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Legato

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zu weiteren Bedeutungen sieheLegato (Begriffsklärung).

Die musikalischeVortragsanweisunglegato (deutsch „gebunden“) gibt an, dass aufeinander folgende Töne einerStimme ohne Unterbrechung erklingen sollen. Sie wird durch einenBindebogen über den Noten oder – bei längeren Passagen – durch die ausgeschriebene Anweisunglegato verlangt.

Notation des Anfangs der 10. Klaviersonate vonLudwig van Beethoven: Unter der oberen Notenzeile finden sich Bindebögen und die Spielanweisunglegato, unter der unteren Notenzeile Haltebögen.

Eine ähnliche Funktion hat derHaltebogen (auch:Ligatur). Er verbindet aufeinander folgende Notengleicher Tonhöhe – z. B. über einen Taktstrich hinweg – zu einem einzigen Ton.

Vom Legatospiel, bei dem weiterhin einzelne Töne erklingen, ist diegleitende Tonhöhenveränderung – dasGlissando – abzugrenzen.

Das Gegenteil des Legatos ist dasStaccato.

Spieltechnik

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Tasteninstrumente

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Das Legato wird auf Tasteninstrumenten realisiert, indem eine Taste erst dann losgelassen wird, wenn die nächste angeschlagen wird. Dazu sind teils auch die Spieltechniken desÜber- undUntersetzens sowie derstummeFingerwechsel nötig. Das Legato war im Barock und in der frühen Klassik nicht dienormale Spielweise, sondern wurde nur für kurze Passagen verwendet[1] und löste erst im frühen 19. Jahrhundert dasNon legato als Grundanschlag ab.[2][3]

Klavier

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BeimKlavier gibt es außerdem die so genannte„Pedalbindung“. Damit kann ein Legato auch dann erreicht werden, wenn die Hand die Position wechseln muss oder wegen zu großer Stimmenzahl eine„Fingerbindung“ nicht mehr möglich ist. Bei der Pedalbindung wird das rechtePedal zusammen mit dem Tastenanschlag oder unmittelbar danach getreten und bis zum nächsten Anschlag gehalten. Statt des rechten Pedals kann auch – falls vorhanden – das (mittlere)Tonhaltepedal getreten werden. Hierbei entsteht, anders als beim rechten Pedal, keineResonanzanregung anderer Saiten. Diese Technik empfiehlt sich daher, wenn ein besonders klarer, „trockener“ Klang erwünscht ist.

Das Legato entwickelte sich (vor allem durch den Einfluss Beethovens) um 1800 zu einer gängigen Artikulationsart beim Klavierspiel.[4]

Orgel

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Beim Orgelspiel mussten die beschriebenen Legato-Techniken besonders genau eingehalten werden, da der Ton nicht langsam verklingt und daher ein Absetzen zwischen zwei Tönen deutlicher zu hören ist als beispielsweise auf dem Klavier. Je nach Art derSpieltraktur kann die zum Halten eines Tones nötige Fingerkraft bei der Orgel deutlich höher sein als bei anderen Tasteninstrumenten. Als besondere Regel trat schließlich dienote commune („gemeinsame Note“) hinzu: Eine Note, die von einer Stimme in eine andere wechselt, wurde wie mit einem Haltebogen gebunden gespielt, um den Neuanschlag zu vermeiden.

BeimPedalspiel sind verstärkt der Absatz des Fußes, stumme Fußwechsel sowie das Gleiten des Fußes von einer Taste zur nächsten einzusetzen.

Die hier beschriebene Spieltechnik ist heute nicht mehr allgemein verbreitet, auch wenn sie vereinzelt noch so gelehrt wird. Insbesondere für die Orgelmusik der Romantik wird die Kenntnis dieser Spieltechnik vorausgesetzt.

Da einige Töne erst nach einem längerenEinschwingvorgang stabil erklingen, muss beim Legato-Orgelspiel der Folgeton manchmal schon angeschlagen werden, bevor die vorherige Taste losgelassen wird.

Streichinstrumente

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AufStreichinstrumenten wird das Legato dadurch realisiert, dass die betreffenden Noten ohne Anhalten, Absetzen oder Richtungswechsel des Bogens, also „auf einen Strich“ gespielt werden.

Blasinstrumente

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Das Legato aufBlasinstrumenten erreicht man, indem zwischen den zu bindenden Tönen keinZungenstoß erfolgt, der Luftstrom also nicht unterbrochen wird.

Zupfinstrumente

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BeiZupfinstrumenten kann mit Hilfe der Legatotechnik eine Tonfolge flüssig gespielt werden, ohne jeden Ton anzuschlagen. Bei der Gitarre unterscheidet man drei Legato- bzw. Bindungstechniken:

  • Aufschlagsbindung oderHammer-on: Hierbei wird ein höherer Ton als der gerade schon klingende durch ein starkes, schnelles Aufsetzen („Hämmern“) eines Fingers der Greifhand erzeugt.
  • Abzugsbindung oderPull-off: Der neue Ton wird durch das schnelle seitlicheWegziehen eines Greiffingers von der Saite erzeugt. Es wird also quasi mit der Greifhand die Saite gezupft. (BeimTapping gibt es auch ein „Right Finger Pull-off“[5]).[6]

Diese beiden Techniken funktionieren am einfachsten, wenn nur eine einzige Note an die vorhergehende zu binden ist. Es ist auch möglich, Hammer-on und Pull-off in längeren Tonfolgen zu kombinieren, bei denen nur wenige oder gar keine Töne angeschlagen werden. Voraussetzung für diese Legato-Spielweise ist eine möglichst niedrige Saitenlage.

Werden zwei Töne gleichzeitig gebunden, spricht man vonDoppelaufschlag bzw.Doppelabzug.[7]

  • Slide, als klingender Lagenwechsel eine weitere Bindungstechnik:[8] sieheGlissando

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: legato – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Frederic Bernard - Composition Lesson I: “How To Legato?” (kostenloses PDF-Tutorial auf Englisch)

Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 13. Juli 2017 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bellowspirit.com
  2. Unter anderen nennenFriedrich Wilhelm Marpurg in seinerAnleitung zum Clavierspielen von 1765 undDaniel Gottlob Türk in seinerKlavierschule von 1789 das Non Legato diegewöhnliche Art, wobei beide unter Clavier bzw. Klavier alle möglichen Tasteninstrumente einbegriffen sehen. InCarl CzernysDie Schule des Legato und Staccato von 1834 ist dieses jedoch bereits vom Legato als Grundanschlag abgelöst.
  3. Ewald Kooiman: Die Spielweise. In: Ewald Kooiman, Gerhard Weinberger und Hermann J. Busch: Zur Interpretation der Orgelmusik Joh. Seb. Bachs. Kassel, 1995. S. 9ff.
  4. http://www.pian-o-forte.de/htm/interessantes_beethoven.htm, abgerufen am 7. September 2020.
  5. Wieland Harms:The Unplugged Guitar Book. 20 der schönsten Songs für Akustikgitarre. Gerig Music,ISBN 3-87252-249-3, S. 112 (Notations-Symbole).
  6. Peter Autschbach:Let’s Rock. E-Gitarrenschule für Ein- und Umsteiger. Lehrbuch mit CD, Acoustic Music Books, Wilhelmshaven 2008,ISBN 978-3-86947-090-0, S. 58.
  7. Konrad Ragossnig:Handbuch der Gitarre und Laute. Schott, Mainz 1978,ISBN 3-7957-2329-9, S. 26 f.
  8. Peter Autschbach:Let’s Rock. E-Gitarrenschule für Ein- und Umsteiger. Lehrbuch mit CD, Acoustic Music Books, Wilhelmshaven 2008,ISBN 978-3-86947-090-0, S. 58–65.
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