtsverhandlungen an derSchranne in Lindkirchen statt. Eine Gerichtsordnung aus der Zeit um 1450 beschreibt das Zusammenwirken der Richter aus Mainburg und Ratzenhofen an der Landschranne in Lindkirchen. Der Ort kannte keinen einheitlichen Grundherren, er war sogenannter Streubesitz. Aus dem Jahre 1817 liegt ein erster Straßen- und Häuserplan des Dorfes vor. Seither hat sich das Ortsbild von Lindkirchen wenig verändert. Auffallend ist der Wirtshof, der einen Komplex aus vier Einzelhöfen unter drei verschiedenen Grundherren darstellt.
1818 wurde aus demSteuerdistrikt Lindkirchen die Gemeinde Lindkirchen im LandgerichtsbezirkAbensberg gebildet. Sie gehörte später zum Bezirksamt Mainburg undLandkreis Mainburg. Am 12. Januar 1945 kam Unterwangenbach von der Gemeinde Ratzenhofen zur Gemeinde Lindkirchen. Im Zuge derGebietsreform in Bayern gelangte am 1. Januar 1972 die GemeindeMeilenhofen dazu, doch am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde Lindkirchen in die Stadt Mainburg eingemeindet.