Life wurde am 4. Januar 1883 von John A. Mitchell und Andrew Miller gegründet. Für die wöchentliche Veröffentlichung war die eigens für die Zeitschrift geschaffeneLife Publishing Company ausManhattan inNew York City verantwortlich.[2] Bekannt war die Zeitschrift insbesondere für ihreCartoons,Pin-Up-Girls, den humoristischen Ton und die regelmäßigenTheater- sowieKinofilmkritiken.
1918 übernahmCharles D. Gibson die Leitung und passte die Publikation an den neuen Zeitgeist derZwischenkriegszeit an. In den 1920ern erreichte die Zeitschrift regelmäßig über 250.000 Leser. Nach Ausbruch derWeltwirtschaftskrise musste sie ihre Auflage jedoch massiv zurückfahren und stellte unter ihrem neuen Herausgeber George Eggleston auf eine monatliche Veröffentlichungsweise um. Die 1925 erstmals veröffentlichte ZeitschriftThe New Yorker konkurrierte außerdem mitLife nicht nur inhaltlich, sondern warb auch wichtige Autoren ab. 1933 erhielt die Zeitschrift mit demEsquire einen weiteren Wettbewerber.
Nach einem Jahr ohne finanzielle Gewinne, erschien am 19. Oktober 1936 die vorerst letzte Ausgabe desLife.
Die erste Ausgabe erschien am 23. November 1936 mit einem Bild desFort Peck Dam. Margaret Bourke-White wurde beauftragt, die Titelgeschichte zu fotografieren. Die programmatische Absichtserklärung lautete:
„Das Leben sehen, die Welt sehen, Augenzeuge großer Ereignisse sein, die Gesichter der Armen und das Gehabe der Stolzen erblicken – Maschinen, Armeen, Menschenmassen, Schatten im Dschungel und auf der Mondoberfläche; die Werke des Menschen sehen, seine Gemälde, Bauwerke; Dinge wahrnehmen, die Tausende von Kilometern entfernt sind, hinter Mauern, in Innenräumen, an die heranzukommen gefährlich ist; Frauen, die Männer lieben, und Scharen von Kindern; sehen und am Sehen Freude haben; sehen und staunen; sehen und belehrt werden.“
Life wurde bis 1972 wöchentlich herausgegeben. Bereits in den späten 1960ern hatte es mit abnehmenden Verkaufszahlen zu kämpfen. Die Anzahl der spontanen Käufer lag zudem gegenüber der der festen Abonnenten bei gerade einmal 4 Prozent, wodurchLife in finanzielle Not geriet und zwischen 1972 und 1978 nur unregelmäßig und ab 1978 als monatliche Publikation erschien. Eine wöchentliche AusgabeLife in Time of War erschien einen Monat lang während desKrieges in Kuwait. Der schleichende Niedergang des bekanntesten US-amerikanischen Reportagemagazins gegen Ende des 20. Jahrhunderts spiegelt den Bedeutungsverlust der Fotoreportage zugunsten der Fernsehberichterstattung wider. 2000 wurdeLife als regelmäßig erscheinende Zeitschrift schließlich eingestellt und erschien bis 2004 maximal sechs Mal im Jahr als Sonderausgabe zu besonderen Ereignissen, oft zusammen mit einem Taschenbuch als sogenanntesMegazine. Eigentümer vonLife war zu dem Zeitpunkt der MedienkonzernAOL Time Warner.
Durch eine Kooperation mitGoogle stehen seit 2008 auch nach dem Ende der Zeitschrift zehn Millionen Bilder im Internet zur Verfügung. Am 31. März 2009 wurde unterLife.com außerdem eine eigene Internetpräsenz veröffentlicht. Eigentümer der Namensrechte ist heute das UnternehmenDotdash Meredith.