Lagonda Rapide

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Lagonda
Bild
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Lagonda Rapide (1961–1964)
Rapide
Produktionszeitraum:1961–1964
Klasse:Sportwagen
Karosserieversionen:Limousine
Motoren:Ottomotoren:
3,7–4,0 Liter
(174–196 kW)
Länge:4966 mm
Breite:1765 mm
Höhe:1420 mm
Radstand:2890 mm
Leergewicht:1715 kg

VorgängermodellLagonda 3 Litre
NachfolgemodellAston Martin Lagonda Series 1

DerLagonda Rapide ist eine viertürigeSportlimousine desAutomobilherstellersLagonda. Der von 1961 bis 1964 hergestellte Rapide basierte auf demAston Martin DB4 und warDavid Browns Versuch, den Markennamen Lagonda wieder auferstehen zu lassen, den Namen einer Firma, die er 1947 gekauft und die 1958 ihr bislang letztes Fahrzeug gebaut hatte.

Inhaltsverzeichnis

Fahrzeugcharakteristika

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Die Karosserie des Rapide hatteCarrozzeria Touring inMailand nach detaillierten Vorgaben von David Brown entworfen. Auf Browns Wunsch hin erhielt das AutoHeckflossen und einen Kühlergrill in Form einesKummets, der an denEdsel erinnerte. An der Frontpartie befanden sich Doppelscheinwerfer, die versetzt installiert waren und ein „Chinese Eyes“ genanntes Motiv wiedergaben, das seinerzeit beliebt war und sich an so unterschiedlichen Autos wie demTriumph Herald und demRolls-Royce Silver Cloud III in der Sonderversion von Mulliner Park Ward fand.

Technisch beruhte der Rapide auf dem Fahrwerk desAston Martin DB4, dessen Radstand allerdings um 400 Millimeter auf nunmehr 2890 Millimeter verlängert worden war. Eine Besonderheit gegenüber dem Ausgangsmodell war dieDe-Dion-Hinterradaufhängung, die später auch imAston Martin DBS verwendet wurde. Zwei Triebwerke standen zur Verfügung:

  • Basismotorisierung war ein 3995 cm³ großer Sechszylinder, der eine vergrößerte Version des aus dem DB4 bekannten Motors (dort mit 3,7 Liter Hubraum) darstellte. Die Leistungsausbeute betrug 236 PS bei 5000 Umdrehungen pro Minute. Dieses Triebwerk kam später auch in denAston Martin DB5.
  • Alternativ konnte der Rapide mit dem (nach wie vor) 3,7 Liter großen Motor desAston Martin DB4 Vantage ausgestattet werden, der einen überarbeiteten Zylinderkopf aufwies und von drei Vergasern gespeist wurde; seine Leistung betrug 266 PS.

Als Kraftübertragung wurde serienmäßig eine Dreigang-Automatik vonBorgWarner eingebaut; auf Wunsch war auch das Vierganggetriebe des Aston Martin DB4 verfügbar.

Der etwa 1,7 Tonnen schwere Wagen war sehr luxuriös ausgestattet. Lederpolsterung, elektrische Fensterheber, Radio und Picknick-Tische in den Lehnen der Vordersitze gehörten zur Serienausstattung.

  • Heckansicht
    Heckansicht
  • Interieur
    Interieur

Produktion

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Der Lagonda Rapide wurde im Sommer 1961 der Öffentlichkeit vorgestellt und zum Preis von £ 4950 angeboten. Damit lag er etwa auf dem Preisniveau einesBristol 407 und stellte eines der teuersten Autos britischer Herkunft dar. Er blieb bis 1965 im Angebot. In dieser Zeit wurden 55 Exemplare hergestellt, die, um Kundenwünsche so weit wie möglich zu berücksichtigen, im Detail stark voneinander abwichen. Acht Fahrzeuge gab es mit Linkslenkung. Mindestens ein Exemplar wurde nachträglich zu einem fünftürigenShooting Brake umgebaut; Hersteller ist "the Carrosserie Company Ltd." (und nicht das UnternehmenRadford, das in den 1960er-Jahren auch eine Reihe von Aston Martin DB5 und DB6 in Shooting Brakes umwandelte).

Der Lagonda Rapide wurde nur auf Bestellung gefertigt. Von den 55 hergestellten Fahrzeugen sollen heute noch 48 Stück existieren.

  • Lagonda Rapide Shooting Brake
    Lagonda Rapide Shooting Brake
  • Heckansicht
    Heckansicht

Weiteres Schicksal des Rapide

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Der Lagonda Rapide war das erklärte Lieblingsfahrzeug von David Brown. Er hatte sich eine weit größere Verbreitung des Wagens erhofft. Sie scheiterte einerseits an dem hohen Preis; andererseits sprach das Design nicht jeden an, da es eine „unspezifische Mischung amerikanischer und italienischer Linien“ darstellte.

John Wyer, ein Aston Martin-Manager, versuchte zwei Jahre nach der Vorstellung, die Konstruktion anAlvis weiterzugeben, wo augenscheinlich über die Produktion einer viertürigen Limousine nachgedacht wurde. Bislang hatte es nur einzelne Viertürer gegeben, die von Hermann Graber in der Schweiz individuell eingekleidet worden waren. Das Geschäft scheiterte aber am Widerstand von David Brown.

Konkurrenten

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Literatur

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  • Andrew Noakes:Faszination Aston Martin. Parragon Publishing (2006),ISBN 978-1-40547900-4
  • Sonder-Lagonda: Vorstellung des Lagonda Rapide. In:Oldtimer Markt 3/1992.

Weblinks

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Commons: Lagonda Rapide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Zeitleiste derAston-Martin-Modelle seit 1948
Typ / MotorÄra David Brown 1947–1972Diverse BesitzerAb 1986 zu 75 %, von 1993 zu 100 % Teil vonFordUnabhängig
1940er1950er1960er1970er1980er1990er2000er2010er2020er
890123456789012345678901234567890123456789012345678901234567890123456789012345
KleinstwagenCygnet
Oberklasse-LimousinenLagonda 2.6 LLagonda 3 LLagonda RapideLagonda (S 1 undS2–S4)Rapide
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DB3DBR2DP215DBRS9V12 Vantage GT3Vantage GT3 / GT4
DBR3V8 Vantage N24 / GT4
EMKAAMR1LMP1AMR-One
Formel-1-RennwagenDBR4DBR5AMR21AMR22AMR23AMR24AMR25
  • Unter der MarkeLagonda vertrieben
  • Bodengruppe vomJaguar XJS
  • Auf Basis desToyota iQ
  • Modelle vonAston Martin
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