Lepismium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Lepismium

Lepismium houlletianum

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung:Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie:Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie:Cactoideae
Tribus:Rhipsalideae
Gattung:Lepismium
Wissenschaftlicher Name
Lepismium
Pfeiff.

Lepismium ist einePflanzengattung aus der Familie derKakteengewächse (Cactaceae). Derbotanische Name der Gattung leitet sich vomgriechischen Wortlepisma für ‚Schuppe’ ab und verweist auf die Art und Weise, wie bei einigen Arten die Blüten durch dieEpidermis brechen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Arten der GattungLepismium wachsenepiphytisch oderlithophytisch, strauchig mit kriechenden oder hängendenTrieben, die sich aus den Triebseiten (mesotonisch) verzweigen. Die meist segmentierten Triebe sind zylindrisch, gerippt, geflügelt, kantig oder blattartig abgeflacht, aber nicht gehöckert. An den Trieben sind dieLaubblätter meist als rudimentäre Schüppchen sichtbar. DieAreolen sitzen auffällig an den Kanten der Rippen und oft in deren Einkerbungen.Dornen können vorhanden sein oder fehlen.

Die seitlich erscheinendenBlüten sind radförmig, glockenförmig oder bis etwas röhrenförmig. IhrPerikarpell ist häufig gehöckert und bedornt, kann aber auch kantig sein oder nicht bedornt. Die Blütenröhre ist sehr kurz oder fehlt ganz.

Die beerenartigenFrüchte sind leuchtend gefärbt oder durchscheinend. Sie sind auffällig geadert und manchmal bedornt. Die Früchte enthalten längliche oder eiförmige, braune oder schwarzeSamen, die bis 1 Millimeter lang sind.

Systematik und Verbreitung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die GattungLepismium ist hauptsächlich im Osten vonBolivien verbreitet. Einige Arten findet man inBrasilien undArgentinien.

DieErstbeschreibung wurde 1835 vonLudwig Georg Karl Pfeiffer veröffentlicht.[2] AlsLektotypus legtenNathaniel Lord Britton undJoseph Nelson Rose 1923Lepismium commune fest.

Systematik nach N.Korotkova et al. (2021)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Gattung umfasst folgenden Arten:[3]

Synonyme der Gattung sindNothorhipsalisDoweld (2002) undOphiorhipsalis(K.Schum.) Doweld (2002).[4]

Systematik nach E.F.Anderson/Eggli (2005)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

NachWilhelm Barthlott undNigel Paul Taylor wird die Gattung in sechs Untergattungen eingeteilt[5] und umfasst die folgenden Arten:[6]

Synonyme der Gattung sindPfeifferaSalm-Dyck (1845),Acanthorhipsalis(K.Schum.) Britton & Rose (1923),AcanthorhipsalisKimnach (1983, nom. inval.),LymanbensoniaKimnach (1984),NothorhipsalisDoweld (2002) undOphiorhipsalis(K.Schum.) Doweld (2002).[7]

Botanische Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In seinemThe New Cactus Lexicon beschränkteDavid Richard Hunt 2006, teilweise aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen aus dem Jahr 2002[8], die GattungLepismium auf die UntergattungenLepismium,Ophiorhipsalis sowie Teile der UntergattungHoulletia und stellte die UntergattungenAcanthorhipsalis,Lymanbensonia sowie zwei Arten der UntergattungHoulletia in die GattungPfeiffera, die er wieder anerkannte. Nach Hunt zählen nur noch die ArtenLepismium cruciforme,Lepismium houlletianum,Lepismium incachacanum,Lepismium lorentzianum,Lepismium lumbricoides undLepismium warmingianum zur GattungLepismium.[9]

Weitere molekulargenetische Untersuchungen zeigten 2010, dass die von Hunt vorgeschlagene Umschreibung der GattungPfeiffera in diesem Umfang nicht monophyletisch ist.Lepismium brevispinum,Lepismium incachacanum (Pfeiffera ianthothele) sowieLepismium crenatum (Pfeiffera crenata) bilden eine von den übrigen Arten der GattungPfeiffera deutlich getrennte Entwicklungslinie, für die die Autoren die Wiederanerkennung der GattungLymanbensonia in einem erweiterten Umfang vorschlugen. Infolge dieser Untersuchungsergebnisse besteht die Gattung nur noch aus den fünf ArtenLepismium cruciforme,Lepismium houlletianum,Lepismium lorentzianum,Lepismium lumbricoides undLepismium warmingianum.[10]

Nachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Edward F. Anderson:Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005,ISBN 3-8001-4573-1,S. 350–354. 
  • Nadja Korotkova, Leonie Zabel, Dietmar Quandt, Wilhelm Barthlott:A phylogenetic analysis of Pfeiffera and the reinstatement of Lymanbensonia as an independently evolved lineage of epiphytic Cactaceae within a new tribe Lymanbensonieae. In:Willdenowia.Band 40,Nr. 2, 2010,S. 151–172, S1–S4,doi:10.3372/wi.40.40201 (englisch). 
  • Frank Süpplie:E.P.R.I.C.: Rhipsalis & Lepismium. 2007,ISBN 90-5716-498-1.

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Urs Eggli, Leonard E. Newton:Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2004,ISBN 978-3-642-05597-3, S. 135.
  2. Dr. Pfeiffer:Vorschlag zu einer neuen natürlichen Anordnung der Cacteen. In:Allgemeine Gartenzeitung. Band 3, Nr. 40, 1835, S. 315 (online).
  3. Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn:Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In:Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 175–178 (doi:10.3372/wi.51.51208).
  4. Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn:Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In:Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 175 (doi:10.3372/wi.51.51208).
  5. W. Barthlott, N.P. Taylor:Notes towards a Monograph of Rhipsalideae (Cactaceae). In:Bradleya. Band 13, 1995, S. 43–79.
  6. Edward F. Anderson:Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005,ISBN 3-8001-4573-1,S. 350–354. 
  7. Edward F. Anderson:Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005,ISBN 3-8001-4573-1,S. 350. 
  8. Reto Nyffeler:Phylogenetic relationships in the cactus family (Cactaceae) based on evidence from trnK/matK and trnL-trnF sequences. In:American Journal of Botany. Band 89, 2002, S. 312–326,(online).
  9. David Hunt:The New Cactus Lexicon. dh books, Milborne Port 2006,ISBN 0-9538134-4-4,S. 142 (englisch). 
  10. Nadja Korotkova, Leonie Zabel, Dietmar Quandt, Wilhelm Barthlott:A phylogenetic analysis of Pfeiffera and the reinstatement of Lymanbensonia as an independently evolved lineage of epiphytic Cactaceae within a new tribe Lymanbensonieae. In:Willdenowia.Band 40,Nr. 2, 2010,S. 151–172, S1–S4,doi:10.3372/wi.40.40201 (englisch). 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons:Lepismium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lepismium&oldid=237174899
Kategorien: