EinLandinformationssystem (LIS) ist eininformationstechnisches Werkzeug, mit dem man die in ihm enthaltenengroßmaßstäbigenGeodaten erfassen, verwalten, visualisieren, manipulieren und ausgeben kann.
Ein LIS vereint demnach eineDatenbank und die zur Bearbeitung und Darstellung dieser Daten nützlichen Methoden. Zusammen mitGIS (die kleinmaßstäbiger arbeiten) und anderenInformationssystemen zählt es zu denraumbezogenen Informationssystemen (RIS). Zu Datenbestand und Details der Methodik:
Definition von Landinformationssystem nach derFédération Internationale des Géomètres (FIG):[1]
Ein LIS ist ein Instrument zur Entscheidungsfindung in Recht, Verwaltung und Wirtschaft sowie ein Hilfsmittel für Planung und Entwicklung. Es besteht
LIS werden von denVermessungsämtern aufgebaut und geführt, wobei sie sich in erster Linie auf die vermessungstechnische Abbildung derErdoberfläche in der Form von digitalen Karten und Eigentumsnachweisen beziehen.
Die Entwicklung von Landinformationssystemen begann 1971 auf dem XIII. Kongress der FIG inWiesbaden mit der Einrichtung einer Studiengruppe, die einen internationalen Überblick über die verschiedenen bestehenden Anweisungen für die „Verarbeitung und Speicherung der Vermessungsdaten in einem Rechner“ erstellen soll. Außerdem war Aufgabe dieser Gruppe die Entwicklung eines Modells, in dem die verschiedenen Anweisungen vereint werden können. Beim XIV. Kongress der FIG 1974 inWashington, D.C. wurde von der Studiengruppe dann der Begriff „Landinformationssystem“ erstmals international vorgestellt. Im Jahr 1978 fand an derTH Darmstadt ein Symposium der FIG zum Thema „Landinformationssysteme“ statt, das als grundlegendes Ergebnis folgende Inhalte eines LIS definierte:
Um 1990 war dieDatenerfassung und Softwareentwicklung weit genug fortgeschritten, dass fast alledeutschenBundesländer und Großstädte dieBasisdaten in LIS organisiert hatten.[3]
Inzwischen hat auch der Großteil derGemeinden seine Daten in LIS eingebracht und verarbeitet damit u. a. Pläne für Gebäude, Kanäle, Wasser, elektrische Leitungen oder idealerweise den gesamten digitalenStadtplan samtLeitungskataster.
In Deutschland gehörenALKIS (ehemals geteilt inALK undALB) sowieATKIS in diesen Bereich. Sie stellen Geobasisdaten zu Liegenschaften und zurTopografie für andere Fachanwendungen bereit.
In Österreich ist der Aufbau analog, wird aber nicht von den einzelnenBundesländern, sondern durch das gesamtstaatlicheBundesamt für Eich- und Vermessungswesen durchgeführt.
In derSchweiz liegt die Zuständigkeit weitgehend bei derSwisstopo.