Lalongue
Lalongue | ||
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Staat | Frankreich![]() | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Pau | |
Kanton | Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh | |
Gemeindeverband | Nord Est Béarn | |
Koordinaten | 43° 29′ N,0° 11′ W43.4783-0.189722222222Koordinaten:43° 29′ N,0° 11′ W | |
Höhe | 164–307 m | |
Fläche | 7,94 km² | |
Einwohner | 199(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 25 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64350 | |
INSEE-Code | 64307 | |
Website | www.lalongue.com |
Lalongue ist einefranzösischeGemeinde mit 199 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartementPyrénées-Atlantiques in derRegionNouvelle-Aquitaine (vor 2016:Aquitanien). Die Gemeinde gehört zumArrondissementPau und zumKantonTerres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015:Kanton Lembeye).
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Lalongue liegt ca. 35 km nordöstlich vonPau in der Region Vic-Bilh in der historischen ProvinzBéarn am nordöstlichen Rand des Départements.
Umgeben wird Lalongue von den Nachbargemeinden:
Burosse-Mendousse | Vialer | |
Lannecaube | ![]() | Gayon Lespielle |
Lussagnet-Lusson | Simacourbe |
Lalongue liegt im Einzugsgebiet des FlussesAdour.
Zuflüsse desLées strömen durch das Gebiet der Gemeinde:
- der Ruisseau de Larrigan und
- der gleichnamigeLées, hier auchLe Grand Lées genannt, mit seinen Zuflüssen
- Ruisseau de Marchet und
- Ruisseau de Culay sowie dessen Nebenfluss
- Ruisseau d’Uyacq.[1]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet der Gemeinde befand sich vermutlich einrömisches Militärlager, umgeben von Gräben und Böschungen, was durch Funde aus der gallorömischen Zeit, wie einMörser, eineDuftlampe und ein römisches Gewicht belegen. Dieromanische Kirche, auf einerMotte errichtet, und die erste, einfache Burg datieren aus dem 11. Jahrhundert. 1040 wurden Laienklöster erwähnt, die lehnsabhängig vomVicomte von Béarn waren, 1050 wurdenGrundherren erwähnt. Bei derVolkszählung im Béarn im Jahr 1385 wurden in Lalongue 27 Haushalte verzeichnet, darunter der des Adeligen Saussanet de Lescun, und vermerkt, dass der Ort zurBailliage vonLembeye gehörte.[2][3][4]
Bei der territorialen Neuverteilung während derFranzösischen Revolution wurde Lalongue am 4. August 1794 um die ehemalige Gemeinde Besacourp (heutiger Name Besecour) vergrößert, die neun Häuser in jener Zeit umfasste. Die amtliche Verlautbarung offenbarte auch, dass die Kirche inzwischen im Rahmen der Revolution in einen sogenanntenTempel der Vernunft umgewandelt worden war.[5]
Die Gläubigen des Ortsteils Moncaubet gehörten seit den Ursprüngen zur Pfarrgemeinde von Simacourbe. Simacourbe forderte die Gemeinde Lalongue auf, für die Wartung der Kirche von Simacourbe und zur Miete des Pfarrhauses beizutragen, was die Gemeinde Lalongue zurückwies. Am 10. August 1875 wurde der Ortsteil Moncaubet nach dreißigjährigem Tauziehen schließlich an die Gemeinde Simacourbe abgetreten.[6]
Am 8. Juli 1944 durchkämmtendeutsche Besatzungstruppen die Häuser der Gemeinde auf der Suche nachRésistancekämpfern. Die Operation ging für die Bevölkerung glimpflich und ohneMassaker aus.[7]
Toponyme und Erwähnungen von Lalongue waren:
- Lanelonque (1101,Kopialbuch desBistums Lescar),
- Lanelongue (1402),
- Lalonca,Lalongua undLalonque (1538, 1540 bzw. 1683,Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
- Lalongue (1750,Karte von Cassini) und
- Saint-Martin de Lalongue (1779, Manuskript des 18. Jahrhunderts).[4][8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von 635 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren um insgesamt rund 80 % auf 140 Einwohner. Seitdem setzte ein moderates Wachstum auf ein heutiges Niveau von rund 210 Einwohnern ein.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2022 |
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Einwohner | 172 | 163 | 144 | 140 | 171 | 180 | 213 | 203 | 199 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche, geweihtMartin von Tours. Von dem ursprünglichen, romanischen Bau aus dem 11. Jahrhundert sind heute noch einige Überbleibsel sichtbar, wie z. B. die Verzierung des Fensters der halbrundenApsis oder dieKapitelle derSäulen mit pflanzlichen Ornamenten. Die Kirche ist vom Friedhof umgeben und durch einen Erdwall geschützt. An der Westseite ragt einGlockengiebel aus der Fassade empor. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie umgebaut, wie die Jahreszahl 1776 auf einerKartusche der Südwand bestätigt. Bedeutende Restaurierungen fanden in den Jahren 1837 und 1911 statt. Bei den letzteren Arbeiten wurden die Fensteröffnungen deseinschiffigenLanghauses vergrößert, eineSeitenkapelle und der Eingangsvorbau hinzugefügt. DerHauptaltar istMaria, der MutterJesu Christi, gewidmet. EineStatue oberhalb desTabernakels aus Marmor, stellt sie mit demJesuskind in ihren Armen dar. Sie trägt ein langes Kleid, ein Umhangtuch und eine goldene Krone auf ihrem Haupt. WeitereAusstattungsgegenstände der Kirche stammen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert und sind als nationale Kulturgüter registriert.[11][12][13]
- Schloss von Lalongue. Die Grundherrschaft, die 1060 erstmals erwähnt wurde und der ein Laienkloster hinzugefügt wurde, ging im Laufe der Jahrhunderte durch mehrere Hände: Arnaud Raymond d’Espoey (1060), Sansaner de Lescun (1385), Grundherr von Moncaubet (1538), Familie Andoins (1576), Guillaume de Lamarque (1611), Familie Latapy, Familie Germenaud (1652), Anne de Béarn (1681), Charles Deschiens de Laneuville (1695), Familie Dufau, Pierre d’Arripe, Direktor der Münze inBayonne (1766). Letztgenannter hat vermutlich das in jener Zeit in Ruinen stehende einfache Schloss aus dem 11. Jahrhundert neu gebaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden auf Veranlassung von Pierre Yermoloff Umbauarbeiten aller Fenster- und Türöffnungen und Vergrößerungen vorgenommen. Heute ist das Schloss bekannt für seinenenglischen Landschaftsgarten mit seltenen Arten, der von Alexandre Yermeloff am Ende des 19. Jahrhunderts angelegt wurde.[14][15]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.
Gesamt = 16
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule.[17]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Lalongue wird durchquert von denRoutes départementales 104 und 228.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jean Baptiste Dariste, geboren am 19. Juni 1807 inSaint-Pierre aufMartinique, gestorben 1875 inLescar, war Besitzer des Schlosses von Lalongue in den 1830er Jahren. Am 20. Februar 1835 wurde er zum Bürgermeister von Lalongue ernannt und bekleidete das Amt bis zum 21. März 1848. Er unterstützte die Einrichtung einer Mädchenschule, indem er ein Grundstück der Gemeinde schenkte. Weitere Ämter waren Mitglied desGeneralrats des Départements 1841, Mitglied derNationalversammlung 1848, Mitglied desSenats 1853 bis zum Ende desZweiten Kaiserreichs und Präsident des Generalrats von 1861 bis 1870.
- Alexandre Yermoloff, geboren 1821 in Paris, gestorben am 25. September 1885 in Lalongue. Er war russischer Abstammung, seine Familie wurde 1829 eingebürgert. Mit reichen Landgütern inRussland ausgestattet, kaufte er das Schloss von Lalongue von der Familie Dariste. Am 5. Mai 1855 wurde er zm Bürgermeister von Lalongue ernannt. Er war ein großer Förderer der Stadt, schenkte Grundstücke, um öffentliche Gebäude und Straßen zu bauen, unterstützte die Einrichtung von Schulen. Am 18. Mai 1884 folgte ihm sein Sohn Pierre im Amt des Bürgermeisters.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Website des Tourismusbüros „LEMBEYE & GARLIN“ für die Region Vic-Bilh (französisch)
- Website von René Durand u. a. mit ausführlicher Chronik der Gemeinde von 1789 bis 1985 (französisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ma commune : Lalongue. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑Conseil régional d’Aquitaine: Lalongue. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 14. September 2016; abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
- ↑Lalongue – Historique. Gemeinde Lalongue, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑abPaul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 91, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑René Durand: Chroniques de Lalongue de 1789 à 1799. René Durand, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑René Durand: La séparation de Moncaubet. René Durand, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑René Durand: Un certain mois de Juillet 1944. René Durand, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 8. Juli 2017 (englisch).
- ↑Notice Communale Lalongue. EHESS, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑Populations légales 2014 Commune de Lalongue (64307). INSEE, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑Eglise paroissiale Saint-Martin. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑Église Saint-Martin de Lalongue. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑Autel de Marie de l’église Saint-Martin. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑Château. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑Château de Lalongue. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Lalongue (64307). INSEE, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).
- ↑École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 8. Juli 2017 (französisch).