Kruja

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterKruja (Begriffsklärung) aufgeführt.
Krujë
Kruja
Wappen von Kruja
Kruja (Albanien)
Kruja (Albanien)

41.51388888888919.791944444444520Koordinaten:41° 31′ N,19° 48′ O

Basisdaten
Staat:Albanien Albanien
Qark:Durrës
Gemeinde:Kruja
Höhe:520 m ü. A.
Fläche:339,02 km²
Einwohner Ort:8921(2023[1])
EinwohnerBashkia:51.191(2023[2])
Bevölkerungsdichte (Bashkia):151 Einw./km²
Telefonvorwahl:(+355) 511
Postleitzahl:1501
Politik und Verwaltung(Stand:2023)
Bürgermeister:Artur Bushi(PS)
Website:
Kultur und Geschichte
Lokale Ortsbezeichnung:Kro / Kroja
Stadtgründung:zwischen 6. und 9. Jahrhundert
Blick auf Altstadt und Festungsanlage (2014)

Blick auf Altstadt und Festungsanlage (2014)

Kruja (albanisch auch Krujë; im lokalengegischen DialektKro, -ja) ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde im nördlichenMittelalbanien. Im Jahr 2011 hatte die Stadt rund 9000 Einwohner, die ganze Gemeinde 51.191 Einwohner (2023).[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

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Der Name der Stadt kommt vomAlbanischen und bedeutet so viel wie „Quelle“ oder „Brunnen“ (kro, -i). Inbyzantinischen Dokumenten des frühen 7. Jahrhunderts taucht der NameKroaí (griechischΚροαί) erstmals auf, während imLateinischen die StadtCroia,Croya undCroarum genannt wurde. In derosmanischen Periode nannten sie die TürkenAk Hisar oderAkçahisar, was imTürkischen so viel wie „weiße Burg“ bedeutet.[3]

Geographie

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Blick auf die am Hang gelegene Stadt von der Burg

Kruja liegt am westlichen Steilhang desMali i Krujës (1176 m ü. A.), einem Gipfel derSkanderbeg-Berge, auf einer Meereshöhe zwischen 400 und 640 Meter hoch über der Küstenebene, welche durch denIshëm hin zurAdria entwässert wird.

Zur Gemeinde gehört das ganze Gebiet des ehemaligenKreises Kruja. Größter Ort der Gemeinde istFushë-Kruja. Die sechs Gemeinden, die 2015 zusammengelegt wurden, sind heuteNjësitë administrative (Verwaltungseinheiten) der Bashkia. Die Bashkia hatte 2011 noch 59.815 Einwohner (2011),[4] bis 2023 aber 14 % der Bevölkerung verloren.

Njësitë administrative (alte Gemeinden)
NameEinwohner 2023[1]Einwohner 2011[4]Fläche (km²)[5]Gemeindeart
Kruja8.92111.72140Bashkia
Fushë-Kruja17.87718.47749Bashkia
Bubq4.3745.95150Komuna
Cudhi9561.81288Komuna
Kodër Thumana10.71912.33571Komuna
Nikël8.3449.51835Komuna

Geschichte

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Diemittelalterliche Festung

Im Frühmittelalter entwickelte sich Kruja zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert von einer mittelgroßen Burgsiedlung zu einem urbanen Zentrum. Davon zeugen Artefakte aus dieser Zeit, die in Gräbern gefunden wurden und den hohen gesellschaftlichen Status sowie den Reichtum der Beigesetzten.[6] Im 9. Jahrhundert war die Stadt Sitz eines Bischofs namens David, der als Teilnehmer amVierten Konzil von Konstantinopel bezeugt ist.

1190 begründeteProgon das FürstentumArbanon mit der Burg Kruja als Herrschaftszentrum. Es war das erste von einem albanischen Adligen beherrschte Fürstentum. 1415 wurde Kruja durch die von SultanMehmed I. geführtenosmanischenTruppen erobert.[7] In der Mitte des 15. Jahrhunderts eroberteSkanderbeg mit seinerLiga von Lezha die Stadt zurück und verteidigte von derFestung aus Albanien mehrere Jahrzehnte gegen die vordringenden Osmanen. Diese griffen die Burg danach wiederholt an, so zum Beispiel bei der monatelangen, aber erfolglosenErsten Belagerung im Jahr 1450. Erst nach dem Tod von Skanderbeg konnten die Türken 1478 Kruja und ganz Albanien vollständig besetzen und mehr als 400 Jahre beherrschen. Im 16. Jahrhundert wurde dieBasar-Moschee errichtet, die noch heute steht. 1617 wurde das mittelalterliche Kruja durch ein starkes Erdbeben verwüstet.

Kruja war ein Zentrum derBektaschiten Albaniens. Es gab mehrereTekken, von denen dieDollmatekke in der Burg noch erhalten ist. Auf dem Berg oberhalb der Stadt liegt in einer Höhle eine der mutmaßlichen GrabstättenSari Saltiks, eines Heiligen des Bektaschi-Ordens, die vonPilgern verschiedener Glaubensrichtungen aufgesucht wird. Sari Saltik soll in Kruja gewirkt haben.[8][9]

1946 wurde das erste Krankenhaus und 1948 eine Poliklinik errichtet. Zwischen 1968 und 1969 wurden ein Medizinlabor und eine Chirurgie-Abteilung angebaut. 1970 wurde das Rektorat für Hygiene und Epidemiologie des Kreises Kruja gegründet. Zwischen 1977 und 1979 wurde ein neues Krankenhaus gebaut. 1986 öffnete das Geburtshilfe- und Gynäkologie-Spital seine Türen. 2008 wurde das ältere Krankenhaus erneuert und nach seinem ersten DirektorStefan Gjoni benannt.

DasErdbeben von 2019 hat die Region schwer erschüttert. In Kruja wurden etliche Häuser beschädigt. InThumana kamen 24 Menschen ums Leben.

Sehenswürdigkeiten

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Traditionelle Basarstraße in der Altstadt
Skanderbeg-Museum
Eingang zum Ethnographischen Museum

DieFestung von Kruja ist für diealbanische Nation ein historisches Heiligtum. DasSkanderbeg-Museum innerhalb der Festungsmauer, in dem an den Kampf der Albaner unter Skanderbeg und seiner Liga von Lezha erinnert wird, wurde von der ArchitektinPranvera Hoxha, der Tochter vonEnver Hoxha, konzipiert und soll den Anschein einer mittelalterlichenTrutzburg erwecken. Innerhalb der Festungsmauern befindet sich weiterhin die kleineDollmatekke derBektaschi, ein Ethnographisches Museum und einTürkisches Bad. Im unteren Teil der Festung befinden sich zahlreiche kleine Wohnhäuser, in denen noch immer Familien leben. Am Fuße des Burghügels liegt eine restaurierteBasarstraße, deren Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen und die typische Architektur der Berggegend widerspiegeln.

FürTouristen, die die Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen, gibt es einige Hotels, Cafés, Bars und zahlreiche Souvenirstände. Die meisten Besucher reisen für einige Stunden ausTirana oderDurrës an oder machen kurz auf der Durchreise Halt. Ihnen werden Stadtführungen angeboten.

Die mutmaßliche Grabstätten Sari Saltiks auf dem Berg oberhalb der Stadt bietet eine weite Aussicht über die Region. Eine Bergkette weiter östlich liegt derNationalpark Qafë Shtama. Am Fuß des Berges unweit vonFushë-Kruja befinden sich die Ruinen der illyrischen StätteZgërdhesh.

Wirtschaft und Sport

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Die Stadt entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten rückläufig und hat auch an Bevölkerung verloren. Die besser zugänglichen Orte Fushë-Kruja undThumana in der Ebene haben heute mehr Einwohner als Kruja. Die Stadt bietet vor allem als Verwaltungszentrum und im Tourismusbereich etwas Arbeit. Die Region ist auch bekannt für traditionelles Handwerk und Souvenirs, die hier produziert und verkauft werden.[5]

Der lokaleFußballklubKS Kastrioti Kruja spielt in der Saison 2017/18 in derzweithöchsten Liga.

Persönlichkeiten

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Gemeindepartnerschaft

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Kruja – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abcElsa Dhuli:Censi i popullsisë dhe banesave në Shqipëri 2023 – Qarke/Bashki / Albania Population and Housing Census 2023 – Prefectures/Municipalities. Durrësi. Hrsg.:INSTAT. Tirana 2024,S. 107 ff. (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 10. November 2024]). 
  2. abAlbanian Population and Housing Census 2023 – Main Results. (PDF) In: Instituti i Statistikës. 2024, abgerufen am 22. Juli 2024 (albanisch). 
  3. Robert Elsie:Historical dictionary of Albania. Scarecrow Press, 2004,ISBN 0-8108-4872-4,S. 294. 
  4. abInes Nurja:Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Durrës 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.:INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF;1,4 MB; abgerufen am 14. April 2019]). 
  5. abDurrës, a good business choice. (PDF) Durrës Chamber of Commerce and Industry, Mai 2009, archiviert vom Original am 26. Mai 2015; abgerufen am 2. Februar 2014 (englisch). 
  6. J. M. Spieser, Anthony Cutler, Arietta Papaconstantinou:The material and the ideal: essays in medieval art and archaeology in honour of Jean-Michel Spieser. BRILL, 2007,ISBN 978-90-04-16286-0,S. 55–57. 
  7. Miranda Vickers:Shqiptarët – Një histori moderne. Bota Shqiptare, 2008,ISBN 978-99956-11-68-2, Mbërritja e osmanëve,S. 19 (englisch:The Albanians – A Modern History. Übersetzt von Xhevdet Shehu). 
  8. Memli Sh. Krasniqi:Bektashi Cultural Heritage And Albanians. Albanological Institute, Kosovo, Pristina,S. 4 f. (academia.edu [abgerufen am 15. Oktober 2018]). 
  9. Robert Elsie:A Dictionary of Albanian Religion, Mythology, and Folk Culture. C: Hurst & Co., London 2001,ISBN 1-85065-570-7, Sari Salltëk,S. 225–229. 
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