Laurenz Demps (*24. Juli1940 inBerlin) ist ein deutscherHistoriker. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Berlins während derZeit des Nationalsozialismus (Arbeiten zum ThemenkomplexZwangsarbeiter und Zwangsarbeiterlager in derfaschistischen Reichshauptstadt Berlin 1939–1945) bzw. desZweiten Weltkrieges (insbesondere desLuftkrieges) sowie die Geschichte wichtiger Gebäude und Plätze in Berlin.
Laurenz Demps absolvierte zunächst eine Lehre als Betriebs- und Verkehrseisenbahner bei derReichsbahn. Dieser Zeit verdankt er eine Sammlung vonKursbüchern, vor allem aus derZeit des Nationalsozialismus, die die Rekonstruktion vonKZ-Transporten ermöglichen. Er wurde zum Studium delegiert und erwarb zunächst über denZweiten Bildungsweg derDDR, dieArbeiter-und-Bauern-Fakultät, von 1959 bis 1961 dasAbitur. Anschließend studierte er von 1961 bis 1966 Geschichte und Kunstgeschichte an derHumboldt-Universität zu Berlin und wurde 1966 Diplomhistoriker. Danach arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent und Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 2005 ist eremeritiert.[1]
Von 1966 bis 1967 war er planmäßiger wissenschaftlicher Aspirant, von 1967 bis 1969 wissenschaftlicher Mitarbeiter beiFriedrich Karl Kaul und unterstützte diesen beimEssener Dora-Prozess vor demLandgericht Essen. Mit dem ThemaMittelbau-Dora hatte sich Demps seit seinen Studienzeiten beschäftigt. Gemeinsam mit seinen MitstudentenGötz Dieckmann, Peter Hochmuth, Manfred Pautz und Reimar Riese bildete er eine Forschungsgruppe, die sich intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzte. Ende der 1960er Jahre erstellte er Gutachten für KZ-Prozesse.
Im Dezember 1970promovierte er an der Humboldt-Universität mit der ArbeitZum weiteren Ausbau des staatsmonopolistischen Apparates derfaschistischen Kriegswirtschaft in den Jahren 1943 bis 1945 und zur Rolle derSS und der Konzentrationslager im Rahmen der Rüstungsproduktion. Dargestellt am Beispiel der unterirdischen Verlagerung von Teilen der Rüstungsindustrie zumDr. phil. (Dissertation A) wiederum über das KZ Mittelbau-Dora. Gutachter warenWalter Bartel,Percy Stulz undJoachim Streisand.
Im März 1982 erfolgte dieDissertation B über die Anfänge derGestapo mit der ArbeitDer Übergang der Abteilung I (politische Polizei) des Berliner Polizeipräsidiums in das geheime Staatspolizeiamt (1933/34).
Seit September 1983 war Demps Hochschuldozent für Territorialgeschichte an der Sektion Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1988 wurde er zum außerordentlichen Professor fürBerlin-Brandenburgische Territorialgeschichte ernannt und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2005 Landesgeschichte Berlin-Brandenburgs im 18., 19. und 20. Jahrhundert.
Er wurde daher 2000 in die Internationale Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“ berufen, die sich mit dem Wiederaufbau desBerliner Stadtschlosses befassen sollte („Schlossbaukommission“). Für die geschichtliche Einordnung zahlreicher Gebäude wurde er mit Gutachten beauftragt (1978:Platz der Akademie, 1991:Potsdamer Platz, 1991: Schiffbauerdamm, 1992:Invalidenfriedhof, 2003: Schadowhaus).
Seit 1981 saß er für denKulturbund der DDR in derStadtverordnetenversammlung von Berlin. Nach dem Fall derBerliner Mauer war er von 1989 bis 1990 ihr Vorsitzender.
Aufgeführt werden nurMonografien (keine Aufsätze und Gutachten), die Laurenz Demps ohne Koautoren verfasst hat; insgesamt hat er weit über 30 Titel geschrieben. Das jüngste vollständige Verzeichnis wurde publiziert von
Monografien:
Personendaten | |
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NAME | Demps, Laurenz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1940 |
GEBURTSORT | Berlin |