Langzeitsee
Unter einemLangzeitsee (englischancient lake) versteht man einenSee, der mindestens eine Million Jahre lang ununterbrochen Wasser führt, denn in der Regel sindlimnischeStandgewässer weit jünger. Zahlreichepostglaziale Seen (beispielsweise derBodensee) sind keine 20.000 Jahre alt. Die kurze Existenz von solchen Standgewässern liegt am regelmäßigen Eintrag vonSediment durch die Zuflüsse. Dadurch verlandet der See binnen weniger Jahrtausende. Meist liegt der Grund für die lange Lebensdauer von Langzeitseen in einer geologischen Formation. Dabei wirkt beispielsweise diePlattentektonik derVerlandung entgegen.
Biologische Bedeutung von Langzeitseen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derEvolutionsbiologie dienen Langzeitseen als „Laboratorien“ der Natur. In Analogie zu den bekanntenGalápagos-Inseln bilden solche Seen sozusagen Inseln aus Wasser inmitten eines Ozeans aus Land. Aufgrund der langen Lebensdauer können sich in solch isolierten Lebensräumen häufig Arten entwickeln, die nur im jeweiligen See heimisch sind: sogenannteendemische Arten. Evolutionsbiologen untersuchen innerhalb eines im Vergleich zum Festland oder Ozean überschaubaren Ökosystem des Sees die Besonderheiten und Bedingungen, die zur Entstehung neuer Arten führten. ImTanganjikasee inZentralafrika wird beispielsweise dieRadiation vonBuntbarschen untersucht. Im europäischenOhridsee liegt ein Zentrum der Evolutionsforschung auf den dort endemischenMollusken.