Lichtautomatik

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Dieser Artikel bezeichnet die Vorrichtung in Kraftfahrzeugen, zu weiteren tageslichtabhängigen Steuerungen sieheDämmerungsschalter undGebäudeautomation.
Auswerteelektronik eines Licht-/Regensensors (ohne Optik)

DieLichtautomatik ist der umgangssprachliche Begriff für eineteilautomatisierte Fahrlichtschaltung inKraftfahrzeugen. Dabei übernimmt eineRegelelektronik festgelegte Schaltvorgänge derBeleuchtung des Fahrzeugs durch Auswertung von angeschlossenerSensorik.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

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Die Fahrzeugbeleuchtung wird bei Einsatz einerautomatischen Fahrlichtsteuerung nicht mehr direkt von demFahrer bedient, sondern von einemelektronischen Steuergerät. An diese Steuereinheit sind Sensoren zum Prüfen der Außenverhältnisse des Fahrzeugs angeschlossen oder direkt integriert. Je nach Situation werden einzelne oder mehrere Elemente der Fahrzeugbeleuchtung geschaltet.

Die benutztenSensoren sind einLichtsensor (meist hinter dem oberen Teil derWindschutzscheibe befestigt) und in vielen Fällen einRegensensor, welcher gleichzeitig in der Lage ist, dieScheibenwischer zu steuern. Durch Vernetzung mit anderen Steuergeräten des Fahrzeuges können weitere Daten zur Realisierung komplexerer Schaltfunktionen ausgewertet werden.

Funktionsweise

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Das automatische Ein- bzw. Ausschalten desAbblendlichtes ist von folgenden Bedingungen abhängig:

  • das Erreichen bestimmter Helligkeitswerte (z. B.Tunneldurchfahrten)
  • das Überschreiten einer bestimmten Grenzgeschwindigkeit (z. B. 140 km/h)
  • das Eintreten vonStarkregen (gesteuert durch denRegensensor)

Um ein kurzzeitiges Ein- und Ausschalten zu vermeiden, das vom Fahrer bzw. anderen Verkehrsteilnehmern als Flackern wahrgenommen werden könnte, wird in Grenzbereichen mit der Hilfe einer Zeitkomponente der Steueralgorithmus um eineHysterese ergänzt.

Zu jedem Zeitpunkt kann der Fahrer aber die Steuerung der Beleuchtung übernehmen. Auf jeden Fall ist es ihm immer möglich, das Abblendlicht von sich aus einzuschalten. Das Ausschalten des Lichtes durch den Fahrer ist jedoch nur durch Ausschalten der Automatik möglich.

Weitere Komfortmerkmale

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Je nach Ausführung des Steuergerätes kann die Lichtautomatik neben dem Abblendlicht auch dieBeleuchtung des Innenraums steuern. So kann dieInnenbeleuchtung nur bei Dunkelheit aktiviert werden. Ebenso kann nach Ausschalten desMotors das Abblendlicht in der Dunkelheit für einige Zeit angeschaltet bleiben (Coming-Home-Funktion), damit das Fahrzeug besser sichtbar bleibt (Gefahr durch aussteigende Mitfahrer) oder damit die Insassen ihre Umgebung besser wahrnehmen (z. B. in Garagen ohne Licht). Auch eine Leaving-Home-Funktion kann implementiert sein, bei der nach Entriegeln des Fahrzeuges eine Orientierungsbeleuchtung für eine bestimmte Zeit eingeschaltet wird.

Vor- und Nachteile

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Vorteile:

  • Der Fahrer kann sich auf die Automatik (meist) verlassen und es ist (gerade beiDämmerung undRegen) eine höhere Verkehrssicherheit gegeben, da das Fahrzeug besser gesehen wird.
  • Solange keine manuelle Steuerung vorgenommen wird, kann es nicht passieren, dass dieAutobatterie durch eingeschaltete Abblendscheinwerfer entladen wird, da die Lichtautomatik mit einem speziell entworfenen Reservespeicher arbeitet.

Nachteile:Größter Nachteil einer Lichtautomatik ist derGewöhnungseffekt:

  • Der Fahrer verlässt sich auf die Automatik und kümmert sich nicht mehr selbst um die Beleuchtung. Dies kann dazu führen, dass bei manueller Aktivierung des Abblendlichtes das Ausschalten vergessen wird, was wiederum zumEntladen der Autobatterie führen kann.
  • Da der Fahrer die äußeren Bedingungen nicht mehr hinsichtlich der Benutzung des Abblendlichtes beachtet, kann dies dazu führen, dass er während der Fahrt mit einem Wagen ohne (oder mit abgeschalteter) Lichtautomatik vergisst, die Beleuchtung einzuschalten (gerade in derDämmerung und bei dichtem Regen). Dadurch verringert sich die momentane Verkehrssicherheit des Fahrzeugs.
  • Es gibt ebenfalls Situationen, in denen die Automatik das Einschalten für nicht notwendig erachtet, während eine Fahrt mit Licht die Sicherheit erhöhen würde (Beginn derDämmerung, einsetzenderRegen,Nebel,Schneefall). Der Fahrer muss dann trotzdem die Steuerung der Beleuchtung übernehmen, was durch den Gewöhnungseffekt jedoch häufig vergessen wird und zu erheblicher Verkehrsgefährdung führen kann.

Verbreitung und Ausblick

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Viele neuere Fahrzeugtypen lassen sich mit einer Lichtautomatik ausstatten (meist gegen Aufpreis und in Kombination mit einer Regenautomatik). Seit dem Einsatz dieser Technik wurden auch die Kenngrößen der Steuerung kontinuierlich verbessert, sodass die Automatik immer zuverlässiger wurde. Inzwischen gibt es auch eine automatische Steuerung desFernlichts (Fernlichtassistent), die die Situation vor dem Fahrzeug andauernd analysiert und das Fernlicht entsprechend ein- oder ausschaltet.

Weblinks

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