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Leonard Adleman

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Leonard Adleman

Leonard Max Adleman (*31. Dezember1945 inSan Francisco,Kalifornien) ist einUS-amerikanischerProfessor fürInformatik undMolekularbiologie an derUniversity of Southern California inLos Angeles. Für die Entwicklung desRSA-Algorithmus erhielt er im Jahr 2002 denTuring-Preis, eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Informatik.

Biografie

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Adleman wuchs in San Francisco auf. Er studierte an derUniversity of California, Berkeley, wo er 1968 seinenBachelor machte. Danach war er zunächst Programmierer bei derBank of America und schwankte zwischen einem weiteren Physik- oder Medizinstudium. Ein Artikel überGödels Theorem vonMartin Gardner ließ ihn zur Informatik wechseln. 1976 promovierte er inElektrotechnik und Informatik (Electrical Engineering and Computer Sciences, EECS) beiManuel Blum (Number Theoretic Aspects of Computational Complexity).[1] Danach war er ab 1976 Instructor, ab 1977 Assistant Professor und ab 1979 Associate Professor für Mathematik amMIT, wo erRonald L. Rivest undAdi Shamir traf, mit denen er den RSA-Algorithmus entwickelte.[2] Ihre 1983 gegründete FirmaRSA Data Security Inc., in der Adleman Präsident war, verkauften sie 1996 für 200 Millionen Dollar. 1980 ging er als Associate Professor an die University of Southern California in Los Angeles, wo er seit 1983 Professor ist, seit 1985Henri Salvatori Professor.

Zusammen mitCarl Pomerance undRobert Rumely entwickelte er zudem denAdleman-Pomerance-Rumely Primality Test[3] (APR, auch APRCL, da vonHenri Cohen undHendrik Lenstra verbessert).

MitRoger Heath-Brown bewies er, dass es unendlich viele Primzahlexponenten gibt, für die dieFermat-Vermutung zutrifft.[4]

Wie schon Adi Shamir für das ursprünglicheRucksackproblem fand er Anfang der 1980er Jahre Methoden, verbesserteMerkle-Hellman-Kryptosysteme zu brechen.

Vor dem Beweis vonManindra Agrawal, dass ein polynomialer deterministischer Algorithmus für Primzahltests existiert, bewies er mit M.-D. A. Huang, dass ein Zufalls-Algorithmus in polynomialer Zeit existiert.[5] Zuvor hatten 1977 bereitsRobert M. Solovay undVolker Strassen die Existenz eines polynomial-zeitlichen Zufalls-Algorithmus für den Test auf Primalität bei zusammengesetzten Zahlen gezeigt.[6]

Adleman befasste sich auch mitComputerviren[7] (der Erfinder der Computerviren,Fred Cohen, promovierte bei ihm darüber 1986, mit ersten Veröffentlichungen dazu 1984) und auch mit „biologischer“ Immunologie. Er befasste sich zusammen mit David Wofsy mit dem Rückgang derT-Zellen beiAIDS und führte sie auf einenhomöostatischen Mechanismus zurück. Ihre Arbeit wurde von den Immunologen allerdings zunächst wenig beachtet. Sie erweckte aber sein Interesse an Molekularbiologie, die er auch praktisch an derUniversity of California, San Francisco studierte. Ihm fiel eine Analogie derDNA-Polymerase zuTuringmaschinen auf, die ihn zu eigenen Experimenten anregte. 1994 stellte er in seiner VeröffentlichungMolecular Computation of Solutions To Combinatorial Problems[8] die experimentelle Benutzung derDesoxyribonukleinsäure (DNA) als Rechnersystem dar, die ihn zum Begründer desDNA-Computing machten. In dem Beitrag löste er mit Hilfe der DNA einHamiltonkreisproblem in einem Graphen mit sieben Knoten und beschrieb damit den ersten erfolgreichen Versuch zum Einsatz einesBiocomputers. 2002 gelang Adleman die Lösung eines deutlich komplexeren Problems mit dem DNA-Computer. Es handelte sich dabei um ein3-SAT-Problem, ein speziellesErfüllbarkeitsproblem der Aussagenlogik, mit 20 Variablen und mehr als einer Million potentieller Ergebnisse.[9]

1992 war Adleman zudem mathematischer Berater für den FilmSneakers – Die Lautlosen.[10]

Er ist seit 1996 Mitglied derNational Academy of Engineering. Für die Erfindung der RSA-Methode erhielt er zusammen mit Rivest und Shamir neben dem Turing Award (2002) im Jahr 2000 den IEEE Kobayashi Award, und 1996 mit diesen undWhitfield Diffie,Martin Hellman,Ralph Merkle den ACMParis-Kanellakis-Preis. 2006 wurde er in dieAmerican Academy of Arts and Sciences und dieNational Academy of Sciences gewählt, 2018 in dieNational Inventors Hall of Fame aufgenommen.

Adleman ist verheiratet und hat drei Kinder.

Schriften

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  • Mit Kevin S. McCurley:Open problems in number theoretic complexity. In:David S. Johnson et al. (Hrsg.):Discrete Algorithms and Complexity. Academic Press 1986, S. 237–262.
  • Mit Kevin S. McCurley:Open problems in number theoretic complexity, II. ANTS-I (Lecture Notes Computer Science 877), Springer-Verlag 1994, S. 291–322.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Leonard Adleman imMathematics Genealogy Project (englisch)Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Rivest, Shamir, Adleman:A Method for Obtaining Digital Signatures and Public-Key Cryptosystems. Communications of the ACM, Band 2, Heft 2, 1978, S. 120–126.
  3. Adleman, Rumely, Pomerance:On distinguishing prime numbers from composite numbers. Annals of Mathematics, Band 117, 1983, S. 173–206. Nach Adleman (Adleman Papers (Memento vom 4. März 2016 imInternet Archive)) ist das die erste Arbeit über Informatik, die in der angesehenen führenden US-Mathematik-Zeitschrift Annals of Mathematics veröffentlicht wurde.
  4. Adleman, Heath-Brown:The first case of Fermat´s last theorem. Inventiones Mathematicae, Band 79, 1985, S. 409–416.
  5. Adleman, Huang:Primality testing and two dimensional abelian varieties over finite fields. Springer, Lecture Notes in Mathematics Band 1512, 1992.
  6. Solovay, Strassen:A fast Monte-Carlo Test for Primality. SIAM Journal of Computing, Band 6, 1977, S. 84–85.
  7. Adleman:An Abstract Theory of Computer Viruses. Advances in Cryptography – Crypto `88, Springer, Lecture Notes in Computer Science, 1988, S. 354–374. Beitrag zu L. J. Hoffman (Hrsg.):Rogue Programs, Van Nostrand Reinhold, New York, 1990.
  8. Science, Band 26, 1994, S. 1021–1024.
  9. Ein SAT-Problem hatte schonRichard Lipton 1995 mit DNA-Rechnern gelöst
  10. Adleman als mathematischer Berater im FilmSneakers – Die Lautlosen (Memento vom 1. November 2015 imInternet Archive)
Träger desTuring Awards

1966:Perlis |1967:Wilkes |1968:Hamming |1969:Minsky |1970:Wilkinson |1971:McCarthy |1972:Dijkstra |1973:Bachman |1974:Knuth |1975:Newell,Simon |1976:Rabin,Scott |1977:Backus |1978:Floyd |1979:Iverson |1980:Hoare |1981:Codd |1982:Cook |1983:Thompson,Ritchie |1984:Wirth |1985:Karp |1986:Hopcroft,Tarjan |1987:Cocke |1988:Sutherland |1989:Kahan |1990:Corbató |1991:Milner |1992:Lampson |1993:Hartmanis,Stearns |1994:Feigenbaum,Reddy |1995:Blum |1996:Pnueli |1997:Engelbart |1998:Gray |1999:Brooks |2000:Yao |2001:Dahl,Nygaard |2002:Rivest,Shamir,Adleman |2003:Kay |2004:Cerf,Kahn |2005:Naur |2006:Allen |2007:Clarke,Emerson,Sifakis |2008:Liskov |2009:Thacker |2010:Valiant |2011:Pearl |2012:Micali,Goldwasser |2013:Lamport |2014:Stonebraker |2015:Diffie,Hellman |2016:Berners-Lee |2017:Hennessy,Patterson |2018:Hinton,LeCun,Bengio |2019:Catmull,Hanrahan |2020:Aho,Ullman |2021:Dongarra |2022:Metcalfe |2023:Wigderson |2024:Barto,Sutton

Personendaten
NAMEAdleman, Leonard
ALTERNATIVNAMENAdleman, Len; Adleman, Leonard Max; Adleman, Leonard M.
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Mathematiker und Kryptologe
GEBURTSDATUM31. Dezember 1945
GEBURTSORTSan Francisco,Kalifornien
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