DieLeyser von Lambsheim (auchLeiser oderLusser von Lambsheim) waren einpfälzischesAdelsgeschlecht, das sich nach dem OrtLambsheim benannte.
Die Familie wird 1368 erstmals urkundlich erwähnt. Damals erscheint einEckenbrecht Lusser von Lambsheim alsSiegler einer Urkunde. Schon im 15. Jahrhundert teilte sie sich in einen Lambsheimer und einenDeidesheimer Zweig.
1458 wurdePhilipp Leyser von HerzogLudwig von Veldenz alsAmtmann in Lambsheim eingesetzt. Am 1. August 1464 erhielt er von seinem Herrn 179 Morgen Land in Lambsheim und den „Hof da derStock in steht“ zuLehen. In der veldenzisch-kurpfälzischen Fehde tat sichPhilipp Leyser von Lambsheim 1471 als einer der maßgeblichen Verteidiger seines Ortes gegen KurfürstFriedrich von der Pfalz hervor. Der Kurfürst ließ ihn nach der Einnahme Lambsheims im Stadtgrabenertränken, da er sich „Ausschreitungen schuldig gemacht“ habe und eine „wesentliche Mitschuld am Entstehen der Fehde“ trage. Friedrich I. übergab die Lambsheimer Besitztümer des Hingerichteten 1472 an den BruderHans von Leyser, dessen gleichnamiger Sohn später nach Deidesheim verzog. Die Lambsheimer Güter besaß die Familie bis zu ihrem Erlöschen.
In Deidesheim wird bereits 1451 einPeter Leyser von Lambsheim als Einwohner genannt. 1477 erhieltHans Leyser von Lambsheim von Kurfürst Friedrich I. auch kurpfälzische Güter in Deidesheim zu Lehen. Es scheint sich hierbei um den genannten Bruder des ertränkten Lambsheimer Amtmanns zu handeln. Sein SohnHans der Jüngere begleitete KaiserMaximilian I. 1508 auf dessenRomfahrt zur Kaiserkrönung. Dessen EnkelJohann Leyser (verheiratet mit Anna von Pagk) trug von 1545 bis 1559 dieBurg Elmstein alsKurpfälzer Lehen.[1] Dessen SohnWolf Leyser von Lambsheim (1547–1587), in Diensten desBischofs von Speyer stehend, wurde mit seiner GattinUrsulaGayling von Altheim in derDeidesheimer Pfarrkirche St. Ulrich beigesetzt. Von beiden hat sich dort ein künstlerisch wertvoller Grabstein erhalten, der leider stark verwittert ist, da er Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Kirche an deren äußere Westwand versetzt wurde. Ihr SohnHans Wolf Leyser von Lambsheim (verheiratet mitAnna MargaretaSchütz von Holzhausen) war 1603 Speyerer Schultheiß von Deidesheim.
Hans Wolf Leysers EnkelJohann Ernst Leyser von Lambsheim (10. Juli 1657 – 16. Juni 1746) lebte gleichfalls in Deidesheim und war der letzte männliche Spross seiner Familie, die mit seinem Tode 1746 ausstarb. Er erhielt in Deidesheim ein kleines, halbmondförmiges Epitaph über dem Grabstein seines VorfahrenWolf Leyser von Lambsheim (1547–1587), auf dem es heißt, er sei „der Letzte der Familie“. Von seinem Gut, außerhalb der Deidesheimer Stadtmauer gelegen, steht heute nur noch das Gartenhaus,Altes Zollhäuschen genannt. Ein weiteres Gut der Leyser waren die heutigen AnwesenWeinstraße 49 und 51 in Deidesheim.
Seine TochterJohanna Katharina Leyser von Lambsheim – die auch das Epitaph ihres Vaters fertigen ließ – war seit 1734 mit dem kurpfälzischen Hauptmann RitterFranzvon Bawyr zuCaspersbroich verheiratet. Sie werden beide als „von unbändigem Temperament, aufbrausendem Jähzorn und großer Streitlust“ charakterisiert. Beide seien überdies von einer enormen Jagdleidenschaft besessen gewesen, die schließlich dazu führte, dass der Ehemann († 1779) einenJagdfrevel und einenTotschlag beging, wofür er von KaiserFranz I. 1764 schwer bestraft wurde.Johanna Katharina geb. Leyser starb 1784, ihr SohnKarl von Bawyr wurde 1782 vonKurfürst Karl Theodor als Erb-Lehensträger der Leyserschen Besitztümer in Lambsheim bestätigt.
Es besteht aus einem gevierten Schild mit folgenden Farben: (heraldisch gesehen) rechts oben und links unten Rot, links oben und rechts unten Silber.
Das Familienwappen der Leyser von Lambsheim bildet, zusammen mit demPfälzer Löwen, das Gemeindewappen von Lambsheim; abgewandelt zu Rot und Weiß sind die Leyserschen Farben auch jene der Gemeindefahne.
Das Wappenschild der Leyser ist auch Teil des Gemeindewappens vonMaxdorf, das aus der Gemeinde Lambsheim hervorgegangen ist.[2]
Am ehemaligenLeyserhof, Lambsheim, Hinterstraße 11, befinden sich zwei Wappensteine des Geschlechtes, einer davon mit der Jahreszahl 1585 (neuzeitlich falsch bemalt). Im südlichen Seitenschiff der PfarrkircheSt. Ulrich (Deidesheim) trägt ein Gewölbeschlussstein das Wappen der Leyser von Lambsheim.[3]