Langohrigel | ||||||||||||
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![]() Eigentlicher Langohrigel (Hemiechinus auritus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hemiechinus | ||||||||||||
Fitzinger, 1866 |
DieLangohrigel oderOhrenigel[1] (Hemiechinus) sind eineGattung mit zwei Arten aus der Familie derIgel (Erinaceidae). Sie leben im nördlichenAfrika und im westlichen und zentralenAsien.
Die Langohrigel sind durch ihre großen, herausragenden Ohren gekennzeichnet, die sich sonst bei keinen anderen Igeln finden. Diese dienen einerseits der Hitzeregulierung und sorgen auch für ein ausgezeichnetes Gehör bei der Beutesuche. Die Stacheln dieser Tiere sind braun-weiß gebändert, das übrige Fell ist meist weiß gefärbt. Die Tiere erreichen eineKopf-Rumpf-Länge von 12 bis 27 Zentimetern, der kurze Schwanz ist einen bis fünf Zentimeter lang.
Langohrigel bewohnen trockene Habitate wie Wüsten oder Steppen. Wie alleStacheligel sind sie nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber ziehen sie sich in selbstgegrabene, bis zu einem halben Meter lange Baue zurück; manchmal benutzen sie auch die Baue anderer Tiere. Obwohl ihre Stacheln die Tiere gegen Fressfeinde schützen, können sie auch schnell laufen und legen bei ihren nächtlichen Streifzügen bis zu neun Kilometer zurück. In manchen Regionen halten sie einen bis zu drei Monate langenWinterschlaf.
Langohrigel ernähren sich in erster Linie vonInsekten, beispielsweiseHeuschrecken undKäfern. Daneben nehmen sie auch kleine Wirbeltiere (unter anderemEchsen) und pflanzliches Material zu sich. Durch ihren trockenen Lebensraum bedingt können sie aber längere Zeit ohne Essen und Trinken auskommen.
Über die Fortpflanzung der Langohrigel ist wenig bekannt. Einmal im Jahr bringt das Weibchen nach fünf- bis sechswöchiger Tragzeit ein bis vier Jungtiere zur Welt. Diese sind zunächst blind und haben weiche Stacheln. Nach zwei Wochen ist ihr Stachelkleid voll ausgeprägt, dieEntwöhnung dürfte nach einigen Wochen stattfinden.
Langohrigel werden manchmal alsHeimtiere gehalten. In der freien Natur gelten beide Arten als häufig und nicht bedroht.
Tierschutzvereine lehnen die Haltung von Igeln in Gefangenschaft ab und begründen das mit hohen Ansprüchen an Pflege und Ernährung sowie einem starken Bewegungsdrang der Tiere, der bei einer Käfig- oder Terrarienhaltung auf ganz erhebliche Weise eingeschränkt werde.[2]