Leutnant

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterLeutnant (Begriffsklärung) aufgeführt.

DerLeutnant (Abkürzung gemäßDuden:Lt.[1]) ist einDienstgrad derBundeswehr, desBundesheeres, derSchweizer Armee sowie frühererStreitkräfte. InÖsterreich ist Leutnant auch eine Bezeichnung für bestimmteVerwendungen in derBundespolizei undJustizwache. In vielen anderen Streitkräften finden sich vergleichbare, teils ähnlich lautende Dienstgrade.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

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Lieu tenantein Partizip vonlieu tenir – bedeutet imFranzösischen wörtlich „Platz haltend“ im Sinne von Platzhalter,Statthalter[1] oderStellvertreter. Der Wortstamm geht seinerseits auf dasmittelalterlich-lateinischelocum tenens zurück.[1] Daraus entwickelten sich im Italienischen und im Französischen dieDienstgrad- und FunktionsbezeichnungenLuogotenente bzw.Lieutenant. Unter denfranzösischen Königen war derLieutenant du Roi der Stellvertreter desKönigs imHeer oder in einerFestung.[1]Napoleon Bonaparte erneuerte diesen zwischenzeitlich abgeschafftenTitel, indem er imSpanienfeldzug denMarschallNicolas Jean-de-Dieu Soult 1813 alsVizekönig derPyrenäischen Halbinsel zumLieutenant del’Empereur ernannte.

In den Heeren und Kriegsmarinen derfrühen Neuzeit war der Leutnant der (oberste) Stellvertreter des Kapitäns, also des Kompaniechefs oder des Schiffskommandanten. Später differenzierte sich der Leutnantsrang in diverse Unter- und Obergrade aus. Speziell in der französischen Armee existierte im 18. und im frühen 19. Jahrhundert eine nahezu unübersichtliche Anzahl diverser Ränge, unterschiedlich nach Zeitpunkt und/oder Truppengattung. So gab es in der Armee bspw. Grade wiesous-lieutenant en second,sous-lieutenant („<zweiter> Unterleutnant“),lieutenant en second,second-lieutenant („zweiter Leutnant“),lieutenant („<Ober->Leutnant“),lieutenant en pied (etwa „wirklicher, tatsächlicher <Ober->Leutnant“),lieutenant en premier undpremier-lieutenant („erster <Ober->Leutnant“). Sämtliche Leutnantsgrade rangierten vor denFähnrichen (enseignes) undKornetten (cornettes), die ebenfalls in mehrere Grade untergliedert waren und nach modernem Verständnis ebenfalls als Leutnante anzusehen wären. Ein Grund für die zeitweise herrschende Vielzahl an Subaltern-Dienstgraden dürfte, neben der eifersüchtigen Bewahrung alter Traditionen, auch in der damals weit verbreitetenÄmterkäuflichkeit gelegen haben: Je mehr Dienstgrade existierten, desto mehr konnten an zahlungskräftige junge Männer veräußert werden.

Heute rangiert in denfranzösischen Streitkräften und in zahlreichen anderen Armeen derSous-lieutenant oderSecond Lieutenant (Sekondeleutnant, wörtliche Übersetzung: „Zweiter Leutnant“) als niedrigsterOffiziersdienstgrad unter dem Leutnant. In anderenromanischen Sprachen wird vom französischen BegriffTenente oderTeniente abgeleitet.

„Leutnant“ kam alsLehnwortLieutenant um 1500 aus dem Französischen in dendeutschen Sprachraum. ImMittelalter wählte jederHauptmann einesFähnleins einen Lokotenenten bzw. Leutinger als seinen Stellvertreter. In diesem Sinne wird das Wort Leutnant bis heute im deutschen Sprachraum als Dienstgradbezeichnung verwendet. In einigen früheren deutschen Streitkräften gab es bis ins 19. Jahrhundert bereits die AbstufungOberleutnant (alternativ französierend:Premierlieutenant), der über dem rangniedrigeren Leutnant(Secondelieutenant) stand. Der wörtlich aus dem Französischen übersetzte Begriff „Unterleutnant“ für Dienstgrade unterhalb des Leutnants war dagegen die längste Zeit im deutschen Sprachraum unüblich. Nur in derNationalen Volksarmee und derKaiserlichen Marine (dort alsUnterleutnant zur See) gab es diese Dienstgradbezeichnung. Die heutigeSchreibweise „Leutnant“ ist imdeutschen Kaiserreich 1899 für denmilitärischen Gebrauch angeordnet worden.

Bundeswehr

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Leutnant
Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Fallschirmjägertruppe.Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger.
Dienstgradabzeichen[2][A 1]
DienstgradgruppeLeutnante[3]
NATO-RangcodeOF-1[4]
Dienstgrad Heer/LuftwaffeLeutnant
Dienstgrad MarineLeutnant zur See[5]
Abkürzung (in Listen)Lt (L)[6]
BesoldungsgruppeA 9 nachBBesO[7]

DerDienstgrad Leutnant wird durch denBundespräsidenten mit derAnordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[5] auf Grundlage desSoldatengesetzes[8] festgesetzt.

Befehlsbefugnis und Dienststellungen

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In der Bundeswehr ist der Leutnant einOffiziersdienstgrad,[5] der gemäß derZentralen Dienstvorschrift (ZDv) A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ zurDienstgradgruppe derLeutnante zählt. Aufgrund der Zugehörigkeit zur Dienstgradgruppe der Leutnante können Leutnante auf Grundlage des§ 4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung innerhalb der dort gesetzten Grenzen Soldaten der DienstgradgruppenMannschaften undUnteroffizierenohne undmit PortepeeBefehle erteilen.[9][10]

Leutnante in den Laufbahnen desTruppendienstes befinden sich in der Regel noch imStudium. Bis Studienabschluss haben sie mit der „regulären“ Truppe in der Regel – wenn überhaupt – nur inTruppenpraktika Kontakt. Entsprechend ihrem Rang werden sie dann übungsweise meist als stellvertretendeZugführer oder stellvertretenderKompaniechef eingesetzt. Wenige Offiziere mit kurzem Studium werden bereits in den grundlegendenWaffensystemen ihrerTruppengattung geschult, um dann (meist erst alsOberleutnant) als militärische Führer ihrer Truppengattung zu dienen. Die wenigen[A 2] Offiziere ohne Studium haben die grundlegenden Lehrgänge ihrer Truppengattung (im Heer ist derOffizierlehrgang 3 zu nennen) bereits absolviert oder absolvieren sie in den ersten Monaten als Leutnant und dienen dann in der Truppe bereits im Dienstgrad Leutnant dauerhaft als militärische Führer.[A 3] Typisch sindVerwendungen als Zugführer, Kompanieeinsatzoffizier, stellvertretender Kompaniechef oderLuftfahrzeugführer.Offiziere des militärfachlichen Dienstes haben ihre Ausbildung an einer Fach- undOffizierschule häufig bereits abgeschlossen oder beenden sie im Dienstgrad Leutnant. Sie werden dann auf ihrerPlanstelle eingesetzt, die selten den vorgenannten Dienststellungen ähnelt, am ehesten noch imFlugdienst, sondern dienen meist inFachabteilungen aufFachgebieten, deren Grundzüge sie häufig bereits aus ihrer Zeit alsUnteroffiziere kennen. Diese Leutnante beschäftigen sich dort beispielsweise mit Fachfragen derRüstungs-,Logistik- undPersonalplanung, derMaterialerprobung, Verfahren derMaterialerhaltung oder planen undüberwachen den Flugdienst. Sanitätsoffizieranwärter und Musikmilitäroffizieranwärter beenden ihre Ausbildung im Dienstgrad Leutnant und werden dann sofort in einen der Dienstgrade der Hauptleute befördert. Auf regulären Dienstposten der Truppe werden sie in diesem Dienstgrad ähnlich wie die studierenden Leutnante des Truppendienstes nicht eingesetzt. Letzter Ausbildungsabschnitt für Sanitätsoffizieranwärter der FachrichtungHumanmedizin ist dasPraktische Jahr, das mit demletzten Teil des Staatsexamens beendet wird, das auch für die anderen Sanitätsoffiziere den Abschluss ihrer Ausbildung markiert. Militärmusikoffizieranwärter im Dienstgrad Leutnant beenden ihre Ausbildung mit demKapellmeisterexamen. Aufgrund dieser und ähnlicher (möglicherweise auch nur temporärer) Dienststellungen können Leutnante in den in derVorgesetztenverordnung aufgezählten Fällen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.[9][11]

Ernennung und Besoldung

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Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für dieErnennung zum Leutnant trifft dieSoldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergänzend dieZentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. Zum Dienstgrad Leutnant könnenSoldaten auf Zeit undReservisten ernannt werden. Voraussetzung ist die Zugehörigkeit zurLaufbahngruppe derOffiziere. Der Dienstgrad kann in der Regel frühestens nach 36 Monaten Dienstzeit erreicht werden.[A 4] Vor Ernennung zum Leutnant muss eineOffizierprüfung mit Erfolg abgelegt werden. Mit der Ernennung zum Leutnant werdenOffizieranwärter zuOffizieren. Dies gilt entsprechend ebenfalls für Offizieranwärter in den Laufbahnen desSanitäts- undMilitärmusikdienstes, die jedoch gleichzeitigSanitäts- und Militärmusikoffizieranwärter bleiben.[A 5][12][13][14][A 6]

Ein Leutnant wird nach derBundesbesoldungsordnung (BBesO) mitA 9besoldet.[7]

Sanitätsoffiziere

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Sanitätsoffiziere mussten bis etwa Mitte 2004 eine 18-monatige Dienstzeit alsLeutnant –Arzt im Praktikum (AIP) absolvieren, bevor sie dieApprobation erhielten und dann zumStabsarzt befördert wurden. Zahnmediziner absolvierten keinen AIP und wurden mit Studienabschluss vomOberfähnrich zum Stabsarzt befördert. Änderungen derApprobationsordnung und derSoldatenlaufbahnverordnung ermöglichten Sanitätsoffizieranwärtern, die rund sechs Jahre bis zumAbschluss ihres Studiums benötigten und im Fall der angehenden Humanmediziner damit auch rund sechs Jahre bis zu ihrer Beförderung zum Leutnant, nun nach 36 Dienstmonaten die Beförderung zum Leutnant. Ziel war eine Attraktivitätssteigerung der Laufbahn.

Dienstgradabzeichen

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Heer
Luftwaffe
Uniformträgerbereich[A 7][2]
Hauptartikel:Dienstgradabzeichen der Bundeswehr

DasDienstgradabzeichen für Leutnante zeigt einenStern alsSchulterabzeichen.[5][2]

Äquivalente, nach- und übergeordnete Dienstgrade

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Den Dienstgrad Leutnant führen nurHeeres- undLuftwaffenuniformträger.Marineuniformträger derselben Rangstufe führen den DienstgradLeutnant zur See.[5] In denStreitkräften derNATO ist der Leutnant zu allen Dienstgraden mit demNATO-Rangcode OF-1 äquivalent.[4]

Der Leutnant ist gemäß ZDv 20/7 eine Rangstufe unter dem ranghöherenOberleutnant bzw.Oberleutnant zur See eingeordnet (erste Dienstgradbezeichnung für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; zweite Dienstgradbezeichnung für Marineuniformträger).[14] Nach § 4 der Vorgesetztenverordnung sindwie oben dargestellt alle Offiziere in den dort definierten Grenzen Vorgesetzte aller Dienstgrade der Dienstgradgruppe derUnteroffiziere mit Portepee, deren ranghöchste Dienstgrade derOberstabsfeldwebel bzw. derOberstabsbootsmann sind, sowie der Dienstgradgruppen der Unteroffiziere ohne Portepee und der Mannschaften.[10] Im Sinne derSoldatenlaufbahnverordnung folgt der Leutnant in den meisten Laufbahnen der Laufbahngruppe der Offiziere auf denOberfähnrich (beiReserveoffizieranwärtern auf denFähnrich).[12] Gemäß Soldatenlaufbahnverordnung werden Leutnante nachfolgend meist zum Oberleutnant befördert,Sanitätsoffizieranwärter und Militärmusikoffizieranwärter dagegen regelmäßig „direkt“ je nachApprobationsrichtung zumStabsarzt,Stabsapotheker oderStabsveterinär oder im Falle der Militärmusikoffizieranwärter zumHauptmann.[12]

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[15] Höherer Dienstgrad[15]
Leutnant
Leutnant zur See
Oberleutnant
Oberleutnant zur See

Dienstgradgruppe:MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Verwendung als Sammelbezeichnung

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Gemäß derZentralen Dienstvorschrift (ZDv) 14/5 „Soldatengesetz“ wird für eineDienstgradgruppe die Bezeichnung „Leutnante“ festgesetzt.[9] „Leutnante“ ist daher offiziell eine Sammelbezeichnung für die Dienstgrade Leutnant,Leutnant zur See,Oberleutnant undOberleutnant zur See.[9] DiePluralform „Leutnante“ wird unter anderem wegen der so bezeichneten Dienstgradgruppe immilitärischen Sprachgebrauch der Bundeswehr fast durchgängig genutzt, obwohl imzivilen Sprachgebrauch die nachDuden auch insgesamt häufigere Pluralform „Leutnants“ vorgezogen wird.[1] Je nach Kontext meint „Leutnante“ häufig im Sinne des Plurals jedoch nur mehrere Soldaten im Dienstgrad Leutnant. Manchmal wird der Begriff auch abgrenzend zu den höheren Offizieren der Dienstgradgruppe der Leutnante (also den „Oberleutnanten“) verwendet und dient dann als Sammelbezeichnung für die Dienstgrade Leutnant und Leutnant zur See, die imSprachgebrauch der Marine ebenfalls häufig mit „Leutnant“ statt mit „Leutnant zur See“ angeredet werden.

Bundesheer und Wachkörper

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Österreichisches Bundesheer
— Leutnant —
SchulterstückSchulterstückTellerkappe
Anzug 75 / 03 | Rockkragen | Tellerkappe
DienstgradgruppeOffiziere
NATO-RangcodeOF-1
Dienstgrad Heer/LuftwaffeLeutnant
Dienstgrad Marinekeiner
Abkürzung (in Listen)Lt
Besoldungsgruppe

InÖsterreich ist der Leutnant (Abk.: Lt) vor dem Fähnrich der zweitniedrigste Offiziersdienstgrad, für den die Erfüllung der modulartigen Ausbildung, welche die Kaderanwärterausbildung Teil 1 und Teil 2 (früher das so genannte EF (Einjährig-Freiwilligen Jahr)) umfasst, als Grundvoraussetzung erforderlich ist.

Für Berufsoffiziere folgt ein 6-semestriges (bis August 2008: achtsemestriges) Studium im Studiengang „Militärische Führung“ an derTheresianischen Militärakademie inWiener Neustadt. Während des Studiums an der Militärakademie haben die Anwärter den DienstgradFähnrich. Da es sich dabei um ein Hochschulstudium mit 180 ECTS Punkten handelt, schließen die Offiziersanwärter mit der Sponsion zumBachelor of Arts in militärischer Führung ab.

Anders ist die Laufbahn in derMiliz. Nach der einjährigen Kaderanwärterausbildung Teil 1 und Teil 2 folgt ein weiterer Teil mit Lehrgängen, Seminaren und Übungen und einer abschließenden, kommissionellen Eignungsfeststellung, welche frühestens nach vier Jahren Gesamtdienstzeit ebenfalls zumLeutnant führt. Offiziersanwärter der Miliz haben vor der Beförderung zum Leutnant meistens den DienstgradWachtmeister.

Außerdem wird die Verwendungsbezeichnung Leutnant für leitende Beamte (E1) der Exekutive in Österreich, dazu gehörenBundespolizei undJustizwache, unter anderem im Eingangsamt der höchsten von insgesamt drei Laufbahnebenen verwendet. Da es sich bei den genanntenWachkörpern um zivile Körperschaften handelt, die lediglich nach militärischem Muster organisiert sind, handelt es sich nicht um „Polizeioffiziere“. Die Beamten führen lediglich Offiziersränge als Verwendungsbezeichnung. Im Übrigen ist ein direkter Vergleich mit den Dienstgraden des Bundesheeres nicht möglich, da in der Bundespolizei Aufgaben, die im militärischen Bereich einem niedrigrangigen Offizier zukommen, von hochrangigen dienstführenden Beamten (E 2a), also Angehörigen der mittleren Laufbahnebene, wahrzunehmen sind.

Niedrigerer Dienstgrad
Fähnrich
Dienstgrad
  Leutnant
Höherer Dienstgrad
Oberleutnant
Einordnung:RekrutenChargenUnteroffiziereOffiziere
Alle Dienstgrade auf einen Blick:Bundesheer-Dienstgrade
Siehe auch:Dienstgrade des Bundesheeres

Schweizer Armee

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Schweizer Armee
— Leutnant —
Anzug 75/03
Dienstanzug Schulterklappe
DienstgradgruppeSubalternoffiziere
NATO-RangcodeOF-1b
Dienstgrad Heer/LuftwaffeLeutnant
Dienstgrad Marinekeiner
Abkürzung (in Listen)Lt
BesoldungsgruppeCHF 17.50/Tag[16]

In derSchweizer Armee erfolgt die Beförderung zumOberleutnant (französischpremier lieutenant,italienischprimotenente) entsprechend „Armee XXI“ nach Absolvierung der gesamten Ausbildung zum Leutnant (inklusive des Praktischen Dienstes, also das Abverdienen in einerVBA) und zweiWiederholungskursen (WK) als Leutnant oder nach vier Gradjahren als Leutnant.[17]

Als Miliz-Leutnant muss man jährlich rund vier Wochen Dienst leisten (eine WocheKadervorkurs, drei Wochen Wiederholungskurs). Insgesamt muss ein Leutnant oder Oberleutnant 680 Diensttage absolvieren bis zur Entlassung. Um einen Vorschlag zum Offizier zu erhalten, gehen in der Regel die Grundausbildung sowie das Absolvieren einer Unteroffiziersschule voraus. Hier wird in diversen Tests die Eignung des Anwärters geprüft.Nach 7 Wochen Abverdienen als Wachtmeister tritt der Offiziersaspirant in den zentralen Offizierslehrgang über, wo er mit Anwärtern anderer Truppengattungen zusammentrifft und vor allem Befehlstechnik und Grundwissen über die Schweiz und die Schweizer Armee erlernt. Anschließend beginnt die normalerweise fünfzehnwöchige Offiziersschule in der jeweiligen Truppengattung, deren Höhepunkt die Durchhalteübung (mindestens acht, im Normalfall neun bis elf Tage) ist. Ebenfalls beinhaltet ist der 100-Kilometer-Marsch, den aber nicht mehr alle Verbände absolvieren. Bei der Führungsunterstützung, Logistik, Artillerie, Fliegertruppen, Genie- und Rettungstruppen, den Panzertruppen und der Infanterie (101 km) ist er aber immer noch fester Bestandteil des Solls eines Offiziers. Der 100-Kilometer-Marsch wird an einem Stück durchgeführt, Dauer etwa 18 bis 23 Stunden. Bei den berittenen Veterinärtruppen (Teil der Logistik) wird zusätzlich zum 100-Kilometer-Marsch ein 100-Kilometer-Ritt absolviert.Anschließend an die Offiziersschule wird man zum Leutnant befördert. Anschließend an die Beförderung wird fast immer ein Offiziersball abgehalten, der speziell den jungen Offizieren gilt.Einzige Ausnahme zu diesem Ablauf der Schulung stellen die KSK dar, die eine 18-wöchige Offiziersschule absolvieren und erst nach Beförderung zum Leutnant einen Zug übernehmen.

Das Dienstgradabzeichen zeigt bei der Schweizer Armee einen 3 mm breiten Streifen.Neben den Bezeichnungen in den drei Kommandosprachen der Schweizer Armee wird er in Auslandseinsätzen auch alsSecond Lieutenant bezeichnet (2Lt).NATO-Rangcode: OF-1b.

Siehe auch:Grade der Schweizer Armee
Niedrigerer Grad
Chefadjutant
Offiziersgrad
  Leutnant
Höherer Grad
Oberleutnant
Einordnung:MannschaftenUnteroffiziereHöhere UnteroffiziereSubalternoffiziereHauptleuteStabsoffiziereHöhere StabsoffiziereOberbefehlshaber der Armee
Alle Grade auf einen Blick:Grade der Schweizer Armee

Andere Streitkräfte

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In derNATO hat der Leutnant denRangcodeOF-1b. Davon abweichend ist in den Streitkräften einiger Länder, wie beispielsweise in Bulgarien, der niedrigste Offiziersrang derUnterleutnant (hier allerdings OF-1c). Es gibt also zwei unterschiedliche Bezeichnungsschema für den Rang Leutnant:

Nationale Volksarmee

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In Anlehnung an die sowjetischen Streitkräfte und die anderen Streitkräfte des Warschauer Pakts war in denBewaffneten Organen der DDR der Leutnant der demUnterleutnant folgende nächsthöhereOffizier. Deshalb wurden dort im Unterschied zu den NATO-Streitkräften zwei Offizierssterne nebeneinanderliegend auf dem Schulterstück aufgebracht.

Die offizielle Dienstgradbezeichnung derVolksmarine war anfangsLeutnant zur See, wurde aber später inLeutnant geändert. Im individuellen Sprachgebrauch hingegen blieb die traditionelle BezeichnungLeutnant zur See weiterhin erhalten.

Für Offiziere der NVA betrug die Regelstehzeit für die Beförderung vom Leutnant zum Oberleutnant zwei Jahre.

Leutnant der Wehrmacht Walter Brandt
Siehe auch:Dienstgrade der Nationalen Volksarmee

Reichsheer, Reichswehr und Wehrmacht

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InReichsheer,Reichswehr undWehrmacht war derLeutnant, bzw. in der Kriegsmarine derLeutnant zur See, der niedrigste Offiziersrang derDienstgradgruppe der Leutnante. ImNS-Ranggefüge entsprach dieser Dienstgrad demSS-Untersturmführer oderSA-Untersturmführer.

Siehe auch:Dienstgrade der Wehrmacht
Dienstgrad
niedriger:
Stabsfeldwebel

Deutsches Reich
Leutnant
(Leutnant zur See)
höher:
Oberleutnant

Anmerkungen

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  1. Links:Dienstgradabzeichen auf derSchulterklappe der Jacke desDienstanzuges für Heeresuniformträger derFallschirmjägertruppe. Rechts: Dienstgradabzeichen auf derSchulterklappe der Jacke desDienstanzuges für Luftwaffenuniformträger.
  2. Nur rund 5 % der Soldaten eines Offizierjahrganges in den Laufbahnen des Truppendienstes absolviert kein Studium.
  3. Leutnante und Hauptleute werden daher auch als Truppenoffiziere bezeichnet, solange sie keine fürStabsoffiziere vorgesehenen Posten inStabsabteilungen „fern der Truppe“ übernehmen.
  4. Die Frist kann um bis zu zwei Jahre verkürzt werden, da Dienstzeiten in der Bundeswehr vor Beginn der Ausbildung zum Offizier (also in anderen Laufbahngruppen) begrenzt angerechnet werden können. An die zumindest anteilig in Wehrübungen abzuleistende Mindestdienstzeit derReserveoffizieranwärter werden erheblich geringere Fristen geknüpft. Reservisten werden jedoch insoweit mit aktiven Soldaten gleichgestellt, dass die Ernennung zum Offizier nicht früher als bei entsprechenden aktiven Offizieranwärtern erfolgen kann.
  5. Der angehende Arzt oder Apotheker im Dienstgrad Leutnant ist also keinOffizieranwärter mehr, sondern istOffizier imSanitätsdienst. Er bleibt gleichwohl aber nochSanitätsoffizieranwärter und wird erst mit der Beförderung in einen Dienstgrad der Dienstgradgruppe derHauptleuteSanitätsoffizier.
  6. ZDv 20/7 auf Grundlage§ 44 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 19. März 2002, § 44 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730). )
  7. Aus Platzgründen verkürzte Bilduntertitel. Gemeint sind jeweilsHeeresuniformträger undLuftwaffenuniformträger. Die neben der Aufschiebeschlaufe für Heeresuniformträger abgebildetejägergrüneFlachlitze deutet auf einen Soldaten derPanzergrenadiertruppe, derInfanterie oder derSpezialkräfte hin. Neben den hier auf denSchulterklappen aufgeschoben abgebildeten Aufschiebeschlaufen für dieFeldbluseim fünffarbigen Flecktarnmuster gibt es noch etliche weitere Dienstgradabzeichentypen, die im Artikel→„Dienstgradabzeichen der Bundeswehr“ ausführlicher dargestellt werden.

Weblinks

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Wiktionary: Leutnant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. abcdeLeutnant, der. In: duden.de. Bibliographisches Institut GmbH, Dudenverlag, 2013, abgerufen am 16. Oktober 2021. 
  2. abcHartmut Bagger,Führungsstab der Streitkräfte I 3,Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.):ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen,S. 539 (Digitalisat [PDF;3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento vom 19. September 2014 imInternet Archive)
  3. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.):ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr,S. B 185 (nicht zu verwechseln mit demGesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)). 
  4. abAgreed English texts. STANAG 2116.NATO standardization agreement (STANAG).NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch,NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]). 
  5. abcdeDerBundespräsident (Hrsg.):Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist). 
  6. Bundesminister der Verteidigung;Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.):Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen –ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999). 
  7. abAnlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1)Bundesbesoldungsordnungen A undB. (Online [abgerufen am 25. März 2014]Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur fürBerufs- undZeitsoldaten und sind Anlage zumBundesbesoldungsgesetz (BBesG)). 
  8. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.):Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730). 
  9. abcdDer Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.):ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Die Vorgesetztenverordnung,S. A 12 1 (nicht zu verwechseln mit demVerordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)). 
  10. abBundesminister für Verteidigung (Hrsg.):Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 4 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129). 
  11. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.):Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129). 
  12. abcVerordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 19. März 2002 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730). 
  13. Beachte auch:Anlage (zu § 3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere
  14. abDer Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.):ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 imInternet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008). ZDv]] 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten (Memento vom 26. Oktober 2014 imInternet Archive)
  15. abDie äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl.Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.):ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr,S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit demGesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in derSoldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in derVorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne einesVorgesetztenverhältnisses). 
  16. Sold und Erwerbsersatz (EO). www.vtg.admin.ch, abgerufen am 26. April 2023.
  17. Verordnung über die Militärdienstpflicht (VMDP) – 512.21 vom 22. November 2017, Stand am 1. Juli 2022. Schweizerischer Bundesrat. Auf Admin.ch (PDF; 1,58 MB), abgerufen am 27. Oktober 2022.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4416871-8(lobid,OGND,AKS)
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