Leuchtenberg (mittelalterliches Adelsgeschlecht)

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Wappen der Landgrafen von Leuchtenberg

DieLandgrafen von Leuchtenberg waren ein Adels- und Herrschergeschlecht desMittelalters, das vom 12. bis zum 17. Jahrhundert belegt ist. Ursprünglich waren sie inLeuchtenberg, später inPfreimd ansässig. DieLandgrafschaft Leuchtenberg war das größte nicht-wittelsbachische undnichtgeistliche Territorium auf dem Gebiet des heutigen FreistaatsBayern. Der Einflussbereich der Leuchtenberger reichte weit über die Grenzen ihrer Heimat in derOberpfalz hinaus. MitMax Adam erlosch 1646 die Familie der Landgrafen von Leuchtenberg im Mannesstamm.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Landgrafen von Leuchtenberg

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Wurde als erster Leuchtenberger in einer Stiftungsurkunde erwähnt. Er war vermählt mit einer Tochter desHerrn von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe und erbte die Herrschaft Waldeck. Gebhard hatte 3 Söhne: Friedrich, Gebhardt II, und Marquad.
Begleitete KaiserFriedrich Barbarossa auf seinem Feldzug nach Italien und wurde von ihm in denGrafenstand erhoben. Er nahm auch an der vierten italienischen Heerfahrt teil.
Erbte 1196 Amt und Titel eines Landgrafen, weilte oft in der Umgebung des KönigsPhilipp von Schwaben. Nach dessen Tod schloss er sichOtto IV. an und begleitete ihn auf seinem Römerzug, bei dem er 1209 starb. Nach seinem Tod wurde die Landgrafschaft aufgeteilt.
Bekam Burg und HerrschaftWaldeck in der Oberpfalz und war mit der Tochter desBurggrafen von Nürnberg vermählt.
Bekam Leuchtenberg und war wohl mitFriedrich II. auf dem fünften Kreuzzug 1228. Außerdem war er an mehreren Italienzügen beteiligt und bekam dasGeleitrecht innerhalb seiner Landgrafschaft.
Sohn Gebhardts III., ihm fiel Leuchtenberg wieder zu. Kaufte seinem Bruder Gebhardt IV. (1244–1279) die gemeinsame Herrschaft Waldeck ab und verkaufte sie später (1283) weiter an Herzog Ludwig von Bayern. Beide Brüder hatten Gemahlinnen aus demHaus Ortenburg.
Sohn Gebhardts III., setzte die Linie der Landgrafen fort. In seine Zeit fielen Verpfändung und Verkauf vonBurg Wernberg, Schloss und Berg Kulm, sowie der wichtigen Herrschaften Waldeck und Falkenberg. Außerdem wurdenReichslehen undStiftslehen zurückgegeben.
Gewann die veräußerten Güter wieder zurück. Außerdem erwarb erSchwarzenburg,Rötz undWaldmünchen,Reichenstein undSchönsee sowie dieBurg Pfreimd, die spätere Residenz. An der SeiteLudwigs des Bayern besiegte er in derSchlacht bei Mühldorf 1322Friedrich den Schönen. Friedrich wurde Gefangener in derBurg Trausnitz im Tal.
KönigJohann von Böhmen ernannte Ulrich zum Gesandten am päpstlichen Hofe zuAvignon. Er hinterließ unter anderem die TochterKunigunde, die alsWeiße Frau in deutsche Sagen einging.
Unter Ulrichs minderjährigen Söhnen fand wieder eine Landesteilung statt.
Beide Brüder teilten sich gemeinsam die Herrschaft im Süden, erwarben die HerrschaftGrafenwöhr undWaldsassen und machten eine reiche Erbschaft: 1375 fiel an sie dieGrafschaft Hals beiPassau. Außerdem legten sie denPfrentschweiher an, der 1840 trockengelegt wurde und noch in Umrissen zu sehen ist. Gemeinsam mit Kaiser Karl IV. machten sie Reisen nach Avignon und Paris. Karl gestattete ihnen 1361 die Münzprägung inRothenburg ob der Tauber undBergwerksprivilegien in ihren böhmischen Lehen. Auch waren die beiden LandgrafenFriedensstifter, aber auch strenge Kriegsherren an der Seite des Kaisers. 1379 wurde Johann I. Obermarschall des Stiftes Passau, 1402 Pfleger in Niederbayern und Stifter von Kirche (1389) undKloster St. Oswald (1396). König Wenzel ernannte ihn zum Hauptmann seiner Lande in Bayern, Franken und Egerland.Johann von Straubing-Holland undAlbrecht von Lüttich bestellten ihn zum Statthalter. 1400 erhielt Johann I. von König Wenzel die Herrschaft Weiden undParkstein. 1388 verpfändeten dieGrafen von Hohenlohe die StadtCrailsheim an die Landgrafen von Leuchtenberg. Die Leuchtenberger verkauften Crailsheim aber bereits 1399 an dieBurggrafen von Nürnberg.
Der Sohn Ulrichs II., der in Pfreimd und Leuchtenberg residierte, hatte sich ab 1390 mit denZengern in eine blutigeFehde eingelassen, und war mit PfalzgrafRuprecht II. von der Pfalz vor derenBurg Thannstein gezogen.
Der Enkel Johanns I. trat nach dem frühen Tod seines Vaters Sigost († 1398) (dieser war verheiratet mit Mechthild, der Tochter von Ruprecht II. von der Pfalz) und seines Onkels, Johann II. († 1390), das Erbe im westlichen Landesteil an. Dabei musste er dem Sohn von Johann II., Georg I., und seinem Bruder Georg II. eine jährliche Leibrente zugestehen, um allein auf den Besitzungen zu verbleiben. In Geldnöte brachte ihn auch eine Fehde mit den Zengern, nach der Niederlage bei Schöntal musste er nach langen Verhandlungen den größten Teil der Kosten tragen; er hatte sich Leute von den Herren von Plauen und Greiz werben lassen. Auch mit dem BöhmenkönigWenzel kam er wegen Nichtzahlung von Schulden an die Landgrafschaft 1412 in Fehde, aber KaiserSigismund vermittelte Frieden.
Durch all diese Fehden wurden schließlich Pleystein, Grafenwöhr, Reichenstein, Schönsee, Parkstein und Weiden, Herrschaft Neuhaus und Teile der Grafschaft Hals verpfändet. Johann III. hatte damit alle Besitzungen seiner Linie verloren und wurde nach der Verpfändung seines letzten Sitzes Neuhaus 1423 Verweser des wittelsbachischen Niederbayerns.
Die Landsknechte des Nachfolgers Albrecht I. überfielen am 9. Dezember 1413 Kaufleute zwischenWeißenstadt undEger. Leopold musste wohl deshalb Schloss Stierberg an PfalzgrafJohann verkaufen.
Bei den Kämpfen gegen die Hussiten konnte er sich bewähren und stellteSigismund Pferde und Männer. Leopold rettete ihm dadurch Schloss Karlstein. Leopold sollte fortan jährlich 600 Gulden bekommen, Sigismund schuldete ihm aber auch immer noch eine gewaltige Geldsumme. 1433 wurde erHauptmann des Aingehürns und später kurpfälzischer Statthalter inAmberg. Außerdem baute er dieBurg Leuchtenberg weiter aus.
Die Landgrafen durften nun denFürstentitel führen und hatten Sitz und Stimme imReichstag des Heiligen Römischen Reiches zwischen Baden und Anhalt. Leopolds MutterElisabeth von Oettingen (auchElisabeth von Leuchtenberg, † 9. Juli 1406), war eine Hofdame und weitläufige Verwandte des Pfälzer Kurfürsten und deutschen KönigsRuprecht III. Auch unter Leopolds Söhnen fand wieder eine Landesteilung statt.
Im Jahr 1486 verkaufte der ledig gebliebene Ludwig die Grafschaft Hals für eine Leibrente an die Aichberger. Friedrich vermählte sich 1467 mitDorothea, Tochter des Grafen Philipp von Rieneck, Erbin der HerrschaftGrünsfeld in Nordbaden. 1487 fiel die Herrschaft an Leuchtenberg. Friedrich war unter anderem Statthalter in Amberg, Landrichter in Sulzbach und Pfleger in Auerbach.
  • Johann IV. (1487–1531)
  • Georg III. (1531–1555)
  • Ludwig Heinrich (1555–1567) hielt mit der Heirat von Mechthild, Tochter des Grafen Rupert von der Mark und Arenberg die Finanzen in Ordnung. 1549 bekam er 40.000 Gulden Heiratsgut. Er gewährte seinen Untertanen Religionsfreiheit, obwohl er selbst katholisch blieb.
  • Georg IV. Ludwig (1567–1613)
  • Wilhelm (1614–1621)
  • Maximilian Adam (1621–1646)

Nach dem Aussterben der Leuchtenberger in männlicher Linie 1646 fiel die Landgrafschaft an dieWittelsbacher, daAlbrecht VI. von Bayern (1584–1666) seit dem 26. Februar 1612 mitMechthildis von Leuchtenberg (1588–1634) verheiratet war. Von 1646 bis 1705 wurde die Landgrafschaft Leuchtenberg von ihm und seinen NeffenMaximilian Philipp Hieronymus (1638–1705) regiert. 1705 kam die Landgrafschaft Leuchtenberg an diebayerischen Kurfürsten.

Siehe auch:Landgrafschaft Leuchtenberg undBurgruine Leuchtenberg

Wappen

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Stammwappen

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DasStammwappen der Landgrafen von Leuchtenberg zeigt in Silber einen blauen Querbalken. Auf der Helmkrone befindet sich ein wachsender Mann ohne Arme mit weißem Rock und hoher weißer Mütze, die eine blau verbrämte Quaste hat. Die Haare sind in einen Zopf geflochten und mit einem blauen Band umwunden.[1]

  • Wappenbuch Rösch, 15. Jahrhundert
    Wappenbuch Rösch, 15. Jahrhundert
  • Wernigeroder Wappenbuch, 4. Viertel 15. Jahrhundert
    Wernigeroder Wappenbuch, 4. Viertel 15. Jahrhundert
  • Scheiblersches Wappenbuch, 2. Hälfte 15. Jahrhundert
    Scheiblersches Wappenbuch, 2. Hälfte 15. Jahrhundert
  • Wappenzeichnung 1594
    Wappenzeichnung 1594
  • Wappenzeichnung von Otto Hupp, spätestens 1909
    Wappenzeichnung vonOtto Hupp, spätestens 1909

Kommunalwappen

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Elemente aus dem Wappen der Leuchtenberger erscheinen heute in Kreis-, Stadt- und Gemeindewappen des früheren Territoriums der Leuchtenberger.

Literatur

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  • Adalbert von Bayern:Die Herzen der Leuchtenberg. Geschichte einer bayerisch-napoleonischen Familie. Nymphenburger Verlag, München 1992,ISBN 3-485-00665-3 (Nachdr. d. Ausg. München 1963).
  • Georg Brunner:Geschichte von Leuchtenberg und die ehemaligen Landgrafen von Leuchtenberg. Amberg 1863.
  • Wilhelm StörmerLeuchtenberg, Landgrafen von. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985,ISBN 3-428-00195-8, S. 368 (Digitalisat).
  • Illuminatus Wagner:Leuchtenberg in Geschichte und Sage. 10. Aufl. Leonhardt-Verlag, Weiden 1965.
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 1. Älteste Geschichte ; ca. 1100–1300. 2. Aufl. Laßleben, Kallmünz 1952.Digitalisat
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 2. Auf der Höhe der Macht ; 1293–1407. Laßleben, Kallmünz 1950.Digitalisat
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 3. Die Zeit der großen Verkäufe ; 1407–1487. Laßleben, Kallmünz 1951.Digitalisat
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 4. Neuer Aufstieg ; 1487–1567. Laßleben, Kallmünz 1953.Digitalisat
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 5. Georg Ludwig, kaiserlicher Geheimrat, Kämmerer, Reichshofratspräsident etc. und sein Sohn Wilhelm ; 1567–1621. Laßleben, Kallmünz 1956.Digitalisat
  • Illuminatus Wagner:Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg. 6. Die letzten ihres Geschlechtes ; 1621–1646. Laßleben, Kallmünz 1956.Digitalisat

Weblinks

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Commons: Leuchtenberg (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

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  1. Christoph Maier:Geschichte der Landgrafen und Herzoge von Leuchtenberg, München 1841, S. 16.Digitalisat
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