
AlsLecktuch (auchKofferdam, Oralschutztuch; engl.dental dam) wird eine Folie bezeichnet, die beim Sex auf dieVulva oder denAnus von Sexualpartnern gelegt wird, um sich beimOralverkehr vor der Übertragung von krankheitsauslösenden Keimen zu schützen. Das Ansteckungsrisiko fürsexuell übertragbare Erkrankungen wird durch diese Barriere deutlich vermindert. BeimCunnilingus verhindert das Lecktuch eine Aufnahme vonScheidenflüssigkeit undMenstruationssekreten und auch in umgekehrter Richtung die Übertragung von z. B. Herpesviren von Mund oder Lippe auf den Genitalbereich. Auch für den oralenAnalverkehr (Anilingus) sind Lecktücher für beide Personen eine wichtige Schutzmaßnahme im Sinne vonSafer Sex, da bei oroanalen Kontakten (Anilingus) ohne Flüssigkeitsbarrieren nebenHIV (im Fall von Wunden im Mundraum),HPV, Herpes und Hepatitis „aktive“ (leckende) Partner zusätzlichen Infektionsrisiken durch potentielle Aufnahme von Krankheitserregern aus der Darmflora (z. B. durchHepatitis A,Darmparasiten oderDarmbakterien) ausgesetzt sind.
Das Lecktuch wird für einen besseren Halt auf der der Vulva oder dem Anus zugewandten Seite mit einem für Latexprodukte geeignetenGleitmittel benetzt und über die Vulva oder den Analbereich ausgebreitet.
Als Alternative werden auch aufgeschnitteneKondome,Gummitücher oder reißfeste Haushaltsfolie benutzt.
Während aufgeschnittene Kondome eine gute Sicherheit bieten und diese selbstgemachten Lecktücher auch von Ärzteorganisationen empfohlen werden,[1] gibt es zur Sicherheit eines Gebrauchs von Haushaltsfolien keine Studien. Man muss von Anwendungsrisiken ausgehen, da diese Folien für Erreger erheblich durchlässiger sein können und die Reißfestigkeit fraglich ist. Schneidet man ein Lecktuch selbst aus einem Kondom zu, sollte ein Kondom ohne Spermizid- oder Gleitmittelbeschichtung gewählt werden.
Ein solches „Tuch“ wird somit alsOralsex-Äquivalent für ein Kondom verwendet, wodurch allerdingsgeruchliche undgeschmackliche Wahrnehmungen unterbunden undfühlbare Empfindungen beeinträchtigt werden.