Kume Masao

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Kume Masao (jap.久米 正雄; *23. November1891 inUeda,Präfektur Nagano; †1. März1952 inKamakura) war einjapanischer Schriftsteller.

Kume Masao

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Kumes Vater war Direktor der Seimei Schule, der städtischen Grundschule in Ueda. Er starb durch Suizid und wollte dadurch die Verantwortung dafür übernehmen, dass bei einem Brand in der Schule, deren Direktor er war, das Bildnis des Tennō und seiner Gemahlin verbrannte. Kume wuchs daraufhin in der Heimat seiner Mutter, inKōriyama in derPräfektur Fukushima auf. Als Student derKaiserlichen Universität Tokio, wo er englische Literatur studierte, gab er gemeinsam mitNaruse Seiichi (1892–1936) undMatsuoka Yuzuru (1891–1969) die dritte Ausgabe des LiteraturjournalsShinshichō (新思潮) heraus. 1914 schrieb er das SchauspielGyūnyūya no kyōdai (牛乳屋の兄弟, etwa:Die Geschwister des Milchgeschäfts). Ab 1915 war er gemeinsam mit Akutagawa Schüler vonNatsume Sōseki. Er veröffentlichte Erzählungen sowie das SchauspielAbukumaShinjū (阿武隈心中). Etwa zu dieser Zeit hatte er ein Verhältnis zu der SchriftstellerinYuriko Miyamoto. Im Jahr darauf, 1916 gab er mitAkutagawa Ryūnosuke undKikuchi Kan die vierte Ausgabe derShinshichō heraus. Er ging im Hause Sōseki ein und aus. Nach dem überraschenden Tod Sōsekis Ende 1916 bat Kume Sōsekis Witwe Kyōko ihre älteste Tochter heiraten zu dürfen. Daraufhin erreichte eine Schmähschrift Sōsekis Haus, in der Kume als impotenter Filou diffamiert wurde. Letztendlich heiratete Sōsekis Tochter den Mann, in den sie sich verliebt hatte, Matsuoka Yuzuru.

Kume ging enttäuscht nach Tokio und veröffentlichte mit Kikuchi Kan Unterhaltungsromane. Außerdem widmete er sich verstärkt dem Theater und gründete 1918 mitOsanai Kaoru undKubota Mantarō dieKokumin Bungeikai (国民文芸会). 1923 heiratete er seine Frau Tsuyako. Weiterhin verfasste er Literaturkritiken und übersetzte Werke europäischer Schriftsteller, so etwa ShakespearesHamlet,Romeo und Julia wie auch Werke vonVictor Hugo undAlexandre Dumas. AlsHaiku-Dichter war er Schüler vonKawahigashi Hekigotō und veröffentlichte unter dem NamenSantei (三汀) mehrere Gedichtbände. Von 1925 bis zu seinem Tod lebte er inKamakura. 1929 bereiste er ein Jahr lang Europa. 1933 wagte er einen Ausflug in die Politik und stellte sich zur Wahl als Bürgermeister Kamakuras und Nachfolger vonTanzan Ishibashi. Es blieb bei einem Ausflug in die Politik, da er im gleichen Jahr zusammen mitMatsutarō Kawaguchi undTon Satomi wegen illegalen Kartenspiels verhaftet wurde. Von 1938 an arbeitete er als Abteilungsleiter der späterenMainichi Shinbun in Tokyo.

Er starb 1952 im Alter von 60 Jahren an einem Hirnschlag.

Werke

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Der Tod meines Vaters

Die Erzählung schildert aus der Sicht des achtjährigen Tatsuo den Selbstmord seines Vaters. Die Erzählung trägt deutlich autobiografische Züge aus dem Leben Kumes. Sie setzt ein mit einem Rückblick auf einen schönen und zugleich für Tatsuo ungewöhnlichen Frühlingstag, zwei Tage vor dem Selbstmord. Die Welt scheint in Ordnung zu sein an diesem Tag, abgesehen davon, dass Tatsuo auf dem Schulweg nach Hause Magenschmerzen quälen. Sein Vater, den er vor der Haustür trifft, erkennt die Sachlage und solidarisiert sich mit seinem Sohn. Während Tatsuo sich in seinem Zimmer ausruht, will es dem noch Ahnungslosen scheinen, als säße in einer dunklen Ecke des Zimmers ein Ungeheuer, das einen beängstigenden Schatten des Todes auf ihn werfe. Die Ahnung, sein Vater könne sterben, beschleicht ihn. Er betet und erwägt pragmatisch die Konsequenzen, die ein Tod des Vaters, der Schuldirektor der örtlichen Schule ist, für sein Ansehen und weiteres Leben haben könnte. Den Tod seiner lungenkranken Schwester hält Tatsuo für vorbestimmt, der unverhoffte Tod hingegen, der unversehens einbricht, ängstigt ihn.

Lärm und Glockengeläut wecken Tatsuo um Mitternacht. Die Schule seines Vaters steht in Flammen. Gebannt beobachtet er mit seinem Bruder aus der Ferne das aufregende und ungewöhnliche Ereignis. Am kommenden Morgen läuft er aufgeregt zu den Überresten der Schule. Er erfährt, dass das Feuer aufgrund der Nachlässigkeit des Schuldieners entstanden war und dass die Bildnisse des Tennō und seiner kaiserlichen Gemahlin verbrannt sind. Die Zuschauer, die sich versammeln, sehen den Schuldirektor in der Verantwortung. Tatsuos Vater eilt sichtlich betrübt an ihm vorbei nach Hause, wo er sich in sein Studierzimmer zurückzieht und seiner Familie den Zutritt untersagt. „Am folgenden Tag starb mein Vater durch eigene Hand. Was man zwar halbwegs befürchtet, aber doch auch wieder für unmöglich gehalten hatte, war nun geschehen.“ Tatsuos Schwester entdeckt den Selbstmord, den sein Vater den Regeln desSeppuku entsprechend durchgeführt hatte, um die Verantwortung für den Verlust der Bildnisse zu übernehmen. „Als der Tod von Tür zu Tür angesagt wurde, sprachen alle Leute abends unter der Lampe über den heldenhaften Tod meines Vaters, ohne dass sie gewusst hätten, warum sein Tod zu loben sei.“ Unter großem Zeremoniell und mit einer Prozession wird die Bestattung des Vaters abgehalten. Tatsuo bleibt zurück mit einem Gefühl aus Traurigkeit und Erhabenheit, während ihm ein fremder vornehm gekleideter Herr zuspricht: „Sei des Vaters Sohn!“

  • Chichi no Shi (父の死)
    • „Der Tod meines Vaters“, übersetzt von Kakuji Watanabe. In:Japanische Meister der Erzählung, Walter Dorn Verlag, Bremen, 1960, S. 57–70.
  • Abukuma Shinju, Schauspiel
  • Hotarugusa (螢草)
  • Hasen (破船)
  • Bosan (墓参)
  • Gyūnyūya no Kyōdai (牛乳屋の兄弟), Schauspiel
  • Maki Uta (牧唄), Haikus
  • Kaeribana (返り花), Haikus

Literatur

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  • S. Noma (Hrsg.):Kume Masao. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993,ISBN 4-06-205938-X, S. 841.

Weblinks

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Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familiennamevor dem Vornamen. Somit istKume der Familienname,Masao der Vorname.
Personendaten
NAMEKume, Masao
ALTERNATIVNAMEN久米 正雄 (japanisch); Santei (Pseudonym); 三汀 (japanisch, Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNGjapanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM23. November 1891
GEBURTSORTUeda,Präfektur Nagano
STERBEDATUM1. März 1952
STERBEORTKamakura
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