
DieLao Soung (laotischລາວສູງ,ALA-LC:lāo sūng, Aussprache:[láːw sǔːŋ], „Hochland-Laoten“ oder „Laoten der Bergspitzen“[1]) sind eine der drei von der Regierung definierten Kategorien in der Bevölkerung vonLaos. Diese sind nicht in erster Linie ethnisch, sonderntopographisch nach dem Lebensraum abgegrenzt. Lao Sung umfasst die Völker, die typischerweise in den Gebirgen und Hochebenen von Nord- und Nordostlaos sowie derProvinz Xieng Khouang auf Lagen von über 1000 Metern über dem Meeresspiegel siedeln. Sie stellen mit 11,5 % (Stand 2005) die kleinste der drei Hauptgruppen der Bevölkerung von Laos. Zu den Lao Soung gehören 48 ethnische Gruppen, darunter dieHmong, Iu Mien (Yao),Phunoi undLahu.[2][3] Die Angehörigen der betreffenden Völker selbst verwenden die KategorieLao Soung nicht.[4]
Implizit gehen mit der Einteilung auch Unterschiede in Sprache, Besiedlungsgeschichte und traditioneller Lebensweise einher. Die Lao Soung sprechenHmong-Mien- undtibetobirmanische Sprachen. Sie wanderten im 19. und 20. Jahrhundert aus Süd-China in das Gebiet des heutigenLaos ein. Sie praktizieren typischerweiseBrandrodungsfeldbau, leben hauptsächlich von der Viehzucht und dem Maisanbau. Eine Minderheit produziertOpium. Die Landesregierung hat 2005 die Eliminierung des Opiumanbaus verkündet. 2007 stellte dasBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fest, dass die Anbaufläche so klein geworden ist, dass aus Laos kein Opiumexport mehr erfolgt.[5] Lao Soung praktizieren überwiegendanimistische Religionen, eine Minderheit ist zumChristentum konvertiert (vor allem Hmong).[6][7]
Aufgrund des schwer zugänglichen Siedlungsgebiets der Lao Soung und der unterschiedlichen Lebensweisen gab es zunächst wenig Kontakt mit derTai-sprachigen Bevölkerung des Tieflands und der Flusstäler (Lao Loum). Das änderte sich nach der Unabhängigkeit Laos’ von Frankreich und während desLaotischen Bürgerkriegs (1953–1975). Die pro-kommunistischen Rebellen derPathet Lao rekrutierten Angehörige der Lao Soung für ihren revolutionären Befreiungskampf und erkannten sie – neben Lao Loum undLao Theung – als gleichberechtigten Teil der laotischen Nation an.[8] Andererseits kämpfte ein Teil der Hmong unter ihrem Führer GeneralVang Pao in einer vomCIA ausgehobenen „Geheimarmee“ auf Seiten derUSA. Nach Ende des Kriegs wurden Hmong von der kommunistischen Regierung als vermeintliche Verräter verfolgt. Viele von ihnen sind nachThailand, in die USA,Australien,Deutschland undFrankreich geflohen.[9]