Lagoa do Fogo
Lagoa do Fogo | ||
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Geographische Lage | KreisRibeira Grande,São Miguel,Azoren,Portugal | |
Daten | ||
Koordinaten | 37° 45′ 25″ N,25° 28′ 0″ W37.756944444444-25.466666666667575Koordinaten:37° 45′ 25″ N,25° 28′ 0″ W | |
Höhe über Meeresspiegel | 575 m | |
Fläche | 1,36 km² | |
Länge | 2,25 km | |
Breite | 1,1 km | |
Maximale Tiefe | 30 m | |
Besonderheiten | Kratersee |
Lagoa do Fogo (portugiesisch ‚Feuerlagune‘) ist ein See inPortugal auf derAzoren-InselSão Miguel im KreisVila Franca do Campo. DerKratersee liegt in der Inselmitte in der innerenCaldera desSchichtvulkansÁgua de Pau und entstand 1563 nach einem Ausbruch desPico da Sapateira, den es seitdem nicht mehr gibt.
Der See befindet sich auf einer Höhe von 575 m über dem Meeresspiegel und zählt damit entgegen häufiger Verlautbarung nicht zu den höchstgelegenen Seen der Insel, sondern eher zu den tiefer liegenden. Er ist mit einer Fläche von 1,36 km² der drittgrößte See São Miguels und mit 30 m Tiefe der zweittiefste.[1] Noch aus der Entstehungszeit ist im Tiefenwasser des Sees Kohlendioxid in flüssiger Form eingeschlossen.[2] Das Seewasser hat einen niedrigenpH-Wert, trotzdem leben Fische und Amphibien im See. In seichten Tümpeln im Randbereich laichen derIberische Wasserfrosch und derAlpen-Kammmolch.
Der See liegt in einer Gebirgszone, die kaum besiedelt ist und zudem behördlich gegen Verbauung geschützt ist. In der Umgebung gibt es nochendemischen Lorbeerwald (Laurisilva), der im wärmerenTertiär auch in Europa und im übrigen Mittelmeerraum heimisch war. Die Vegetation umfasst eine Vielfalt azoreanischer Endemiten. Dazu zählen neben dem LorbeerLaurus azorica, auch der WacholderJuniperus brevifolia, dieBaumheideErica azorica, derFaulbaumFrangula azorica, sowie dasJohanneskrautHypericum foliosum und dieWolfsmilchEuphorbia stygiana.[1]
Die Gegend gilt als Vogelparadies. Trotz der Entfernung zum Meer nisten hier Seevögel wie dieFluss-Seeschwalbe(Sterna hirundo) und der atlantische Vertreter derMittelmeermöweLarus michahellis atlantis.[3] Aber auch azoreanische Unterarten von Landvögeln wie derMäusebussardButeo buteo rothschild, dieRingeltaubeColumba palumbus azorica, dieAmselTurdus merula azorensis und dieGebirgsstelzeMotacilla cinerea patriciae leben am Ort.[1]
Dieser seltene Lebensraum wurde 1974 alsNaturschutzgebiet ausgewiesen, das zurzeit eine Fläche von 5,07 km² umfasst.[3] Zudem ist das Gebiet Teil desNatura-2000-Netzes.[1]
Die Umweltbedingungen des Sees sind verglichen mit anderen Seen der Insel günstig. Dennoch ist auch hier der Nährstoffgehalt so hoch, dass das Wasser alsmesotroph eingeordnet wird.[4]
Galerie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- D. Medeiros, J.V. Cruz, A. Malcata, S. Mendes:Monitorização da Qualidade da Água das Lagoas de São Miguel Miguel – Comparação de resultados entre 2001 e 2004. Governo regional dos Açores, Secretaria Regional do Ambiente e do Mar, Direcção Regional do Ordenamento do Território e dos Recursos Hídricos (Hrsg.), 2005.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Azoren online: Lagoa do Fogo
- Agua de Pau imGlobal Volcanism Program derSmithsonian Institution (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdInformationstafel an der Straße ER5 am Aussichtspunkt oberhalb des Sees, gesehen am 2. Januar 2011
- ↑Michael Bussmann:Azoren. 4. Auflage. Michael Müller Verlag, Erlangen 2010,ISBN 978-3-89953-576-1, S. 219.
- ↑abGoverno dos Açores:Nature Reserve of Lagoa do Fogo, aufgerufen am 6. Oktober 2011
- ↑Joao Porteiro, Helena Calado, Margarida Pereira, José Eduardo Ventura, Luz Paramio:PLANEAMENTO BIOFÍSICO E GESTÃO DE ECOSSISTEMAS LACUSTRES. Universidade dos Açores, Ponta Delgada >2005, S. 14(PDF 0,5 MB)