Kurt Alber
Kurt Alber (*28. Mai1908 inUlm; †30. Mai1961 inRavensburg) war ein deutscher Fotograf in derZeit des Nationalsozialismus.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kurt Alber war eines von mehreren Kindern des Kaufmanns Josef Alber und der Berta Schlatter. Der imZweiten Weltkrieg mit demRitterkreuz dekorierte Wehrmachtshauptmann Robert Alber (1906–1988) war ein Bruder. Als Schüler war er Mitglied der Jugendorganisationen der nationalistischen, „vaterländischen“ VereinigungenBund Wiking undWehrwolf. Er machte eine Lehre alsAugenoptiker, wurde aber in derWeltwirtschaftskrise 1930 arbeitslos und arbeitete danach im Gartenbau.
Alber trat zum 1. April 1930 derNSDAP (Mitgliedsnummer 233.070)[1] sowie im selben Monat derSA bei und galt damit später als „Alter Kämpfer“. Im Oktober 1930 trat er von der SA in dieSS (Mitgliedsnummer 3.791) über und war fortan hauptberuflicher SS-Mann. Seine Kenntnisse als Fotograf setzte er ab 1935 als Referent für technische Hilfsmittel imSicherheitsdienst des Reichsführers-SS im SD-Oberabschnitt Süd-West in Stuttgart ein. Alber und Gertrud Anna Löw heirateten 1936, nachdem sie sich denGroßen Ariernachweis für SS-Angehörige beschafft hatten. Sie hatten zwei Kinder. Ende 1938 wurde er zum SD nach Berlin versetzt und wurde dort im Rang einesSS-Sturmbannführers zum Abteilungsleiter für das Fotolabor und die Zeichenstelle befördert. Ein anderer Abteilungsleiter war, wie Albers Enkel später anmerkten,Adolf Eichmann. Im September 1939 wurde unter Leitung vonReinhard Heydrich dasReichssicherheitshauptamt geschaffen, in dem Gestapo, Kriminalpolizei und SD zusammengefasst wurden.
Alber wurde 1941 im Rang einesUnterscharführers in dieSS-Kriegsberichterkompanie „Heimat“ derWaffen-SS aufgenommen (SS-KBK) und wurde im Russland-Feldzug eingesetzt. Ab Juni 1942 war er für ein Jahr Begleitfotograf des Reichsführers SSHeinrich Himmler und dabei in derFeldkommandostelle Hochwald stationiert. Danach war erKriegsberichterstatter in derSS-Standarte Kurt Eggers und wurde 1944 im Rang einesUntersturmführers in der kämpfenden Truppe der Waffen-SS, zuletzt in Italien, eingesetzt.
Ob Alber nach Kriegsende in Kriegsgefangenschaft und als SS-Angehöriger in denautomatischen Arrest geriet, ist nicht bekannt. Während Frau und Kinder sich in Stuttgart in derAmerikanischen Besatzungszone aufhielten, kam Alber in derFranzösischen Besatzungszone alsLaborant in derPapierfabrik Baienfurt unter. Im Unterschied zum Bruder Robert Alber, der von derSpruchkammer als Belasteter der Gruppe II eingestuft und bestraft wurde, entzog Alber sich derEntnazifizierung. Als in der Bundesrepublik der Druck auf die ehemaligen SS-Angehörigen nachließ, kam die Familie in Baienfurt wieder zusammen.
Zeit seines Lebens war Alber magenkrank und wurde wiederholt operiert, er starb imRavensburger Krankenhaus am 30. Mai 1961.
SS-Beförderungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Allgemeine-SS
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 9.11.1935 SS-Untersturmführer
- 9.11.1936 SS-Obersturmführer
- im Dezember 1936 und 1937 im SD-Hauptamt
- 20.4.1938 SS-Hauptsturmführer
- im Dezember 1938 und Juni 1939 im SD-Hauptamt
- 20.4.1939 SS-Sturmbannführer[2]
- im Oktober 1944 im RSHA
Waffen-SS
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1941 SS-Unterscharführer der Waffen-SS
- 1944 SS-Untersturmführer der Waffen-SS
Bildergalerie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fotografien von Kurt Alber
- BeisetzungReinhard Heydrich (1942)
- Subhas Chandra Bose bei Heinrich Himmler (1942)
- Sepp Dietrich mit seiner zweiten Ehefrau Ursula, geborene Moninger (1942)
- GroßmuftiMohammed Amin al-Husseini bei Heinrich Himmler (1943)
- Gertrud Scholtz-Klink bei Heinrich Himmler (1943)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jörg Alber, Jan Alber, Sarah Kleinmann:Kurt Alber: „Was hätte er als Fotograf denn Schlimmes machen sollen?“. In:Wolfgang Proske (Hrsg.):Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Band 10:NS-Belastete aus der Region Stuttgart. Gerstetten : Kugelberg, 2019,ISBN 978-3-945893-11-1, S. 27–49
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Alber, Kurt, bei leo-bw
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/240884
- ↑Forschungsinstitut für Friedenspolitik e. V. (Einträge Abel bis Alber)
Personendaten | |
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NAME | Alber, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fotograf |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1908 |
GEBURTSORT | Ulm |
STERBEDATUM | 30. Mai 1961 |
STERBEORT | Ravensburg |