Landkreis Metz

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Basisdaten[1]
BundesstaatReichsland Elsaß-Lothringen
BezirkLothringen
VerwaltungssitzMetz
Fläche1074km²(1910)
Einwohner113.674(1910)
Bevölkerungsdichte106 Einw./km²(1910)
Gemeinden152(1910)
Lage des Landkreises Metz

DerLandkreis Metz war von 1871 bis 1920 einLandkreis imBezirk Lothringen desReichslandes Elsaß-Lothringen. Von 1940 bis 1944 war er als Teil des im besetztenFrankreich errichtetenCdZ-Gebiets Lothringen nochmals eingerichtet. Das Gebiet des Kreises liegt heute im Wesentlichen imArrondissement Metz desfranzösischenDépartements Moselle.

Inhaltsverzeichnis

Der Landkreis Metz im Deutschen Kaiserreich

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Verwaltungsgeschichte

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Nachdem Elsaß-Lothringen durch denFrankfurter Friedensvertrag wieder an dasDeutsche Reich gefallen war, wurde 1871 aus demArrondissement Metz ohne die Stadt Metz derLandkreis Metz gebildet.[2] Der Kreisdirektor hatte seinen Sitz in der StadtMetz. Damit gehörte der Landkreis Metz zum Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen. Zum 1. April 1908 wurden die GemeindenDevant-les-Ponts undPlantières mit der Ortschaft Queuleu aus dem Landkreis in die Stadt Metz eingegliedert, ebenso am 1. April 1914 die GemeindeSablon. Nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 war der Landkreis Metz mit 57,1 % – neben demKreis Château-Salins mit 69,7 % – einer der zwei Kreise des Reichslandes Elsaß-Lothringen, in denen eine Mehrheit der Bevölkerung Französisch als Muttersprache angegeben hatte.[3]

Nach dem Ende desErsten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt, kam am 17. Oktober 1919 unter französische Verwaltung und gehörte mit dem Inkrafttreten desVersailler Vertrages am 10. Januar 1920 alsArrondissement Metz-Campagne wieder zu Frankreich.

Einwohnerentwicklung

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Einwohner18711880189019001910
Landkreis Metz[4]70.63753.13160.18658.46268.598

Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern (Stand 1910):[1]

GemeindeEinwohner
Ars an der Mosel3541
Maizières bei Metz3418
Montigny bei Metz14.017
Rombach6247
Sablon10.720
Stahlheim4194

Kreisdirektoren

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1871–187600Sebastian Schmidt
1876–188000Julius von Freyberg-Eisenberg(1832–1912)
1880–188300Alexander Halm(1840–1913)
1883–188800Victor Sittel(† 1895)
1888–189900Ludwig Gundlach(1837–1921)
1899–190800Anton von Villers-Grignoncourt(1849–1911)
1908–191800Georg von Loeper(1863–1938)

Kommunalverfassung

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Zunächst galt auch zu deutscher Zeit das französische Gesetz vom 18. Juli 1837 über die Gemeindeverwaltung weiter. Zum 1. April 1896 wurde aber die bisherige Kommunalverfassung abgelöst und die neueGemeindeordnung für Elsaß-Lothringen vom 6. Juni 1895 eingeführt. Sie galt für alle Gemeinden und unterschied nicht zwischen solchen mit ländlicher oder städtischer Verfassung.

Gemeinden

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Im Jahre 1908 umfasste der Landkreis Metz 154 Gemeinden.[1] Durch kaiserliche Verordnung vom 2. September 1915 erhielten 124 Gemeinden einen amtlichen deutschen Namen, wobei auf historische Namensformen, Übersetzungen und Erfindungen zurückgegriffen wurde.[5] Diese Namen sind in Klammern gesetzt:

Die Namen einiger Orte blieben unverändert, da diese aufgrund derKämpfe von 1870 eine große Bekanntheit erlangt hatten.[7]

Geschichte

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ImZweiten Weltkrieg wurde Elsaß-Lothringen von Wehrmachtstruppen besetzt und gehörte von 1940 bis 1944 faktisch wieder zum Deutschen Reich. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Metz ohne die Stadt Metz denLandkreis Metz. Zu seiner Verwaltung wurde ein deutscher Landkommissar in Metz eingesetzt. Das Kreisgebiet wurde nicht imvölkerrechtlichen Sinneannektiert, sondern war Teil desCdZ-Gebiets Lothringen, das demGauleiter für denGau Saarpfalz (ab 1942Westmark) inSaarbrücken unterstellt war. Zum 1. Oktober 1940 wurden die GemeindenLangenheim,Martinsbann,Montenich,Sankt Julian undWallern aus dem Landkreis Metz in den Stadtkreis Metz eingegliedert. Mit dem 1. Dezember 1940 traten die Gemeinden desKantons Großmövern und die GemeindeMondelingen aus dem LandkreisDiedenhofen zum Landkreis Metz. Weitere Gebietsänderungen erfolgten am 1. April 1941. Die GemeindenBornen,Manningen,Masch,Mühlen bei Metz,Pleppweiler,Jussingen,Sigach undWappingen wurden aus dem Landkreis in den Stadtkreis Metz eingegliedert, ebenso die GemeindeBettsdorf b. Diedenhofen aus dem Landkreis Diedenhofen in den Landkreis Metz. Ab dem 1. April 1941 wurde der Verwaltungschef wie imDeutschen Reich alsLandrat bezeichnet. Zuletzt traten noch am 1. April 1944 kleinere Teile der GemeindenGermannsburg undMarlingen vom Landkreis zum Stadtkreis Metz.

Zwischen November und Dezember 1944 wurde das Kreisgebiet durchalliierte Streitkräfte besetzt und wieder Frankreich einverleibt.

Landkommissar

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1940–999900Karl Kleemann(1904–1969) (kommissarisch)

Landräte

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Während der Besatzungszeit waren folgende Landräte eingesetzt:

1940–194200Karl Kleemann
1942–194400Robert Leuthner

Kommunalverfassung

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Ab 1. Januar 1941 galt für alle Gemeinden im Landkreis dieDeutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935. Hierzu erging am 1. Februar 1941 eine Durchführungsverordnung, wonach aus mehreren GemeindenGemeinschaftliche Bürgermeistereien gebildet werden konnten. Am 1. April 1941 wurde dieKreisordnung für Lothringen vom 25. März 1941 eingeführt, wonach unter anderem die bisherigenKantone aufgelöst wurden. Das Kreisgebiet war zuletzt in die StadtGorschen und 45 weitere Gemeinden gegliedert. Diese Gemeinden bildeten – je nach Größe – eigene Ortspolizeibezirke oder waren in gemeinschaftlichen Bürgermeistereien zusammengefasst.

Eindeutschung von Ortsnamen (1940–1944)

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Nach dem 2. August 1940 galten die 1918 gültigen amtlichen deutschen Ortsnamen zunächst weiter.Am 25. Januar 1941 wurden alle Ortsnamenendgültig in einer deutschen Fassung festgelegt, die teilweise von der im Jahre 1918 abwich, z. B.:

Literatur

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  • Gustav Neumann:Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 558–560 (Google Books).
  • Georg Lang:Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 79–103 (online)
  • Eugen H. Th. Huhn:Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 261–310 (online).
  • Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen:Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1882,S. 85–97.
  • Michael Rademacher: Reichsland Elsaß-Lothringen – Landkreis Metz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 

Einzelnachweise

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  1. abcUli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009. 
  2. Gesetz, betreffend die Einrichtung der Verwaltung vom 30. Dezember 1871
  3. Fremdsprachige Minderheiten im Deutschen Reich, Volkszählung vom 1. Dezember 1900 (Memento desOriginals vom 14. April 2011 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte-on-demand.de
  4. Michael Rademacher: Els_metz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  5. Peter Paulin:Die Ortsnamenverdeutschung in Elsaß-Lothringen. In: Paul Langhans (Hrsg.):Dr. A. Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt. 62. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1916,S. 127. 
  6. abDDZ: Meßtischblatt 3553 : Bolchen, 1916. 1916, abgerufen am 21. August 2023. 
  7. Ferdinand Mentz:Die Ortsnamenverdeutschung in Elsaß-Lothringen. In:Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins. 31. Jahrgang. Colmar 1916,S. 4–8 und 40–46. 
Bezirke, Kreise und kreisfreie Städte imReichsland Elsaß-Lothringen(1871–1919)
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