Die Agglomeration Lausanne zählt rund 430'000 Einwohner. Die Stadt Lausanne ist zudem ein Teil der noch weiter gefasstenMetropolregion Genf-Lausanne und umfasst etwas mehr als ein Zehntel der Einwohnerschaft dieser Region. In der Kantonshauptstadt lebt mehr als ein Sechstel der Bevölkerung des Kantons Waadt. Mit 42,6 Prozent Ausländern[6] (Einwohner ohneBürgerrecht) zählt Lausanne, unter anderem nebenGenf undBasel,[11][12] zu den Schweizer Städten mit hohem Ausländeranteil.
Lausanne liegt im WaadtländerMittelland am nördlichen Ufer desGenfersees. Die Fläche des 41,4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst in seinem südlichen Teil den vom See stark ansteigenden Berghang mit der dicht gebauten Stadtsiedlung von Lausanne. Es wird begrenzt durch die beiden GenferseezuflüsseChamberonne im Westen undVuachère im Osten. Im Stadtzentrum treffen die heute grösstenteils überdeckten BächeLouve undFlon zusammen. Die Flusstäler trennen die drei HügelCité,Le Bourg undSaint-Laurent voneinander. Vom Seeufer auf372 m ü. M. erstreckt sich das Stadtgebiet über den flachen, je nach Lage bis 500 m breiten Uferrandstreifen und anschliessend gegen Norden bis auf die Hochfläche vonLa Blécherette (620 m ü. M.), in das WaldgebietBois de Sauvabelin (663 m ü. M.) und auf die Terrasse von Vennes (bis700 m ü. M.). Das Stadtzentrum liegt auf der Höhe von495 m ü. M.
An das Siedlungsareal schliesst im Nordosten ein schmaler Streifen des Gemeindegebietes an, der sich über den Hang vonMontblesson zwischen den Tälern vonFlon Morand undChandelar, beide im Einzugsgebiet derPaudèze, und bis auf die Hochflächen desJorat erstreckt. Hier befindet sich der PassübergangCol du Chalet-à-Gobet (873 m ü. M.) an der SchweizerHauptstrasse 1, die von Lausanne überMoudon nachBern führt. Nördlich davon liegt das ausgedehnte Waldgebiet desBois du Jorat, in dem sich nur wenige kleine Rodungsinseln befinden (Chalet des Enfants,Chalet Boverat,Les Saugealles undMoille Saugeon). Der höchste Punkt im Gebiet der Stadt Lausanne auf dem BergMontagne du Château ist zugleich auch die höchste Erhebung des Jorat (929 m ü. M.). Über diese Hügelzone verläuft die kontinentaleWasserscheide zwischen denEinzugsgebieten vonRhone im Süden undRhein im Norden. Der nördlichste Teil des Stadtgebietes umfasst das Quellgebiet und den Oberlauf des FlussesTalent, der zum Einzugsgebiet des Rheins gehört.
Im Nordwesten gehört das Gebiet vonVernand alsExklave zu Lausanne. Dieses Areal wird im Westen und Norden durch das in die Hochfläche eingetiefte Tal derMèbre begrenzt, die ein Zufluss derChamberonne ist. Das Gebiet umfasst die WälderBois de Vernand-Dessous undBois de VeErnand-Dessus, Landwirtschafts- und Siedlungsflächen sowie das Industrie- und Gewerbegebiet Vernand.
Grenzstein zu Froideville und MontpreveyresBorne des trois Jorats von 1928 (Seite Lausanne)
Gemäss der Arealstatistik von 1997 entfielen 42,9 % der Gemeindefläche von Lausanne auf Siedlungen, 39,6 % auf Wald und Gehölze, 17,3 % auf Landwirtschaftsgebiet und 0,2 % auf unproduktives Land.
Die Landschaft von Lausanne ist vom Untergrund ausMolasse geprägt, die an einigen Stellen in Lausanne an der Erdoberfläche zu sehen ist. Das Molassemassiv zwischen den Alpen und dem Jura hat der eiszeitlicheRhonegletscher über Jahrmillionen in mehreren Vorstössen stark überformt. Die letzteVereisung des Waadtlands dauerte bis etwa 12'000 Jahre vor unserer Zeit. Ein Zeuge dieser Vergletscherung ist diePierre à Cambot, ein grosserFindling im Wald von Vernand-Dessous, der mit dem Gletscher aus dem Gebiet des Unterwallis in das Mittelland transportiert wurde. Bei seinen Vorstössen hob der Alpengletscher mit der Gletscherzunge, die über Genf bis in das Gebiet nördlich vonLyon floss, das Becken des Genfersees aus und überformte mit der Gletscherzunge, die nach Nordosten über das Mittelland strömte, die anschliessenden Anhöhen des Jorat und desGros de Vaud. Bei späten Rückzugsstadien schüttete er in verschiedenen GebietenSeitenmoränen auf, welche heute die Landschaft im Stadtzentrum von Lausanne prägen. Nacheiszeitlich bildeten die vom Berg zum Genfersee strömenden Flüsse am Ufer breiteDeltaflächen.
In den weiten Waldgebieten im Norden und entlang der Gewässer von Lausanne sind einige Flächen im natürlichen Zustand erhalten geblieben. Sie dienen als Erholungsgebiete in der Nähe der Agglomeration von Lausanne und bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen. DerJorat ist mit einer Fläche von 40 Quadratkilometern das grösste zusammenhängende Waldgebiet im Westschweizer Mittelland. Die Naturlandschaft soll alsParc naturel du Jorat besser geschützt werden.[14] Die Stadt Lausanne und vier andere Gemeinden, die am Waldgebiet Anteil haben, gründeten dazu die VereinigungJorat parc naturel.[15]
Ganz im Westen des Stadtgebiets liegt am Genfersee derParc Louis Bourget, ein historischerPark, neben welchem der Sitz des IOC liegt. Im Parkgelände befinden sich derAuenwald an der Mündung der Chamberonne in den Genfersee und einFeuchtbiotop; diese Zone ist ein für Lausanne einzigartigesNaturschutzgebiet.[16] Auch an der Mündung der Vuachére befindet sich ein Schutzgebiet.[17]
Das Stadtzentrum von Lausanne umfasst die QuartiereLa Cité,Le Bourg,La Palud,Saint-Laurent undLe Pont. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten diese Gebiete die eigentliche Stadt Lausanne. Danach dehnte sich die Stadt immer weiter aus, und die umliegenden ehemaligen Dörfer und Weiler wurden in das Stadtgebiet inkorporiert, beziehungsweise sind zu Wohnquartieren geworden. Dazu zählen:Ouchy, Vidy und Cour nahe dem Seeufer, Malley auf der untersten Terrasse westlich der Stadt, La Blécherette und Bellevaux auf der Hochfläche nördlich der Stadt, Chailly (570 m ü. M.) in einer Talmulde der Vuachère, La Sallaz (616 m), Vennes und Rovéréaz an den Hängen östlich des Tals des Flon.
Fast der gesamte Hang von Lausanne ist heute überbaut, weist aber einige grössere Freiflächen (Parkanlagen, kleine Waldgebiete) auf. Das Siedlungsgebiet von Lausanne ist lückenlos mit denjenigen von Chavannes-près-Renens, Renens, Prilly, Le Mont-sur-Lausanne, Epalinges und Pully zusammengewachsen.
Ferner gehören im ländlichen nördlichen Stadtgebiet die unterdessen teilweise ebenfalls durch Neubausiedlungen ergänzten WeilerMontblesson (737 m ü. M.) am Hang östlich des Flon Morand,Vers-chez-les-Blancs (837 m ü. M.),La Vulliette (850 m ü. M.) undLe Chalet-à-Gobet (861 m ü. M.) auf der Hochfläche des Jorat sowie ganz im NordenMontheron (723 m ü. M.) undLa Râpe (711 m ü. M.) amTalent,La Bérallaz (737 m ü. M.) südlich undChalet Marin (736 m ü. M.) nördlich des Taleinschnitts des Talent zu Lausanne. Die Exklave Vernand umfasst die WeilerVernand-Dessus (645 m ü. M.),Vernand-Dessous (613 m ü. M.) undLe Boulard (560 m ü. M.) sowie die Industrie- und GewerbezonenVernand undBel-Air.
Für dieNormalperiode 1991–2020 beträgt dieJahresmitteltemperatur 11,3 °C, wobei im Januar mit 2,7 °C die kältesten und im Juli mit 20,5 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 38Frosttage und 7 bis 8Eistage zu erwarten.Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 47, während normalerweise 7Hitzetage zu verzeichnen sind.
Plan der römischen Ruinen von Lousonna im Stadtpark am Genfersee
Das Stadtgebiet von Lausanne war bereits im 4. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Nach der EingliederungHelvetiens insRömische Reich entwickelte sich im Bereich des heutigen Vidy, am Umschlagplatz von den Handelsschiffen auf dem Genfersee auf Pferdefuhrwerke, dergallorömischeVicusLousonna, dessen Bewohner(vikanor[um] Lousonnensium) im 2. Jahrhundert n. Chr. erstmals inschriftlich erwähnt werden. Der Ortsname kann auf einekeltische Bildung aus*lausā «Steinplatte» und dem in Gewässernamen häufigenSuffix-ŏnna zurückgeführt werden, die ursprünglich vielleicht denFlon bezeichnete.[9] Die Siedlung erreichte vermutlich eine Grösse von 1,2 km Länge und 250 m Breite und war damit der grösste Vicus auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Sie hatte schätzungsweise 1500 bis 2000 Einwohner.[19] Auf weiteren im Gebiet von Vidy gefundenen Inschriften sind die als Berufsgruppe organisierten Schiffleute auf dem Genfersee(nautae lacu Lemanno), einige in Lousonna für den Götterkult (Ceres, Merkur, Apollo, Solus, Luna, Neptun) errichtete römische Monumente und mehrere Bewohner dieses Vicus erwähnt.[20] Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kamen bei Ausgrabungen Ruinen des vorher nicht mehr bekannten römischenAmphitheaters von Lousonna zum Vorschein.[21]
Im Lauf des 3. Jahrhunderts wurde wohl auch diese Römersiedlung bei AngriffenwestgermanischerAlamannen bedrängt und vielleicht schon um 260 erstmals zerstört. Wohl nach der Mitte des 4. Jahrhunderts und vielleicht auch erst nachdem die römische Armee die Rheingrenze um 400 aufgegeben hatte, wurde die Ortschaft endgültig verlassen.[22] Im 3. Jahrhundert entwickelte sich auf dem Hügel, wo sich heute die Kathedrale befindet, eine kleine Handwerkersiedlung oder ein Refugium. Der Name der Römersiedlung wurde nun auf diesen Ort übertragen.
Im 6. Jahrhundert entstand auf diesem Hügel die erste christliche Kirche, die dem heiligenThyrsus geweiht war. BischofMarius verlegte seinen Sitz in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts vonAvenches nach Lausanne und begründete damit dasBistum Lausanne. Er wurde 594 in der damaligen Kirche beigesetzt.
Im Jahr 990 erwähnte der angelsächsische BischofSigerich die Ortschaft Lousonna in seiner Beschreibung des Pilgerwegs nachRom.
Der zunächst noch relativ kleine Ort gehörte in der Zeit von 888 bis 1032 zum KönigreichHochburgund. Während des 11. Jahrhunderts entwickelte sich Lausanne zu einem politischen, wirtschaftlichen und religiösen Zentrum. Die Stadt wurde zum Zentrum der weltlichen Herrschaft der Bischöfe. In der nachfolgenden Zeit, insbesondere im 12. und 13. Jahrhundert erlebte Lausanne eine eigentliche Blütezeit. Im Jahr 1275 wurde schliesslich dieKathedrale Notre-Dame in Anwesenheit des PapstesGregor X. und des KönigsRudolf von Habsburg geweiht.
Die Bürgerschaft von Lausanne, die sich 1234 ihre ersten politischen Rechte erkämpft hatte, erhielt in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Unterstützung von den Grafen vonSavoyen gegen die Herrschaft der Bischöfe. 1476 wurde die Stadt von burgundischen Truppen unterKarl dem Kühnen besetzt und nach derSchlacht bei Grandson von den Eidgenossen geplündert. Am 6. Juli 1481 schlossen sich die Cité und die Unterstadt zusammen, die sich vorher unabhängig voneinander entwickelten. Die Stadt schloss 1525 mit Bern und FreiburgBurgrechtsverträge.[23]
Ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt Lausanne begann 1536, als die Berner unter dem obersten FeldhauptmannHans Franz Nägeli das savoyische Waadtland eroberten. Bern richtete 1536 das „Amt Lausanne“ ein, eineLandvogtei im „Welschland“, die einen wesentlich grösseren Umfang als der heutige Bezirk Lausanne hatte. Sie erstreckte sich von derVenoge im Nordwesten entlang des Genferseeufers nach Osten bis vor die Stadt Vevey, umfasste im Norden die Hochfläche des Jorat und reichte im Nordosten bis in das Einzugsgebiet derBroye. Das Amt Lausanne (französischBailliage de Lausanne) war in die Kastlaneien Lausanne,Lutry,Villette,Glérolles,Corsier undDommartin gegliedert.[24] Zum ersten Landvogt von Lausanne wurde in Bern Sebastian Nägeli († 1549), der Bruder von Hans Franz Nägeli, gewählt.
Die bernische Obrigkeit setzte in der Waadt und auch in Lausanne dieReformation durch, und der damalige BischofSébastien de Montfalcon musste nach Savoyen fliehen. Damit verlor Lausanne den Status als Bischofssitz (das neuereBistum Lausanne, Genf und Freiburg hat seinen Sitz seit 1613 inFreiburg). Lausanne ist eine der zehn Schweizer Städte, welchen derEvangelische Kirchenbund 2017 das Etikett «Reformationsstadt» verlieh.[25]
Für die Verwaltung der Stadt gewährte Bern mit einer Verordnung vom 1. November 1536 dem Stadtrat bedeutende juristische Kompetenzen. Während die Aufsicht über dieCité und die äusseren Landschaften des Amtes Lausanne beim Landvogt lag, verfügte der Stadtrat mit derSeigneurie de Lausanne über richterliche Befugnisse in den andern Stadtquartieren.
Kurz nach der Machtübernahme, im Jahr 1537, gründete Bern in der Waadtländer Stadt dieSchola Lausannensis, aus der später die theologischeAcadémie de Lausanne und im 19. Jahrhundert schliesslich dieUniversité de Lausanne hervorging. Die Professoren der Akademie prägten die wissenschaftliche Forschung der Westschweiz auf mehreren Fachgebieten.
Dass die Berner Obrigkeit die Bevölkerung von Lausanne zu ihren Untertanen machte und Lausanne damit eine Landstadt unter vielen in derRepublik Bern wurde, weckte bei einigen Einwohnern Widerstand. Es gab deshalb mehrmals Erhebungen gegen die Berner Herrschaft, darunter 1588 die Verschwörung vonIsbrand Daux, der das Waadtland wieder zu Savoyen bringen wollte, und der Aufstand unterJean Daniel Abraham Davel im Jahr 1723.
Die Cité von Lausanne von Nordwesten, um 1900. Links Château Saint-Maire, rechts KathedraleLuftbild aus 250 m Höhe vonWalter Mittelholzer (1919)
Mit der Eroberung der Schweiz durch Frankreich und dem Zusammenbruch desAncien Régime im Jahr 1798 schied die Waadt aus dem Herrschaftsgebiet von Bern aus. Der letzte bernische LandvogtLudwig von Büren verliess die Stadt Lausanne am 24. Januar 1798.[26] Nach der waadtländischen Revolution versammelte sich im Rathaus von Lausanne an derPlace de la Palud im Januar des Jahres 1798 unter dem VorsitzendenHenri Monod das Zentralkomitee der waadtländischen Ständeversammlung. Am 24. Januar 1798 wurde vor dem Rathaus erstmals die grüne Fahne der unabhängigen Waadt aufgezogen.[27] Als eigene Verwaltungsregion bildete die Waadt den neuenKanton Léman in derHelvetischen Republik. Lausanne war nun die Hauptstadt eines Landesteils und seit der Inkraftsetzung derMediationsverfassung 1803 sogar das Zentrum eines formell eigenständigen Territoriums, des neugeschaffenen Kantons Waadt. Seit 1811 hat die Kantonsregierung, derStaatsrat der Waadt, ihren Sitz imChâteau Saint-Maire.
Als Hauptort eines der grösseren Kantone der Schweiz erlebte die Stadt im Lauf des 19. Jahrhunderts im Zuge derIndustrialisierung einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung zugunsten derBourgeoisie. Mit der Eröffnung desBahnhofs Lausanne 1856 durch dieCompagnie de l’Ouest Suisse und der Eisenbahnstrecken nach Bern, Genf, Yverdon und Neuenburg, über denBahnhof Vallorbe nach Paris und derSimplonbahn erhielt Lausanne die Funktion eines Verkehrsknotenpunkts. Durch die rege Bautätigkeit wuchs Lausanne bereits um 1900 bis an die heutigen Stadtgrenzen. Die Projekte zur Eingemeindung der NachbarorteRenens,Prilly undEpalinges scheiterten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts alle an der Ablehnung durch die Bevölkerung der Vorstädte.
Die Arbeiter konnten nicht im gleichen Umfang am Aufschwung teilhaben. Im April 1896streikten[28] dieEbenisten und im Juli 1898 die Schreiner. Der siebenwöchige Bauarbeiterstreik ab August 1900 erkämpfte bessere Löhne und lokal den Zehnstundentag. Ende 1905 wurde dieanarchosyndikalistischeFédération des unions ouvrières de Suisse romande (FUOSR) gegründet, die ab dem 1. Januar 1906 in Lausanne die ZeitungLa Voix du Peuple herausgab.[29]
ImSchloss Ouchy wurde am 24. Juli 1923 derVertrag von Lausanne geschlossen. Von Juni bis Juli 1932 fanden in derKonferenz von Lausanne die Verhandlungen über Deutschlands Reparationen statt. 1946 tagte in Lausanne dasAnglo-amerikanische Untersuchungskomitee (englischAnglo-American Committee of Inquiry on Jewish Problems in Palestine and Europe)[34] für Palästina. Eine weitere Israel-Palästina-Konferenz folgte 1949.[35] Im März 2005 fanden in Lausanne Verhandlungen zwischen westlichen Grossmächten, der EU, plus Russland und China, mit dem Iran statt.[36]
Lausanne zählte am 31. Dezember 2024 144'873 Einwohner (ständige Wohnbevölkerung). Lausanne ist bevölkerungsmässig die viertgrösste Stadt der Schweiz. Innerhalb der weiteren Agglomeration Lausanne (gemäss Bundesamt für Statistik) – welche rund 317'000 Einwohner zählt – bildet der geschlossene Siedlungsraum vonMorges undTolochenaz im Westen,Romanel-sur-Lausanne im Norden undLutry im Osten die Kernagglomeration mit rund 250'000 Einwohnern. DieMetropolregion Genf-Lausanne ist ein erweiterter Entwicklungsraum am Genfersee und hat 1,2 Millionen Einwohner.
Von den Bewohnern sind 78,8 Prozent französischsprachig, 4,3 Prozent deutschsprachig und 4,0 Prozent italienischsprachig (Stand 2000). Per 30. September 2017 betrug der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung (Einwohner ohne Bürgerrecht) 43 Prozent.[6] Die alte romanische Umgangssprache der Westschweiz, dasFrankoprovenzalische, war in städtischen Gebieten wie Lausanne spätestens seit dem 19. Jahrhundert kaum mehr in Gebrauch; nur noch traditionelle frankoprovenzalische Orts- und Flurnamen erinnern an diese Sprache.[40]
Die Bevölkerungszahl von Lausanne stieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis ungefähr 1960 stark an. Im Jahr 1946 wurde die 100'000-Einwohner-Grenze überschritten. Ein Höchststand wurde 1970 mit mehr als 137'000 Einwohnern verzeichnet. Aufgrund der Wirtschaftskrise in den 1970er Jahren verbunden mit der Abwanderung von ausländischen Arbeitskräften nahm die Bevölkerung im nachfolgenden Jahrzehnt um gut 10'000 Personen ab. Danach pendelte die Einwohnerzahl im Bereich von 128'000. In den Jahren 1990 bis 1997 und 2000 verzeichnete Lausanne einen Bevölkerungsrückgang.[41]
Die Stadt Lausanne hat eingesetzgebendes Gremium, denConseil communal (Stadtrat), dessen 100 Mitglieder nach dem Verhältniswahlrecht für fünf Jahre gewählt werden. DieMunicipalité (Stadtgemeinde) ist dieExekutive der Stadt. Sie besteht aus dem Präsidenten des Stadtrates sowie sieben weiteren Stadträten. Die Stadtgemeinde stellt den Kopf derStadtverwaltung dar.
Für die Legislaturperiode 2021–2026 sind die Mitglieder des Stadtrates wie folgt verteilt:[46]
Zu den kulturellen Einrichtungen von Lausanne gehören das Stadttheater,[49] das Théâtre de Beaulieu und dasThéâtre Vidy-Lausanne, daneben zahlreiche weitere kleinere Theater und Konzertsäle, sowie dieCinémathèque suisse im ehemaligenCasino de Montbenon.
Dokumentations- und Bildungsinstitutionen sind die Kantons- und die Universitätsbibliothek, verschiedene Fachbibliotheken, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und mehrere Volksbibliotheken. DasStaatsarchiv des Kantons Waadt befindet sich nicht in der Hauptstadt, sondern inChavannes-près-Renens.
Seit 1968 findet in Lausanne dasFestival de la Cité,[50] seit 1973 derPrix de Lausanne (ein Tanzwettbewerb) statt. Daneben gibt es denConcours de Lausanne der neuen Choreographie, das Béjart Ballett, Konzerte mit klassischer Musik, Jazz, Rock und Volksmusik. Am 6. Mai 1989 fand imPalais de Beaulieu derEurovision Song Contest 1989 statt.
Von 1920 bis 2018 wurde in Lausanne die nationale PublikumsmesseComptoir suisse durchgeführt. In den ersten Jahrzehnten wurde sie in der Markthalle in der Stadt organisiert und seit den 1930er Jahren in der neuen AusstellungshallePalais de Beaulieu. Wie andere grosse Warenmessen nahm auch beimComptoir von Lausanne seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts das Publikumsinteresse ab, und nach der letztmaligen Durchführung im Jahr 2018 suchten die Träger mit einem neuen Messemodell unter der BezeichnungComptoir helvétiquer eine Nachfolgemesse aufzubauen.[51]
Fünf kantonale Museen sind im 1902 eröffnetenPalais de Rumine im Stadtzentrum eingerichtet, das auch einen Teil derKantons- und Universitätsbibliothek Lausanne beherbergt. Das Gebäude und die darin untergebrachten Museen sindKulturgüter von nationaler Bedeutung. Mit der Reorganisation der kantonalen Kulturinstitutionen wird im Palais de Rumine bis 2023 ein neues Museum der Naturwissenschaften errichtet. Darin werden die bisher selbständigen Museen für Geologie und für Zoologie sowie die Museumssammlung des Botanischen Gartens integriert.[53]
Das herausragende historische Bauwerk der Stadt ist dieKathedrale Notre-Dame, die von 1170 bis 1230 gebaut wurde und die bedeutendste gotische Kathedrale der Schweiz ist. Das «farbige Seitenportal» (französischPortal peint) ist wegen der gut erhaltenen mittelalterlichen Ausmalung eines der seltenen Beispiele gotischer Bauplastik mit noch vorhandener Fassung. Die Kathedrale wurde in den 1870er Jahren unter der Bauaufsicht des französischen ArchitektenEugène Viollet-le-Duc restauriert.
ImQuartier de la Cité auf dem Hügel bei der Kathedrale sind weitere bedeutende mittelalterliche Bauten erhalten. Die katholische Kirche der Stadt ist die 1832 erbaute BasilikaNotre-Dame du Valentin.
Das Schloss «Saint-Maire» im Norden der Altstadt ist ein von vier Ecktürmen flankierter massiver kubischer Bau, dessen oberstes Geschoss Backsteinarchitektur zeigt. Es wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts an der Stelle des Priorats Saint-Maire errichtet, diente als Bischofssitz und war während der Berner Zeit Sitz des Landvogts. Die alte bischöfliche BurgAncien évêché de Lausanne an derPlace de la Cathédrale stammt aus dem 11. Jahrhundert, im Lauf der Zeit wurden aber mehrere neuere Gebäudeflügel angebaut; der Jacquemard-Turm (1360–1380) war ein Teil der ursprünglichen Stadtbefestigung.[54]
Das Haus Gaudard wurde 1670 errichtet, die ehemalige Akademie, ein rechteckiges Gebäude mit Treppenturm, von 1579 bis 1587. Von 1803 bis 1806 stammt dasklassizistischeBâtiment du Grand Conseil, das Gebäude desGrossen Rats, das nach einem Grossbrand vom Jahr 2002 teilweise neu gebaut wurde.
Mit dem westlich angrenzendenQuartier de la Palud im Tal des Louve ist der StadtteilCité durch gedeckte Treppenläufe verbunden. Das Stadtquartier um diePlace de la Palud entwickelte sich in einer ehemals sumpfigen Geländemulde und diente als Markt von Lausanne. Hier befindet sich dasHôtel de Ville (Rathaus), das 1672–1675 an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet und im 18. und 19. Jahrhundert vergrössert wurde. Es zeigt eine zweigeschossigeRenaissancefassade über Arkaden und besitzt einen Glockenturm. Im Weiteren sind dasMaison de Seigneux (heute Polizeiposten) in einem Stil im Übergang vomBarock zum Frühklassizismus (1732), das Haus Crousaz aus dem 18. Jahrhundert und der Gerechtigkeitsbrunnen (16. Jahrhundert; das Original befindet sich im Museum) zu nennen. An derPlace de la Riponne stehen dasPalais de Rumine (1898–1906) im Neurenaissancestil, das ursprünglich zur Aufnahme der Universität, der Bibliothek und eines Museums bestimmt war, sowie das ehemalige Musée Arlaud (1836–1839).
ImQuartier du Bourg befindet sich die reformierte Kirche Saint-François, die ehemalige Kirche des 1258 gegründeten Franziskanerklosters. Der einschiffige Bau mit Kreuzrippengewölbe stammt von 1270, musste aber 1368 nach einem Brand wieder aufgebaut werden. Der Glockenturm wurde im 15. Jahrhundert errichtet.
Am Eingang zumQuartier Saint-Laurent steht dieTour de l’Ale, ein Rundturm aus dem 13. und 14. Jahrhundert, der als eines der wenigen mittelalterlichen Festungsbauwerke noch erhalten ist. Diereformierte Kirche Saint-Laurent wurde 1716–1719 an der Stelle einer Kirche aus dem 11. Jahrhundert erbaut und 1761–1763 mit einer Barockfassade versehen. DasMaison de l’Elysée ist ein Herrenhaus, das 1780–1783 erstellt wurde.
In den Aussenquartieren von Lausanne befinden sich zahlreiche Schlösser und Landsitze mit privaten Gärten sowie grossbürgerliche Wohnbauten und repräsentative Verwaltungsgebäude. Dazu zählen das Schloss Beaulieu (1763–1766), das Schloss Béthusy aus dem 18. Jahrhundert, das klassizistische Haus Villamont (1791–1793), dasMaison de Mon-Repos (1819–1827),[55] in dem früher dasMusée Olympique untergebracht war, sowie die imposantenneoklassizistischen Bauten des Bundesgerichts (Tribunal Fédéral; 1922–1927), der Kantonalbank (1903) und des Postgebäudes (1896–1900).
In Ouchy, dem Siedlungskern beim Hafen von Lausanne, stehen mehrere Hotelbauten aus dem 19. Jahrhundert, beispielsweise dasHôtel du Château d’Ouchy (1889–1893) im neugotischen Stil, dasHôtel d’Angleterre (1775–1779) und dasHôtel Beau-Rivage (1858–1861). Entlang des Genfersees gibt es ausgedehnte Parkanlagen mit Skulpturen sowie am Quai eine neugotische Turmruine von 1830.
Der bedeutendste Fussballverein der Stadt ist derFC Lausanne-Sport, der 1896 als Montriond FC gegründet wurde. In der Saison 2022/23 spielte der Verein nach dem Abstieg aus der obersten Spielklasse wieder in derzweitobersten Schweizer Spielklasse, wo mit demFC Stade Lausanne-Ouchy seit 2019 ein zweiter Verein aus Lausanne im Schweizer Profifussball vertreten ist. Nebst Lausanne verfügt nur die Stadt Zürich über mehr als einen Verein im Schweizer Profifussball. Am Ende derSaison 2022/23 stiegen beide Lausanner Vereine in dieoberste Spielklasse auf.
Die Stadt besitzt Sportanlagen, die sich vor allem in der Nähe des Seeufers und auf den Hügeln oberhalb von Lausanne befinden. Dazu zählen das OlympiastadionLa Pontaise, in dem der FC Stade Lausanne-Ouchy seine Heimspiele austrägt, dasStade de la Tuilière, die Heimstätte des FC Lausanne-Sports, dasEishockey-Stadion „Vaudoise Aréna“ mit rund 10'000 Plätzen als Heimstätte desLausanne HC und dasStade Pierre de Coubertin am Genfersee. Auf der Höhe vonLe Chalet-à-Gobet an der Gemeindegrenze zuEpalinges liegt ein Golfplatz.
Sonnenuntergang am Genfersee, vom Turm Sauvabelin gesehen
Fast das gesamte Seeufer auf dem Stadtgebiet ist als ausgedehnte Erholungszone mit Freizeit- und Sportanlagen, Schwimmbad, Seebad, Bootshafenanlagen, Campingplatz und Spielwiesen gestaltet. Im Bereich der Flussmündung des Flon lag das 1964 für die Schweizerische LandesausstellungExpo 64 Lausanne neu gestaltete Gelände. Vom damaligen Ausstellungspark sind einzelne Elemente noch heute vorhanden, besonders die Uferzone und dieVallée de la Jeunesse im ehemaligen Flontal.
Im Stadtgebiet liegen mehrere Parks und Grünanlagen. Dazu gehören derBotanische Garten beimParc de Milan am Moränenhügel Montriond, derParc de Valency, das Gebiet von Monrepos und dieEsplanade de Montbenon. Als Naherholungsräume spielen auch der Wald von Sauvabelin mit demSauvabelin-Turm und das Gebiet um Chalet-à-Gobet im Jorat eine Rolle.
Zu den grossen öffentlichen Parkanlagen zählen auch die verschiedenen Friedhöfe in der Stadt. ImFriedhof Bois-de-Vaux befinden sich unter anderem die Gräber des Gründers der modernen Olympischen SpielePierre de Coubertin, der ModeschöpferinCoco Chanel und des ArchitektenEugène Viollet-le-Duc. Mehrere ältere Friedhöfe im Stadtzentrum hat die Stadt seit dem 19. Jahrhundert aufgehoben. 1946 machte der Friedhof vonPierre-de-Plan der Primarschule des Quartiers La Sallaz Platz. 1966 hob die Stadt den FriedhofCalvaire auf und machte das Areal zu einem öffentlichen Park. In diesem sind einige historische Grabmonumente erhalten geblieben so wie jenes des Juristen und PhilosophenCharles Secrétan, des Dichters und NaturforschersEugène Rambert und des PolitikersFrédéric-César de La Harpe.
NebenGenf ist Lausanne das bedeutendste Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Westschweiz. Rund 83 Prozent der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, dersekundäre Sektor vereinigt rund 17 Prozent der Beschäftigten auf sich und weniger als 1 Prozent arbeitet imprimären Sektor. Per 30. September 2017 betrug die Arbeitslosenquote 5,9 Prozent.[5]
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es an den Südhängen unterhalb der Altstadt mehrere kleinereWeinbaugebiete und Ackerflächen. Mit der Ausdehnung des Siedlungsgebietes ist der Rebanbau mittlerweile fast völlig verschwunden. Auf den Hochflächen des Jorat wird heuteViehzucht undMilchwirtschaft betrieben. Dank der grossen Waldfläche desBois du Jorat spielt auch dieForstwirtschaft eine gewisse Rolle.
Der industrielle Sektor hatte vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Bedeutung. Industrie- und Gewerbezonen entstanden entlang der Eisenbahnstrecke im Westen der Stadt und am Hangfuss in der Nähe des Genferseeufers. Mit dem vergrösserten Platzbedarf der Industrie wurden aber einige Betriebe in die Vorstädte, insbesondere an den westlichen und nordwestlichen Rand von Lausanne verlegt (Renens, Crissier, Bussigny-près-Lausanne).
Heute konzentriert sich die in Lausanne ansässige Industrie hauptsächlich auf das Baugewerbe, das Ingenieurwesen, auf Metall-, Nahrungsmittel- und Tabakindustrie, auf die Präzisionsmechanik, die Elektronik und die Optik sowie auf graphische Betriebe und das Druckerei- und Verlagswesen.
Das Dienstleistungsgewerbe ist auf Handel, Tourismus, Verwaltung, Banken und Versicherungen sowie auf Transport und Verkehr ausgerichtet. Lausanne ist Sitz verschiedener international und national bedeutender Institutionen, der kantonalen, der Bezirks- und der Stadtverwaltung. Seit 1874 befindet sich dasBundesgericht in Lausanne. Ferner haben auch zahlreiche Konsulate und das Sekretariat desUmweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) ihren Sitz in der Stadt. Wichtige Forschungseinrichtungen sind dasCentre de Recherches européennes – Fondation Jean Monnet pour l’Europe, dasCentre de recherches sur les lettres romandes, dasInstitut Benjamin Constant und das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaften.
Verkehrslinienplan Lausanne (veraltet, ohne Buslinien)Lausanne Flon mit Metrostation
Lausanne ist ein Verkehrsknotenpunkt im Westschweizer Mittelland. Es liegt an der alten Haupt- und Handelsstrasse vonGenf über den Pass Chalet-à-Gobet nachBern, der heutigenHauptstrasse 1. Weitere, schon seit der Antike wichtige Verbindungen bestehen entlang des Genfersees nachVevey undMontreux und zu den Alpenpässen sowie nach Norden nachCossonay,Orbe undYverdon-les-Bains und weiter über denJura nachFrankreich. Im Stadtzentrum kreuzen sich die Hauptstrassen1,5 und9.
Zu Beginn der 1960er Jahre erfolgte der Bau der AutobahnA1 von Genf nach Lausanne, die bei Lausanne-Vidy endete. Die Strecke wurde 1964 für die Landesausstellung in Lausanne in Betrieb genommen. Heute bildet der Abschnitt zwischen der Verzweigung Ecublens und Lausanne-Vidy unter der Bezeichnung A1A den westlichen Stadtzubringer von Lausanne. Die Nordumfahrung von Lausanne ist ein Streckenabschnitt derA9, die vonOrbe nachSiders imKanton Wallis führt. Diese Strecke führt mit mehreren Brückenbauwerken, zum Beispiel demViaduc de la Chocolatière, über die Täler der Flüsse von Lausanne. Sie wurde zum Teil im Jahr 1964 und vollständig 1973 eröffnet.
DerSBB-Bahnhof Lausanne ist einer der wichtigsten Knotenpunkte im Eisenbahnnetz der Schweiz. Von hier aus verkehren direkte Schnellzüge in fast alle Regionen der Schweiz sowie eineTGV-Linie nachParis. Die erste Bahnlinie erreichte Lausanne am 5. Mai 1856 mit der Eröffnung der Strecke Renens–Lausanne. Damit war die Waadtländer Hauptstadt zunächst mitMorges verbunden; 1858 kamen die Strecken nach Genf und Yverdon und 1859 jene nachNeuenburg dazu. Am 2. April 1861 wurde der Streckenabschnitt am Genfersee von Lausanne nachVilleneuve derSimplonbahn in den KantonWallis eröffnet. Rund anderthalb Jahre später, am 4. September 1862, begann der Bahnbetrieb auf der Strecke Lausanne–Freiburg–Bern. Am 5. November 1873 folgte die Einweihung des Abschnittes von Lausanne nachCheseaux-sur-Lausanne der SchmalspurbahnChemin de fer Lausanne-Echallens-Bercher (LEB), die die nördlichen Vororte der Stadt erschliesst.
Mit dem Verkehrsnetz derPersonenschifffahrt auf dem Genfersee ist Lausanne auf dem Wasser mit zahlreichen Seegemeinden in der Schweiz bis nach Genf sowie mitÉvian-les-Bains und andern Ortschaften inFrankreich verbunden. Der SchiffbetriebCompagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman hat seine Basis und Werft beim Hafen von Ouchy in Lausanne.
Für die technische Infrastruktur in Lausanne sind vor die städtischen BetriebeServices industriels de Lausanne undService de l’eau zuständig. Den elektrischen Strom bezieht das Stadtwerk zum Teil aus dem eigenen WasserkraftwerkLavey an der Rhone. Das Trinkwasser kommt aus Quellen im Joratgebiet, aus dem 50 km entfernten waadtländischenPays-d’Enhaut und aus zwei Seewasserwerken am Genfersee. Das Wasserwerk speist mehr als 300 öffentliche Brunnen im Stadtgebiet.[56]
Lausanne ist ein bedeutendes Bildungszentrum in der Westschweiz. Zu den wichtigen Ausbildungsstätten zählen die Universität (Université de Lausanne), die 1890 gegründet wurde und sich heute in Dorigny befindet, dieÉcole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL;Eidgenössische Technische Hochschule – Lausanne) und das SpitalCentre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), das als Zentrumsspital für die Westschweiz dient und in mehreren Rankings der jüngsten Zeit zu den besten Spitälern weltweit gezählt worden ist.[57][58] Die EPFL entstand 1946, als die vorher zur Universität gehörende Ingenieurschule mit einer neu gegründeten Architektenschule zusammengefasst wurde. Die Gebäude der EPFL und die meisten Gebäude der Universität bilden zusammen denCampus Lausanne. Dieser befindet sich in Dorigny auf dem Gemeindegebiet vonEcublens in der Nähe des Genfersees.
Dazu kommen zahlreiche Berufsschulen, darunter die Hotelfachschule(École hôtelière de Lausanne), die Ingenieurschule des Kantons Waadt (École d’ingénieurs du Canton de Vaud, EIVD), dieHaute École de Gestion du Canton de Vaud (HEG-Vd; Verwaltung), die Krankenpflegeschule des Schweizerischen Roten Kreuzes, die Kunsthochschule (École Cantonale d’Art de Lausanne, ECAL) und das Konservatorium(Conservatoire de Lausanne). Ausserdem befindet sich die kleineBusiness School IMD(International Institute for Management Development) in Lausanne, welche 1990 aus der Verschmelzung der vonAlcan undNestlé gegründeten Bildungseinrichtungen IMI Genf und IMEDE Lausanne hervorgegangen ist.
Band 1: Marcel Grandjean:La ville de Lausanne. Introduction, extension urbaine, ponts, fontaines, édifices religieux (sans la cathédrale), hospitaliers, édifices publics [I] (=Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 51). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Bern 1965 (permalink.snl.ch).
Band 2: Eugène Bach,Louis Blondel, Adrien Bovy:La Cathédrale de Lausanne et son tresor (=Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 16). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Bern 1944 (permalink.snl.ch).
Band 3: Marcel Grandjean:La ville de Lausanne. Édifices publics (II). Quartiers et édifices privés de la ville ancienne (=Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 69). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Bern 1979,ISBN 3-7643-1141-X.
Band 4: Marcel Grandjean:La commune de Lausanne. Villages, Hameaux et maisons de l’ancienne campagne lausannoise (=Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 71). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Bern 1981,ISBN 3-7643-1208-4.
↑abcDemandeurs d’emploi, chômeurs et taux de chômage par commune. (XLSX; 64 kB) Statistique Vaud, Département des finances et des relations extérieures (Statistik Waadt, Departement für Finanzen und auswärtige Angelegenheiten), archiviert vom Original am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
↑abcNicolas Pépin:Lausanne VD (Lausanne) in:Dictionnaire toponymique des communes suisses –Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel. Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005,ISBN 3-7193-1308-5, und Éditions Payot, Lausanne 2005,ISBN 2-601-03336-3, S. 512.
↑Simon Hehli:Tour de Suisse der Reformation. In:Neue Zürcher Zeitung. 4. November 2016, S. 15.
↑J. Cart:Les derniers jours d’un bailliage bernois au Pays de Vaud. In:Revue historique vaudoise, 6, 1898, S. 172–178.
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↑Claude Cantini:Le Grütli (1890–1909) : Miroir du socialisme vaudois naissant. In:Les origines du socialisme en Suisse romande, 1880–1920. Avec Alain Clavien, François Kohler, Alain Meyer, Marc Perrenoud, Jean-Claude Piguet, Charles F. Pochon, Brigitte Studer et Marc Vuillemier (= Cahiers de Association pour l’étude de l’histoire du mouvement ouvrier.Band5). Éditions d’en bas, Lausanne 1989,S.39–55, hier S. 45f.
↑Alain Clavien:La naissance du Parti socialiste valaisan. In:Les origines du socialisme en Suisse romande, 1880–1920. Avec Claude Cantini, François Kohler, Alain Meyer, Marc Perrenoud, Jean-Claude Piguet, Charles F. Pochon, Brigitte Studer et Marc Vuillemier (= Cahiers de Association pour l’étude de l’histoire du mouvement ouvrier.Band5). Éditions d’en bas, Lausanne 1989,S.189–212, hier S. 197f.
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↑Jacques Canaud:Le temps des Maquis : De la vie dans les bois à la reconquête des cités, 1943–1944 (= Collection Témoignage). Éditions De Borée, Clermont-Ferrand 2011,ISBN 978-2-8129-0498-1,S.295f.
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