Die Fläche der Landschaft Kymenlaakso beträgt 5633 Quadratkilometer, davon sind 485 Quadratkilometer Binnengewässer.[2] Die Landschaft wird vom namensgebenden Kymijoki-Fluss geprägt. Der Nordteil von Kymenlaakso ist dicht bewaldet und seenreich, der Südteil wird dagegen intensiv landwirtschaftlich genutzt und ist arm an Binnengewässern. Im Süden liegt eine reich gegliederteSchärenküste.
In Kymenlaakso liegen zwei städtische Zentren: weiter im NordenKouvola und das eingemeindeteKuusankoski, die schon früh einen industriellen Kern bildeten. Die Fernstraße und Eisenbahn vonHelsinki nachSankt Petersburg überqueren hier den Kymijoki-Fluss. Von Kouvola zweigt auch dieSavo-Bahn nachMikkeli,Kuopio undKajaani ab. Im Süden, an der Ostseeküste, liegt die HafenstadtKotka. Dort ist ein wichtiger Güterhafen. Es gibt auch eine Personenfähre nachSillamäe inEstland und eineKatamaranverbindung nach St. Petersburg.Hamina ist eine alte Garnisonsstadt.
Im Zuge der Industrialisierung Kymenlaaksos im 19. Jhd. entstand die Kartonfabrik vonVerla, die heute zumUNESCO-Weltkulturerbe gehört
Die heutige Landschaft Kymenlaakso liegt im Grenzgebiet derhistorischen LandschaftenUusimaa undKarelien. Während derschwedischen Zeit entwickelte sich die Gegend im Schatten der heute zu Russland gehörigen StadtWyborg (Viipuri). Für die lokale Verwaltung wurden mehrere Gutshäuser gegründet. Am Ende desGroßen Nordischen Krieges fielen 1721 die südöstlichen Teile Finnlands vonSchweden an Russland. Dadurch wurde das Kymi-Tal zur Grenzregion und der OrtVehkalahti wurde zur Festungsstadt Hamina ausgebaut. Nach 1743 verlief die Grenze entlang des Kymijoki-Flusses. Nachdem ganz Finnland 1809 an Russland fiel, verloren die Grenzanlagen an Bedeutung.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Region eine starke Industrialisierung. Der Kymi-Fluss mit seinen Stromschnellen und seinem waldreichen Oberlauf erwies sich als günstig für die Ansiedlung von Sägewerken und später Papierfabriken. Er diente als Transportweg für Holz und als Wasserenergiequelle. Kouvola entwickelte sich zu einem Verkehrsknotenpunkt, so dass Kymenlaakso für finnische Verhältnisse eine dichte Besiedlung aufweist.
Nachdem Finnland imZweiten Weltkrieg seine östlichen Gebiete, darunter Viipuri, an dieSowjetunion verloren hatte, wurde 1945 aus den verbliebenen Teilen derProvinz Wiborg dieProvinz Kymi geschaffen, die nun den Ostteil von Kymenlaakso und Südkarelien umfasste. Vier Jahre später wurden auch die westlich des Kymijoki gelegenen Gemeinden der Provinz Kymi zugeschlagen. 1994 entstand die Landschaft Kymenlaakso durch die Institutionalisierung der althergebrachten Landschaften. Von der Provinzreform 1997 bis zur Auflösung der Provinzen 2009 gehörte Kymenlaakso zurProvinz Südfinnland. Heutzutage kämpft die Region mit dem Rückgang der Schwerindustrie, insbesondere der Papierindustrie.
Kymenlaakso hat rund 180.845 Einwohner (Stand: 2013). Wegen der Abwanderung in wirtschaftlich erfolgreichere Regionen ist die Bevölkerungsentwicklung rückläufig. Anfang der 1990er Jahre hatte die Einwohnerzahl Kymenlaaksos noch 194.000 betragen.
Die große Mehrheit der Einwohner Kymenlaaksos istfinnischsprachig. Diefinnlandschwedische Minderheit macht weniger als ein Prozent der Bevölkerung aus. Als einzige Gemeinde von Kymenlaakso istPyhtää (Pyttis) offiziell zweisprachig; sie hat Finnisch als erste undSchwedisch als zweite Sprache.
DieBlasonierung des Wappens von Kymenlaakso lautet: Im von Blau und Weiß geteilten Schild ist oben ein weißer wachsender nach rechts gebogenerFisch (Lachs) mit anders gefärbten Flossen und unten ist ein blauesNetz aufgelegt.