Landkreis Stadtroda
Basisdaten[1] | |
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Bestandszeitraum | 1876–1900 (Verwaltungsbezirk) 1900–1922 (Landratsamt) 1922–1952 (Landkreis) |
Verwaltungssitz | Stadtroda |
Einwohner | 89.846(1939) |
Gemeinden | 239(1939) |
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Lage des Landkreises Roda in Thüringen im Jahr 1922 |
DerLandkreis Stadtroda, 1950 inLandkreis Jena umbenannt, war von 1922 bis 1952 einLandkreis inThüringen. Der Kreissitz befand sich inStadtroda. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute größtenteils zumSaale-Holzland-Kreis inThüringen. Vorgänger des Landkreises waren von 1876 bis 1900 derVerwaltungsbezirk Roda und von 1900 bis 1922 dasLandratsamt Roda.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sachsen-Altenburg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasHerzogtum Sachsen-Altenburg bestand seit 1826 aus zwei räumlich getrennten Landesteilen, demWestkreis[2] umKahla,Roda undEisenberg sowie demOstkreis[3] umAltenburg undRonneburg. 1876 wurde im Westkreis der Verwaltungsbezirk Roda eingerichtet, der im Jahre 1900 eine Fläche von 666 km² umfasste und 56.353 Einwohner besaß.[4] Bei einer Neugliederung des Staatsgebietes zum 1. April 1900 wurde aus dem Verwaltungsbezirk Roda das Landratsamt Roda gebildet. Das Landratsamt Roda mit Sitz in Roda umfasste im Jahre 1910 eine Fläche von 666 km² und hatte 63.696 Einwohner.[4]
Land Thüringen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nachdem 1920 der neue Freistaat Thüringen gegründet worden war, kam es 1922 zu einer umfassenden Gebietsreform, bei der das Landratsamt Roda aufgelöst wurde und ein neuerLandkreis Jena-Roda gebildet wurde. Aus dem aufgelösten Landratsamt Roda kamen
- der Raum Uhlstädt mit 19 Gemeinden zumLandkreis Rudolstadt
- die GemeindenKraftsdorf,Oberndorf undRüdersdorf zumLandkreis Gera
- die GemeindenLangenorla,Saalthal undSchweinitz zumLandkreis Saalfeld sowie
- die GemeindenKeßlar undMeckfeld zumLandkreis Weimar.
Das verbleibende Gebiet des Landratsamts Roda bildete den Kern des neuenLandkreises Roda (anfänglichLandkreis Jena-Roda). Zu diesem Landkreis traten außerdem
- die StädteBürgel,Dornburg undLobeda sowie 63 weitere Gemeinden aus dem aufgelöstenVerwaltungsbezirk Apolda(bis 1920Sachsen-Weimar-Eisenach)
- die GemeindeOberrenthendorf aus dem aufgelöstenVerwaltungsbezirk Neustadt an der Orla(bis 1920 Sachsen-Weimar-Eisenach)
- die GemeindeWittersroda aus dem aufgelöstenVerwaltungsbezirk Weimar(bis 1920 Sachsen-Weimar-Eisenach)
- die GemeindenMilda undVierzehnheiligen aus dem Landkreis Saalfeld(bis 1920Sachsen-Meiningen) sowie
- die GemeindeSeifartsdorf aus dem aufgelöstenLandratsamt Gera(bis 1920Reuß).[5]
1925 erfolgte die Umbenennung inLandkreis Stadtroda. Am 1. April 1939 wurden die Gemeinden der aufgelöstenKreisabteilung Camburg in den Landkreis eingegliedert.
SBZ / DDR
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1945 wurden die GemeindenAbtlöbnitz,Kischlitz undMollschütz aus demLandkreis Weißenfels derProvinz Sachsen in den Landkreis Stadtroda umgegliedert.[6] Am 1. August 1946 schieden die StadtLobeda und die GemeindeWöllnitz aus dem Landkreis aus und wurden in die StadtJena eingemeindet.[7]
Bei derGebietsreform von 1950 in derDDR wurde der Landkreis Stadtroda inLandkreis Jena umbenannt. Gleichzeitig wechselten die GemeindenReichardtsdorf sowieSt. Gangloff in denLandkreis Gera und die GemeindeGöttern wechselte aus demLandkreis Weimar in den Landkreis Jena.[8]
Bei derVerwaltungsreform von 1952 in der DDR wurde das Land Thüringen aufgelöst. Der Landkreis Jena wurde auf sechs neue Kreise aufgeteilt:[9]
- Der Nordostteil des Landkreises mit den Städten Bürgel undEisenberg bildete denKreis Eisenberg.
- Der Westteil des Landkreises mit den StädtenCamburg, Dornburg,Kahla undOrlamünde bildete denKreis Jena-Land.
- Der Südostteil des Landkreises mit der Stadt Stadtroda bildete denKreis Stadtroda.
- Die Gemeinden Eckolstädt, Kaatschen, Lachstedt, Münchengosserstädt, Schmiedehausen und Weichau kamen zumKreis Apolda.
- 23 Gemeinden aus dem Norden des Kreises kamen zumKreis Naumburg.
- Die Gemeinden Döbritschen, Göttern, Großschwabhausen, Hohlstedt und Kleinschwabhausen kamen zumKreis Weimar.
Die Kreise Eisenberg, Jena-Land und Stadtroda wurden demBezirk Gera zugeordnet, die Kreise Apolda und Weimar demBezirk Erfurt und der Kreis Naumburg demBezirk Halle.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einwohner | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 |
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Landkreis Stadtroda[1][10] | 77.098 | 78.105 | 89.846 | 123.492 |
Einwohnerzahlen der Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[1]
Gemeinde | Einwohner |
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Camburg | 3.007 |
Eisenberg | 11.103 |
Hermsdorf | 4.524 |
Kahla | 7.665 |
Klosterlausnitz | 2.666 |
Stadtroda | 4.811 |
Städte und Gemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Stand 1939
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1939 umfasste der Landkreis Stadtroda acht Städte und 231 weitere Gemeinden:[1]
Ehemalige Gemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die folgenden Gemeinden schieden vor 1939 aus dem Landkreis Stadtroda bzw. dem Landratsamt Roda aus oder wurden in andere Gemeinden eingemeindet:
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Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdMichael Rademacher: Stadtroda. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
- ↑Die Kreishauptmannschaft Westkreis im Archivportal Thüringen
- ↑Die Kreishauptmannschaft Ostkreis im Archivportal Thüringen
- ↑abUli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑gov.genealogy.net: Landkreis Stadtroda
- ↑Erste Verordnung über die Kreiseinteilung des Landes Thüringen
- ↑Zwölfte Verordnung über die Kreiseinteilung des Landes Thüringen
- ↑1. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen im Lande Thüringen vom 26. April 1950
- ↑Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Thüringen vom 25. Juli 1952
- ↑Volkszählung 1946