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Lüdenscheid

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WappenDeutschlandkarte
Lüdenscheid
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lüdenscheid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:51° 13′ N,7° 38′ O51.2160987.633663423Koordinaten:51° 13′ N,7° 38′ O
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Arnsberg
Kreis:Märkischer Kreis
Höhe:423 m ü. NHN
Fläche:87,02 km²
Einwohner:71.212 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:818 Einwohner je km²
Postleitzahlen:58507–58515
Vorwahl:02351
Kfz-Kennzeichen:MK
Gemeindeschlüssel:05 9 62 032
LOCODE:DE LUD
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
58507 Lüdenscheid
Website:www.luedenscheid.de
Bürgermeister:Sebastian Wagemeyer (SPD)
Lage der Stadt Lüdenscheid im Märkischen Kreis
Karte
Karte
Rathaus

Lüdenscheid (westfälischLünsche) ist dieKreisstadt und einegroße kreisangehörige Stadt desMärkischen Kreises. Sie liegt im Nordwesten desSauerlandes imRegierungsbezirk Arnsberg vonNordrhein-Westfalen. Die Stadt zählt 71.212 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2024).

Seit Jahrzehnten wird häufig der Beiname „Bergstadt“ verwendet, auf den unter anderem offiziell bei der Benennung des dritten städtischen Gymnasiums zurückgegriffen wurde. „Stadt des Lichts“ ist ein der Stadtwerbung dienendes Attribut aus dem 20. Jahrhundert und nimmt Bezug auf die Lüdenscheider Lampen- und Leuchtenindustrie. Lüdenscheid bildet das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des südlichen Märkischen Kreises und hat Ausstrahlung darüber hinaus. Lüdenscheid ist einMittelzentrum[2]. Vor denGebietsreformen der 1970er Jahre war die Stadt die einwohnerstärkste des Sauerlandes undSüdwestfalens.

Geographie

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Blick vom Berg Höh (499 m) über den Staberg auf die Innenstadt
Winterlicher Blick von der Höh nach Norden über das Stadtgebiet
Statistische Bezirke von Lüdenscheid

Lage

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Lüdenscheid liegt im nordwestlichenSauerland auf einer Höhe von 232–539 Metern, geographisch gesehen in der flachen, westsüdwest-ostnordost-gerichtetenLüdenscheider Mulde.[3] Sie besitzt ihren Kernbereich in der Quellmulde derRahmede und stellt einen Sattel derWasserscheide zwischenLenne undVolme dar, welcher die Stadt von Nordwest nach Südost quert.DieMulde oderSenke wird ersichtlich, wenn man Lüdenscheid von derHomert (539 m ü. NHN) im Süden oder im Norden vom ehemaligen Radargelände (505 m ü. NHN) beiGroßendrescheid betrachtet.

Als Bergstadt wird Lüdenscheid wahrgenommen, wenn sich der Besucher ihr aus Richtung der umliegenden Täler – beispielsweise aus RichtungAltena (Rahmedetal),Werdohl (Versetal) oder auchBrügge (Volmetal) – nähert. Der Ortskern von Lüdenscheid liegt auf einer Höhe von etwa420 m ü. NHN. Der höchste Berg in der näheren Umgebung von Lüdenscheid ist dieNordhelle imEbbegebirge mit663,3 m ü. NHN. Höhere Berge als um Lüdenscheid gibt es nordöstlich erst wieder imHarz, östlich imHochsauerland, westlich in derEifel und südlich imTaunus.

Geologie

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Der Untergrund Lüdenscheids istdevonischen Ursprungs und somit über 350 Millionen Jahre alt. InGrauwacke und Tonschichten findet man häufig versteinerte Abdrücke von Muscheln und Seelilien, denn das Sauerland war damals Meeresboden. Im jüngeren Erdaltertum (Paläozoikum) faltete sich dann dasVariszische Gebirge auf, das vonZentralfrankreich bisOberschlesien reichte. Das Lüdenscheider Gebiet ist der Rest einer Hochfläche dieses Gebirges und lag infolge von Abtragungen vor 225 Millionen Jahren etwa 400 Meter tiefer als heute. Erst in jüngerer erdgeschichtlicher Zeit, vor 65–1,6 Millionen Jahren imTertiär, entstand bei einem Hebungsprozess die heutige Höhe. Das reichhaltige Relief formen seither Bäche, Flüsse und mehrere Eiszeiten.

Ausdehnung des Stadtgebiets

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Das Stadtgebiet von Lüdenscheid erstreckt sich über 13 km in Nord-Süd-Richtung und 11,7 km in West-Ost-Richtung. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 54,6 km.[4]

Das 86,73 km² große Stadtgebiet verteilt sich auf 47,4 % Waldfläche, 22,4 % Landwirtschaftsfläche, 18,1 % Gebäude- und Freifläche, 7,3 % Verkehrsfläche, 2,3 % Wasserfläche und 2,5 % übrige Nutzfläche.

Nachbargemeinden

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Lüdenscheid grenzt im Norden anAltena, im Nordosten anWerdohl, im Südosten anHerscheid, im Süden anMeinerzhagen, im Südwesten anKierspe, im Westen anHalver und im Nordwesten anSchalksmühle. Alle Nachbargemeinden liegen imMärkischen Kreis.[5]

Stadtgliederung

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Die Stadt gegliedert sich in 16statistische Bezirke. In der nachfolgenden Tabelle finden sich die Einwohnerzahlen der Bezirke mit der jeweiligen Bevölkerungsdichte (Stand 2010 + 2011).[6]

NummerName des
statistischen
Bezirks
Fläche
km²
Einwohner 2010
(einschl. Zweitwohnsitz)
Einwohner
je km² 2010
Einwohner 2011
(einschl. Zweitwohnsitz)
Einwohner
je km² 2011
Vor kommunaler
Neugliederung 1969
01Innenstadt /Staberg /Knapp0,996.7936.861,626.4166.480,81Lüdenscheid
02Ramsberg /Hasley /Baukloh3,408.3272.449,128.3682.461,18Lüdenscheid, Baukloh verm.Lüdenscheid-Land
03Grünewald1,224.6893.843,444.9584.063,93Lüdenscheid
04Tinsberg /Kluse0,987.0017.143,887.4547.606,12Lüdenscheid
05Honsel /Eichholz1,426.6094.654,236.5334.600,70Lüdenscheid
06Vogelberg2,803.7671.345,363.5671.273,93Lüdenscheid-Land
07Wettringhof2,731.142418,32972356,04Lüdenscheid-Land
08Kalve /Wefelshohl3,095.0991.650,165.0611.637,86Wefelshohl: Lüdenscheid, Kalve:Lüdenscheid-Land
09Brüninghausen /Augustenthal11,951.430119,671.409117,91Lüdenscheid-Land
10Bierbaum /Höh /Hellersen21,904.640211,874.749216,85Höh: Lüdenscheid, Bierbaum und Hellersen:Lüdenscheid-Land
11Brügge15,383.082200,393.069199,54Lüdenscheid-Land
12Oeneking /Stüttinghausen2,786.8622.468,356.9202.489,21Lüdenscheid
13Buckesfeld /Othlinghausen3,986.5951.657,046.4391.617,84Buckesfeld: Lüdenscheid, Othlinghausen:Lüdenscheid-Land
14Wehberg2,765.1161.853,645.1131.852,54Lüdenscheid, bis 1935Lüdenscheid-Land
15Gevelndorf /Freisenberg7,143.997559,804.058568,35Lüdenscheid-Land
16Dickenberg /Eggenscheid4,203.154750,953.034722,38Lüdenscheid-Land
nicht zugeordnet0,0162x50xx
insgesamt86,7378.365903,5577.905898,25x

Klima

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Das Lüdenscheider Klima istatlantisch geprägt. Verantwortlich dafür sind die vorherrschenden westlichen Winde. Charakteristisch sind die verhältnismäßig großen Niederschlagsmengen und die für die Höhenlage gemäßigten Temperaturen. Der Juli ist mit durchschnittlich rund 22 °C der wärmste und der Januar mit ca. 0 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei knapp 8 °C. Durch die Stauwirkung desReliefs und den dadurch bei westlichen Winden entstehendenSteigungsregen sind die jährlichen Niederschlagsmengen mit mehr als 1200 l/m² überdurchschnittlich groß.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lüdenscheid (Mittelwerte für den Zeitraum 1961–1990)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)0,00,83,36,711,314,115,815,612,89,14,01,27,9
Niederschlag (mm)120,587,7102,082,986,5103,4111,290,393,190,1114,9130,8Σ1.213,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: Deutscher Wetterdienst[7]

EineWetterstation desDeutschen Wetterdienstes befindet sich inLüdenscheid-Oberhunscheid. Die Wetterstation ist seit 2010 unbemannt und automatisiert.[8]

Geschichte

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Ur- und Frühgeschichte

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Erste Spuren der Anwesenheit von Menschen im Lüdenscheider Gebiet stammen aus derMittelsteinzeit. Größte Fundstelle ist die StationBrockhausen, von der 2500Artefakte (Mikrolithen, Klingen, Kernsteine, Abschläge ausFlint undKieselschiefer) stammen. Weitere Stationen mit über 500 Artefakten sindBellmerei undRittinghausen (Homert). Außerdem sind aus dieser Zeit in Lüdenscheid sieben Lagerplätze (50 bis 500 Artefakte), zwölf Rastplätze (5 bis 50 Artefakte) und 24 Streufunde (ein bis fünf Artefakte) bekannt.[9] Ein mittelsteinzeitlicher Lagerplatz bei Oedenthal diente in dieser Funktion auch Menschen aus derJungsteinzeit.[10] Siedlungs- und Grabspuren aus der Jungsteinzeit auf Lüdenscheider Gebiet sind unbekannt. Einzelfunde dieser Zeit gab es an folgenden Orten: Augustenthal, Haus Schöneck, Hulsberg, Römerweg, Brockhausen, Tweer, Stilleking und Brunscheid.[11] Artefakte aus derBronzezeit sind bislang nicht gefunden worden. Zur Anwesenheit von Menschen in der frühenEisenzeit heißt es: „Nur ein eisernes Tüllenbeil, das in der Umgebung von Lüdenscheid gefunden worden sein soll, bildet den einzigen, allerdings sehr unsicheren Anhaltspunkt.“[12] Erste Siedlungsfunde aus der Zeit von 800 bis 1000 n. Chr. sind aus Brockhausen, Stilleking, Rittinghausen, Ellinghausen, Springe bei Vogelberg, der Woeste, Brunscheid und vom Grünen Siepen bei Ellinghausen bekannt. Für diese Zeit konnten auch Eisenverhüttungen und Schmieden in der Normecke bei Ellinghausen und inEggenscheid nachgewiesen werden.[13] ObSugambrer, die im Sauerland siedelten, sich auch im Raum Lüdenscheid dauerhaft niederließen, dürfte kaum noch belegbar sein. Im Gegensatz zu den ab etwa 700 n. Chr. das Sauerland durchdringendenSachsen zählten sie zu denFranken. Das ursprüngliche örtlicheIdiom soll neben den dominierenden sächsisch-niederdeutschen auchniederfränkische Einflüsse besitzen.[14] Da zuerst die ertragreichen Gebiete des Sauerlandes und nicht die kargen Böden und die klimatisch, insbesondere wegen ihrer Höhenlage, weniger begünstigten Lagen besiedelt wurden, wird heute davon ausgegangen, dass die kontinuierliche Besiedelung des Lüdenscheider Raumes erst nach dem siebten Jahrhundert begonnen hat. Wann sie genau erfolgte, liegt wegen fehlender Belege im Dunkeln.[15]

Reliefdarstellung von Graf Engelbert I., Brunnen auf dem Graf-Engelbert-Platz vonK. T. Neumann
Ältester erhaltener Stadtplan von 1723

Mittelalter

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Vermutlich im 9. Jahrhundert entstand Lüdenscheid als sächsische Siedlung an einemHeerweg, der vonKöln über die Gebiete der heutigen StädteWipperfürth, Halver, Werdohl undArnsberg nachSoest führte. Es handelte sich zunächst um eineBauerschaft, eventuell mit einer Zollstätte derErzbischöfe von Köln, den seinerzeitigen Landesherren. Der Ort markierte die Stelle, an der der Weg die Wasserscheide zwischenLenne undVolme passierte. Bis heute ist der Verlauf der alten Fernverbindung an der Folge von Knapper-, Wilhelm- und Werdohler Straße ablesbar. Ebenfalls bereits im 9. Jahrhundert soll ein erster Vorgänger der heutigenErlöserkirche errichtet worden sein. Nach der Theorie des HistorikersAlbert K. Hömberg gehörte Lüdenscheid zu den angenommenen sogenannten Stammpfarreien des Kölner Erzbistums. Faktisch war es bald das Zentrum einesDekanates mit 15Kirchspielen, zu welchen im WestenRadevormwald und im Norden auchSchwelm,Hagen undErgste gehörten. DasPatrozinium für die Kirche bezog sich auf den HeiligenMedardus, den in der gleichnamigen Kirche inSoissons begrabenen Bischof vonNoyon undTournai. Nordfranzösische Einflüsse sind nicht belegt. Bedenkt man die klimatischen Verhältnisse Lüdenscheids, ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass er gewählt wurde, weil er als „Wetterheiliger“ gilt. 1067 wurde der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt. ErzbischofAnno II. übertrug einen Teil derZehnteinnahmen aus dem Dorf (villa)Luidolvessceith dem neugegründeten StiftSt. Georg in Köln. 1072 stattete er das nun gegründeteKloster Grafschaft im Hochsauerland mit weiteren Einnahmen ausLuidolfessceide aus.[16] Dem Abt des Klosters oblag dann auch dieKollatur (Berufung) des Lüdenscheider Pfarrers bis in nachreformatorische Zeit. Im Jahr 1114 wurde in Lüdenscheid der Bau einerBurg (castrum munitissimum imperatoris) durch KaiserHeinrich V. begonnen. Sie sollte als Stützpunkt gegenüber dem Kölner ErzbischofFriedrich I. von Schwarzenburg und den Grafen von Arnsberg dienen. Bereits im Jahr darauf, 1115, wurde sie durchFriedrich von Arnsberg erstmals zerstört. Der Standort der kleinen Anlage wird im Bereich des heutigenAlten Rathauses angenommen. In der Folgezeit wurde Lüdenscheid eines von siebenArchidiakonaten des Erzbistums Köln. Leiter dieser bedeutenden mittleren Verwaltungseinheit (Archidiakon) war jeweils derDekan des Kölner Stiftes St. Georg, welches ja bereits seit 1067 Einnahmen aus Lüdenscheid bezog.

Stadtwerdung

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Das frühe Mittelalter war für Lüdenscheid geprägt durch die gegensätzlichen Interessen der Kölner Erzbischöfe und derGrafen von Altena, den späterenGrafen von der Mark. Die geistlichen Herren besaßen zugleich den Titel einesHerzogs von Westfalen; die Grafen von Altena standen in ihren Diensten. Somit wurde vonKurköln auch über das später märkische Gebiet die weltliche Oberhoheit beansprucht. Die örtlichen Grafen strebten jedoch die Errichtung einer eigenständigen Territorialherrschaft an. In diesem Zusammenhang besaß das strategisch und kirchenorganisatorisch wichtige Lüdenscheid Bedeutung: Mit einer Erhebung zur Stadt beabsichtigten die Grafen von der Mark die Stärkung ihres Einflusses. Jedoch musste eine Genehmigung Kurkölns eingeholt werden. GrafEngelbert I. von der Mark war mit einer Nichte des ErzbischofsEngelbert II. von Falkenburg verheiratet, bat 1268 seinen Schwiegervater um Vermittlung und schrieb: „[…] dat de Hertoghe van Lymburg den van Valkenberghe und den van Henszberghe dar voir guit sind van des Byschoppes wegen van Colne, dat men van Ludenscheyde eyn Stat mach marken.“[17] Gräben und Mauern entstanden, und der bereits etwa 400 Jahre alte Ort wurde zurStadt. Die damit verbundenen vollen Rechte und Privilegien erwarb sie jedoch erst nach und nach. Auch wenn 1268 als Jahr der Stadtwerdung gilt, erfolgte die erste Erwähnung alsoppidum (kleine Stadt) nicht vor 1278: GrafEberhard von der Mark erhielt in diesem Jahr von ErzbischofSiegfried von Westerburg die Anweisung, die Mauern zu schleifen und die Gräben zu verfüllen.[18] Dies konnte jedoch abgewendet werden, indem er ihm die Stadt im folgenden Jahr alsLehen auftrug. Nach derSchlacht von Worringen 1288 war der Kölner Einfluss bereits weitgehend geschwunden.

Im Jahr 1287 wird erstmals einStadtrat erwähnt, und für 1351 gibt es den ersten Hinweise auf zwei gleichzeitig amtierendeBürgermeister („Proconsules et consules“), vergleichbar der Regelung inDortmund. Der erste namentlich noch bekannte Amtsinhaber (Vrolich Hake) kommt in einer Urkunde von 1396 aus dem Herscheider Kirchenarchiv vor. Die lange Zeit endgültige Form der städtischen Selbstverwaltung nach Dortmunder Vorbild hatte sich bis 1462 herausgebildet: Neben dem Bürgermeister bestanden „Rat“ und „Gemeine“ mit je sechs von der Bürgerschaft zu wählenden Mitgliedern. Das Marktprivileg wurde Lüdenscheid 1425 erteilt; zunächst waren es jährlich drei und ab 1533 vierJahrmärkte.[19]

Bis 1491 wurde als zweites Gotteshaus die sogenannte Kreuzkapelle im Bereich des heutigenSternplatzes errichtet (1885 abgerissen). Bereits 1248 wurde Lüdenscheid alsHanseort des Soester Quartiers erwähnt. Seit 1549 wurde es bei dem Städtebund durchUnna vertreten. Bei noch schwankender Haltung der Grafen von der Mark führte die Stadtgemeinde zwischen 1563 und 1578 dieReformation ein; Lüdenscheid bekannte sich zurlutherischen Konfession.[20]

Gerichtsort

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Im Mittelalter bestand in Lüdenscheid lange Zeit einVeme-Freigericht mit weit überregionaler Bedeutung. Verhandelt wurden vor allem Fälle aus dem süddeutschen Raum. Beispielhaft zu nennen ist ein Rechtsstreit von 1433 ff. zwischen HerzogWilhelm III. von Bayern-München und HerzogHeinrich XVI. von Bayern-Landshut. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert hatte ein Obergericht der Grafschaft Mark seinen Sitz in der Stadt. Lüdenscheids Tochterstädte im rechtlichen Sinn,Neuenrade undBergneustadt, nach Walter Hostert (1992) auchBreckerfeld, Plettenberg und dieFreiheit Altena, holten Rechtsauskünfte beim hiesigen Ratsgericht ein. Am Ende des Mittelalters wurde es in ein bis 1719 bestehendes Vestengericht umgewandelt, ein Obergericht für Berufungsfälle. ZumVest Lüdenscheid gehörten neben dem Gebiet des ehemaligenKreises Altena auch Breckerfeld undDahl im Volmetal.[21][22][23]

Stadtbrände

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Lüdenscheid war in den Jahren 1530, 1578, 1589, 1656, 1681 und 1723 von sechs großen Stadtbränden betroffen, die jeweils beinahe die gesamte Bausubstanz vernichteten. Mehrfach, zuletzt 1842, zerstörten kleinere Feuer Teile der Stadt. Die Brände waren so verheerend, weil die Häuser lange Zeit aus Holz oder Fachwerk gebaut und mit Stroh gedeckt waren und zusätzlich innerhalb der Stadtgrenzen eine sehr dichte Bebauung vorhanden war. Auslöser war häufig das eisenverarbeitende Gewerbe, das 1693 vor die Stadtmauer an die heute untere Wilhelmstraße verlagert wurde. Im gleichen Jahr erließ Bürgermeister Cronenberg eine erste städtischeFeuerordnung. Die Errichtung von Stroh- oder Rohrdächern in Städten wurde in der Grafschaft Mark erst 1720 verboten.[24] Von 1656 ist der Bericht eines Augenzeugen überliefert. DerDrost Steffen vonNeuhoff besaß nebenSchloss Neuenhof ein Stadthaus und schrieb in sein Tagebuch: „Anno 1656 ist das Städtchen Lüdenscheid nachmittags um 2 Uhren ahngegangen und ist der Brand entstanden ahn unserem Hause nicht weidt vom Kirchhove, dahero das Städtlein in einer Stunden abgebrannt, das nicht ein Haus unverletzet stehenplieben. Die Kirche auch bis auf das Gewelbe abgebrannt, der Turm auch eingebrandt und alle Klocken zerschmolzen bis auf ein kleines so nicht gehangen, sondern auf dem Gewelbe gestanden.“[25] Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte wie stets auf dem alten Grundriss. Neben der erhaltenen Substanz der Kirche wurden auch stehen gebliebene Kellergewölbe und Außenmauern der Häuser mit einbezogen. Nach dem letzten großen Brand 1723 erfolgte der Wiederaufbau unter preußischer Herrschaft. Es entstanden die für die Altstadt charakteristischentraufständigen Bürgerhäuser mit ihren Dachgauben. Sie erinnern an die in Potsdam auf staatliche Anordnung errichteten Typenbauten. Gleichzeitig wurde eine Bauordnung geschaffen, die für Lüdenscheid den passiven Brandschutz umfangreich neu regelte.[26]

Neuzeit

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Lüdenscheid um 1800
Stadtansicht um 1845
Stadtansicht um 1870

Durch Erbfall gelangte Lüdenscheid mit derGrafschaft Mark 1609 unter die gemeinsame HerrschaftBrandenburgs undPfalz-Neuburgs (letzteres bis 1614). Seit dieser Zeit war es Bestandteil des kurbrandenburgischen und späterpreußischen Staatsverbandes, wodurch die kulturelle und konfessionelle Eigenart bis heute mitbestimmt wird. Während desSiebenjährigen Krieges (1756–1763) war Lüdenscheid fünf Jahre von den Franzosen besetzt. Unter dernapoleonischen Herrschaft (1806–1813), früherFranzousentied genannt, gehörte Lüdenscheid zumGroßherzogtum Berg. Im November 1806 besetzten die Truppen des französischen GeneralsLouis Henri Loison die Grafschaft Mark. Die verwaltungstechnische Neuorganisation war jedoch erst im August 1808 abgeschlossen, als Peter Kercksig alsMaire (Bürgermeister) derMairie Lüdenscheid vereidigt wurde. Zur Mairie Lüdenscheid gehörten neben Stadt und Kirchspiel auch die weiteren sogenannten Munizitäten Meinerzhagen, Ebbe und Halver.[27] Nach der durch die napoleonischen Truppen verlorenenVölkerschlacht bei Leipzig erreichten mit Preußen verbündeteKosaken in russischen Diensten im November 1813 Lüdenscheid und quartierten sich teilweise auch hier ein. Am 18. November 1813 feierte man auf Anordnung Peter Kercksigs die „Wiedervereinigung mit Preußen“; am Rathaus wurde in einer feierlichen Zeremonie erneut der Preußenadler angebracht.[28] Zwei Jahre nach dem Ende Napoleons wurde Lüdenscheid als Ergebnis desWiener Kongresses Teil der neugebildeten preußischenProvinz Westfalen.

Aufgrund der ungünstigen topographischen Lage erfolgte erst 1880 der Anschluss an das Eisenbahnnetz mit derBahnstrecke Brügge–Lüdenscheid. Damit war eine Verbindung zurVolmetalbahn hergestellt. Schmalspurstrecken derKreis Altenaer Eisenbahn (KAE) nach Altena und Werdohl folgten. Hierdurch wurde die Anbindung an die bereits 1862 erbauteBahnstrecke im Lennetal verbessert.

Eine Episode in der Geschichte Lüdenscheids ist die maßgerechte Anfertigung profilierter Aluminiumstangen für das Traggerippe der frühenZeppelin-Luftschiffe, die in der gleichnamigen Fabrik des IndustriellenCarl Berg imWerdohler OrtsteilEveking imVersetal produziert und dann alsHalbzeuge nach Lüdenscheid gebracht wurden. Aus dem Vermögen derGesellschaft zur Förderung der Luftschiffahrt, an der Berg beteiligt war, wurde eigens an der Lüdenscheider Fabrik Bergs (am Bahnhof) eine später als Reithalle genutzte Ringbauhalle zur probeweisen Vormontage der Luftschiffgerüste gebaut. Tatsächlich fanden sämtliche konstruktiven Ingenieursleistungen in Eveking statt, es gab zeitweise einen regen Austausch der Ingenieure Bergs undZeppelins zwischen Eveking, Stuttgart und Friedrichshafen. Bergs SchwiegersohnAlfred Colsman aus dem benachbarten Werdohl war ebenfalls als Aluminiumfabrikant tätig. Nach dem Unglück desLZ 4 beiEchterdingen am Morgen des 5. August 1908 wurde er zum kaufmännischer Direktor derLuftschiffbau Zeppelin GmbH berufen. Aluminium steht u. a. für die industrielle Bedeutung der Stadt seit dem 19. Jahrhundert. Nach starkem Bevölkerungszuwachs infolge stetigen wirtschaftlichen Wachstums wurde Lüdenscheid 1907 kreisfreie Stadt.

Die Folgen desErsten Weltkriegs waren auch in Lüdenscheid zu spüren. Zwar waren die Jahre zwischen 1924 und 1928 stabil, aber auch in dieser Zeit lag die Arbeitslosenquote um zehn Prozent. Lange behielten die demokratischen Parteien eine klare Mehrheit. Bei der Stadtverordnetenwahl von 1929 wurde dieSPD deutlich stärkste Partei, während dieNSDAP den Einzug in das Gremium verfehlte und dort bis zur Kommunalwahl am 13. März 1933 nicht vertreten war. Selbst bei diesem Urnengang behielten bürgerliche und linke Parteien die Oberhand; allein SPD und KPD erhielten gemeinsam 14 Sitze, gegenüber 13 Sitzen der NSDAP; weitere 8 Sitze fielen an bürgerliche Kandidaten.[29] Am 30. Januar 1933, dem Tag derErnennung Hitlers zum Reichskanzler, fand in Lüdenscheid anstelle einer nationalsozialistischen Kundgebung eine kommunistische Demonstration gegen die „faschistische DiktaturHitler-Papen“ statt. Zu diesem Zeitpunkt konnte dies von örtlicher Polizei, Verwaltung und dem bürgerlichen StadtoberhauptLudwig Schneider (DVP) noch toleriert werden. Erst in den folgenden Wochen setzten die Nationalsozialisten ihren Machtanspruch gegen Widerstände der starken sozialdemokratischen und kommunistischen Kräfte in Lüdenscheid durch.[30] Nun verlief dieMachtergreifung ähnlich wie in vielen vergleichbaren Städten. Wie im gesamten Deutschen Reich wurden im Frühjahr 1933 alle politischen und gesellschaftlichen Kräftegleichgeschaltet oder verboten. Am 29. März 1933 kam es zur Verhaftung der ersten fünf Kommunisten und zu deren Verbringung in ein ehemaliges Arbeitshaus in Lippstadt-Benninghausen. Am 18. April 1933 wurde Adolf Hitlerzum Ehrenbürger Lüdenscheids ernannt.[31]

Am 15. Oktober 1935 wurde Lüdenscheid Garnisonsstadt.[32] Es kam zur Stationierung des Infanterie-Regiments 60, einer Panzerabwehr-Abteilung, einer Sanitätsstaffel und – während des Krieges – mehrerer Ersatztruppenteile. 1940 wurden starkeFlak-Verbände hierher verlegt, unter anderem fünf Batterien des Flak-Regiments 14.Walter Borlinghaus, zuvor NSDAP-Ortsgruppenleiter in Lüdenscheid und Partei-Kreisleiter im Kreis Altena, wurde zum 1. Januar 1944 auf den Kreisleiterposten im weitaus bedeutenderen Dortmund berufen.[33] Im gleichen Jahr begann in Lüdenscheid die Fertigung von Teilen der Brennkammer der RaketeA4, auchV2 (Vergeltungswaffe 2) genannt, versehen mit dem GeheimhaltungsgradStreng geheim, in örtlichen Betrieben. Ein Jahr danach wurden im Zuge vonKriegsendphasenverbrechen 14sowjetische Häftlinge derGestapo imArbeitserziehungslager Hunswinkel exekutiert. Das Lager war schon seit Ende 1942 regelmäßig für „Sonderbehandlungen“ derGestaposDortmund undKöln benutzt worden.[34] Die Zahl der exekutierten Menschen liegt zwischen 100 und 350. Insgesamt kamen ca. 550 Häftlinge in Hunswinkel ums Leben.[35] Auch Lüdenscheider Bürger fielen Endphaseverbrechen zum Opfer. Die Lüdenscheider Paul Anton Weber und Alex Usseler wurden nach Dortmund gebracht und dort im März/April 1945 ermordet. Kurz vor Kriegsende wurden am 9. April 1945 auf dem Marktplatz drei Soldaten wegenFahnenflucht erhängt. Die letzte Gräueltat (Erschießung des Zivilisten Hermann Masalski wegen „defätistischer Äußerungen“) geschah wenige Stunden vor Einmarsch derUS-Truppen. Ex-Oberbürgermeister Schumann, Karl Gertenbach – langjähriger örtlicher Gestapo-Chef und Leiter des Lagers Hunswinkel – sowie Walter Borlinghaus entzogen sich durch Selbstmord ihrer Verantwortung, letzterer während des Versuchs, sich von Iserlohn nach Lüdenscheid durchzuschlagen.[36] Von größeren Schäden durch Bombardements oder Kampfhandlungen blieb die Stadt verschont. DieGe-Denk-Zellen im Keller desAlten Rathauses sind eine Mahn-, Gedenk- und Dokumentationsstätte zur örtlichen Geschichte desNationalsozialismus.

Die US-Truppen übergaben Lüdenscheid denbritischen Streitkräften, inderen Besatzungszone es lag. Die Briten wiederum überließen dieKaserne Buckesfeld (von den Belgiern La-Lys-Kaserne genannt), die Kaserne Baukloh, die Kaserne Hellersen, den Truppenübungsplatz südlich von Lüdenscheid sowie eine Reihe von beschlagnahmten Gebäuden denbelgischen Streitkräften. Wegen eines größeren Bedarfs wurden für die Belgier zusätzlicher Wohnraum beschlagnahmt sowie eigene Siedlungen (Belgiersiedlungen) gebaut. Als zunächst belgische Freizeiteinrichtung entstand der Komplex aus Parktheater und Parkbad, außerdem das sogenannteBelgierkaufhaus an der Herscheider Landstraße.[37] Zu den militärischen Anlagen zählten das Munitionsdepot Stilleking II, die ehemaligen Panzerhallen am Stilleking, der ehemalige Übungsplatz unterhalb der Homert, das Panzertestgelände an der Heerwiese und der Schießplatz an der Spielwigge. DasMunitionsdepot Stilleking I diente von 1960 bis 1963 zur Lagerung atomarer Munition, die von US-amerikanischen, belgischen und deutschen Soldaten bewacht wurde.[38] Die Sprengköpfe wurden danach zumSondermunitionslager Lahn verlegt.[39]

Nachkriegszeit

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Ehemaliges Amtshaus, bis 1968 Sitz des Amtes Lüdenscheid mit der Gemeinde Lüdenscheid-Land
Kreishaus II des Märkischen Kreises, Ansicht von der Heedfelder Straße

Die Zeit nach 1945 war von einem starken Bevölkerungswachstum infolge des Zuzugs zahlreicher Vertriebener und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie schwerpunktmäßig aus Sachsen und Thüringen geprägt. Stadterweiterungen bislang ungekannten Ausmaßes (Lüdenscheid-Worth, Lüdenscheid-Honsel,Lüdenscheid-Höh,Bierbaum, Gevelndorf,Buckesfeld oderWehberg) und zahlreiche Neubauten von Kirchen, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen wurden erforderlich. Gleichzeitig profitierte Lüdenscheid in starkem Maße vom wirtschaftlichen Aufstieg der jungen Bundesrepublik.

1968/1969 verlor die Stadt ihre Kreisfreiheit und wurde mit demKreis Altena zum Kreis Lüdenscheid zusammengeschlossen, dessen Sitz sie fortan war.Altena behielt jedoch zunächst den Kreistag.

Mit dem Bau derBundesautobahn 45 ab dem Jahr 1968, die vor Einführung dieser Autobahnnummerierung offiziell "Sauerlandlinie" hieß, wurde die verkehrstechnisch ungünstige Lage erheblich verbessert.

Von 1971 bis 1973 fand jeweils in den Sommermonaten bei großem Interesse (unter anderem Besuch von BundeskanzlerWilly Brandt) auf einem eigens angelegten Ausstellungsgelände auf derHöh dieInternationale Kunststoffhausausstellung „IKA“ statt. Teile des Ausstellungsgeländes wurden bis 1975 genutzt; im gleichen Jahr wurden die meisten der teils futuristisch anmutenden Objekte zwangsversteigert. Wirtschaftlich war die IKA kein Erfolg, denn das Konzept des vorgefertigten Kunststoffhauses setzte sich nicht durch. Gleichwohl war die Ausstellung Höhepunkt eines international jahrzehntelang verfolgten Ansatzes und erregte in Fachkreisen teils durchaus lebhafte Resonanz.

Seit 1975 ist die Stadt Sitz des seinerzeit geschaffenenMärkischen Kreises, gebildet im Wesentlichen aus den Altkreisen Iserlohn und Lüdenscheid und der bis dahin kreisfreien StadtIserlohn. 1986 wurde das neue Kreiskrankenhaus in Hellersen bezogen und im Jahr darauf das Kreishaus an der Heedfelder Straße fertiggestellt. Im gleichen, überwiegend von wirtschaftlicher Prosperität gekennzeichneten Jahrzehnt entstanden zahlreiche weitere öffentliche Bauten und Kultureinrichtungen, so das Kulturhaus, das neue Stadtmuseum, die neue Stadtbücherei, das heute nicht mehr existierende Wellenbad im Stadtzentrum und das neu gestaltete Frei- und Hallenbadgelände Nattenberg.

Ortsname

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Die lange gängige Ansicht, die Namensendung „-scheid“ leite sich vonWasserscheide ab, gilt inzwischen als überholt, auch wenn Lüdenscheid auf einer solchen zwischen Lenne und Volme liegt. Der Wortbestandteil soll vielmehr auf „ausgeschiedene“, das heißt aus derAllmende oder grundherrlichem Besitz ausgesonderte Gebiete hinweisen.[40] Dafür spricht auch, dass sich Orte mit Namensendung „-scheid“ durchaus in Tallage befinden, wie etwaLüdenscheid-Brenscheid im oberen Elspetal. Der erste Wortteil von „Lüdenscheid“ geht auf den altsächsischen Männernamen Liudolf zurück (1072 Erwähnung als Liudolfessceide). Dieser wiederum setzt sich zusammen aus „liud“ (= Volk, Schar) und „Wulf“ (Wolf).[41] Ob Lüdenscheid nach einem historisch einzuordnenden Liudolf benannt wurde, und wenn ja, nach welchem, ist umstritten.

Religionen

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Konfessionsstatistik

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2006 waren in Lüdenscheid 22,4 % der Bevölkerung katholisch und 38,7 % in der evangelischen Landeskirche. 38,9 % waren freikirchlich, konfessionslos oder gehörten anderenGlaubensgemeinschaften an.[42] Am 31. Dezember 2016 waren in Lüdenscheid 20,6 % der Bevölkerung katholisch und 32,8 % in der evangelischen Landeskirche. 46,6 % waren sonstige oder ohne Konfession.[43][44] Am 31. Dezember 2020 waren in Lüdenscheid 20,8 % der Bevölkerung katholisch und 29,8 % in der evangelischen Landeskirche. 49,4 % waren sonstige oder ohne Konfession.[45] Laut Zensus 2022 stellen Menschen, die keiner der beiden großen christlichen Kirchen angehören, mit 52,2 % die Bevölkerungsmehrheit.[46] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum beträchtlich gesunken.

Geschichte

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Das südliche märkische Sauerland wurde spätestens im 9. Jahrhundert christianisiert. In derReformationszeit nahm Lüdenscheid dielutherische Konfession an. Während derindustriellen Revolution stieg der Anteil derKatholiken wieder. Nach wie vor überwiegen aber dielandes- undfreikirchlich organisierten evangelischen Christen. Besonders stark ist die FCJG, einecharismatische Gruppierung, vertreten, welche jedoch noch zur evangelischen Landeskirche gehört. Vor Ort existieren mehreremuslimische Gemeinschaften mit drei Moscheen und einegriechisch-orthodoxe Gemeinde in der Sedanstraße.

Lüdenscheid ist Sitz desEvangelischenKirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg in derEvangelischen Kirche von Westfalen und seinesSuperintendenten. Im Rahmen eines Verbandes besteht eine Zusammenarbeit mit den KirchenkreisenIserlohn undSiegen-Wittgenstein.[47] Das Lüdenscheider Kreiskirchenamt ist eine gemeinsame Einrichtung mit dem Kirchenkreis Iserlohn.

Siehe auch:Liste von Sakralbauten in Lüdenscheid

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1969 wurde die Stadt Lüdenscheid durch dasGesetz zur Neugliederung des Landkreises Altena und der kreisfreien Stadt Lüdenscheid mit dem größten Teil der bis dahin bestehenden GemeindeLüdenscheid-Land vereinigt.[48] Das zuvor zu Lüdenscheid-Land gehörende mittlereRahmedetal gelangte zur Stadt Altena. Die GemeindeHülscheid, welche mit Lüdenscheid-Land dasAmt Lüdenscheid bildete, wurdeSchalksmühle zugeschlagen. Da der infrastrukturelle und administrative Mittelpunkt von Lüdenscheid-Land stets die Stadt Lüdenscheid war, bildet sie das seltene Beispiel einer niemals um benachbarte administrative Zentren erweiterten Kommune.

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von 1800 bis 2016

ImMittelalter und am Beginn derNeuzeit hatte Lüdenscheid nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung sank durch die vielen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder.So forderten derDreißigjährige Krieg (1618–1648) und diePest 1634 zahlreiche Todesopfer. Erst durch dieIndustrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 erst 1.500 Menschen in Lüdenscheid, so waren es 1900 bereits 26.000. Bis 1950 verdoppelte sich die Bevölkerung auf 52.000.

Durch die am 1. Januar 1969 erfolgte Eingliederung der Gemeinde Lüdenscheid-Land (18.831 Einwohner 1968) stieg die Zahl der Bewohner auf rund 80.000. Seit 1995 sinkt die Einwohnerzahl jedes Jahr um mehrere Hundert. Diese demographische Entwicklung ist in ganz NRW zu beobachten. Es wird angenommen, dass sich dieser Bevölkerungsschwund über die nächsten 40 Jahre fortsetzt.[49] Am 30. Juni 2011 betrug dieAmtliche Einwohnerzahl für Lüdenscheid nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 75.419 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich umVolkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf dieortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf dieWohnbevölkerung und seit 1987 auf dieBevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

JahrEinwohner
18001.540
1840 13.577
1855 14.792
1858 15.154
1871 17.546
1875 18.600
1880 111.100
1885 115.067
1890 119.457
1895 121.264
1900 125.509
JahrEinwohner
1905 128.921
1910 132.301
1916 127.157
1917 126.644
1919 130.808
1925 132.686
1933 135.186
1939 141.710
194543.667
1946 149.926
1950 151.705
JahrEinwohner
1956 155.278
1961 158.239
196558.937
1970 178.993
197576.213
198074.578
198573.292
1987 174.635
199079.401 2
199581.831
200080.613 2
JahrEinwohner
200180.509 2
200280.320 2
200379.829 2
200479.379 2
200578.688 2
200678.032 2
200777.361 2
200876.589 2
200975.946 2
201075.463 2
201173.568 2
JahrEinwohner
201273.336 2
201372.927 2
201472.923 2
201573.354 2
201673.164 2
201772.894 2
201872.611 2
201972.313 2
202071.911 2
202271.865

Anmerkungen:

1 
Volkszählungsergebnis
2 
Landesdatenbank

Politik

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Siehe auch:Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen bis 1969/73#Lüdenscheid

2010 gab es einenBürgerhaushalt, der erstmals für dasHaushaltsjahr 2011 aufgestellt wurde.[50]

Stadtrat

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Ratswahl 2025 in der Stadt Lüdenscheid[51]
Wahlbeteiligung: 47,91 % (2020: 40,17 %)
 %
40
30
20
10
0
32,78
30,20
18,33
6,71
5,52
4,52
1,74
0,21
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−3,54
−4,37
+18,33
−4,33
+1,83
−2,95
−0,27
−4,69
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung im Stadtrat Lüdenscheid 2025
3
14
3
1
15
2
8
14 15 
Insgesamt 46 Sitze
Sitzverteilung im Lüdenscheider Stadtrat
Parteien u. WählergruppenSitze
2025[51]2020[52]2014[53]20092004
CDU1517161620
SPD1416211917
AfD8
GRÜNE35444
LINKE3222
FDP23253
Alternative für Lüdenscheid (AFL)11212
NPD111
ÖDP1
REP1
Lüdenscheider Liste (LL)23
Gesamt4646485050

Bürgermeister

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Von 1720 bis zum heutigen Tag standen 35 Bürgermeister an der Spitze der Stadt. In der Zeit derKreisfreiheit von 1916 bis 1968 besaßen sie den TitelOberbürgermeister.

Altes Rathaus Lüdenscheid
  • um 1683 Cronenberg
  • 1720–1725 Johann Heinrich von den Bercken
  • 1725–1743 Johann Peter Pollmann
  • 1743–1768 Johann Peter Kercksig
  • 1768–1769 Consul Haardt
  • 1770–1790 Caspar Jakob Theodor Christian Spannagel
  • 1790–1791 Camerarius Schniewindt
  • 1793–1808 Friedrich Wilhelm von den Bercken
  • 1808–1814 Peter Kerksig (Maire)
  • 1814–1818 Johann Jakob Friedrich Kobbe
  • 1818 Riegelmann
  • 1818–1820 Reinhard
  • 1820–1843 Ernst Wilhelm Jander
  • 1843–1856 Wilhelm Plöger
  • 1856–1869 Heinrich Nottebohm
  • 1869–1873 Rudolf Wiesmann
  • 1873–1874 Eduard Hueck
  • 1874–1896 August Selbach
  • 1896–1930Wilhelm Jockusch
  • 1931–1935:Ludwig Schneider (DVP)
  • 1936–1944Karl Friedrich Schumann
  • 1944–1945Otto Hagedorn
  • 1945–1946 Karl Weiland
  • 1946:Willi Bürger (SPD)
  • 1946–1948:Richard Hueck (CDU)
  • 1948: Ernst Mehlich (CDU)
  • 1948–1949:Willy Hoffmeister (CDU)
  • 1949–1951: Walter Kimmig (SPD)
  • 1951–1952: Walter König (SPD)
  • 1952–1953: Walter Kimmig (SPD)
  • 1953–1961:August Schlingmann (SPD)
  • 1961–1964: Karl Diemer (FDP)
  • 1964–1971:Erwin Welke (SPD)
  • 1972–1975: Herbert Weigert (SPD)
  • 1975–1994:Jürgen Dietrich (CDU)
  • 1994–1999:Lisa Seuster (SPD)
  • 1999–2004: Friedrich Karl Schmidt (CDU)
  • 2004–2020:Dieter Dzewas (SPD)
  • Seit 2020:Sebastian Wagemeyer (SPD)[54]

Wappen

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Stadtwappen von Lüdenscheid
Stadtwappen von Lüdenscheid
Blasonierung: „In Gold (Gelb) über einer roten Zinnenmauer mit offenem Tor ein zweireihig siebzehnmal von Silber (Weiß) und Rotgeschachter Balken, darüber wachsend der Bischof Medardus in rotemOrnat mit roterMitra, silbernem Bischofsstab, in der linken Hand ein geschlossenes rotes Buch mit goldenem Kreuz und Goldschnitt haltend.“[55]
Wappenbegründung: Die älteste Stadtkirche, dieErlöserkirche, war ursprünglich dem HeiligenMedardus geweiht, welcher daher als eine ArtStadtheiliger galt. Der geschachte Balken ist demWappen der Grafschaft Mark entnommen, zu welcher Lüdenscheid viele Jahrhunderte gehörte. Auf die frühe Befestigung und damit Erhebung zur Stadt verweist die Zinnenmauer. Das Wappen lässt sich auf ein Stadtsiegel aus dem Jahr 1341 zurückführen.[56]

Das 1965 genehmigte Wappen ersetzte das seit 1911 bestehende.

Städtepartnerschaften

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Unter dem Aspekt derVölkerverständigung ist die Stadt Lüdenscheid internationale Partnerschaften mit anderen Kommunen eingegangen.

Bereits seit 1950/1983 besteht eineStädtepartnerschaft zuCalderdale/Brighouse imVereinigten Königreich. DasniederländischeDen Helder wurde 1980, dasbelgischeLeuven 1987 Partnerstadt.Myślenice inPolen folgte 1989.Romilly-sur-Seine inFrankreich undTaganrog inRussland sind mit Lüdenscheid seit 1991 partnerschaftlich verbunden.[57][58]

Für dieschlesischeStadt Glatz (polnischKłodzko) und den gleichnamigenKreis besteht seit 1952 einePatenschaft, da nach dem Zweiten Weltkrieg vieleVertriebene aus Glatz und Umgebung in Lüdenscheid eine neue Heimat fanden.[59] Darauf wird auch im siebenten Glied derAmtskette von Lüdenscheid verwiesen.[60]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Theater

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Kulturhaus

Das 1981 fertiggestellte, vonRolf Gutbrod entworfeneKulturhaus liegt zentral im Stadtzentrum und grenzt direkt an den Stadtgarten. Sowohl die Außen- als auch dieInnenarchitektur ist an derPhilharmonie Berlin orientiert. Der große Theatersaal mit 676 Plätzen besitzt einen Orchestergraben und an Weinbergterrassen erinnernde Zuschauerränge. Weitere Säle unterschiedlicher Größe und gastronomische Einrichtungen ergänzen das Angebot. Im Rahmen des Spielplanes bietet das Kulturhaus unter anderem Musicals, Ballett, Opern, Operetten, Schauspiel, Konzerte und ein Kleinkunstprogramm, überwiegend in Form von Gastspielen. Seit 1986 wurden auch Eigeninszenierungen durchgeführt. Hier lag der Schwerpunkt auf klassischem Theater (Shakespeare,Goethe,Lessing oderFrisch).

Weitere Veranstaltungsorte mit Bühnentechnik sind die Aula desGeschwister-Scholl-Gymnasiums von 1964 (zirka 400 Plätze) und dieNeue Schützenhalle. Letztere wurde 1900 als eine der größten Festhallen Westfalens eingeweiht. Sie kann mit 1420 Sitzplätzen im großen Saal und weiteren 200 im Foyer bestuhlt werden. Es handelt sich um einen stadtbildprägenden neobarocken Bau mit Jugendstilelementen und charakteristischem Turm. Außerdem finden auf derFreien Kleinkunstbühne derAlten Druckerei Kulturveranstaltungen aller Art statt.

Die Theaterbühne „Die Bühnenmäuse“ des CVJM Lüdenscheid-West besteht seit 1983. Mit einer Komödie pro Jahr ist sie Bestandteil der Lüdenscheider Kulturszene. Bis 2022 wurden 37 Stücke aufgeführt. In den Jahren 2020 und 2021 konnten aufgrund derCoronapandemie keine Aufführungen stattfinden.[61]

Die „Lüdenscheider Altstadtbühne“ ist ein Laientheater in der Luisenstraße, das seit 1977 besteht.[62] Es finden etwa 30 Aufführungen pro Jahr statt. Gespielt wird in der Regel von November bis Mai, meist Boulevardkomödien oder Krimis.[63] In der Vorweihnachtszeit wird seit 2008 von derJungen Bühne ein Stück für Kinder und junggebliebene Erwachsene aufgeführt.[64]

Das „Theater in der Schlesinger-Fabrik“ begann in kleiner Besetzung etwa 2005 mit Auftritten zu Geburtstagen. Später folgten in der ehemaligen Stanzerei in der alten Schlesinger-Fabrik erste Bühnenaufführungen. Seit 2012 führt die Amateurtheatergruppe Theaterstücke in ihrer jetzigen Besetzung auf.[65] Seit 2019 ist die Amateurtheatergruppe ein eingetragener Verein.[66] 2022 konnte nach einerCoronapause wieder eine Theaterstück aufgeführt werden.[67]

Das „Ensemble des Kulturhauses“ des langjährigen Kulturhausleiters Rudolf Sparing nannte sich ab Juni 2005 „Ensemble K“.[68][69] Es produzierte seit 1986 etwa einmal im Jahr ein Theaterstück. Nachdem sie viele Jahre im Kulturhaus Lüdenscheid aufgetreten waren, fanden sie 2005 eine neue Heimat in einem umgestalteten Glaspavillon des Verwaltungsgebäudes der Sparkasse Lüdenscheid. 2018 wurde der Spielbetrieb eingestellt.[70]

Musik

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Der musikalische Ruf Lüdenscheids wird seit dem 19. Jahrhundert durch eine Vielzahl anGesangvereinen und Chören mitbestimmt, welche sich bei vielen Gesangswettbewerben und -ausscheidungen durch Preise und gute Platzierungen auszeichnen konnten. Den organisatorischen Rahmen bildet derSängerkreis Lüdenscheid. Spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es auch weitere Anknüpfungspunkte an das nationale und internationale Musikleben. Der Wiener Musikwissenschaftler undBeethovenforscherMartin Gustav Nottebohm war gebürtiger Lüdenscheider.Kurt Weill, Komponist (zum Beispiel Vertonung derDreigroschenoper vonBertolt Brecht), hatte von 1919 bis 1921 sein erstes Engagement als Kapellmeister amStadttheater Lüdenscheid. Seine Wirkungsstätte war das damaligeHotel zur Post am heutigenRathausplatz.

Wichtige Impulse erhielt das örtliche Musikleben durch die Übersiedelung desMusikwissenschaftlers undHymnologenKonrad Ameln 1934. Wohl auch aus politischen Gründen war er in die „Provinz“ gegangen. Engagiert unterstützt von der Industriellenfrau Gertrud Hueck, gründete er dieLüdenscheider Musikvereinigung und initiierte dieKleinen Musikfeste Lüdenscheid. Bis 1970 boten sie ein ambitioniertes Programm mit Schwerpunkten in derBarockmusik und derNeuen Musik. Durch Initiative Amelns wurde Lüdenscheid zu einem frühen Zentrum derhistorischen Aufführungspraxis. Zeitgleich fand ein Aufschwung der evangelischenKirchenmusik statt. Der LüdenscheiderBach-Chor mit angegliedertemBach-Orchester wurde 1947 gegründet. DerLüdenscheider Oratorienchor führte seit 1985 diese Tradition fort. Seit Jahrzehnten gehören kirchenmusikalische Aufführungen mitMotetten,Kantaten oderOratorien zum Lüdenscheider Kulturleben.[71] Als sakraler Aufführungsort hat sich unter anderem dieChristuskirche bewährt.[72]

Über die regionalen Grenzen hinaus bekannt ist das Lüdenscheider Vokalensemble geworden, das 1982 von derKirchenmusikdirektorin Mary Sherburne gegründet wurde. Neben einer ausgeprägtenTourneetätigkeit tritt der ebenfalls der historischen Aufführungspraxis verpflichtete Chor regelmäßig in derErlöserkirche auf.[73] Vor Ort wirkt eine Vielzahl anKirchenchören und kirchlichen Singgruppen oder Singteams, hinzu tritt dasKammerorchester Lüdenscheid. Wichtiger Träger des örtlichen Musiklebens ist seit den 1960er Jahren dieStädtische Musikschule mit eigenen Orchestern und Ensembles. Sie ist Mitglied imVerband deutscher Musikschulen. DasKulturhaus ist professionell fürphilharmonische Konzerte undMusiktheater ausgestattet. Daneben existierten zweiKammermusiksäle, der ältere im ehemaligenStadthaus, heuteStadtbücherei, der jüngere war seit 1985 in der historischen Schalterhalle derAlten Post.

Lichtspielhäuser

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Der zu Beginn der 1950er Jahre für diebelgischen Streitkräfte errichtete Komplex aus Parktheater und Parkbad an der vorderen Parkstraße beherbergt heute ein Kinozentrum mit sieben Sälen. Im ehemaligen Theaterfoyer hat sich die festliche Ausstattung der Erbauungszeit erhalten. Weiterhin wird an der Werdohler Straße ein traditionelles Großkino aus den 1950er Jahren betrieben. Auch hier ist das ursprüngliche Foyer noch vorhanden und steht wegen der charakteristischen Gestaltung unter Denkmalschutz.[74]

Museen

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Bremecker Hammer

Zu den Museen der Stadt Lüdenscheid gehören dieStädtische Galerie, dasGeschichtsmuseum und das Schmiedemuseum im historischenBremecker Hammer.

DasGeschichtsmuseum der Stadt Lüdenscheid zeigt Objekte zurIndustrie- undTechnikgeschichte, darunter ein historischer Kleinbahnzug derKreis Altenaer Eisenbahn AG, einDampfstromerzeuger, Modelle desZeppelins sowie Geräte des Brandschutzes. Die einmalige Sammlung von Knöpfen von der Bronzezeit bis in die Gegenwart belegt, warum Lüdenscheid im 19. Jahrhundert als „Knopfstadt“ galt. Zur Ausstellung gehören auch Stadtmodelle und eine Sammlung historischer Landkarten, vornehmlich aus derGrafschaft Mark. Geschichtsmuseum und Städtische Galerie befinden sich seit Ende der 1980er Jahre in einem gemeinsamen Komplex am Sauerfeld. Das auch architektonisch interessante alte Amtshaus (1910) und ein altes Bankgebäude sind durch einen Glasbau miteinander verbunden. Im Verbindungstrakt befinden sich die größten Ausstellungsobjekte und ein Museumscafé.

Das SchmiedemuseumBremecker Hammer am Oberlauf derVerse ist eintechnikgeschichtliches Museum. In dem funktionstüchtig mit Wasserrad und Stauteich erhaltenenHammerwerk werden regelmäßig „Schmiedetage“ veranstaltet.

DiePhänomenta ist das erste und bisher einzigeScience Center inNordrhein-Westfalen.

Am 27. Juni 2012 wurde die neueSIKU //WIKING Modellwelt an der Schlittenbacher Straße 56a am Rande des StadtteilsStaberg eröffnet. Auf ca. 500 m² werden über 3500 Ausstellungsstücke gezeigt.[75][76][77][78][79]

Johannisloge „Zum Märkischen Hammer“

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Bereits im Jahre 1797 trafen sich Lüdenscheider Bürger in der IserlohnerFreimaurerloge. Am 6. Mai 1888 wurde die Lüdenscheider Loge „Zum Märkischen Hammer“ gegründet. 1900 wurde am jetzigen Standort Freiherr-vom-Stein-Str. 20 ein Wohnhaus erworben. 1901 wurde es um einen Saalbau erweitert. 1934/1935 wurden im Nationalsozialismus alle Logen geschlossen. Das Gebäude wurde in eine Molkerei umgewandelt. 1953 wurde der Loge per Gerichtsbeschluss das Gebäude zurückgegeben. In den 2020er-Jahren treffen sich rund 60 Freimaurerbrüder in der Loge.

Bauwerke

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Alle Baudenkmäler der Stadt Lüdenscheid sind in derListe der Baudenkmäler in Lüdenscheid aufgeführt.

Schlösser und Herrenhäuser

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Schloss Neuenhof,Corps de Logis

DasWasserschlossNeuenhof gehört zu den kunsthistorisch und stadtgeschichtlich herausragenden Baudenkmälern der Stadt Lüdenscheid. Urkundlich wird auf die Anlage im Jahre 1326 erstmals hingewiesen. Nach einem Brand um 1638 erfolgt bis 1693 die Errichtung des bestehenden frühbarocken Hauptbaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Kubus auf rechteckigem Grundriss mit gartenseitig abgewalmtem Satteldach. Die Hofseite wird von zwei Türmen mit geschweiften Hauben flankiert. Mittig zwischen den Türmen stellt ein Giebel mit großem geschnitztem Wappen (vor Ort heute Kopie) das herausragende Schmuckelement dar. Dem allseits von Wassergräben umgebenen Hauptbau ist einEhrenhof mit flankierenden Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorgelagert. Am östlichen Hofabschluss bemerkenswert ist eine reich geschmückte schmiedeeiserne Toranlage. Schloss Neuenhof war als Stammsitz namensgebend für das Adelsgeschlecht derer vonNeuhoff und für den aus einerPungelscheider Seitenlinie stammenden Abenteurer und einzigen König vonKorsikaTheodor von Neuhoff. Der Herrensitz befindet sich in Privateigentum und kann nur an der Hofseite von außen besichtigt werden. Vergleichbar repräsentative Anlagen sind im südlichen Westfalen eher selten.

Schloss Oedenthal im Grebbecketal nördlich der Stadt präsentiert sich heute imneugotischen Stil. Nach einem Brand um 1865 entstand der aktuelle Bau auf den Grundrissen seines Vorgängers. Zwei unterschiedlich hohe Gebäudeflügel mit voneinander abweichender Fassadengliederung flankieren einen massigen Turm. Seit Entfernung der ursprünglichen Eckzinnen besitzt er nur noch ein schlichtes Pyramidendach. Dem erhöht auf einem Bergvorsprung gelegenen Schloss unmittelbar benachbart ist die Oedenthaler Wassermühle, heute ein Ausflugslokal. Bedeutend ist Schloss Oedenthal nicht zuletzt wegen seiner früheren Besitzer, darunter lange Zeit die Familie von Holtzbrinck.Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck, Regierungspräsident und preußischer Handelsminister, verbrachte hier seinen Lebensabend.

DerPlatehof inBrüninghausen ist das repräsentative Anwesen einer bedeutenden örtlichen Industriellenfamilie in Form eines Herrenhauses mit Nebengebäuden. Der Name des ursprünglichen Bauherrn,Brüninghaus, ist noch an der ursprünglichen Straßenseite eingemeißelt.

Kirchen

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Erlöserkirche

DieErlöserkirche ist die älteste Kirche Lüdenscheids. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1072. Der in wesentlichen Teilen auf den romanischen Kirchenbau zurückgehende Turmschaft stellt das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt dar. Die charakteristische, nochbarock anmutende gestufte Haube erhielt er 1785. Sie prägt das Stadtbild Lüdenscheids wesentlich mit. DasspätromanischeLanghaus der Kirche mitgotischemChor wurde wegen Baufälligkeit 1822 abgetragen. Bis 1826 erfolgte der Bau des erhaltenenklassizistischen Kirchenschiffes mit seinen prägenden Rundbogenfenstern und einer Fassadengliederung durchPilaster. Im Inneren finden sich Emporen und ein lutherischerKanzelaltar. Seine Gestaltung, wohl durch einen Schüler vonKarl Friedrich Schinkel, verweist auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit Lüdenscheids zumKurfürstentum Brandenburg und später zuPreußen.

DieneugotischeChristuskirche wurde 1902 nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eingeweiht. Der markante Turm ist für die Silhouette der Stadt im Westen prägend. Die Kirche ist das zweite evangelische Gotteshaus in der Innenstadt nach der Erlöserkirche und die größte im Märkischen Kreis. Im ebenfalls neugotisch geprägten Inneren mit Emporen befinden sich etwa 1200 Plätze. Seit 1986 steht das Gebäude unterDenkmalschutz.

St. Josef und Medardus ist die bedeutendste katholischePfarrkirche Lüdenscheids. ArchitektArnold Güldenpfennig entwarf den 1882 bis 1885 errichtetenhistoristischen Bau im Stil der norddeutschenBacksteingotik. Er ersetzte die kleine Kreuzkapelle im Bereich des heutigen Sternplatzes, welche nach ihrer Neugründung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der katholischen Gemeinde Lüdenscheids genutzt wurde. Zunächst besaß St. Joseph und Medardus nur einenDachreiter. Der satteldachbekrönte Turm (54,15 m) des Architekten Robert Lamm, ebenfalls mit Architekturdetails der Backsteingotik, aber vor allem solchen desExpressionismus, entstand zwischen 1927 und 1929. Er vollendete seinerzeit neben den Türmen von Erlöserkirche und Christuskirche die Silhouette Lüdenscheids.

Siehe auch:Liste von Sakralbauten in Lüdenscheid

Stadtbild und Bausubstanz

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Herzogstraße in der Altstadt
Straße in der Altstadt bei Nacht
Blick von Süden in Richtung Innenstadt mit St. Joseph und Medardus und altem Amtsgericht
VillaBerg mit Park

Das Zentrum Lüdenscheids lässt am Grundriss der Altstadt mit ihren ringförmig dieErlöserkirche umgebenden Straßen noch deutlich den mittelalterlichen Ursprung erkennen. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich die Stadt darüber hinaus lediglich entlang der heutigen unteren Wilhelmstraße und an der Hoch- sowie der vorderen Werdohler Straße entwickelt. Abgesehen vom Turm der Erlöserkirche und einigen Gewölbekellern entstammen die ältesten Gebäude erst der Zeit nach 1723. Nach dem letzten großen Stadtbrand regelten damals allgemeinverbindliche Vorschriften den Wiederaufbau auf dem alten Straßengrundriss. Das einheitliche Erscheinungsbild der Stadt des 18. Jahrhunderts wurde durch zahlreiche Neubauten inwilhelminischer Zeit verändert. In den 1960er und 1970er Jahren war der Bestand der Altstadt durch großflächige Abrisse bedroht, welche in den Bereichen derParkpalette und des heutigen Graf-Engelbert-Platzes auch erfolgten. Ein Sinneswandel in den 1970er Jahren führte zu einer wenn auch stellenweise leicht romantisierenden Instandsetzung der erhaltenen Bereiche. Jedoch brachte jahrelange Vernachlässigung in jüngster Zeit wiederum den Verlust eines bedeutenden Geschichtszeugnisses, desalten Pfarrhauses der Stadt an der Loher Straße.

Der letzte verbliebene Teil der mittelalterlichenStadtmauer zwischen Ringmauer- und Corneliusstraße konnte Anfang der 1980er Jahre aus statischen Gründen nicht original erhalten werden. An seiner Stelle wurde eine neue Stützmauer mit turmartig anmutendem halbrundem Anbau errichtet und mit Bruchsteinplatten verblendet; im unteren Mauerteil wurden dafür die alten Platten genutzt. Die nur scheinbar historische Anlage soll an die einstige Befestigung erinnern.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wuchs Lüdenscheid entlang den alten Ausfallstraßen und an pragmatisch der Topographie angepassten Erschließungsstraßen. Es entstand die bis heute den Charakter der Stadt bestimmende Mischung aus Mietshäusern moderater Größe, mittleren und vielen kleinen Fabriken sowie zahlreichen Villen mit Gärten und Parks. Bevorzugte Wohnlagen bildeten sich südlich des Sauerfelds, an der Humboldt- und der Liebigstraße und vor allem um die Parkstraße amStadtpark. Schließlich wurde bis zum Ersten Weltkrieg eine Vielzahl überwiegend noch erhaltener öffentlicher Bauten errichtet, welche Lüdenscheid die baulichen Attribute eines regionalen Zentrums verliehen. Stilistisch war derHistorismus dominierend. Jedoch setzten auch einigeJugendstilbauten wie dasAmtshaus am Sauerfeld oder dasInselhaus an der Wilhelmstraße bis heute wichtige Akzente.

In den 1920er und 1930er Jahren entstanden in bis dahin frei gebliebenen Lagen mehrere einheitlich gehaltene Mietshauskomplexe, überwiegend mit expressionistischer Formensprache. Zwischen der Straße Am Grünewald und der Wehberger Straße wurde ein größeres Wohngebiet angelegt. Seine Struktur einschließlich zentraler angerförmiger Grünfläche und ehemaligen Gemeinschaftseinrichtungen lässt eine Verwandtschaft mit bekannten zeitgleich entstandenen Anlagen wie derHufeisensiedlungBerlin-Britz, demRundling inLeipzig oder denWienerGemeindebauten erkennen. Gestalterische Details und Architektur der Einzelgebäude werden allerdings durch Modernisierungsmaßnahmen zunehmend überformt.

Nach demZweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung Lüdenscheids durch zugezogene Flüchtlinge und Heimatvertriebene um etwa ein Drittel. Hierdurch und durch die seinerzeit hohe Geburtenzahl wurden zahlreiche Stadterweiterungen und neue öffentliche Gebäude erforderlich. Um die alten BauernweilerWorth undHonsel entstanden großflächig Mietshauskomplexe, überwiegend inZeilenbauweise, undReihenhausanlagen. Stark erweitert wurde die Stadt etwa auch im StadtteilHöh. Das etwas später entstandene NeubaugebietWehberg weist mit größeren kubischen Wohnkomplexen moderat den Charakter einerTrabantenstadt auf. In der ehemaligen Gemeinde Lüdenscheid-Land entstanden zahlreiche größere, jedoch behutsam in die Landschaft eingefügte geschlossene Siedlungen, zum BeispielPöppelsheim, Piepersloh, Gevelndorf oder, etwas später, Dickenberg.Bierbaum, zu Beginn der 1950er Jahre konzipiert, besitzt die städtebauliche Struktur einerGartenstadt. In den letzten Jahren sind die Siedlungen in Stadtrandlage meist durch ausgedehnte Einfamilienhaus-Neubaugebiete mit der alten Kernstadt zusammengewachsen. Etliche moderne Großbauten und auch Hochhäuser an der Sauerfelder Straße, am Stern- und am Rathausplatz veränderten das bis in die 1960er Jahre beschauliche Stadtbild im Zentrum ebenso wie Straßenausbauten, etwa am Sauerfeld. Dennoch weist Lüdenscheid dank der unterbliebenen Kriegszerstörungen einen für Nordrhein-Westfalen weit überdurchschnittlichen Anteil anAltbausubstanz auf.[80]

Parks

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DerStadtpark ist ein ab 1888 auf Initiative einflussreicher Lüdenscheider angelegterWaldpark mitFreilichtbühne, kleineren gärtnerisch gestalteten Bereichen und einerPromenade, welche früher für Konzerte genutzt wurde. An der Stelle des 1970 abgerissenen „Parkhauses“, Veranstaltungsstätte und Restaurant, befindet sich heute Lüdenscheids einziges Großhotel. Um den Park herum entstand das vornehmste Villenviertel der Stadt.

DasLoher Wäldchen, ebenfalls ein kleiner Waldpark, welcher auf eine Aufforstungsaktion um 1790 zurückgeht, befindet sich seit dem städtischen Wachstum um 1900 in innerstädtischer Lage.

DerBrighouse-Park am Sauerfeld wurde nach Lüdenscheids englischer Partnerstadt benannt. Er befindet sich teils auf der Fläche eines 1818 eingeweihten evangelischen Friedhofes und wurde später nach Abriss einiger Villen um deren Parks erweitert.

Ebenfalls am Sauerfeld bildet derStadtgarten das Umfeld desKulturhauses. Auch diese Fläche entstand durch Abriss älterer Bausubstanz; unter anderem befanden sich hier die traditionsreichen Veranstaltungssäle „Concordia“ und „Erholung“, zwei Vorgänger des Kulturhauses.

Die bedeutendsten innerstädtischen Grünflächen sind derneue und der sogenanntealte evangelische Friedhof. Der heutige alte evangelische Friedhof wurde 1865 eröffnet, besitzt schachbrettartig angeordnete alte Alleen und zahlreiche kunsthistorisch interessante Grabmale, darunter viele wichtiger Lüdenscheider Fabrikantenfamilien, von denen das wohl bedeutendste dasMausoleum der Familie Selve ist. Der dem alten benachbarte neue evangelische Friedhof ist ein weitläufiger Parkfriedhof.

Natur und Schutzgebiete für die Natur

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Blick über den Baukloh-Hof in Richtung Bierbaum

Der Charakter Lüdenscheids wird wesentlich von der Umgebung, einer stark gegliederten und waldreichenMittelgebirgslandschaft geprägt. Ihr Erscheinungsbild ist zwar insbesondere im Norden und Osten durch Industrie- und Gewerbeansiedlungen gestört worden, jedoch nimmt etwa ein Drittel des Stadtgebietes im Süden noch nahezu unverändert überkommene bäuerlicheKulturlandschaft ein. Zum Beispiel imMintenbecktal oder dem oberenElspetal sowie ihren kleinen Nebentälern findet sich noch die typisch kleinteilige märkische Landschaft mit von Gärten und Obstgehölzen umgebenen Weilern. Das gesamte Stadtgebiet Lüdenscheids wird von einem gut gekennzeichneten Wegenetz desSauerländischen Gebirgsvereins (SGV) durchzogen, derLüdenscheider Rundweg umläuft hingegen das gesamte Stadtgebiet entlang der Stadtgrenze. Der BergHomert ist mit 539 m die höchste Erhebung im Lüdenscheider Stadtgebiet. Der hier errichteteHomertturm ermöglicht einen weiten Blick über dasSauerland bis an die Grenzen desRuhrgebietes. Die im Südosten des Stadtgebietes gelegeneVersetalsperre mit einer Wasserfläche von 183 ha lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Sie wurde von 1929 bis 1952 erbaut und 1951 in Betrieb genommen. Während derZeit des Nationalsozialismus wurden auf der Baustelle Häftlinge desArbeitserziehungslagers Hunswinkel eingesetzt.

Wanderweg imStadtwald Nurre

Das Stadtgebiet gehört zumNaturpark Sauerland-Rothaargebirge. Flächen außerhalb der bebauten Ortsteile und des Geltungsbereichs einesBebauungsplans sind alsLandschaftsschutzgebiet ausgewiesen, sofern kein höherer Schutzstatus wie beispielsweiseNaturschutzgebiet (NSG) besteht. Im Stadtgebiet wurden die sechs NSG's.

Das NaturschutzgebietStilleking ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz. Durch die militärische Nutzung wurde zwar die ursprüngliche Kulturlandschaft verändert; vereinzelt finden sich noch Ruinen der ursprünglichen Höfe. Jedoch wurden gleichzeitig durch die extensive Nutzung ansonsten im Naturraum Märkisches Oberland sehr selten gewordene Lebensräume bewahrt, unter anderem größere Heideflächen. Auch finden sich für den Naturraum charakteristischeBuchenwaldgesellschaften und bachbegleitendeErlenbruchwälder.

Die anderen Naturschutzgebiete im Stadtgebiet sind dasNaturschutzgebiet Steinbruch Arenritt mit 8,12 ha,Naturschutzgebiet Spielwigge mit 6,81 ha,Naturschutzgebiet Versetal südlich der Talsperre mit 3,77 ha,Naturschutzgebiet Mittel- und Unterlauf der Mattmecke sowie Talraum der Linnepe östlich Schloss Ödenthal mit 7,79 ha undNaturschutzgebiet Volmetal mit 5,77 ha.

Eines der bekanntestenNaturdenkmale Lüdenscheids sind die sogenanntenHusareneichen unterhalb des HofesBaukloh. Sie wurden auf den Gräbern französischerHusaren gepflanzt, welche Ende 1758 im Siebenjährigen Krieg auf Schloss Neuenhof einquartiert waren.[81]

Denkmäler und Brunnen

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Selvebrunnen
Alter evangelischer Friedhof, Mausoleum der Familie Selve
Siehe auch:Kunst im öffentlichen Raum in Lüdenscheid undListe der Stolpersteine in Lüdenscheid

DerSelve-Brunnen vonLuigi Calderini stammt aus dem Jahre 1910 und wurde von dem IndustriellenFritz Selve gestiftet. Er wird bekrönt von einer etwa lebensgroßen Bronzefigur H. D. Selves, Vater des Stifters und Gründer des UnternehmensBasse und Selve. Dargestellt ist er als Schmied mit Amboss. Der Brunnen besitzt eineneobarocke Formensprache und betont die städtebaulich wichtige Ecksituation Sauerfelder Straße / Freiherr-vom-Stein-Straße vor dem ehemaligen Amtshaus.

Onkel Willi, eine volkstümliche Bronzeplastik des BildhauersWaldemar Wien, stellt einen idealtypischen Lüdenscheider mit seinem Hund dar. Von der zentral auf dem Sternplatz aufgestellten Figur behaupten manche Lüdenscheider, es habe ihr Onkel dafür Modell gestanden.

Ebenfalls auf dem Sternplatz befindet sich der sogenannteNeumann-Brunnen aus den späten 1970er Jahren. Auf der runden Einfassungsmauer des Bassins finden sich Reliefdarstellungen zur Stadtgeschichte.

Mit der Gestaltung des Graf-Engelbert-Platzes in der Altstadt in den 1980er Jahren wurde dort ein historisierender Brunnen (ebenfalls von K.T. Neumann) mit der Metallfigur wohl einesHerolds geschaffen. Auch befindet sich daran eine Reliefdarstellung von GrafEngelbert I. von derMark, dem Stadtgründer Lüdenscheids.

Die hinsichtlich der künstlerischen Autorenschaft wohl bedeutendste Plastik im Lüdenscheider Freiraum nennt sichGroßer Wächter.Georg Kolbe schuf die überlebensgroße Bronze 1936 als Auftragswerk für die Buckesfelder Kaserne („Flakkaserne“). Heute befindet sie sich auf der Grünfläche vor der AOK an der Knapper Straße.

Die 1902 eingeweihteBismarcksäule an der Kaiserallee wurde 1965 abgerissen; jedoch wurde ein kleineres, noch bestehendes Denkmal für den Reichskanzler imLoher Wäldchen errichtet.

DasEhrenmal am Stadtpark wurde bis 1935 mit der Aufstellung der überlebensgroßen Bronzeplastik eines je nach Interpretation erwachenden oder sterbenden Jünglings von dem BildhauerWilly Meller fertiggestellt. Mit seiner an die Staatskunst desDritten Reiches erinnernden Gestaltung sollte das Areal die Opfer des Ersten Weltkriegs ehren, später wurde es auch jenen des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Wegen der hervorragenden Aussicht auf die Stadt von dem terrassenartig angelegten Gelände war das Ehrenmal lange ein beliebtes Ausflugsziel, auch in Verbindung mit der benachbarten, 1970 abgerissenenRestauration „Parkhaus“.

Ein Beispiel für moderne Plastiken im öffentlichen Raum sind die drei Edelmetallkuben vonAnsgar Nierhoff, welche als sogenannte „Blechbüchsen“ lange Zeit auf dem Rathausplatz für öffentliche Kontroversen sorgten. Nach Jahren in einem Depot wurden sie 2013 im Stadtgarten vor dem Kulturhaus erneut aufgestellt.

Sport

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Nattenbergstadion von Süden

Sportvereine

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Mitte 2008 waren imStadtsportverband Lüdenscheid e. V. 64 Vereine organisiert.[82]

DerLüdenscheider Turnverein von 1861 ist der älteste und mit 1800 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein der Stadt. Innerhalb des polysportiven VereinsLTV v. 1861 sind im Bereich des Leistungssportes hervorzuheben: die Jazz-Dance 30+ Formation (Jazz1; deutscher Vizemeister 2006 DTB-Dance, mehrfacher Westfalenmeister), die Fechtabteilung (unter anderem einige Landesmeistertitel 2006–2010 im Schüler-, Jugend- und Erwachsenenbereich, Deutscher Meister, Vize-Deutscher Meister) sowie die Inline-Skater-Hockey-Abteilung (Highlander Lüdenscheid, 1. Bundesliga Nord).

Weitere große Traditionssportvereine sind der Turn- und Sportverein Jahn 1891 Lüdenscheid e. V. (erster Vorsitzender warJulius Lenzmann) oder der Turnverein Friesen Lüdenscheid von 1892.

Der MC 62 Lüdenscheid ist einMinigolfverein, der in vergangenen Jahren bei deutschen Meisterschaften meist unter den ersten zehn Plätzen zu finden war.

Der FußballvereinRot-Weiß Lüdenscheid ging 1971 aus einer Fusion derSportfreunde 08 und desRSV Höh hervor. Von 1977 bis 1981 war er in der 2. Bundesliga Nord vertreten. Gespielt wird im 1972 erbauten Stadion Nattenberg im Südwesten der Stadt.

Der Turnverein TuRa „Frisch Auf“ Eggenscheid e. V. wurde am 15. Januar 1911 als Arbeitersportverein gegründet. Die Mitgliederzahl des Gesamtvereins beträgt derzeit rund 800 Mitglieder.

Der Fußballverein Hellas Lüdenscheid wurde im Jahre 1965 von den Griechen Emmanuel Lagoudakis und Panagiotis Avtzis gegründet und zählt heute zu den ältesten griechischen Fußballvereinen in Deutschland.

DieLateinformationTSG Lüdenscheid wurde im Jahr 1995 gegründet. Das A-Team der TSG stieg 2005 in die 2. Bundesliga und 2007 als erste Lüdenscheider Lateinformation in die 1. Bundesliga auf. Mittlerweile hat sich die Formation aufgelöst.

Die Wasserfreunde Lüdenscheid sind 1971 aus der Fusion des Lüdenscheider Schwimmvereins 1901 und des SV Neptun Lüdenscheid (gegründet 1908) entstanden. Neben dem Schwimmen ist ein weiterer Schwerpunkt des Vereins der Wasserball. Trainiert wird im Frei- und Hallenbad am Nattenberg.

Inklusion

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2021 bewarb sich die Stadt alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin fürSpecial Olympics Mexiko ausgewählt.[83] Die Delegation bestand aus 43 Personen.[84] Damit wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[85]

Regelmäßige Veranstaltungen

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„Neue Schützenhalle“
  • Lichtrouten Lüdenscheid – Internationales Forum für Licht in Kunst und Design, eine Lichtkunst- und Lichtdesign-Ausstellung, die regelmäßig im öffentlichen Raum von Lüdenscheid stattfindet[86]
  • „Lüdenscheider Gespräche“ des Instituts für Geschichte und Biografie derFernuniversität Hagen[87]
  • Weihnachts- und Adventsmärkte auf demSternplatz und am Schloss Neuenhof[88]
  • „Lüdenscheider Umweltmarkt“ (einmal jährlich)
  • „Nachtflug“ (Bands spielen in verschiedenen Bars und Lokalen)
  • Firmenlauf: Mitarbeiter von Unternehmen im Märkischen Kreis können an dem jährlich seit 2003 stattfindendenAOK-Firmenlauf teilnehmen.
  • Schützenfeste: Jedes Jahr an zehn Tagen im Mai findet auf derHohen Steinert ein Bürgerschützenfest mit großer Kirmes, veranstaltet durch den Bürger-Schützen-Verein e. V. Lüdenscheid, statt. Am zweiten Wochenende im August folgt das Schützenfest der Lüdenscheider Schützengesellschaft 1506 e. V. amSchützenplatz Loh. 2006 feierte man dasJubiläums-Schützenfest 500 Jahre Lüdenscheider Schützengesellschaft. Das Schützenfest der LSG findet jedoch aus finanziellen Gründen nicht mehr regelmäßig statt.
  • Stadtfest: DasStadtfest Lüdenscheid findet seit 1976 jährlich am zweiten Septemberwochenende statt.

Kulinarische Spezialitäten

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Altstadtgaststätte
Zum Schwejk

DiePotthucke ist ein typisches Kartoffelgericht aus demSauerland, wörtlich bedeutet es: „das was im Topf hockt“. Sie ist ein mit Mettwurststückchen gefüllter Kartoffelauflauf und wird gern in geselliger Runde mit Schwarzbrot gegessen. Zu dem deftigen Gericht wird oftmalsPils als Getränk serviert.

EinKrüstchen (umgangssprachlich für Brotkante) ist ein kleines Gericht, das in der Regel mindestens aus einem mit einem Spiegelei überbackenen kleinen Schnitzel auf einer Scheibe Roggenbrot oder Toastbrot besteht.

Mundart, Plattdeutsch

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Bis Ende des 19. Jahrhunderts war in LüdenscheidNiederdeutsch als Umgangssprache weit verbreitet. Das Lüdenscheider oderLünscher Platt ist eine Variante desSauerländer Platt mit spezifischer Aussprache und ausgeprägtem eigenen Wortschatz. Durch die seit der Industrialisierung kontinuierlich bedeutende Zuwanderung wurde das lokale Niederdeutsch fortschreitend zurückgedrängt und besaß spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts als Alltagssprache keine Bedeutung mehr. Zudem gab es kaum Anstrengungen von städtischer oder schulischer Seite, diese Entwicklung aufzuhalten. Zwar existieren Veröffentlichungen in Lüdenscheider Platt und bestand lange ein Verein (Plattdütsche Frönne) zur Pflege der lokalen Mundart, jedoch ist ihr Ende als lebende Sprache vermutlich nicht mehr aufzuhalten. In der gegenwärtigen Umgangssprache sind noch einzelne Vokabeln bekannt (zum Beispiel Pööle = Butterbrote, plästern = stark regnen oder Buxe = Hose). Auch ist Platt in zahlreichen Orts- und Flurnamen gegenwärtig (Mintenbecke = Minzenbach,Woeste =Wüstung oderDrögen Pütt = Trockener Brunnen). Die Versicherungsfragewoll (wienicht wahr,gell usw.) ist noch allgemein üblich, seltener jedoch bereits die Verneinungsformwonnich. Kaum noch zu hören ist die einst als vornehm geltende Variante mit gedehntemo (wohl?).[89]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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„Inselhaus“: Denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus

Im Mittelalter wurde in LüdenscheidOsemund produziert. Während ab diesem Zeitalter die Eisenerzvorkommen im Sieger- und Sauerland in den umliegenden Tälern mit ihrer Wasserkraft die Errichtung vonHammerwerken undDrahtziehereien begünstigt haben, wurde in Lüdenscheid das aus dem Erz gewonnene Metall in kleinen handwerklichenSchmieden weiter verarbeitet. Die weite Verbreitung seiner Produkte legte den Beitritt Lüdenscheids zurHanse nahe. Die Schmieden bedeuteten aber nicht nur eine wichtige Einkommensquelle für die Stadt, sondern waren auch eine Gefahr für das Gemeinwesen. Nach dem fünften Stadtbrand vom 12. Juni 1681 wurden sie aus der Stadt und vor ihre Mauern verwiesen. 1735, acht Jahre nach dem sechsten Stadtbrand, wurden neun Kleinschmieden gezählt, im Jahre 1788 175 Schmiede. Schmidt ist auch heute noch der häufigste Nachname in Lüdenscheid.

Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten seinerzeit innovative Techniken der Metallumformung, wieStanzen,Prägen oderDrehen, neue Produktionsweisen; in Lüdenscheid spezialisierten sich zahlreiche Betriebe auf die Herstellung vonKnöpfen undSchnallen.

Im 20. Jahrhundert ging die Kleineisenindustrie nahtlos in dieKunststoffverarbeitung über, zunächst mitBakelit, später dann vonthermoplastischen Kunststoffen, die durchSpritzguss in Formen gebracht werden.

DerWerkzeugmacher, sowohl auf dem Gebiet der Metall-, als auch der Kunststoffverarbeitung, der die Stanz- oder Prägewerkzeuge, die Spritzgussformen und -werkzeuge herstellt, wurde zu einem der am stärksten verbreiteten Lehrberufe der Stadt, und eine eigene Industrie der Herstellung von Spritzgussformen entstand.

1988 wurde von damals 30 Firmen und der Stadt Lüdenscheid dasKunststoff-Institut Lüdenscheid gegründet, das vor allem der mittelständischen Wirtschaft mit Beratung und Forschung beiseite stehen soll und als angegliederte Einrichtung mit derFachhochschule Südwestfalen verbunden ist.

Für das Gebiet der Metallindustrie wurde dasInstitut für Umformtechnik (IFU) gegründet, das ebenfalls der Fachhochschule Südwestfalen angegliedert ist. Beide Institute sind imEntwicklungs- und GründerCentrum Lüdenscheid angesiedelt.

Von etwa 1885 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges spielte die Herstellung von Knöpfen, Schnallen und Orden eine wichtige Rolle; Uniformknöpfe wurden für das Militär und andere Gruppierungen in der ganzen Welt hergestellt. Die dies dokumentierende Knopfsammlung bildet seit Jahrzehnten eine eigene Abteilung im Stadtmuseum.

Die Herstellung von Teilen und Zubehör für die Elektro- und Autoindustrie (P. C. Turck, Busch-Jaeger, Kostal, Matsushita – ehemals Vossloh, Gerhardi) spielt heute eine große Rolle, aber auch das Pressen von Aluminium- und Messingprofilen oder Aluminiumfolien (Hueck) sowie die Herstellung von Spezialstahlteilen (Platestahl in Brüninghausen). Einige Firmen, wie zum BeispielERCO, haben sich zum Systemanbieter auf ihrem Gebiet entwickelt.

Bedeutung besitzt Lüdenscheid nicht zuletzt als Einzelhandelsstandort. Im Zentrum befinden sich mehrere, teils alsFußgängerzone ausgewiesene Geschäftsstraßen, zwei größereLadenpassagen und die Hauptstelle derSparkasse Lüdenscheid.

Ansässige Unternehmen (Auswahl)

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Klassische Industriearchitektur (P. C. Turck) im Stadtzentrum

Unternehmen, die beispielhaft für Industriegeschichte und Industriestruktur der Stadt Lüdenscheid stehen:

P. C. Turck ist eines der ältesten Unternehmen der Stadt: Gegründet 1791 alsMetallknopffabrik P.C. Turck ist es heute schwerpunktmäßig ein Zulieferer der Autoindustrie, entwickelt und fertigt Komponenten für Kugelgelenke, Lenksysteme, Stoßdämpfer und die Fensterhebetechnik. Der Betrieb ist mit der Fertigung von Klipsen für Hosenträger seinen Ursprüngen in der textilen Verbindungstechnik treu geblieben. Das Unternehmen firmierte jahrzehntelang alsP.C. Turck Wwe.

DasMärkische Federnwerk (MFW) reiht sich ein in eine Riege von metallverarbeitenden Unternehmen der Region. Seit 1984 gehörtMFW zurbrandgroup und fertigt spezielle Industriefedern, welche in viele verschiedene Branchen geliefert werden. Ein Beispiel ist die Automobilindustrie mit den unterschiedlichsten Einsatzgebieten, u. a. für Sitzsysteme, die Pedalerie, Bremsen und Sicherheitssystemen. Weitere Branchen sind die Hausgeräte-, Agrar-, Bau- und Möbelindustrie, Anwendungen für den Schienenverkehr aus dem Maschinenbau, sowie Armaturen und Ventile.

Gerhardi Alutechnik ist seit der Firmengründung (als Gerhardi, bzw. später Gerhardi & Co/Cie) im Jahr 1796 im Zentrum Lüdenscheids ansässig. Mit zirka 1200 Mitarbeitern fertigt Gerhardi heute an den zwei Standorten Lüdenscheid undIbbenbüren für die Automobilindustrie. Das ursprüngliche Unternehmen wurde aufgeteilt in Gerhardi Kunststofftechnik GmbH (Zulieferer für die Autoindustrie) und Gerhardi Alutechnik sowie Lydall Gerhardi. Der Gründungsstandort am Loh gehört der Gerhardi Kunststofftechnik und gilt bis heute als Hauptsitz. Gerhardi Alutechnik hat Produktionsstätten am Freisenberg in Lüdenscheid; Lydall Gerhardi ist in Meinerzhagen vertreten.

Die heutigeEduard Hueck GmbH & Co. KG, 1812 als „Fabrik in diversen Knöpfen und Handlung in Eisen-, Stahl- und Messingwaren“ gegründet, ist heute Produzent und Anbieter von Aluminiumprofil-Systemen und Aluminiumprofilen. Mit über 600 Mitarbeitern ist sie einer der größten Arbeitgeber in Lüdenscheid.

DieJulius vom Hofe GmbH & Co KG stellt als 1863 gegründetes Traditionsunternehmen mit 100 Mitarbeitern Stahlregale für Archiv, Werkstatt und Lager her.

Die Geschichte derBusch-Jaeger Elektro GmbH geht bis auf das Jahr 1879 zurück; sie gehört seit 1969 zurABB-Gruppe. Das Unternehmen für Elektro- und Installationstechnik exportiert in über 60 Länder weltweit.

Die 1889 gegründete kleine FirmaSteinhauer & Lück setzt die Lüdenscheider Tradition der Herstellung vonOrden und Ehrenzeichen fort. Einer ihrer Kunden ist das deutscheBundespräsidialamt, für das sie als einziger Produzent dieVerdienstorden der Bundesrepublik Deutschland liefert. Des Weiteren fertigen die 40 Arbeiter, zum Teil in Handarbeit, Abzeichen fürSport-, Jagd- undKarnevalsvereine und andere Organisationen sowie Werbeartikel.

Die 1912 gegründeteLeopold Kostal GmbH & Co. KG beschäftigt in Lüdenscheid über 2.000 Mitarbeiter und weltweit über 10.000. Damit ist sie das größte Unternehmen der Kreisstadt. Kostal entwickelt und produziertmechatronische Produkte für die Automobil-Industrie.

DieWilhelm Schröder GmbH & Co. wurde 1912 gegründet und ist der weltweit größte Hersteller für Modell-Dampfmaschinen. Sie werden unter dem MarkenzeichenWilesco vertrieben.

SIKU-Werk

DieSieper Lüdenscheid GmbH & Co. KG geht auf eine Gründung im Jahre 1921 zurück und ist ein Hersteller fürSpielzeugminiaturen aus Plastik und Metall (meist Fahrzeuge). Die weltweit bekannte MarkeSIKU wird von Sieper produziert. Scherzhaft wird SIKU in Lüdenscheid als Europas größter Autohersteller bezeichnet.

DieERCO-Leuchten GmbH ist mit Gründungsjahr 1934 ein relativ junges Unternehmen. Am hiesigen Standort beschäftigt ERCO etwa 800 Mitarbeiter.

Die Insta Elektro GmbH entwickelt und produziertLED-Produkte und gehört neben dem bereits erwähnten Unternehmen Busch-Jaeger zu den größten Produzenten für Produkte desEIB. Von den insgesamt 600 in Lüdenscheid beschäftigten Mitarbeitern sind etwa 80 Entwickler.

Die Temposonics GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt in Lüdenscheid seit über 30 Jahren magnetostriktive Positions- und Füllstandsensoren für die verschiedensten Anwendungsbereiche. Die Muttergesellschaft Amphenol Corp. beschäftigt weltweit über 91000 Mitarbeiter.

DieSchrauben Betzer GmbH & Co. KG ist Produzent von Kaltformteilen und Spezialschrauben, meist für die Automobil- und Elektroindustrie. Mit zirka 65 Mitarbeitern ist sie ein typisches Unternehmen in Lüdenscheid, das traditionell Draht verarbeitet.

Erweiterungsflächen für die Forschung und Wirtschaft

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In den letzten Jahren stellte die Stadt Lüdenscheid insbesondere in fünf verschiedenen Stadtbereichen freie Gewerbe- und Industrieflächen für die Wirtschaft zur Verfügung:

  1. Gewerbegebiet inHeedfeld-Süd (zusammen mit der benachbarten GemeindeSchalksmühle)[90]
  2. Gewerbegebiet inZum Timberg[91]
  3. Gewerbegebiet inWibschla[92]
  4. Gewerbegebiet inRosmart (zusammen mit den benachbarten StädtenAltena undWerdohl)[93]
  5. Gewerbegebiet amBahnhof Lüdenscheid[94]

Die Entwicklung der Flächen verlief in den letzten Jahren recht unterschiedlich. Während die freien Areale von Heedfeld-Süd und Wibschla in wenigen Jahren sehr gut an Firmen vermarktet werden konnten, blieben in den Gebieten Zum Timberg und Rosmart viele Flächen bisher unbelegt,[95] da auch die allgemeine Nachfrage nach größeren Gewerbe- und Industrieflächen in den letzten Jahren insgesamt eher zurückging. Vielfach wurden deshalb auch erst einmal Baulücken in bestehenden Gewerbe- und Industriegebieten geschlossen, wie zum Beispiel amBuckesfeld, amFreisenberg oder an derNottebohmstraße.

Am Bahnhof Lüdenscheid sind ebenfalls bereits viele Flächen an verschiedene Investoren vergeben worden, u. a. an dieFachhochschule Südwestfalen und an dasDeutsche Institut für angewandte Lichttechnik (DIAL). Auch die Errichtung eines Business- und Tagungshotel mit etwa 100 Betten ist im Moment auf dem Gelände im Gespräch. Lt. der Stadt Lüdenscheid sei das Ziel auf diesem Gelände von Anfang an vor allem gewesen, ein hochwertiges Gewerbegebiet zu schaffen, das von der Konzeption der angesiedelten Institutionen zum benachbarten Entwicklungs- und Gründer-Centrum (EGC) passt.[94]

Verkehr

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Straßenverkehr

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Fußgängerzone Wilhelmstraße

Lüdenscheid ist durch drei Anschlussstellen an dieBundesautobahn A 45 (DortmundAschaffenburg) und mit derB 54 sowieB 229 an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Die Autobahn führt im Osten im Halbkreis um die Stadt herum. Die B 54 leitet den Verkehr westlich durch das Volmetal und den VorortBrügge. Die B 229 verläuft durch die Täler östlich und südlich im Bogen um die Innenstadt. In den 1980er Jahren wurde dieNordtangente gebaut, welche im Bereich des Kreishauses einen kreuzungsfreien Verknüpfungspunkt mit der Heedfelder Straße besitzt. In Verbindung mit der Lösenbacher Landstraße, der Rahmedestraße, der Lennestraße und der Werdohler Landstraße (im Lüdenscheider Stadtgebiet) sowie der B 54 und B 229 entstand damit eine weitläufige ringförmige Umgehungsmöglichkeit der Kernstadt.

Das Straßen- und Wegenetz in Lüdenscheid besteht aus 13,9 km Bundesautobahn, 20,3 km Bundesstraßen, 62,4 km Landstraßen, 265,2 km Gemeindestraßen und 220 km Wanderwegen.

Die Hauptgeschäftsstraße Wilhelmstraße, die obere Altenaer Straße sowie der Rathaus- und der Sternplatz sind seit JahrzehntenFußgängerzone. Auch die Altstadt ist heute großteils für den Verkehr gesperrt; nur wenige der engen Gassen sind für PKW freigegeben. Der Durchgangsverkehr wird durch zwei Tunnel (Rathaus- und Oberstadt-Tunnel) geleitet.

Aufgrund des Mangels an Stellplätzen hat derLandesbetrieb Straßenbau NRW im Jahr 2013 die Parkplätze Schwiendahl und Brenscheid im Stadtgebiet von Lüdenscheid sowie zwei weitere Parkplätze außerhalb des Lüdenscheider Stadtgebietes an der A 45 erweitert. Die Kapazität der Rastanlage Schwiendahl soll von heute 8 auf mehr als 20 Lastwagenplätze erweitert werden; der gegenüberliegende Parkplatz Brenscheid soll von derzeit 14 auf bis zu 26 Lkw-Stellplätze wachsen. Außerdem sollen entlang einer Fahrgasse zur Autobahn hin Pkw-Plätze entstehen. Zudem soll es jeweils eine Umfahrung geben. Der Vorsitzende des Planungs- und Umweltausschusses der Stadt Lüdenscheid hält die geplanten Ausbauten der Parkplätze für sinnvoll, da durch den zunehmenden Verkehr die Frequentierung der Autobahn immer stärke werde.[96]

Ursprünglich sollte auch eineBundesautobahn A 54 (auch früher teilweise als A 208 bezeichnet) von derniederländischen Grenze beiBrunssum überPuffendorf,Bergheim,Langenfeld,Solingen,Remscheid,Radevormwald,Halver, Lüdenscheid undWerdohl bis nachPlettenberg imSauerland gebaut werden.[97][98] Der Kreuzungspunkt mit der damals bereits bestehenden Bundesautobahn A 45 wäre südlich der heutigen Abfahrt Nr. 13 Lüdenscheid-Nord entstanden.[99] Bis auf zwei Teilstücke, die heutigeA 542 und die durch das Solinger Stadtgebiet verlaufende Landesstraße 141n, wurde die A 54 jedoch nie fertiggestellt.

In der Umfrage zumFahrradklimatest desADFC erhielt Lüdenscheid in der Kategorie 50.–100.000 Einwohner die schlechtesten Ergebnisse deutschlandweit.[100]

Seit dem 2. Dezember 2021 leidet die Stadt Lüdenscheid unter den Auswirkungen der Vollsperrung derTalbrücke Rahmede.[101]

Schienenverkehr

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Gegenwart
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Das alte Bahnhofsgebäude (Abriss November 2009)

Lüdenscheid hat zwei Bahnhöfe; derBahnhof Lüdenscheid befindet sich am Ende einerStichstrecke am Rande der Innenstadt, der zweiteBahnhof Lüdenscheid-Brügge liegt im OrtsteilBrügge an derBahnstrecke Hagen–Dieringhausen imVolmetal. Die Stadt ist über dieVolmetal-Bahn viaHagen nachDortmund und mit derOberbergischen Bahn nachKöln mit dem internationalen Schienennetz verbunden.Die etwa fünf Kilometer lange Strecke von Brügge zur Innenstadt ist mit einerSteigung von 2,8 Prozent eine der steilstenNebenbahnen Deutschlands. Bis zum Spätsommer 2009 wurden zur besserenVerknüpfung mit dem Busverkehr die Gleise des Bahnhofes verlegt und ein neuer Haltepunkt geschaffen. Im November des Jahres wurde das nun abseits gelegene Bahnhofsgebäude von 1880 (später umgebaut) abgerissen.

Zusätzlich war aufgrund der Einwohnerzahl in den umliegenden Stadtteilen erwogen worden, amLüdenscheider Kreishaus einen Haltepunkt einzurichten. Allerdings wäre dieser wegen der problematischen topografischen Lage mit sehr hohen Kosten verbunden gewesen. Darum stand die Verlegung des Bahnhofes Lüdenscheid im Mittelpunkt; das genannte Projekt wird vorerst nicht weiter verfolgt.[102]

DieDeutsche Bahn betreibt die Volmetal-Bahn seit dem 12. Dezember 2004 wieder über ihre TochtergesellschaftDB Regio NRW. Von 1999 bis 2004 war dieDortmund-Märkische Eisenbahn GmbH (DME) Betreiber der Linie, kam jedoch bei der erneuten Ausschreibung nicht mehr zum Zuge. Die DME war ein Gemeinschaftsprojekt derDortmunder Stadtwerke (DSW21) und derMärkischen Verkehrsgesellschaft (MVG).

Seit dem 10. Dezember 2017 gibt es jede Stunde eine durchgehende Verbindung von Lüdenscheid nach Köln über die reaktivierte Strecke[103] mit einer Reisezeit von knapp über zwei Stunden[104]

Mit derSchnellbuslinie S2 wird in 20 Minuten derBahnhof Werdohl an derRuhr-Sieg-Strecke in RichtungSiegen,Wetzlar,Gießen undFrankfurt am Main erreicht.

Geschichte
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Von 1887/88 bis 1961 verband außerdem eineSchmalspurbahn Lüdenscheid mit Altena und eine weitere zwischen 1905 und 1955 mit Werdohl. Betrieben wurden die Strecken von derKreis Altenaer Eisenbahn AG. Im Volksmund sind die Bahnen bis heute alsSchnurre bekannt geblieben. Es gab Personen- und Güterverkehr, letzterer auf einem Teilabschnitt der Werdohler Strecke noch bis 1967. Der zentraleSchmalspurbahnhof befand sich an der mittleren Altenaer Straße, in etwa unterhalb des hier in Hanglage befindlichen DB- und früheren Reichsbahnhofs. Von dort verliefen die Schmalspurgleise für beide Verbindungen talwärts. In Höhe von Schafsbrücke zweigte die Strecke nach Werdohl ab, überwand den Höhensattel an der Worth und verlief weiter durch das Schlittenbach- und das untere Versetal. Die Strecke nach Altena verlief überwiegend durch das Rahmedetal und lediglich eine kurze Distanz parallel zur DB/Reichsbahn-Strecke im Lennetal.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden Planungen, dieVolmetalbahn (Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen) über eine Strecke im Stadtgebiet von Lüdenscheid undHerscheid mit derBahnstrecke Plettenberg–Herscheid zu verbinden und so eine Verbindung zwischen Volme- und Lennetal zu schaffen. Diese scheiterten jedoch an den hohen Baukosten. Die Erdarbeiten seien damals bereits über Herscheid hinaus erfolgt. Im Zuge des Ersten Weltkriegs seien die Planungen allerdings nicht weiter verfolgt worden, da die notwendigen Finanzmittel fehlten. In den 1920er Jahren habe die Gemeinde Herscheid versucht, den Bau der Bahn wieder zu beleben. Aber spätestens mit Einsetzen der rapiden Inflation im Zuge der Weltwirtschaftskrise habe sich das Thema Eisenbahnbau damals erledigt. Und später habe sich schließlich der Kraftverkehr auf den Straßen in Deutschland durchgesetzt. Der Streckenabschnitt hätte rund 33,9 km umfasst. Aufgrund der gebirgigen Topographie imSauerland sah die Planung mächtige Tunnelbauten, Brückenbauwerke und Unterführungen vor, wie etwa auf dem Höhenrücken zwischen dem Verse- und dem Ahetal, wo ein Tunnel von 650 m Länge vorgesehen war. Ein weiterer Tunnel wäre in Herscheid von der Helle bis unterhalb der Schützenhalle verlaufen, mit einer Länge von ca. 300 m. Insgesamt waren vier Tunnel mit einer Gesamtlänge von 2175 m geplant. Die veranschlagten Kosten für die Tunnel beliefen sich auf 1,84 Millionen Mark. Die Gesamtkosten für die Bahnstrecke bezifferte die Königliche Eisenbahndirektion auf insgesamt 9,8 Millionen Mark; pro Eisenbahnkilometer wären das 289.100 Mark gewesen.[105]

Lt. einem Plan vom 1. April 1913 sollte auch an der heutigen HauptverkehrskreuzungBräucken einBahnhof Bräucken für die Eisenbahn entstehen. Bis heute ist dieses Gebiet von Lüdenscheid nie von der Eisenbahn erschlossen worden. Zu jener Zeit war die Umgebung um das heutige Bräuckenkreuz noch nahezu unbebaut, sodass es damals noch relativ mühelos möglich gewesen wäre, einen Bahnhof zu errichten. Man kann auf der Karte aus dieser Zeit noch deutlich den ehemals ländlichen Charakter der Umgebung ersehen.[106]

1963 wurde ein Planungskonzept der Stadtverwaltung von Lüdenscheid vorgestellt, nach dem die heutige Sauerfelder Straße auf zwei Ebenen verlaufen sollte und dieBahnstrecke Brügge–Lüdenscheid vomBahnhof Lüdenscheid aus bei einem Gefälle von nur einem Prozent unterirdisch weitergeführt werden sollte. Die Eisenbahnlinie hätte dann im 2. Untergeschoss am Zentralen Verkehrsknotenpunkt Sauerfeld im StadtteilInnenstadt enden sollen. Außerdem sollten 500 Parkplätze unter dem heutigen Rathausplatz entstehen. Wegen der seinerzeit „utopischen Vorstellung“ wurde das Projekt allerdings abgelehnt.[107]

Bis vor ein paar Jahrzehnten gab es über die inOberbrügge beginnendeWuppertalbahn auch direkte Züge von Lüdenscheid nachWipperfürth undWuppertal. Von Wipperfürth in RichtungKöln wurde ebenfalls ein Bahnbau diskutiert, der eine Eisenbahnverbindung Lüdenscheid–Anschlag–Köln ermöglicht hätte.

Es bestanden zudem Planungen, die Volmetalbahn vonDortmund überHagen nach Lüdenscheid alsStadtbahn umzusetzen. Die Stadtbahn sollte direkt vom Dortmunder Stadtzentrum über das Hagener Stadtzentrum bis in dieInnenstadt von Lüdenscheid geführt werden. 1997 wurde dazu ein Konzept zurRegionalstadtbahn Hagen vorgestellt, das trotz des verkehrlichen Nutzens aus Kostengründen abgelehnt wurde.

Busverkehr

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Es existieren lokale und regionaleBusverbindungen zu allen Nachbarstädten und Orten. Die Stadt gehört derVerkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL) an, deren Tarif genauso in den Bussen derMärkischen Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) und denen derBusverkehr Ruhr-Sieg (BRS) sowie auch in den Zügen derVolmetal-Bahn gilt. Der zentraleOmnibusbahnhof (ZOB) der Stadt Lüdenscheid befindet sich an der unterenSauerfelder Straße.

Der zentrale OmnibusbahnhofSauerfeld ZOB wurde in den letzten Jahren komplett neugestaltet. Die beiden Fußgängertunnel wurden umgestaltet und haben zum Teil neue Zugänge erhalten. Außerdem wurde der Bereich zwischen dem Zentralen Omnibusbahnhof Sauerfeld ZOB und dem zentralen Sternplatz modernisiert. Der obere Fußgängertunnel hat zusätzlich noch zwei Aufzüge an beiden Enden erhalten. Die Haltestellenschilder und die Elektronischen Fahrgastinformationsanzeigen sowie die Laternen wurden ebenfalls am Sauerfelder ZOB neu gestaltet. Auch der Kiosk, die Wartebereiche und die Sitzelemente wurden umgebaut und sollen in Zukunft noch weiter ausgebaut und erneuert werden. Die Pflasterung des Fußgängerweges und die Teerung der Straße wurde auch auf beiden Seiten des Sauerfeld ZOB komplett ausgetauscht.[108]

Seit dem Fahrplanwechsel im August 2010 ist derBahnhof Lüdenscheid außerdem von der Bedeutung her der zweite zentrale Omnibusbahnhof in Lüdenscheid neben demSauerfeld ZOB. Die Haltestelle besteht aus 5 Bushaltebuchten, von denen 4 direkt in den Bahnsteig übergehen, und wird von 17 Buslinien bedient.

Flughäfen

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Nächstgelegen für internationale Flüge sind die FlughäfenDortmund in etwa 45 km sowieKöln/Bonn undDüsseldorf in etwa 100 km Entfernung. KleinereFlugplätze gibt es gut erreichbar in zwei Nachbargemeinden: denFlugplatz Meinerzhagen und in Herscheid denFlugplatz Plettenberg-Hüinghausen.

Paketzustellung

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Am 21. Februar 2024 ist Deutschlands erster voll automatisierter Drohnen-Lieferservice in Betrieb gegangen. Laut den Betreibern „Third Element Aviation“, „Koerschulte Group“ und „HHLA Skyro“ können bis zu 80 Pakete pro Tag mit einem Maximalgewicht von 6,5 Kilogramm an Unternehmen zugestellt werden.[109]

Medien

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Tageszeitungen mit einem Lüdenscheider Lokalteil sind dieLüdenscheider Nachrichten und waren bis zum Juli 1967 dieWestfalenpost und bis zum Jahr 2013 dieWestfälische Rundschau.

Die Stadt gehört zum Redaktionsgebiet des HörfunksendersRadio MK, dessen Rundfunkveranstalterin ihren Sitz in Iserlohn hat. Durch dieLandesanstalt für Medien ist Lüdenscheid der Sendestandort Nr. 73 (Frequenz 100,2 MHz) zugewiesen.

Lüdenscheid ist Bestandteil des Redaktionsgebietes des Studios Siegen, eines Lokalsenders desWDR.

Öffentliche Einrichtungen

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Stadtbücherei

DieVolksbibliothek der Stadt Lüdenscheid wurde als Vorgänger derStadtbücherei Lüdenscheid am 10. Mai 1857 eröffnet. Sie gehörte mit ihrer ursprünglichen Bezeichnung und Zweckbindung zu den älteren derartigen Einrichtungen in Deutschland. Die Bibliothek befindet sich heute im ehemaligen Stadthaus, am Graf-Engelbert-Platz in der Altstadt, das durch einen postmodernen Erweiterungsbau ergänzt wurde.

Für dieMusikschule der Stadt Lüdenscheid wurde dasAlte Postamt umgenutzt. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude in repräsentativem Neorenaissancestil an der oberen Altenaer Straße.

DasAlte Rathaus beherbergt heute die Zentrale derVolkshochschule der Stadt Lüdenscheid.

Seit 2005 ist dasStadtarchiv in derKerksighalle (Kerksigstraße 4) untergebracht, einer ehemaligen Turnhalle, die 1890 erbaut und im Laufe der Zeit durch verschiedene Um- und Anbauten erweitert wurde.[110][111]

Lüdenscheid besaß früher ein gutes Angebot an Schwimmstätten in der Nachfolge der bereits 1905 eingeweihten Schwimmhalle Schillerbad (heute Brauhaus). Das Wellenbad in der Innenstadt und die Schwimmhalle des Krankenhauses für Sportverletzte in Hellersen, beide seit Jahrzehnten genutzte öffentliche Einrichtungen, wurden jedoch geschlossen. An der heutigen Talstraße befinden sich seit der Zeit um 1900 die öffentlichen Freibäder Lüdenscheids. Die aktuelle Anlage von 1934 wurde in den 1980er Jahren erweitert und um ein Hallenbad ergänzt. Eine weitere öffentlich nutzbare Schwimmhalle gibt es in dem Großhotel an der Parkstraße. Die nächsten Badeseen, Talsperren mit Schwimmmöglichkeit –Glörtalsperre,Oestertalsperre oderListertalsperre – sind mit dem Öffentlichen Personennahverkehr nur schlecht und mit erheblichem Zeitaufwand zu erreichen.

Neben demStadion Nattenberg besitzt Lüdenscheid noch mehrere weitere Sportplätze.

Behörden

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Finanzamt

Lüdenscheid ist Sitz desMärkischen Kreises. Die Kreisverwaltung ist überwiegend im Kreishaus an der Heedfelder Straße angesiedelt. Das für Lüdenscheid, Halver und Schalksmühle zuständigeAmtsgericht Lüdenscheid befindet sich seit 2004 im Gebäude Dukatenweg 6, einem einfachen Bau der 1950er Jahre, in dem ursprünglich dasFinanzamt untergebracht war. Der traditionsreiche und repräsentative Altbau, ein wichtiges Baudenkmal im Stil derNeorenaissance an der Freiherr-vom-Stein-Straße, wurde seinerzeit verlassen. Das Finanzamt besitzt heute einen Neubau gegenüber dem Innenstadtbahnhof (Bahnhofsallee). Eine Nebenstelle derAgentur für Arbeit Iserlohn findet sich am Duisbergweg. An der Parkstraße angesiedelt ist dasRegionalforstamt Märkisches Sauerland, eines von 16 in Nordrhein-Westfalen. DieSüdwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) betreibt eine Geschäftsstelle im Hanns-Martin-Schleyer-Haus an der Staberger Straße. Das Kreiskirchenamt desEvangelischenKirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg befindet sich in der Hohfuhrstraße. Der Kirchenkreis umfasst den südlichen Märkischen Kreis und nach einer Strukturreform auch Teile desKreises Olpe.

Krankenhäuser, Krankenhilfe und Sozialeinrichtungen

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Klinikum Lüdenscheid, Hauptgebäude

Größtes Krankenhaus ist mit 979 Betten dasKlinikum Lüdenscheid. Als akademische Lehreinrichtung derUniversität Bonn bietet esMaximalversorgung und ist das größte Krankenhaus inSüdwestfalen. Die Klinik ist 1970 aus einer Fusion des traditionsreichenStädtischen Krankenhauses an der Philippstraße (1869 Ecke Hochstraße/Staberger Straße gegründet) und des 1946 in der KaserneHellersen eingerichtetenKreiskrankenhauses hervorgegangen. Bis 1986 wurden beide Standorte genutzt, in diesem Jahr aber der große Neubau in Lüdenscheid-Hellersen, Paulmannshöher Straße 14 bezogen. Die meisten alten Gebäude des Städtischen Krankenhauses wurden bald durch Wohnbauten ersetzt, die Altbauten des Kreiskrankenhauses entgegen den ursprünglichen Plänen bei steigendem Bedarf doch wieder für das Klinikum in Nutzung genommen. Die integrierte, früher in einem eigenen Gebäude an der Hohfuhrstraße 25 untergebrachte, Kinderklinik hat 74 Betten.[112]

Die dem Klinikum Lüdenscheid benachbarteSportklinik Hellersen hat 260 Betten in zwei Hauptgebäuden.

DasHaus Spielwigge ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Männer mit 40 Betten. Ferner gibt es eine offene psychiatrische Langzeiteinrichtung mit 241 Betten, dasHaus Hellersen – Karl Wessel GmbH & Co.

Am Danziger Weg betreibt derDeutsche Diabetiker-Bund eine zentrale Einrichtung für jugendliche Diabetiker.

DasSOS-Kinderdorf Sauerland liegt an der Claudiusstraße am Dickenberg.

DieJohanniter-Unfall-Hilfe betreibt in Lüdenscheid die Regionalgeschäftsstelle für Südwestfalen.

Bildung und Forschung

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Schulen

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Zeppelin-Gymnasium, der 1890 eingeweihte Haupttrakt an der Staberger Straße
„Alte Post“
Seit 1985 Nutzung durch die städtische Musikschule.

Lüdenscheid hat ein differenziertes Schulwesen. Im Zentrum und in vielen Ortsteilen gibt es 15 Grundschulen, beispielsweise diePestalozzischule, weitere in Bierbaum, Brügge, Gevelndorf, an der Kalve, in der Lösenbach, am Vogelberg oder amSchöneck sowie seit 2021 die Ida Gerhardi Gemeinschaftsgrundschule im ehemaligen Gebäude der Friedensschule[113][114]. Die Grundschule Schöneck wurde wegen sinkender Schülerzahlen 2015 geschlossen.[115]

Es bestehen vier Förderschulen:Michael-Ende-Schule ist eine städtische Schule für Kranke. Des Weiteren gibt es dieAstrid-Lindgren-Schule als Förderschule Sprache und dieErich-Kästner-Schule als Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung. Träger der letztgenannten zwei Einrichtungen ist der Märkische Kreis. Die vierte ist dieSchule an der Höh mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.

Hauptschulen sind dieAlbert-Schweitzer-Schule mit zwei Standorten (Stammschule und Wefelshohl), dieFreie Christliche Hauptschule und dieHauptschule Stadtpark. An Realschulen gibt es dieFreie Christliche Realschule, dieRichard-Schirrmann-Realschule und dieTheodor-Heuss-Realschule. Ergänzt wird dieses Angebot durch dieAdolf-Reichwein-Gesamtschule.

Die Stadt hat drei Gymnasien. Das jüngste und hinsichtlich der Schülerzahl größte ist das 1964 gegründeteBergstadt-Gymnasium. DasGeschwister-Scholl-Gymnasium ist aus einer 1858 gegründetenHöheren Töchterschule, späterLyzeum, dann Oberlyzeum, hervorgegangen. Die mit Abstand älteste weiterführende Schule ist dasZeppelin-Gymnasium. Es geht auf eine wohl bereits seit dem 15. Jahrhundert bestehende Lateinschule zurück. Bis zur Einführung derKoedukation Ende der 1960er Jahre war es eine reine Knabenschule, ebenso wie das unmittelbar benachbarte Geschwister-Scholl-Gymnasium ausschließlich eine Mädchenschule. Seit Jahrzehnten haben beide Schulen einen gemeinsamen Oberstufenunterricht, wodurch ein breites Kursangebot möglich ist.[116]

Im Bereich der Berufsausbildung gibt es dasBerufskolleg für Technik und dasGertrud-Bäumer-Berufskolleg für Gesundheit und Soziales. Beide Einrichtungen befinden sich am Raithelplatz 5. Kern des dortigen Bauensembles ist ein markantes neobarockes Gebäude, welches 1913 für ein damals in Lüdenscheid angesiedeltes Lehrerseminar errichtet wurde. Mit insgesamt mehr als 5000 Schülern sind die beiden Berufskollegs die größten, mindestens im südlichen Märkischen Kreis.

Zu den übrigen Schulen gehören dasAbendgymnasium Lüdenscheid, dieIntegrative Schule für Musik und Kunst „grenzenlos“, dasGriechische Lyzeum, dieStädtische Musikschule, eine Schule für Krankenpflegeberufe und die Volkshochschule.

Hochschuleinrichtungen

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Hochschuleinrichtungen sind dasInstitut für Geschichte und Biographie derFernuniversität in Hagen, dasInstitut für Umformtechnik Lüdenscheid und dasKunststoff-Institut Lüdenscheid. Letztgenannte zwei Einrichtungen sind derFachhochschule Südwestfalen angeschlossen. Akademischen Lehrbetrieb gibt es nicht zuletzt imKlinikum Lüdenscheid, welches derUniversität Bonn zur Ausbildung von Medizinern dient.

Darüber hinaus entstand bis Februar 2012 ein neuer Standort derFachhochschule Südwestfalen für bis zu 600 Studenten am nahenBahnhof Lüdenscheid. Es werden dort seit dem Sommersemester 2012 Studiengänge in den FachrichtungenMaschinenbau,Medizintechnik,Kunststofftechnik undWirtschaftsingenieurwesen-Gebäudesystemtechnik angeboten.[117][118]

Am 14. März 2012 wurde der Neubau der Fachhochschule Südwestfalen eingeweiht. Der Platz für Erweiterungsbauten ist in unmittelbarer Nachbarschaft durch den Rückbau von Bahnhofsbauten und Gleisanlagen vorhanden.[119]

Ende August 2013 wurde bekannt, dass die Pläne zur Erweiterung der Fachhochschule von der Verwaltung weiter vorangetrieben werden. Denkbar sei indes auch, dass anstatt nur Teil-Studiengänge auch künftig ganze Studiengänge am Fachhochschulstandort Lüdenscheid angeboten werden könnten. Mitte September 2013 wurde am Fachhochschulstandort in Lüdenscheid für alle Fächer außerdem einNumerus clausus eingeführt, da es mittlerweile wesentlich mehr Anmeldungen als Plätze an der Fachhochschule in Lüdenscheid gibt.[120]

Forschungsinstitutionen

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Als auch mit der örtlichen Industrie verbundene Forschungsinstitution ist dasDeutsche Institut für Angewandte Lichttechnik (DIAL) zu nennen, das ebenfalls einen Neubau auf dem Bahnhofsgelände errichtet hat. Das Gebäude steht nun neben dem Bau des Finanzamtes. Außerdem hat die Stadt dem DIAL eine Optionsfläche von 3000 m² zugesichert, falls dieses sich noch einmal vergrößern will. Die Grundsteinlegung für das neue Gebäude am Bahnhof erfolgte bereits am 13. Juli 2011.[121][122][123] Am 7. Januar 2013 bezogen die 70 Beschäftigten der DIAL GmbH offiziell das neue Gebäude an der Bahnhofsallee 18. Die Kosten des Neubaus lagen laut dem Unternehmen mit 4,5 Millionen Euro netto für 3000 Quadratmeter Fläche unter denen eines herkömmlichen Baus. Nochmals 3000 Quadratmeter seien auf zehn Jahre optional für eine Erweiterung zu nutzen; sie sollen zunächst aber nur Parkplatz für das neue Gebäude sein. Ein doppelter Boden in dem Gebäude lasse Platz für neue Technologien, wobei kaum neue Leitungen gezogen werden müssten, fast alles laufe elektronisch in dem Neubau. Das Gebäude komme außerdem ohne Heizkörper aus, da die von Menschen und PCs ausgestrahlte Wärme schon bald zur kompletten Beheizung ausreichen sollen.[124]

Im StadtteilFreisenberg siedelte sich zudem an der Straße Freisenbergstraße 19 das Werkzeugbauinstitut Südwestfalen an. Das Institut, das an dieFachhochschule Südwestfalen angegliedert ist, verfügt über 600 Quadratmetern Fläche für Verwaltung, Schulungsräume und Technikum. Die Gesellschafter des Werkzeugbau-Instituts sind ein Trägerverein bestehend aus Unternehmen aus der Region (tws), die Stadt Lüdenscheid (EGC), der Märkische Kreis (GWS), die Feinwerkmechaniker Innung, dasKunststoff-Institut Lüdenscheid sowie dasInstitut für Umformtechnik Lüdenscheid (IFU). Das Institut selbst sieht sich als Mittler zwischen der Theorie und der Praxis an. Die Ziele des Unternehmens seien es, den vernetzten Werkzeugbau zu erreichen. Damit sollen künftig auch große Werkzeugprojekte in die Region geholt werden können.[125][126][127]

Weiterbildungszentren

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Mitte Januar 2015 wurde demKunststoff-Institut Lüdenscheid vom Land NRW ein Förderbescheid über 2,8 Millionen Euro überreicht. Mit dem Bescheid wird ermöglicht, dass nun das „Polymer Training Centre“ (PTC) neben dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid errichtet werden kann. Laut einem Zeitungsartikel soll das PTC neue Wege in der Wissensvermittlung gehen, Erstausbildung und Weiterbildung leisten. Es richtet außerdem an Studienabbrecher sowie auch altgediente Firmenmitarbeiter, die sich – ohne Abschluss – neu orientieren müssen.[128]

Der neue fünfgeschossige Bau soll rund 5,2 Millionen Euro kosten und 1857 Quadratmeter reine Nutzfläche zusätzlich bieten. In dem Gebäude sollen 56 Büroarbeitsplätze, zwei Maschinenschulungsräume, zwei Schulungs- und vier Besprechungsräume sowie ein großer Konferenzraum entstehen. Zum Konzept soll außerdem ein Internatsbetrieb für Schüler, Studenten aus In- und Ausland sowie Facharbeiter während der Ausbildung gehören. Mit diesem Konzept wolle man neue Fachkräfte für die Region gewinnen und dem Fachkräftemangel in der Umgebung entgegenwirken.[128]

Persönlichkeiten

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Ida Gerhardi (Selbstbildnis)
Hauptartikel:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lüdenscheid

Lüdenscheid war Geburtsort oder Wirkungsstätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören der GroßindustrielleGustav Selve sowie der LuftschiffbauerCarl Berg. Beispielhaft für Kulturschaffende können der FilmregisseurWolfgang Büld, der MalerPaul Wieghardt, die MalerinIda Gerhardi oder die SchriftstellerinElse Hueck-Dehio genannt werden. Mit der Stadt verbunden waren auch der preußische Regierungspräsident und HandelsministerHeinrich Wilhelm von Holtzbrinck und der liberale PolitikerJulius Lenzmann. Gebürtiger Lüdenscheider war der Offizier derWehrmacht und aktive Widerstandskämpfer imDritten ReichHelmuth Groscurth; unter anderem beteiligte er sich an derSeptemberverschwörung 1938. AuchJochen Bohl, ehemaliger Landesbischof derEvangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, stammt aus der Stadt und begann hier seine Laufbahn.

Sonstiges

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Loriot, Precht und andere

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Die FigurMüller-Lüdenscheidt aus dem Zeichentrick-SketchHerren im Bad vonLoriot trug zur Bekanntheit der Stadt Lüdenscheid bei. In einem Café nahe dem Kulturhaus steht ein Denkmal des BildhauersFrijo Müller-Belecke, das Müller-Lüdenscheidt zusammen mit Dr. Klöbner in der Badewanne darstellt.

Lenin kam nur bis Lüdenscheid ist der Titel eines 2005 erschienenen Buches des SchriftstellersRichard David Precht und der entsprechenden Verfilmung von 2008. Der Autor schildert seine Jugend in einem linken Elternhaus in Solingen. Offensichtlich beeindruckten ihn die Pfingsttreffen derSDAJ, welche seinerzeit in Lüdenscheid stattfanden. In einem Interview resümiert er: „Nein, Lüdenscheid bleibt für mich immer verbunden mit der Weltrevolution und Lenin.“[129]

In seinem LiedMeine Stadt kritisiert der aus Lüdenscheid stammende christliche Liedermacher, Journalist und KirchenpolitikerJürgen Werth auch die einschneidenden Umgestaltungen und Umwälzungen im Lüdenscheider Zentrum der letzten Jahre und Jahrzehnte.

Weit, weit ist der Weg nach Lüdenscheid ist der Titel eines Schlagers vonJonny Hill aus dem Jahr 1975, der auf die damals noch schlechte Erreichbarkeit und somit Provinzialität der Stadt anspielte.[130]

In dem LiedLeben auf dem Lande des LiedermachersUlrich Roski wird von der Tochter eines Bauern erzählt, die in den nächsten größeren Ort Lüdenscheid zieht und heiratet.

Die Toten Hosen besingen in ihrem Album „Reich & Sexy II“ eine Madelaine aus Lüdenscheid

Der SchlagersängerRené Carol hat seine Grabstätte auf dem evangelischen Friedhof in Lüdenscheid.

Lüdenscheid, gelegentlich auchLüdenscheid-Nord ist die landläufige abwertende Bezeichnung für den FußballvereinBorussia Dortmund, wie sie vor allem von mit Dortmund rivalisierenden Ruhrgebietsvereinen, besonders vonSchalke 04, benutzt wird. Sie zielt darauf, die Bedeutung der Vereinsadresse und der Stadt auf die eines Stadtteils einer kleineren Stadt außerhalb des Ruhrgebiets herabzusetzen.

Autokennzeichen

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In Lüdenscheid zugelassene Fahrzeuge erhielten bis zum 31. Dezember 1974 einKfz-Kennzeichen beginnend mitLÜD, in der Gemeinde Lüdenscheid-Land wurden bis zu ihrer Aufteilung 1969 entsprechend der Kreiszugehörigkeit Kfz-Nummernschilder mitAL (Kreis Altena) vergeben. Bis zum 31. März 1980 lautete das Kfz-Kennzeichen für LüdenscheidLS. Das Kennzeichen bezog sich bis dahin auf die Kreisstadt. 1979 wurde, aufgrund gesetzlicher Änderungen, auf das dann möglicheMK als Abkürzung fürMärkischer Kreis gewechselt.[131] Einige Fahrzeuge mit alten Kennzeichen (LÜD/LS) existieren jedoch weiterhin. Es gibt bundesweit Fan-Vereinigungen selten gewordener Kfz-Kennzeichen zum Erhalt dieser Fahrzeuge.

Literatur

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  • Richard Althaus:Lüdenscheid in alter Zeit. Lüdenscheid 1981,DNB810665824.
  • Jürgen Braun, Jochen Schulte:Lüdenscheid damals – Die Bilder von Theo Schulte. Lüdenscheid 1999,ISBN 3-9805425-3-X.
  • Günther Deitenbeck:Geschichte der Stadt Lüdenscheid, 1813–1914. Lüdenscheid 1985.
  • Paul Derks:Die Siedlungsnamen der Stadt Lüdenscheid: sprachliche und geschichtliche Untersuchungen. Geschichts- und Heimatverein, Lüdenscheid 2004,ISBN 3-9804512-3-2. 
  • Hans-Ulrich Dillmann:Schicksale der Jüdinnen und Juden aus Lüdenscheid. Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid, Lüdenscheid 2021,ISBN 978-3-9813325-4-4.
  • Karl A. F. Günther:Lüdenscheid, Gesicht einer Stadt im Sauerland. Lüdenscheid 1959.
  • Carl Haase:Die Entstehung der westfälischen Städte. 4. Auflage. Münster 1984,ISBN 3-402-05867-7.
  • Heimatbund Märkischer Kreis:Kunst- und Geschichtsdenkmäler im Märkischen Kreis. Bearbeitet von Ulrich Barth, Ehnar Hartmann, August Kracht. Balve 1983,ISBN 3-89053-000-1, S. 396–447.
  • Heimatverein Lüdenscheid e. V. (Hrsg.):Lüdenscheid gestern und heute, 75 historische Ansichtskarten – 75 aktuelle Fotos. Texte von Wolfgang Schumacher. Lüdenscheid 1992.
  • Wilfried Hoffmeister:Lüdenscheid, Bilder, Notizen, Gedanken. 2. Auflage. Lüdenscheid 1983,ISBN 3-922650-02-3.
  • Albert Hömberg:Kirchliche und weltliche Landesorganisation (Pfarrsystem und Gerichtsverfassung) in den Urpfarrgebieten des südlichen Westfalen. Münster 1967.
  • Walter Hostert:Lüdenscheid, Industriestadt auf den Bergen. Altena 1964.
  • Walter Hostert:Lüdenscheid – Gesicht einer Stadt. Lüdenscheid 1992.
  • Kulturamt der Stadt Lüdenscheid (Hrsg.):Buch der Bergstadt Lüdenscheid. Lüdenscheid 1951.
  • NaturparkEbbegebirge – Das Ausflugs- und Naherholungsziel vor der Haustür. Mit 52 Fotos, 11 Zeichnungen und 6 Karten, herausgegeben zum zehnjährigen Bestehen des Naturparks Ebbegebirge. Sauerland-Verlag, Iserlohn 1974,ISBN 3-87695-109-7.
  • Alfred Diedrich Rahmede:Geschichte der Stadt Lüdenscheid. 2 Bände, (Manuskript von 1943/44 im Archiv der Stadt Lüdenscheid).
  • Christoph Riedel:Zeitsprünge Lüdenscheid. Früher und heute: Bildband mit 55 Bilderpaare, die in der Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Fotografien den ... in Lüdenscheid einst und jetzt zeigen. Erfurt 2015,ISBN 978-3-95400-627-4.
  • Wilhelm Sauerländer:Geschichte der Stadt Lüdenscheid, von der Anfängen bis zum Jahre 1813. 2. Auflage. Erweitert und durchgesehen von Günther Deitenbeck. Lüdenscheid 1989.
  • Franz Heinrich Schumacher:Chronik der Stadt- und Landgemeinde Lüdenscheid. Altena 1847 (Neudruck: Lüdenscheid 2006,ISBN 3-9804512-5-9).
  • Dietmar Simon:Arbeiterbewegung in der Provinz: soziale Konflikte und sozialistische Politik in Lüdenscheid im 19. und 20. Jahrhundert. Essen 1995,ISBN 3-88474-282-5.
  • Hans Strodel:Chronik der Stadt Lüdenscheid. Aus 75 Jahrgängen des Lüdenscheider General-Anzeigers. Lüdenscheid 1929.
  • Lüdenscheid 1941–1948. Verwaltungsbericht, bearbeitet und zusammengestellt von W. Zuncke. Lüdenscheid, 1958. 90 Seiten
  • Was heißt da schon Provinz: 12 Fotografen sehen Lüdenscheid. Texte von Robert Kuhn (mit zahlreichen Textbeiträgen weiterer Autoren), Konzeption und Gestaltung Otl Aicher. Lüdenscheid 1984,ISBN 3-9800859-0-2.
  • Anselm Weyer:Architekturführer Sauerland. Berlin 2020, S. 104–115,ISBN 978-3-86922-573-9.
  • Verlag J. F. Ziegler (Hrsg.):Höhenflug – der Märkische Kreis in Luftbildern. Remscheid 1986,ISBN 3-923495-11-0, Bilder 1–40.
  • W. Zuncke:Lüdenscheid, Stadt und Amt. Ein geschichtlicher Überblick. Siegen 1925 und 1929.

Weblinks

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Commons: Lüdenscheid – Album mit Bildern
Wikivoyage: Lüdenscheid – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025.  (Hilfe dazu)
  2. https://landesplanung.nrw.de/system/files/media/document/file/Anlage%201%20LEP%20Zentrale%20Orte%20in%20NRW.pdf
  3. Bundesamt für Naturschutz:LandschaftssteckbriefLüdenscheider Mulde (Memento vom 23. März 2014 imInternet Archive)
  4. Stadtinfos Lüdenscheid (Memento vom 19. Juli 2011 imInternet Archive)
  5. Landesvermessungsamt NRW
  6. Rats- und Bürgermeisteramt: Statistisches Jahrbuch 2011 der Stadt Lüdenscheid. (PDF; 236 kB) Kapitel 2 – Bevölkerung. Stadt Lüdenscheid, 2011, S. 31, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2014; abgerufen am 26. Oktober 2014. 
  7. Deutscher Wetterdienst, Klimadaten (Mittelwerte)
  8. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 28. April 2010:Sensoren ersetzen Mitarbeiter: Wetterstation in Oberhunscheid läuft vollautomatisch.
  9. Manfred Sönnecken:Funde aus der Mittel-Steinzeit im Märkischen Sauerland, Balve 1985.
  10. Manfred Sönnecken:Neufunde von mittel- und jungsteinzeitlichen Lagerplätzen bei Oedenthal in Lüdenscheid. In:Der Reidemeister, Nr. 140. Lüdenscheid 1998, S. 1105–1112.
  11. Manfred Sönnecken:Vor- und Frühgeschichte im Kreis Lüdenscheid. In:Heimatchronik des Kreises Lüdenscheid. Köln 1971, S. 25 f.
  12. Manfred Sönnecken, 1971, S. 26.
  13. Manfred Sönnecken, 1971, S. 34.
  14. Vgl. Manfred Sönnecken:Ur- und Frühgeschichte. In:Buch der Bergstadt Lüdenscheid. 1951, S. 60–69.
  15. Sauerländer, Deitenbeck, 1989, S. 4.
  16. Hömberg S. 52.
  17. Zitiert nach: Hostert (1992), S. 8.
  18. Haase S. 87 f.
  19. Zur Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung vgl. Wilhelm Sauerländer, Günther Deitenbeck:Geschichte der Stadt Lüdenscheid von den Anfängen bis zum Jahre 1813. 1989, S. 61–66.
  20. Vgl. auch Wilhelm Sauerländer:Zeittafel zur Geschichte Lüdenscheids 1000 bis 1800. In:Buch der Bergstadt Lüdenscheid. S. 70–83.
  21. Vgl. Hostert (1992), S. 9.
  22. Eberhard Fricke:Die westfälische Veme, dargestellt am Beispiel des Freistuhls zu Lüdenscheid. Veröffentlichungen des Heimatbundes Märkischer Kreis, 1985.
  23. Erinnerungstafel zur Veme an der Stadtmauer-Replik (Ringmauerstraße), gestiftet 1982 vom Verkehrs- und Heimatverein, Forschung: Eberhard Fricke, Entwurf:Hans Matthies.
  24. J. J. Scotti:Sammlung der Gesetze und Verordnungen … in der Grafschaft Mark, Band II. Düsseldorf 1826, Nr. 859.
  25. Zitiert nach Hostert (1992), S. 10.
  26. Wilhelm Sauerländer:Die Brandakte von 1723. Lüdenscheid 1958, S. 119 ff.
  27. W. Sauerländer, G. Deitenbeck:Die Geschichte der Stadt Lüdenscheid von den Anfängen bis zum Jahre 1913. Lüdenscheid 1989, S. 337.
  28. W. Sauerländer, G. Deitenbeck: Die Geschichte der Stadt Lüdenscheid von den Anfängen bis zum Jahre 1913. Lüdenscheid 1989, S. 376 ff.
  29. Kulturamt der Stadt Lüdenscheid (1950):Buch der Bergstadt Lüdenscheid. S. 96/98.
  30. Dietmar Simon:Vom völkischen Radikalismus zur nationalsozialistischen Diktatur in Lüdenscheid. In: Museen der Stadt Lüdenscheid:Lockung und Zwang – die Stadt Lüdenscheid im Nationalsozialismus. 1999, S. 48.
  31. Vor 75 Jahren ernannte der Stadtrat Lüdenscheids Adolf Hitler zum Ehrenbürger: 18. April 1933
  32. Walter Hostert:Lüdenscheid als Garnisonsstadt. In: Museen der Stadt Lüdenscheid:Lockung und Zwang – Lüdenscheid im Nationalsozialismus. 1999, S. 211.
  33. Michaela Häffner:Sozialprofil und Karriere eines Repräsentanten der regionalen NS-Führerkorps: der NSDAP-Kreisleiter Walter Borlinghaus. in: ebd., S. 83.
  34. Ralf Blank:Hagen im Zweiten Weltkrieg. Essen 2008, S. 74, 392; Wagner, S. 90.
  35. friedensgruppe-luedenscheid.de (PDF; 8,7 MB)
  36. Michaela Häffner, S. 87.
  37. Spaziergänge durch Lüdenscheid - Teil 20 - Lüdenscheid als Garnisonsstadt. In: come-on.de. 2. Februar 2015, abgerufen am 17. Februar 2024. 
  38. Archivierte Kopie (Memento vom 15. Januar 2017 imInternet Archive)
  39. http://www.relikte.com/lahn/
  40. Vgl. Günther Deitenbeck, Wilhelm Sauerländer, 1989, S. 5.
  41. Vgl. Paul Derks:Die Siedlungsnamen der Stadt Lüdenscheid. 2004, S. 151–157.
  42. Lüdenscheider Stadtinfo
  43. Lüdenscheider Stadtinfo Kurz und Knapp, abgerufen am 9. Juni 2019
  44. Lüdenscheid Statistisches Jahrbuch 2014 02 Bevölkerung (Memento vom 21. Oktober 2017 imInternet Archive)
  45. Stadt Lüdenscheid Geographisches und Einwohnerdaten, abgerufen am 21. Dezember 2021
  46. Über 16.000 Menschen im Kreis haben christlichen Kirchen den Rücken gekehrt, abgerufen am 31. Oktober 2024
  47. Ev. Kirche Lüdenscheid-Plettenberg: Kirchenkreisverband
  48. Martin Bünermann:Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970,S. 76. 
  49. NRW-Einwohnerzahl geht weiter zurück. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. April 2010; abgerufen am 17. Mai 2010. 
  50. Lüdenscheid – Bürgerhaushalt (Memento vom 5. Juni 2012 imInternet Archive)
  51. abRatswahl 14.09.2025 – Stadt Lüdenscheid. In: wahlen.kdvz.nrw. Abgerufen am 25. Oktober 2025. 
  52. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Lüdenscheid - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Oktober 2020. 
  53. Ergebnisse der Ratswahl am 25. Mai 2014 (Memento vom 8. November 2014 imInternet Archive)
  54. Stichwahl des Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Lüdenscheid - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Oktober 2020. 
  55. § 1 der Hauptsatzung der Stadt Lüdenscheid (PDF; 66 kB) (PDF)
  56. Hoffmeister:Lüdenscheid, S. 30.
  57. Statistisches Jahrbuch 2013, Kapitel 1 (PDF; 229 kB) (Memento vom 16. Januar 2016 imInternet Archive) (PDF)
  58. Partnerstädte Lüdenscheids
  59. Lüdenscheider SGV-Gruppe besucht Grafschaft Glatz. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 27. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luedenscheid.de 
  60. Aufbau der Amtskette. Abgerufen am 27. September 2018. 
  61. Die Bühnenmäuse:Chronik, abgerufen am 13. November 2022.
  62. Gemeinsames Registerportal der Länder:Vereinsregister des Amtsgerichts Iserlohn – VR 20722, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  63. Lüdenscheider Altstadtbühne:Programm, abgerufen am 13. November 2022.
  64. Lüdenscheider Altstadtbühne:Junge Bühne, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  65. Theater in der Schlesinger-Fabrik:Beginn – Entwicklung – Heute, abgerufen am 13. November 2022.
  66. Gemeinsames Registerportal der Länder:Vereinsregister des Amtsgerichts Iserlohn – VR 1910, abgerufen am 26. Februar 2023.
  67. Theater in der Schlesinger-Fabrik:Beziehungskapriolen der vergnüglichen Art (Presseecho), abgerufen am 26. Februar 2023.
  68. Vereinsregister des Amtsgerichts Iserlohn (VR 21306):Satzung vom 9. Juni 2005, abgerufen am 13. November 2020 (Gemeinsames Registerportal der Länder).
  69. Rudolf Sparing: Regiearbeit in Lüdenscheid seit 1986. Abgerufen am 8. September 2013. 
  70. come-on.de:Abschied: Ensemble K gibt letzte Vorstellung, abgerufen am 13. November 2022.
  71. Profil des Oratorienchores Lüdenscheid
  72. Kulturamt der Stadt Lüdenscheid:Buch der Bergstadt Lüdenscheid. 1951, S. 243 ff. (Musik)
  73. Lüdenscheider Vokalensemble: Überregionale Auftritte (Memento vom 13. Februar 2015 imInternet Archive)
  74. Denkmalliste der Stadt Lüdenscheid: Geschütztes Kinofoyer
  75. Website der SIKU // WIKING Modellwelt
  76. Flyer von der SIKU // WIKING Modellwelt (Memento vom 18. August 2014 imInternet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  77. Info über die Eröffnung der SIKU // WIKING Modellwelt (Memento vom 3. Oktober 2014 imInternet Archive)
  78. Fotos von der Eröffnung der SIKU // WIKING Modellwelt
  79. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten von der Eröffnung der SIKU // WIKING Modellwelt
  80. Kulturamt der Stadt Lüdenscheid:Buch der Bergstadt Lüdenscheid. 1951, S. 111 ff. (Stadtbild und Bausubstanz)
  81. Vgl. Wilhelm Sauerländer, Günther Deitenbeck, 1989, S. 231.
  82. Vereine im Stadtsportverband Lüdenscheid. Archiviert vom Original am 29. November 2009; abgerufen am 18. Dezember 2011. 
  83. Special Olympics: Host Towns. (PDF) Special Olympics, März 2023, abgerufen am 1. Mai 2023. 
  84. Vorfreude auf Gäste aus Mexiko zu den Special Olympics. Abgerufen am 16. Juli 2023. 
  85. Host Town Program. Abgerufen am 1. Mai 2023. 
  86. Lichtrouten Lüdenscheid
  87. Lüdenscheider Gespräche
  88. Flyer Veranstaltungen in der Adventszeit (Memento vom 14. Mai 2011 imInternet Archive) (PDF; 255 kB)
  89. Zum Lüdenscheider Platt vgl. unter anderem Fritz Kuhne:Volkskundliches aus Lüdenscheid und Umgebung. In: Kulturamt Lüdenscheid:Buch der Bergstadt Lüdenscheid. 1951, S. 172 ff.
  90. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 7. April 2011:Gewerbegebiet „Heedfeld-Süd“ in Lüdenscheid
  91. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 7. April 2011:Gewerbegebiet „Zum Timberg“ in Lüdenscheid
  92. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 7. April 2011:Gewerbegebiet „Wibschla“ in Lüdenscheid
  93. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 27. April 2010:Gewerbepark Rosmart soll offen für alle sein
  94. abArtikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 2. März 2013:Noch kein Investor in Sicht
  95. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 27. Juli 2012:Handwerksbetrieb baut auf Rosmart
  96. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 2. Februar 2013:Noch 2013 mehr Lkw-Plätze an der A45
  97. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 09) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de
  98. Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 13. Februar 2011:Eine Autobahn durchs Versetal
  99. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 05) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de
  100. ADFC: Ergebnisse ADFC-Fahrradklima-Test 2005-2018. (PDF) Abgerufen am 19. September 2020. 
  101. Patrick Feldmann: A45: Rahmedetalbrücke seit einem Jahr gesperrt. In: WDR. 2. Dezember 2022, abgerufen am 15. Mai 2024. 
  102. Nahverkehrsplan des ZRL 2007 (Memento vom 29. Oktober 2013 imInternet Archive) (PDF; 25,9 MB)
  103. Lückenschluss auf der Bahnstrecke nach Lüdenscheid. come-on.de, 10. Dezember 2017, abgerufen am 11. Dezember 2017. 
  104. Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH: VRS: Reaktivierung der Bahnstrecke Meinerzhagen - Lüdenscheid - Brügge schließt die Lücke im Netz. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2017; abgerufen am 19. Dezember 2017. 
  105. Andreas Wolf: Züge sollten bis Lüdenscheid fahren. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 29. Januar 2013, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  106. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 2. Februar 2013:Felder weichen Straßen
  107. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 30. März 2013:Utopische Vorstellung
  108. Susanne Illhardt: Das Ende einer ewigen Baustelle. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 1. August 2011, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  109. »Meilenstein« in der Logistik: Erster voll automatisierter Drohnen-Lieferservice Deutschlands aufgenommen. In:Der Spiegel. 21. Februar 2024,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 23. Februar 2024]). 
  110. Die Kerksighalle Ein Gebäude mit Geschichte
  111. Stadtarchiv Lüdenscheid
  112. Klinikum Lüdenscheid
  113. Friedensschule soll geschlossen werden. 19. November 2016, abgerufen am 13. März 2025. 
  114. Drei Stimmen waren ausschlaggebend: So soll die ehemalige Friedensschule in Lüdenscheid heißen. 9. November 2020, abgerufen am 13. März 2025. 
  115. Schule Schöneck muss im Sommer 2015 schließen. 4. März 2013, abgerufen am 13. März 2025. 
  116. Schulen in Lüdenscheid
  117. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 12. Mai 2011: „Fachhochschulgebäude für bis zu 600 Studenten“
  118. Dietmar Seher und Matthias Korfmann: Fachhochschulen: Lüdenscheid gewinnt, Dortmund verliert. In: Westfälische Rundschau. Funke Mediengruppe, 29. November 2008, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  119. Eberhard Demtröder: Herz der Denkfabrik schlägt. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 15. März 2012, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  120. FH erwägt die Erweiterung. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 29. August 2013, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  121. Deutsches Institut für Angewandte Lichttechnik
  122. Rolf Bähner: DIAL kauft 5000 qm Bauland. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 16. August 2010, abgerufen am 1. Mai 2025. 
  123. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 13. Juli 2011:Großes Interesse an DIAL-Grundsteinlegung
  124. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 7. Januar 2013:DIAL-Neubau bezogen: „Wie ein Organismus“
  125. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 28. März 2010:Zentrum soll bis zum Jahresende in Betrieb sein
  126. Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 26. Oktober 2012:Werkzeugbauinstitut zwischen Theorie und Praxis
  127. Homepage des Werkzeugbau-Institut Südwestfalen GmbH – WI SWF
  128. abArtikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 16. Januar 2015: „Land investiert in Kunststoff-Zukunft“
  129. Interview des WDR mit Richard David Precht. Archiviert vom Original am 27. Juni 2009; abgerufen am 18. Dezember 2011. 
  130. hitparade.ch
  131. 30 Jahre Märkischer Kreis – Ein Kreis der Gegensätze und Herausforderungen. Märkischer Kreis, archiviert vom Original am 3. Oktober 2006; abgerufen am 18. Dezember 2011. 
Städte und Gemeinden imMärkischen Kreis
Kreise und Stadtkreise in der Provinz Westfalen

Kreise:Ahaus |Altena |Arnsberg |Beckum |Bielefeld |Bilstein |Bochum |Borken |Brakel |Brilon |Bünde |Büren |Coesfeld |Dortmund |Ennepe-Ruhr-Kreis |Eslohe |Gelsenkirchen |Hagen |Halle (Westf.) |Hamm |Hattingen |Herford |Hörde |Höxter |Iserlohn |Lippstadt |Lübbecke |Lüdinghausen |Medebach |Meschede |Minden |Münster |Olpe |Paderborn |Rahden |Recklinghausen |Schwelm |Siegen |Soest |Steinfurt |Tecklenburg |Unna |Warburg |Warendorf |Wiedenbrück |Wittgenstein

Stadtkreise:Bielefeld |Bocholt |Bochum |Bottrop |Buer |Castrop-Rauxel |Dortmund |Gelsenkirchen |Gelsenkirchen-Buer |Gladbeck |Hagen |Hamm |Herford |Herne |Hörde |Iserlohn |Lüdenscheid |Lünen |Minden |Münster |Osterfeld |Recklinghausen |Siegen |Wanne-Eickel |Wattenscheid |Witten

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