Linda Mvusi
Linda Mvusi (* um1955 inBloemfontein) ist einesüdafrikanischeArchitektin und ehemaligeSchauspielerin. Bekanntheit erlangte sie durch ihre erste und bisher einzige Filmrolle inChris Menges’ preisgekröntem SpielfilmZwei Welten (1988).
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mvusi wurde in der ProvinzFreistaat geboren und wuchs im früherenNordrhodesien (dem heutigenSambia),Ghana undKenia auf.[1] Sie ließ sich als Architektin ausbilden und ging inHarare, der HauptstadtSimbabwes diesem Beruf nach.[2] In einer Zeit des Übergangs wurde sie von dem lokalen Büro desAfrican National Congress (ANC) angesprochen, das nach einer Schauspielerin fürChris Menges’ fünf Millionen US-Dollar teure FilmproduktionZwei Welten suchte, die inBulawayo, im Südwesten Simbabwes, abgedreht wurde.[1] Das Apartheidsdrama basiert auf einer wahren Geschichte und ist die Verfilmung eines Drehbuchs der SüdafrikanerinShawn Slovo, Tochter der beiden Anti-Apartheid-AktivistenRuth First undJoe Slovo.Zwei Welten ist in den 1960er Jahren, in der weißen EnklaveJohannesburg angesiedelt. Im Mittelpunkt steht die 13-jährige Weiße Molly (gespielt vonJodhi May), deren Vater als Gegner des südafrikanischen Apartheid-Regimes ins Exil flüchten muss. Das Mädchen versucht daraufhin die Zuneigung seiner Mutter (Barbara Hershey) zu gewinnen, die jedoch die Arbeit ihres Mannes allein weiterführt und ihrer Tochter lieblos begegnet.
Obwohl Mvusi, ähnlich wie die junge Britin Jodhi May über keinerlei schauspielerische Erfahrung verfügte, erhielt sie den Part der schwarzen Haushälterin Elsie, die sich dem Kind annimmt. Als Vorbereitung für die Rolle traf sie sich mit zahlreichen Frauen, die sie kannte, die als Haushälterinnen arbeiteten. Bevor sie selbst im Film mitwirkte, hatte sie die Befürchtung gehabt, dass AußenstehendeZwei Welten mit ausländischem Geld für ein fremdes Publikum inszenieren würden und die Afrikaner nicht in der Lage wären, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Menges beeindruckte sie aber damit, dass er einheimische Zeitzeugen für das Schauspielensemble gewann. Auch die aufkeimende Befürchtung am Filmset, der parallele Erzählstrang Elsies, die die Schwester eines politischen Aktivisten (gespielt vonAlbee Lesotho) ist, könnte durch den von Hershey und May in den Hintergrund gedrängt werden, erfüllte sich nicht.„… als ich ihn (den Film) auf der großen Leinwand sah, dachte ich, ‚Wir haben den Kampf nicht verloren’. Chris (Menges) ist ein in seinen Erfahrungen so reicher Man, dass er völlig unbeeinflussbar ist. Diese Art der Zusammenarbeit machte es möglich, einiges der vielschichtigen Realität der Kultur in den Film unterzubringen“, so Mvusi.[2]
Mvusis schauspielerische Leistung wurde bei der Premiere vonZwei Welten auf denFilmfestspielen von Cannes 1988 belohnt, wo die Südafrikanerin gemeinsam mit Barbara Hershey und Jodhi May den Preis für diebeste Schauspielerin des Filmfestivals erhielt. Sie war die erste Afrikanerin und erste schwarze Schauspielerin, die die Auszeichnung gewann.
In denVereinigten Staaten bewertete dieNewsweek MvusisElsie als „überraschend gut“[3], doch für die Südafrikanerin sollteZwei Welten der einzige Auftritt in einem Spielfilm bedeuten. Sie kehrte in ihren alten Beruf als Architektin zurück und unterhält heute ein eigenes Büro in Johannesburg.[4] Im Jahr 2004 wurde sie für ihre Mitarbeit am Bau desApartheid-Museums in Johannesburg mit dem Preis desSouth African Institute of Architects (SAIA) geehrt.[5] Als längerfristige Ziele nannte sie im Jahr 2004, die Entwicklung des ländlichen Raums.„Unser Aufgabe ist es, die Freiheit spürbar innerhalb eines gemeinsamen Wohlstands zu verwirklichen“, so Mvusi.[6]
Filmografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1988:Zwei Welten (A World Apart)
Auszeichnungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1988:Darstellerpreis derInternationalen Filmfestspiele von Cannes fürZwei Welten
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Linda Mvusi beiIMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abvgl. Made, Patricia A.:Zimbabwe : Flirtation With Acting Ends With An Award. IPS-Inter Press Service, 23. Juni 1988, Harare
- ↑abvgl. Henron, Kim:Telling Stores With Light. In:The New York Times, 21. August 1988, Section 6; S. 32, Column 1, Magazine Desk
- ↑vgl. Ansen, David:Home Sweet Home. In: Newsweek, 18. Juli 1988, United States Edition, The Arts, Movies, S. 56
- ↑vgl.Projekt„Fast Forward Johannesburg“ bei berlin.de
- ↑vgl.Convention 2004 (Memento desOriginals vom 4. Oktober 2008 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saia.org.za bei saia.org.za (aufgerufen am 28. März 2010)
- ↑vgl.50 women to watch in 2004 bei thestar.co.za, 17. Januar 2004 (aufgerufen am 30. März 2010)
Personendaten | |
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NAME | Mvusi, Linda |
KURZBESCHREIBUNG | südafrikanische Architektin und ehemalige Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | um 1955 |
GEBURTSORT | Bloemfontein |